5.1. Wirkstoff des Vitamin B12: Cyanocobalamin vs. Methylcobalamin
Wie Ihnen unser Vitamin B12 Vergleich zeigt, sind die meisten Vitaminpräparate entweder mit Cyano- oder Methylcobalamin versetzt. Wir haben Ihnen hier noch einmal die Vor- und Nachteile, die Methylcobalamin gegenüber Cyanocobalamin hat, zusammengestellt:
Vorteile- bessere Verstoffwechselung im Körper
- bessere Speicherung im Gewebe
- es zerfällt nicht zu giftigem Cyanid
Nachteile- teurer in der Anschaffung
Wenn Sie glauben, unter einem Mangel an B12 zu leiden, dann sollten Sie lieber zu Nahrungsergänzungsmitteln mit dem Wirkstoff Methylcobalamin greifen. Wenn es Ihnen ausschließlich darum geht, Ihren Vitaminbedarf abzudecken, reichen die oft günstigeren Präparate mit Cyanocobalamin aus.
Die Höhe der Dosierung der Wirkstoffe variiert bei den Produkten in unserem Vitamin B12 Vergleich von 5 bis 1.100 µg. Doch wie viel Vitamin B12 pro Tag benötigt der Körper eigentlich? Der Tagesbedarf des Körpers liegt bei 1,5 bis 2 µg Vitamin B12, allerdings muss man mehr B12 zu sich nehmen – etwa 3 µg –, da nicht alles Vitamin B12 aus Lebensmitteln verstoffwechselt werden kann.
- Bei einer Dosis von 1.000 bis 3.000 µg spricht man von hochdosiertem Vitamin B12; z.B. am Anfang einer Vitamin-B12-Kur zum Auffüllen der Körperspeicher. Diese Therapiedosis kommt bei Menschen mit starken Mangel-Symptomen, bei Anämie oder schwerer Krankheit zum Einsatz.
- Eine erhöhte Dosierung von 500 µg deckt den Tagesbedarf auch, wenn eine Aufnahmestörung vorliegt. Die Zielgruppe sind hier z.B. Menschen, die bereits leichte Mangel-Symptome vorweisen, ältere Leute oder Menschen, die viel Sport treiben.
- Eine mittlere Dosierung liegt bei 150 bis 250 µg und deckt bei Gesundheit den Tagesbedarf. Dies ist vor allem bei vegetarischer und veganer Ernährung, während der Schwangerschaft oder in Stressphasen die richtige Dosis. Mangel-Symptome sollten noch keine bestehen.
- Eine niedrige Dosierung bzw. ein geringer Ergänzungsbedarf mit 3 bis 50 µg deckt etwa den halben Tagesbedarf, sodass weiteres B12 aus der Nahrung gewonnen werden kann.

Es gibt auch Zahncreme, die mit Vitamin B12 angereichert ist.
Was die beste Vitamin-B12-Darreichungsform ist, kann man so nicht beantworten. Lutschtabletten und Kaugummis sind die bessere Alternative, wenn Sie Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt haben bzw. Grund zur Annahme haben, dass Ihr Verdauungssystem nicht in der Lage ist, B12 zu verstoffwechseln.
Tabletten zum Schlucken werden lediglich im Dünndarm aufgenommen. Trinkampullen ebenso und zum kleinen Teil in der Mundschleimhaut.
Das Vitamin B12 in Zahncreme wird durch die Mundschleimhaut aufgenommen, ist allerdings nicht zu empfehlen, wenn Sie einen Mangel haben, da dies als einziges Präparat die benötigte B12-Zufuhr oft nicht abdecken kann.
