5.1 Geschichte der Firma Braun
5.1.1 Gründung bis 1945

Die heutige Version des Firmenlogos mit gerundeten Bögen.
Die Firma Braun begann als Max Braun OHG in Frankfurt am Main, wo sie 1921 gegründet wurde. In der Anfangszeit des Unternehmens wurden allerlei mechanische und elektrische Produkte hergestellt. Den Anfang machte ein Treibriemen, der noch unter der Marke Trumpf vertrieben wurde. Mit dem Trumpf Walzendetektor wurde im Jahr 1923 ein Radio konstruiert. In der Folge trat Firmengründer Max Braun dem Verband der Funkindustrie bei, das Unternehmen produzierte verstärkt Bauteile für Röhrenradios. Der Markenname Trumpf ist nicht zu verwechseln mit dem Maschinenbauer aus Stuttgart oder dem Schokoladenhersteller.
Im Jahr 1926 wurde eine eigene Produktionsstätte bezogen, in der Kondensatoren, Steckverbinder, Transistoren und weitere Bauteile, die für Rundfunkempfänger notwendig sind, gefertigt wurden. Nach nur zwei Jahren bezog die Firma bereits neue Räumlichkeiten im Frankfurter Gallus. Die Radioproduktion der Firma Carl Sevecke aus Höchst wurde Ende der 1920er von Braun unter Lizenz weitergeführt. Die ersten Eigenkonstruktionen wurden im Jahr 1933 hergestellt. In den Kriegsjahren übernahm Braun Rüstungsaufträge und fertigte u.a. Funkgeräte für die Wehrmacht. 1944 wurden die Produktionsstätten durch alliierte Luftangriffe zerstört.
Das heute weltbekannte Logo der Firma, welches den Schriftzug des Namens mit einem hochgezogenen A zeigt, wurde vom Firmengründer Max Braun im Jahr 1934 entworfen. Im Jahr 1952 wurde es von Wolfgang Schmittel in eine Form mit Viertelkreisbögen gebracht. Schmittel gilt als Begründer des Corporate Designs. Das von ihm geschaffene Logo hatte ca. vierzig Jahre lang Bestand, bis sie in den 1990ern von einem abgerundeten Design abgelöst wurde.
5.1.2 Nachkriegszeit
Nach dem zweiten Weltkrieg begann das Unternehmen zunächst, wenige Produkte zu produzieren, da die Ressourcen in den Fabriken nicht viele Möglichkeiten boten. So bestand das Portfolio im Jahr 1945 zunächst aus Taschenlampen und Gehäusen für Plattenspielern. Das Unternehmen bot ab Ende 1945 die dynamobetriebene Taschenlampe „Manulux“ an. In den kargen Nachkriegsmonaten war dieses Produkt ein Renner, da es ohne zusätzliche Ressourcen betrieben werden konnte.
Wussten Sie’s?
Obwohl in der jüdischen Tradition das Rasieren als verboten gilt, benutzen einige orthodoxe Juden einen Trockenrasierer. Ihrer Auffassung nach arbeitet dieser wie eine Schere, kann daher verwendet werden. Der Talmud besagt, dass das Rasierverbot in Levitikus 19, 27 sich auf Messer mit einer Klinge bezieht.
Im Jahr 1949 bekam die Firma das Patent auf einen Trockenrasierer mit Scherfolie. Damit war die Grundlage für die Neuaufstellung des Unternehmens gelegt, das sich in der Folge mehr auf Haushaltsgeräte und elektrische Bedarfsartikel spezialisierte. Der S50, wie der neuartige Trockenrasierer von Braun genannt wurde, kam 1950 auf den Markt.
Im darauffolgenden Jahr verstarb Firmengründer Max Braun. Seine Söhne übernahmen die Geschäftsleitung und führten das Unternehmen zu neuen Höhen. Insbesondere Erwin Braun führte den Prozess der Neuordnung an. Dabei wurde Braun nicht mehr nur als produzierendes Wirtschaftsunternehmen, sondern auch als Kulturprojekt verstanden. So installierte er eine Unternehmenskultur, die über die bloße Fertigung von praktischen Produkten hinausging.

Einer der Erfolgsgaranten für den Unternehmenserfolg: Rasierer von Braun.
Ein wichtiger Teil davon war das Design. Durch den Leiter der Gestaltungsabteilung Fritz Eichler entstand ein Kontakt zur Hochschule für Gestaltung in Ulm. Daraufhin sind viele der Absolventen von Kunsthochschulen in der Designabteilung von Braun (die erst in den 1980ern den Namen Braun Design verpasst bekam) angestellt worden. In der Folge entstanden viele Produkte, deren Design als innovativ in die Geschichte des Industriedesigns eingingen. Die Funktionalität und Form der Produkte aus dem Hause Braun beeinflusste nachhaltig die Sicht auf Alltagsgeräte der heutigen Zeit.
