3.1. Der Ton macht die Musik

Eine Lautsprecherbox besteht aus mehreren Lautsprechern, die als Hoch-, Mittel- und Tieftöner bezeichnet werden.
Ein Sounddeck wurde primär entwickelt, um den TV-Sound zu verbessern. Da die Lautsprecher, die für Fernseher eingesetzt werden, häufig keinen befriedigenden Heimkinosound liefern, besitzt ein Sounddeck entsprechende Extra-Boxen. Je nach Modell arbeiten verschiedene Hoch-, Mittel- und Tieftöner in einem Gehäuse und erzeugen darüber hinaus auf Wunsch auch einen virtuellen Raumklang. Daher ist ein Soundbase zuallererst ein Lautsprecher. Dabei gelten für die separaten TV-Lautsprecher genau dieselben Bezugs-Kategorien, wie für alle anderen Hifi-Boxen auch: Lautsprecher-Prinzip, Leistung, Frequenzbereich, die Anzahl der Wege und die Anzahl der im Gehäuse verbauten Chassis sind gute Vergleichskategorien für die tonale Komposition von Sounddecks.
In unserem Sounddeck-Vergleich nutzen alle Marken eine Mehrwege-Konstruktion. Dabei werden ausschließlich Zwei- oder Drei-Wege-Boxen verwendet. Bei Mehr-Wege-Boxen kümmern sich bestimmte Lautsprecherchassis um die Wiedergabe der hohen und mittleren Töne, während andere Chassis die Wiedergabe der tiefen Bässe leisten . Die verschiedenen Wege dienen einer sinnvollen Arbeitsteilung, denn verschiedene Töne erfordern unterschiedliche Membrangrößen: Tiefe Töne werden durch die Bewegung großer Luftmassen erzeugt. Für eine Bass-Frequenz von 20 Hz muss eine Lautsprechermembran 20 Mal pro Sekunde zum Schwingen gebracht werden. Dabei muss die Membran sehr groß sein und aus einen festen Material bestehen. Für die Basswiedergabe wird eine sehr hohe Leistung vom Verstärker erfordert.
Hohe Frequenzen werden umgekehrt durch extrem viele Schwingungen der Lautsprechermembran erzeugt. Dabei wird viel weniger Luft in Bewegung gesetzt und auch das Material eines Hochtöners muss sehr leicht und flexibel sein. Um eine hohe Frequenz von 20.000 Hz zu erzeugen, schwingt ein Hochton-Lautsprecher 20.000 Mal pro Sekunde. Genau deshalb müssen Lautsprecher eine sinnvolle Arbeitsteilung leisten, die sie durch die Aufteilung der Arbeitsfrequenzen in verschiedene Wege erreichen.
Tipp: Die Anzahl der Wege und die Anzahl der Lautsprechermembranen bzw. Lautsprecherchassis sind nicht kongruent. Ein bestimmter Weg wird durch einen bestimmten Frequenzbereich charakterisiert – 20…120 Hz für den Bass zum Beispiel. Zur Wiedergabe dieses Frequenzbereichs kann eine Lautsprecherbox auch mehrere Membranen benutzen. Es gibt Boxen mit 10 verschiedenen Membranen, die jedoch trotzdem zum Typ „Drei-Wege-Box“ zählen.
Weitere wichtige Eigenschaften eines Lautsprechers
- Leistung: Die Leistungseigenschaften der Sounddecks unterscheiden sich von anderen Lautsprechern. Sounddecks sind vollaktive Lautsprecher, was für die Hersteller einen wichtigen Vorteil bietet: Die eingebauten Verstärker sind bereits auf die Lautsprecher abgestimmt. Hier spielt die Angabe der Wattzahl eine eher periphere Rolle. Trotzdem ist die Leistungsangabe immer noch ein Indikator dafür, ob Ihr Soundbase auch bei hohen Lautstärken verzerrungsfreie Töne wiedergibt.
- Lautsprecherprinzip: Die bekannteste Bauform ist unter dem Begriff Bassreflex bekannt. Bassreflex-Boxen haben eine charakteristische Öffnung im Gehäuse, durch die ein Rohr in das Gehäuseinnere geführt wird. Diese Modelle nutzen den rückwärtigen Schall der Membran zur Erhöhung des Bass-Pegels. Weiterhin benötigen sie weniger Verstärkerleistung und erzielen dadurch einen besseren Wirkungsgrad. Geschlossene Gehäuse verzichten zwar auf diese einfache Methode des Bass-Boost, zeichnen sich aber durch eine klarere und präzisere Basswiedergabe aus. Daneben gibt es noch andere Konstruktionsformen (wie Transmissionline– oder Hornlautsprecher), die aber für Sounddecks nicht verwendet werden.