» Mehr Informationen 5.3. Wertvolle Anreicherungen & Gefährliche Zusatzstoffe
Wie Sie unserem Vitamin B12 Vergleich entnehmen können, sind Vitamin-B12-Mittel oft mit anderen Stoffen angereichert, die die Wirksamkeit erhöhen bzw. weitere positive Effekte auf den Körper haben sollen. Es folgt eine Auswahl dieser Stoffe und ihrer Wirkung:
Art der Anreicherung | Wirkung |
Vitamin B3 (Niacin) | hat zentrale Bedeutung für Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydrate-Stoffwechsel |
Vitamin B6 | Anregung der Bildung roter Blutkörperchen, gut fürs Nervensystem |
Vitamin B7 (Biotin) | sorgt für gesunde Haut und glänzende Haare, reguliert einige Genfunktionen im Zellkern |
Vitamin D3 | wichtig für die Knochen, Regelung des Calciumhaushalts, Unterstützung des Immunsystems |
Folsäure (Vitamin) | wichtig für Zellteilung und -neubildung |
Glutamin (Aminosäure) | hält aufbauende und abbauende Stoffwechselprozesse im Gleichgewicht |
Phosphonoserin (Aminosäure) | gut fürs Nervensystem |
Serin (Aminosäure) | wichtiger Bestandteil vieler Enzyme und Proteine |
Fast alle Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 sind heutzutage vegetarisch oder sogar vegan, was auch logisch ist, da insbesondere Veganer auf B12-Präparate zurückgreifen, um ihren Vitamin-B12-Bedarf abzudecken
Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten umstrittene Zusatzstoffe; dies ist vor allem bei der Tablettenform von Vitaminpräparaten der Fall. Eine Auswahl dieser Zusatzstoffe und ihrer Wirkung finden Sie hier (eine ausführlichere Liste erhalten Sie hier):
Zusatzstoff | Wirkung |
Magnesiumstearat (Magnesiumsalze der Speisefettsäuren) | kann zu Allergien und Immunschwäche führen; hindert den eigentlichen Wirkstoff z.T. daran, vom Körper aufgenommen zu werden |
Aspartam (Süßstoff) | steht im Verdacht, Gedächtnisstörungen, Depressionen, Kopfschmerzen etc. zu verursachen |
Xylit (aus Birkenholz) | kann abführend wirken |
Titanoxid | in hohen Dosen wahrscheinlich krebserregend |
5.4. Menge & Preis
Günstiges Vitamin B12 kostet – wie verschiedene Vitamin B12 Tests zeigen – pro Tag pro (Lutsch-)Tablette zwischen 11 und 14 Cent. Kaugummis sind ebenfalls recht günstig mit ca. 30 Cent pro Tag, allerdings fehlt bei vielen Vitamin-B12-Kaugummis die Angabe, wie lange man diese kauen muss, bis der Wirkstoff in der empfohlenen Tagesdosis freigegeben wird.
Vitamin-B12-Ampullen sind etwas teurer mit rund 1 Euro bis knapp 1,50 Euro pro Tag und enthalten auch den weniger guten Wirkstoff Cyanocobalamin.

Hallo,
ich bin über Ihren Test verärgert!
Sie beziehen in Ihren Vergleich nämlich nur Produkte ein, die erstens eine Menge an Vitamin-B12 enthalten, die die von der Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis (3 µg am Tag) mit 500 oder 1000 µg um ein Weites übersteigen. Wie soll man bei solch einer Dosis mit der Einnahme einer Tablette richtig dosieren, um nicht überzudosieren? Dazu wird auf den meisten Verkaufsseiten, die ich mir bis jetzt angeschaut habe, noch damit geworben, dass die Tabletten mit einer Anzahl von 180 Stück ja „für ein halbes Jahr reichen würden“. Wenn Jemand nun jeden Tag um ein Vielfaches überdosiert, soll Das dann gut sein oder wie ist Ihre Meinung dazu? Ich denke, dann wäre man besser beraten, wenn man zur Not unterdosiert ist, als dass man um ein Vielfaches überdosiert ist und diese widerlichen Tabletten in sich hereinwürgt.