Auch für amerikanische Staatsbürger war das Braun-Design eine Augenweide: Im Sommer 1963 bekam John F. Kennedy auf das Verlangen nach Frischluft einen Braun HL1 auf den Tisch gestellt. Dieser Tischventilator war nicht, wie sonst bei Geräten dieser Produktklasse üblich, mit einem Propeller ausgestattet, sondern erzeugte den Luftstrom durch einen turbinenartigen Zylinder. Dem Präsidenten der USA gefiel das Stück so sehr, dass er es mit auf die Rückreise in die Heimat nahm. Über den Verbleib dieses Exemplars nach Kennedys gewaltsamem Tod ist nichts bekannt.
Nicht nur dadurch wurde Braun auch in den USA ein Begriff. Besonders das Segment der Trockenrasierer war eine treibende Kraft des Erfolgs von Braun. Der große Erfolg dieser Produkte weckte im Jahr 1966 Begehrlichkeiten beim amerikanischen Konzern The Gillette Company. Ein Jahr später machte Gillette ein Übernahmeangebot, das von den Brüdern Braun angenommen wurde. Im Dezember 1967 ging die Aktienmehrheit an den amerikanischen Konzern, der mit der Akquise seine Vormachtstellung im Bereich Rasieren (Gillette war zuvor nur im Segment der Nassrasur aktiv) sichern wollte. Die Söhne des Firmengründers entschlossen sich zum Verkauf, da sie die notwendige Expansion auf dem Weltmarkt aus eigener Kraft nicht zu schaffen glaubten.
5.2 Braun-Rasierer: Von der Innovation zum Alltagsgegenstand
Bereits im September 1898 meldete der amerikanische Erfinder John F. O’Rourke ein Patent an:
[…] ein automatischer Rasierer, bei welcher die notwendige Schneidebewegung der Klinge durch einen passenden Motor gewährleistet werden soll. […] Wenn die Klinge richtig geschützt ist, wird das Gerät ein automatischer Rasierer, der auch unter schwierigsten Umständen und mit der größten Schnelligkeit eingesetzt werden kann.
US-Patent 616.554
Im Dezember des gleichen Jahres ließ das United States Patent Office in New York das Patent zu. Die weitere Entwicklung von Rasierapparaten wurde in den USA vorangetrieben. Deutsche Unternehmen stiegen erst nach dem zweiten Weltkrieg in den Markt ein, da die Trockenrasur zunächst sehr teuer war.
Max Braun erhielt das Patent DE802052 C auf den Scherfolienrasierer („Schergeraet fuer Rasierschnitt“ genannt) im Jahr 1949. Damit begann der Aufstieg zum wichtigsten Hersteller solcher Geräte. Der F50, der als erster Braun-Rasierer verkauft wurde, wird heute nicht mehr angeboten und ist daher in unserem Braun-Rasierer-Vergleich nicht zu finden. Vereinzelt werden antiquarische Exemplare angeboten.
Die so genannte Scherfolie hat viele Durchbrechungen, durch welche die Haare zum Messer gelangen. Sie schützt jedoch vor Schnittwunden, versehentlich in den Finger oder die Wange kann man sich nicht schneiden. Weil die Folie nicht sehr dick ist, können die Bart-Haare im Ansatz gekürzt werden. Andere Hersteller setzen andere Schermethoden ein. Rasierer von Philips sind mit rotierenden Klingen ausgestattet, die unter ihren Gegenparts laufen.
Auch haben die aktuellen Produkte bis auf die Scherfolientechnik nicht mehr viel mit dem Ursprungsmodell zu tun: Viele Innovationen in Bezug auf Form, Reinigung und Design machen Braun-Rasierer in der ganzen Welt zum beliebten Begleiter bei der Herren-Gesichtspflege.
Heute gibt es nur noch selten Geräte, die mit Netzkabel betrieben werden. Die meisten Rasierer von Braun sind Akku-Geräte und können, da sie komplett wasserdicht sind, nicht per Kabel betrieben werden. Auch eine Reinigungsstation für die automatische Pflege, Desinfektion und Wartung ist dem Firmengründer von Braun noch nicht bekannt gewesen. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Braun-Rasierer kaufen möchten, erfahren Sie weiter unten in unserer Kaufberatung.
Der Testsieger 9375 cc ist nicht auf der Braun Seite zu finden, frage mich warum.
