3.1. Folsäure-Tabletten sind meistens klein & bereiten selten Schluckprobleme
Sie können in Form von Tabletten oder Kapseln Folsäure kaufen, manchmal auch als Darreichungstyp Pulver, das mit Flüssigkeit vermischt werden soll. Für welche Darreichungsform Sie sich letztendlich entscheiden, sollten Sie von Ihren persönlichen Vorlieben abhängig machen.
Vor- und Nachteile von Folsäure in Tablettenform:
Vorteile- Die meisten Folsäure-Tabletten sind klein (oft gerade einmal so groß wie eine Antibabypille).
- Tabletten sind leicht zu schlucken.
Nachteile- Manche Personen haben Probleme Tabletten einzunehmen.
Tipp: Falls Sie ungerne Tabletten schlucken, können Sie auch auf Folsäure in Kapseln zurückgreifen. Diese sind oft relativ klein und nur wenige Anwender haben Probleme sie einzunehmen.
3.2. Die Dosierungsempfehlungen für Folsäure hängen vom Anwendungsgebiet ab
Da hierzulande viele Menschen alleine durch Ernährung ihren Folat-Bedarf nicht decken können und daher einen latenten Folsäuremangel haben, empfiehlt die DGE Frauen, die schwanger werden wollen, schwanger sind oder stillen, täglich zusätzlich 400 µg Folsäure in Form von Präparaten einzunehmen.
Die Angaben zur Einnahme synthetischer Folsäure während der Schwangerschaft variieren hier und reichen bis zu 800 µg.
Unser Folsäure-Vergleich zeigt, dass die Präparate Tagesdosen zwischen 400 und 5.000 µg aufweisen. Präparate mit Tagesdosen von 5.000 µg (5 mg) sind zur Behandlung von Folsäuremangel zugelassen.

Am häufigsten verbreitet sind Folsäure-Tabletten, aber es gibt das Vitamin auch in Kapselform oder als Pulver. (hier Folsäure von der Marke ratiopharm)
Solch hochdosierte Folsäure-Mittel sollten nur so lange eingenommen werden, bis der Mangel behoben ist. Bei einem diagnostizierten Mangel sollte die Einnahme künstlicher Folsäure ohnehin unter Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Unbedenklich sind Mengen synthetischer Folsäure bis zu 1.000 µg für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende; dies hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegt.
Die Dosierungsempfehlungen für Folsäure je nach Anwendungsgebiet auf einen Blick:
Personengruppen | Folsäure-Tagesdosis |
Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende | 400 bis 800 µg |
Personen, die Folsäure als Nahrungsergänzung einnehmen | mind. 200 µg |
Personen mit Folsäuremangel | mind. 1.000 bis 5.000 µg |
Personen mit stark erhöhtem Homocysteinwert | mind. 1.000 bis 5.000 µg |
Personen mit Folsäuremangelanämie | 5.000 µg |
Wir raten bei Selbstmedikation zu nicht mehr als 1.000 µg Folsäure pro Tag einzunehmen. Personen mit Folsäuremangel sollten die Dosierung mit ihrem Arzt besprechen, da die Empfehlungen von 1.000 bis 5.000 µg stark schwanken. Um einen etwaigen Folsäuremangel zu diagnostizieren, empfehlen wir Ihnen sich an Ihren Hausarzt zu wenden.
Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende sollten zwischen 400 und 800 µg synthetische Folsäure täglich einnehmen. Achten Sie zusätzlich zur Folsäure-Einnahme auf eine folatreiche Ernährung.
3.3. Für Schwangere können weitere Wirkstoffe wie Jod oder Vitamin B12 gut sein
Einige Präparate enthalten neben dem Hauptwirkstoff Folsäure noch weitere Wirkstoffe. Welche Wirkstoffe das sind, hängt davon ab, was das primäre Anwendungsgebiet der Folsäure-Kapseln oder -Tabletten ist.