Und was soll es außerdem bringen, dass in vielen der Produkte „zur Sicherheit“ mal nicht nur eine Form von Vitamin-B12, sondern gleich Mehrere, weil die Studienlage so ungünstig ist, enthalten sind? Man muss sich schon entscheiden können, was nun die geeignete Form ist, finde ich. Nach meinem Kenntnisstand ist es das Methylcobalamin.
Das ist ja widerlich, wie die Konzerne sich nichtmal in diesem Punkt entscheiden können. Stattdessen geben Sie irgendein unausgereiftes Produkt heraus und Ihnen gefällt Das noch, von Vergleich.org!
Außerdem sollten Sie mir mal erklären, was Veganer, die auf solche Produkte laut öffentlicher Meinung angewiesen sind (was ich für umstritten halte) und die wohl wirklich keinen Folsäuremangel aufweisen, von zugesetzter Folsäure, die in vieler der Produkte enthalten ist, haben?
Hier wird doch jeder möglicher S***** reingepackt, nur um dem Kunden ein gesundes Gefühl zu übermitteln. Wenn ich Vitamin-B12 brauche, brauche ich doch nicht automatisch Folsäure?!
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Leser,
vielen Dank für Ihre interessanten Anmerkungen. Prinzipiell haben Sie völlig Recht: Im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel wird viel Schindluder getrieben und viele der Entscheidungen der Industrie sind – wohlwollend formuliert – diskutabel. Natürlich richtet sich das Angebot an die Nachfrage, und Sie kennen es sicherlich aus vielen anderen Produktsegmenten: Höhere Zahlen wirken auf den Kunden, als wären sie gleichbedeutend mit „besser“.
In diesem speziellen Fall möchte ich Sie trotzdem auf Kapitel 7.4. („Kann es zu einer Vitamin-B12-Überdosierung bzw. zu Vitamin-B12-Nebenwirkungen kommen?“) des Ratgebers unterhalb der Tabelle verweisen, in dem steht, dass eine Überdosierung praktisch nicht möglich ist. Insofern stimmt es weiterhin: Eine höhere Dosierung ist nicht gleich besser und teilweise auch schlichtweg nicht nötig, schädlich ist sie jedoch im Regelfall nicht.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
hallo,
gibt es nicht doch irgendwelche pflanzlichen quellen für vitamin b12?
vg
sascha
Dank meinem Mann (Ernährungsberater spzialisiert auf Veganer und Vegetarier) kenne und nutze ich schon seit vielen Jahren eine tolle pflanzliche Quelle, die mit richtig guten Know-How eines deutschen Herstellers sogar als Nahrungsmittel (und nicht als Ergänzung!) getrunken werden kann: Cellagon. Da muss ich keine Pillen schlucken und es wundert mich immer wieder, dass es in solchen Vergleichen nie auftaucht. Buchweizenkeime, die B12 enthalten, werden den Getränken zugeführt und mit einem Getränk kann ca. 75% des Tagesbedarfs gedeckt werden (näheres müsstet ihr allerdings meinen Mann fragen)
Lieber Sascha,
gibt es. Die Hälfte aller essbaren Algen nutzen Vitamin B12 für ihr Wachstum und enthalten daher auch B12. Bei Chlorella fand man teilweise gar kein B12 und andererseits wieder sehr hohe Mengen. Am besten sind Nori-Blätter (rote oder grüne Nori-Alge), denn diese haben den verlässlichsten Vitamin-B12-Gehalt. Allerdings sollte man nicht unbedingt täglich mehrere Nori-Blätter essen, da diese einen zu hohen Jod-Gehalt aufweisen. Zwei Nori-Blätter pro Tag wären schon zu viel.
Ich hoffe, wir konnten Dir weiterhelfen. Viel Spaß weiterhin bei Deiner ausgewogenen Ernährung mit Vitamin B12!
Ihr Vergleich.org Team