Hallo Herr Krause,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Möglicherweise hat Braun auf der Website den Series 9 9375 cc aus dem Sortiment genommen. Er ist jedoch weiterhin bei vielen Online-Händlern erhältlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team
Seit März 2015 Besitzer Serie 9 mit Reinigungsstation: (5790 Typ) Rasierer sehr gut, aber:
1. Wechsel Scherkopf 09/16
2. “ “ 03/18
3. “ “ 03/19
4. “ “ 04/20
5. “ “ 09/20
6. “ “ 12/20
Sehr geehrter Herr Staudt,
wir freuen uns, dass Sie sich für unseren Vergleich von Braun-Rasierern interessieren.
Leider ist uns nicht ganz klar, worauf sich Ihr Kommentar bezieht bzw. ob Sie eine Frage zu unserem Vergleich haben. Wir möchten Sie bitten, Ihren Kommentar etwas genauer zu formulieren, damit wir Ihnen bzgl. Ihres Anliegens weiterhelfen können.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ihr Lieben, mal ne ganz allgemeine Frage, weil Akkus ja immer so eine Sache sind. Irgendeinen Tipp, worauf ich hier achten sollte? Danke, euer P. aus Leipzig
Hallo P.,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Braun-Rasierer-Vergleich.
Abgesehen von der Betriebszeit sollten Akkus von Rasierern eine Schnellladefunktion haben. Oft findet das Rasieren morgens statt und wenn die Zeit begrenzt ist, sollte das Gerät auch bei entladenem Akku schnellstmöglich funktionsbereit sein. Elektrische Rasierer mit einer Schnellladefunktion können in der Regel schon nach wenigen Minuten Ladezeit für eine Rasur verwendet werden.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Bin seit etwa 5 Monaten Besitzer eines Braun Series 9. Schade, hätte ich die Kommentare auf dieser Seite früher gelesen, hätte ich mir vermutlich einen anderen Rasierer gekauft. Ich bin von einem Markenartikel-Kauf noch nie so enttäuscht worden, wie bei diesem. Vom Gefühl her scheint der Rasierer auf meiner Haut „auszurutschen“ und dabei nur sehr oberflächlich zu rasieren.
Wie gesagt, schade und nie wieder Braun.
K.-H. Möller
Sehr geehrter Herr Möller,
vielen Dank für Ihr ehrliches Feedback zu unserem Braun-Rasierer-Vergleich.
Wir bedauern zu lesen, dass Sie leider Pech mit Ihrem Braun-Rasierer hatten. Bitte beachten Sie aber auch, dass sich in den diversen Bewertungsportalen bzw. in den Amazonbewertungen auch viele hunderte positiver Bewertungen finden. Allgemein neigen natürlich Nutzer, die schlechte Erfahrungen mit einem Gerät gemacht haben, auch eher dazu, Ihre Kritik anderen mitzuteilen. Dies soll allerdings in keiner Weise Ihre individuellen negativen Erfahrungen negieren.
Wir hoffen, dass Sie mit dem nächsten Gerät mehr Glück erfahren. Gleichzeitig freuen wir uns, dass Ihnen die Nutzerkommentare unserer Seite dabei eine Hilfe sein könnten.
Viel Erfolg und herzliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ich habe seit etwa einem Jahr zwei Braun-Rasierer quasi parallel in Betrieb: einmal einen 3040cc und einen 9250cc. Das Ergebnis kann unterschiedlich kaum sein: der verhältnismässig preiswertere 3040cc rasiert um Klassen besser, d.h. gründlicher als das vermeintliche Top-Modell. – Ich rasiere mich täglich ein-, bisweilen auch zweimal und überlege, nach ca 50 Jahren, den Sprung zu Philips zu wagen.
Würde ich mir sehr gut überlegen !!!!.
Habe selbst ein Philips „Shaver Series 5000 / Dual Precision PT (Power Touch Plus)860/16 im Juni 2020 gekauft. Stiftung Warentest, vom November 2013, hatte diesen Rasierer auf Platz 1(von 27 Bewerbern) mit „1,6 Gut“ bewertet. Der Kaufpreis bei Amazon war damals 61,60 €. Nach nun 6 Monaten ließ die Rasierleistung der Messer deutlich nach. Was mich damals, nach dem Kauf verärgerte, war die Halbierung der Messer, von meinem Vorgängermodel zu diesem. Von 18 auf 9 Messer reduziert. Die Ersatzteile (Messer Scheerblätter) sind bei Philips mit 40,99 € zuhaben !!!!. Im Internet sind dies günstiger, aber eventuell nicht passend oder schlechter aus China !!