Die beiden wichtigsten Anwendungsgebiete und mögliche Wirkstoffe aus Folsäure-Kombi-Präparaten sehen Sie hier:
Anwendungsgebiet | Wirkstoffe und Erläuterung |
Kinderwunsch, Schwangerschaft & Stillzeit | - Vitamin B12: Folsäure und Vitamin B12 brauchen sich gegenseitig; beide sind für die Zellteilung verantwortlich; B12 ist an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt und sorgt für ein gesundes Immunsystem
- Vitamin D: sorgt dafür, dass der Körper Calcium zur Stärkung von Knochen und Zähnen aus der Nahrung aufnehmen kann; weiterhin sorgt Vitamin D für ein starkes Immunsystem
- Jod: Unser Körper benötigt das lebensnotwendige Spurenelement, um Schilddrüsenhormone zu bilden (diese sind wichtig für die Ausbildung der Intelligenz des Kindes, seiner Organe, des Gehirns, des Skeletts und der Muskeln); Jod unterstützt zudem die Funktion des Nervensystems
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Bluthochdruck, Arteriosklerose, erhöhter Homocystein-Spiegel & gestörte Gefäßfunktion | - Arginin: bei Bluthochdruck und Arteriosklerose (Arterienverkalkung) besteht ein erhöhter Arginin-Bedarf; im Körper wird aus Arginin Stickstoffmonoxid gebildet, das die Weite von Blutgefäßen reguliert und den Blutfluss und Blutdruck verbessert
- Vitamin B6, Vitamin B12 & Folsäure gelten als die „Schutzstoffe“ gegen Homocystein, welches die Blutgefäße verstopft (Thrombose), was zu Schlaganfällen und Herzinfarkte führt
- Ist der Homocystein-Spiegel im Blut zu hoch, mangelt es an Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 (oder an einem davon); deshalb werden Vitamin B6, B12 und Folsäure oft in einem Präparat kombiniert
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Wenn aus medizinischen Gründen auf die Jod-Einnahme während der Schwangerschaft verzichtet werden soll, gibt es extra jodfreie Folsäure-Mittel. (hier: Folio forte von SteriPharm)
Weiterhin sind oft noch weitere Aminosäuren, Spurenelemente oder Vitamine vorhanden (zum Beispiel Vitamin E, Carnitin, Coenzym Q10, Selen), die in erster Linie den Körper vor freien Radikalen, Umweltgiften und Schwermetallen schützen sollen, die Immunabwehr stärken und wichtig für den Energiestoffwechsel sind.
Einige Präparate enthalten neben Folsäure auch Folat, wie etwa femibion, was extra auf Schwangere, Stillende und Frauen mit Kinderwunsch ausgelegt ist.
Es gibt zudem Kombi-Präparate, in denen extra auf Jod verzichtet wird (etwa Folio forte jodfrei von SteriPharm), denn aus medizinischen Gründen, wie etwa bei Schilddrüsen-Erkrankungen (zum Beispiel Hashimoto-Thyreoiditis), müssen manche Frauen auf eine zusätzliche Jod-Einnahme verzichten.
Stehen Sie vor der Wahl Kombi- oder Mono-Präparat, sollten Sie es davon abhängig machen, was Ihr Grund für die Folsäure-Einnahme ist. Frauen mit Kinderwunsch, Schwangeren und Stillenden empfehlen wir Kombi-Mittel, um die Entwicklung des Kindes zu fördern; auch bei Herz-Kreislauf-Problemen kann eine Kombination von Folsäure mit etwa Arginin sinnvoll sein.
Haben Sie einen Folsäuremangel, reicht ein Mono-Präparat, um die leeren Speicher Ihres Körpers aufzufüllen.
Ein Leser stellte folgende, hoch relevante Frage an Vergleich.org:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
Bei Einnahme von Folseuretabletten, steht im Beipackzettel, dass eine Zellteilung stattfindet,
sich Körperzellen vermehren. Meine Frage: gilt diese Aussage auch für Krebszellen?
Liebe Grüße aus Rendsburg“
[Name von der Redaktion entfernt]
Vergleich.org antwortet:
Sehr geehrter Leser,
der Zusammenhang zwischen Folsäure und Krebs ist ein sehr schwieriger, und er ist aktuell nicht abschließend geklärt. Studien deuten darauf hin, dass Folsäure in der Tat ein Tumorwachstum begünstigen KÖNNTE – eine hoch theoretische Annahme. Es ist hingegen ebenso möglich, dass Folsäure eine Krebsentstehung hemmt. Die Forschungsdaten sind hier bisher einfach nicht eindeutig.
Soweit wir den aktuellen wissenschaftlichen Tenor verstehen, wird derzeit unterm Strich nicht davon ausgegangen, dass Folsäure die Krebsrate signifikant ansteigen lässt. Diese Annahme liegt. u.a. der Tatsache zugrunde, dass rund 75 Länder weltweit sogar die Anreicherung von Getreideprodukten wie Mehl mit Folsäure vorschreiben, da andere gesundheitliche Vorzüge auf sie zurückgehen.
U. a. das Ärzteblatt schrieb im Jahr 2013 dazu, dass selbst Dosierungen weit über dieser staatlich vorgesehenen Anreicherung nicht problematisch seien – also auch keine Dosierungen, wie Sie sie mit Folsäuretabletten erreichen würden.
Dennoch: Wir sind keine Ärzte, und somit können wir keine medizinische Beratung bieten. Die ist lediglich der Forschungsstand, soweit uns bekannt. Daher stützen Sie sich bitte nicht ausschließlich auf diese Einschätzung.
Freundliche Grüße
Vergleich.org