- Frequenzbereich: Anhand des Frequenzgangs können Sie ersehen, wie gut ein Lautsprecher an den beiden Enden des Frequenzspektrums arbeitet. Hier kommt es nicht auf das einzelne Frequenzband an, das durch eine Lautsprechermembran erzeugt wird, sondern auf das gesamte Frequenzspektrum, das alle Membranen zusammen wiedergeben können. Ein Frequenzgang von 20…20.000 Hz ist das Hörspektrum, das ein ideales menschliches Gehör wahrnehmen kann. Je mehr sich ein Lautsprecher diesem Wert annähern kann, desto besser ist sein Frequenzgang.
- Lautsprecherverbindung: Heutzutage ist auch die Frage entscheidend, welchen Weg das Tonsignal zu den Lautsprechern nehmen muss. Auch die Hersteller von Sounddecks nutzen die Möglichkeiten der Funkübertragung großzügig aus. Gleichzeitig haben die Boxen auch verschiedenen Kabelanschlüsse. Die Möglichkeiten der Kabel- oder Funkübertragung sollten Sie vor dem Kauf eines Sounddecks gründlich abwägen.
Tipp: Seien Sie vorsichtig beim Vergleich von Leistungsangaben. Zwar sind die Watt-Angaben eine wichtige Größe zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Verstärkers bzw. der Belastungsfähigkeit einer Box, jedoch sollten Sie darauf achten, welche Werte Sie vergleichen. Es gibt Nennleistungs- und Maximalleistungs-Angaben. Während Ihnen die Maximalangaben bei Verstärkern nur mitteilen, wie viel elektrische Leistung ein Amp für einen sehr kurzen Augenblick höchstens ausgeben kann, erfahren Sie von den Werten der Nennleistung, welche dauerhafte Leistung Sie erwarten können. Die Nennleistung ist die entscheidende Größe.
3.2. Raumklang vom Sounddeck – Heimkinoton leicht gemacht

Das Soundddeck von Raumfeld überzeugt im Sounddeck-Test durch großzügige Netzwerk- und Internetfunktionen und der innovativen Wellenfeld-Technologie.
Klangprogramme zur Erzeugung von Raumklang bieten alle Geräte im Sounddeck-Vergleich. Die besten Sounddecks unterscheiden sich aber von den üblichen Modellen durch eine besondere Raumklangfunktion. Die weniger aufwendige Methode zur Erzeugung eines Raumklang sind sogenannte DSPs.
Digitale Sound Prozessoren bearbeiten das eingespeiste Tonformat und erzeugen einen Raumklang, der nicht in den eigentlichen Musikdaten codiert sein musste. Dabei kann jede beliebige Stereo-CD mit Raumklang wiedergegeben werden. Einen Schritt weiter gehen Sounddecks mit DSPs, die auch die bekannten 5.1 Mehrkanal-Tonformate decodieren und für die Ausgabe auf einem 2.1 System modulieren.
Wesentlich komplexer, aber dafür seltener sind Sounddecks, die einen echten Heimkinosound durch Schallreflexionen erzeugen. Im Sounddeck-Gehäuse befinden sich dann verschiedene Lautsprecherchassis, die teils auch schräg zur Seite abstrahlen und den Schall auf die Wände projizieren.
Durch die geschickte Anordnung der Lautsprecher können Klänge auch im Rückbereich des Zuhörers erzeugt werden, obwohl dort keine physische Klangquelle steht. Diese Technologie ist jedoch wesentlich teurer und setzt eine richtige Platzierung des Sounddecks voraus.
Die Hersteller der Geräte in unserem Sounddeck-Vergleich geben ihren „Kindern“ unterschiedliche Namen zur Bezeichnung der raumklangerzeugenden DSPs. Bei Yamaha erleben Sie „AIR SURROUND XTREME“, bei JBL profitieren Sie von „Harman Display Surround-Sound“, bei Raumfeld kommt die „Wellenfeld Technologie“ zum Einsatz.
Viele Geräte nutzen aber die virtuellen Prozessoren bekannter Hersteller. So haben auch die Marktführer Dolby und DTS entsprechende Programme entwickelt, die in Sounddecks für erstklassigen Surround-Sound sorgen: Dolby Virtual Speaker und DTS Surround Sensation. Welches Programm dabei am besten klingt, ist eine Geschmacksache und kann kaum anhand objektiver Kriterien ermittelt werden.
3.3. Netzwerk- und Internetfunktionen – Sounddecks als innovative Tausendsassa

Seit der Version 1.4 unterstütz HDMI auch Audio-Return-Channel. Ton kann nun vom Fernseher zur Audioanlage und umgekehrt übertragen werden.
Je nach Modell kann ein Sounddeck auch Aufgaben in einem Netzwerk übernehmen. Ein WLAN Modul haben derzeit wenige Geräte zu bieten. In unserem Sounddeck-Vergleich konnten einige Modelle drahtlos mit einem Netzwerk verbunden werden. Diese beiden Modelle können auch mit einem Kabel in ein lokales Netzwerk eingebunden werden. Eine Bluetooth Funkstation bieten hingegen fast alle Geräte an, wohingegen eine USB-Schnittstelle eine Seltenheit darstellt.
Entsprechend unterschiedlich sind die Funktionen. Mit WLAN oder LAN Zugang stehen den Sounddecks vielfältige Streamingmöglichkeiten offen: Spotify, Soundcloud, Napster oder der Interradioanbieter TuneIn: alle Dienste lassen sich bequem ohne einen zusätzlichen Computer erreichen um darüber Musik wiederzugeben.
Aber auch die Verbindung mit einer sogenannten NAS-Festplatte gelingt per Knopfdruck. Dadurch können Sie bequem und ohne lästiges Umstöpseln eines USB-Kabels auf Ihre persönliche Musikbibliothek zugreifen. Auch Musik vom Smartphone oder Tablet-PC kann per WLAN oder Bluetooth an die Geräte gefunkt werden – vorausgesetzt das Android oder iOS Betriebssystem ist auf den mobilen Geräten installiert.
Sounddecks mit Bluetooth können hingegen Musik nur von mobilen Endgeräten mit entsprechender Bluetooth-Funktion streamen, ohne direkt auf die vielfältigen Internetdienste zurückgreifen zu können. Drei Modelle im Sounddeck-Vergleich können mit einer besonderen Funktion aufwarten: Das Raumfeld Sounddeck, das LG LAD650W und das Yamaha SRT-700 können mithilfe einer App auch Smartphones zur unkonventionellen Fernbedienung umfunktionieren. Das bietet aufgrund der grafischen Smartphoneoberfläche erhöhten Bedienkomfort.
Wenn Sie gleich mehrere Geräte desselben Herstellers benutzen, dann lässt sich das Ensemble in einem cleveren Multi-Room Konzept über das Smartgerät Ihrer Wahl steuern: Sie haben nach dem Kochen vergessen, die Musik in der Küche auszuschalten und sitzen nun schon bequem im Wohnzimmer? Dann leiten Sie den aktiven Musikstream einfach ins Wohnzimmer um und schalten das Wiedergabegerät in der Küche aus: ganz bequem vom Sofa aus.
Tipp: Netzwerk- und Internetfunktionen bieten Ihnen attraktive Einsatzmöglichkeiten, jedoch sind die technischen Ansprüche auch höher. Gerade wenn Sie eine raumübergreifende Installation (Multiroom) anstreben, lohnt sich die Treue zu einem Hersteller. Zwar gibt es bestimmte Netzwerkstandards, die eine herstellerübergreifende Kompatibilität ermöglichen (bspw. DLNA oder Miracast), jedoch sind die Bezeichnungen und Spezifikationen schwer verständlich und unterliegen einem großen Wandel.
3.4. Fernseher, Blu-ray-Player, Playstation – Welche Anschlüsse braucht Ihr Sounddeck?
Den richtigen Anschluss zu finden, ist heutzutage gar nicht so einfach. Früher wurden Videogeräte mit einem Scart- und Audiogeräte mit Cinchkabel angeschlossen. Heute gibt es optische und koaxiale Digitalanschlüsse, HDMI-Schnittstellen in verschiedenen Versionen und mit ARC und CEC Standard, analoge Audioanschlüsse mit 3,5 mm Klinke und natürlich auch die gute, alte Cinchbuchse. In der folgenden Tabelle klären wir Sie auf, damit erst gar kein Kabelsalat entsteht.
| Schnittstelle | Beschreibung |
HDMI (High-Definition Multimedia Interface) | Multimedia-Schnittstelle zur Übertragung von digitalen Video- und Tondaten. HDMI kommt seit 2003 bei A/V-Geräten zum Einsatz. Gegenüber der Version 1.0 wurden der Schnittstelle immer weitreichendere Möglichkeiten eingeräumt. In der Version 2.0a von 2015 lassen sich mit HDMI hochauflösende Audioformate mit bis zu acht Kanälen und hochauflösende Videodaten im Ultra High Definition Format übertragen. |
USB (Universal-Serial-Bus) | Die digitale Datenschnittstelle ermöglicht eine schnelle Übertragung von Audio, Video und Fotodateien und eignet sich zur Übertragung großer Datenmengen. Sie wurde anfangs nur in der Computertechnik verwendet. Heute entscheiden sich auch Hersteller von Audio- und Videogeräten für die Integration einer USB-Schnittstelle. Sie können Ihre private Sammlung an Liedern und Filmen auf einer USB-Festplatte speichern und direkt das Sounddeck übertragen. Mit der Version 3.0 können sie Daten sogar 10 Mal schneller zwischen den Geräten transportieren als mit der älteren 2.0 Version. |
optischer Digitalanschluss (Toslink) | Der bekannte Toslink-Stecker verbindet Audiogeräte mithilfe eines Lichwellenleiters. Digitale Audioinformationen (aber keine Videoinformationen) werden über Lichtimpulse zwischen zwei Geräten übertragen. Diese Verbindungsart wurde vor allem für den Transport von 5.1 Mehrkanal-Ton zwischen DVD-Playern und A/V Receivern genutzt. Heute übernimmt die HDMI Schnittstelle – wenn vorhanden – diese Aufgabe mit. |
| koaxialer Digitalanschluss | Optische und koaxiale Digitalverbindung übernehmen dieselbe Aufgabe – die Übertragung von Audioinformationen zwischen zwei Geräten. Koaxiale Verbindungen nutzen dafür aber zumeist eine Kupferleitung. Der koaxiale Aufbau ist auch von Antennenkabeln bekannt. Für die Herstellung von koaxialen Digitalkabeln werden aber andere Stecker nach dem Standard SPDIF verwendet. Im Vergleich zur optischen Digitalverbindung ist eine elektrische Koaxialverbindung mitunter störungsempfindlicher. Dafür sind die Kabel resistenter und können nicht abknicken, was bei optischen Digitalleitungen durchaus möglich ist. |
| 3,5 mm Klinkenbuchse | Der bekannte Kopfhörerstecker wird auch für andere Zwecke verwendet. Sowohl digitaler Mehrkanal-Ton als auch analoger 2-Kanal-Ton lassen sich über Verbindung mit 3,5 mm Klinkensteckern übertragen. Denn der Begriff Klinke bezieht sich hier nur auf die Steckart und nicht auf die dazwischenliegende Leitung. Wenn nicht explizit etwas anderes ausgewiesen wird, übertragen die Leitungen zwischen den Klinkensteckern analoge Audioinformationen im Stereoformat. Neben dem kleinen 3,5 mm Format existieren auch etwas größere 6,3 mm Klinken, die auch in professionellen Musikinstrumenten und Verstärkern eingebaut sind. |
| RCA-Verbindung (Cinch) | Die Cinch-Verbindungen nutzt ebenfalls einen koaxialen Kabelaufbau, jedoch sind die technischen Spezifikationen nicht genormt. Die Verbindungen werden ausschließlich zur Übertragung des analogen 2 Kanalton genutzt, wobei für jeden Kanal ein gesondertes Kabel zum Einsatz kommt. Bekannt sind diese Verbindungen durch ihre farblich-markierten Stecker: Der linke und rechte Kanal wird jeweils durch weiße und rote Stecker symbolisiert. Vereinzelt wird auch Schwarz statt Weiß genutzt. Die Verbindung taugt jedoch nur noch für den Anschluss alter Videorecorder etwas. Für den Anschluss neuerer Geräte mit Digitalanschluss sollten Sie darauf verzichten. |
Tipp: Vergleichen Sie auch die Ergebnisse der Stiftung Warentest. In der Ausgabe vom 12.11.2015 testete das größte deutsche Vergleichsmagazin verschiedene TV-Soundbars und führte auch einen TV-Sounddeck-Test durch.
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kann ich an den an das Gerät von Magnat Subwoofer anderer Hersteller anschließen? Bei der Canton soundbar soll das ja gehen!
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Soundbase-Vergleich.
An das Sounddeck 400 BTX von Magnat Subwoofer anzuschließen, ist leider nicht möglich. Der Hersteller hat auf einen Subwoofer-Anschluss verzichtet. Sounddecks haben bereits Subwoofer integriert, weshalb die meisten Modelle, auch das High-End Sounddeck von Teufel (Raumfeld), auf die Möglichkeit zum Anschließen eines externen, aktiven Tiefton-Lautsprechers verzichten. In unserem Soundbase-Vergleich hat aber das Canton DM-75 einen Anschluss für einen Subwoofer, der auch Low-Frequency-Effect-Channel genannt (LFE-Kanal) wird.
Mit den besten Grüßen
Ihr Vergleich.org Team