Die gängigsten zur Zeit erhältlichen Arten von Projektoren sind LCD-, DLP- und LED-Beamer. Was sich hinter diesen kryptischen Abkürzungen verbirgt, erklären wir Ihnen in Kürze hier
Alle Projektoren funktionieren nach dem selben Grundprinzip, die noch aus Schulzeiten vom Overhead-Projektor oder Dia-Projektor bekannt ist: Das Licht eines Leuchtmittels wird durch eine farbige Fläche gelenkt. Das dadurch entstandene Bild wird dann durch eine Linse, das Objektiv, vergrößert und auf eine Fläche, die Leinwand projiziert.
Während die farbige Fläche beim Dia oder bei einer Overheadfolie statisch ist, ist diese beim Film oder bei Präsentationen natürlich bewegt. Diese Herausforderung haben die Projektor-Hersteller auf verschiedene Weisen gelöst.
1.1 LCD Beamer

Dieser LCD-Projektor von Epson verfügt über SVGA-Auflösung, einen digitalen Zoom und eine gleichermaßen hohe Weiß- und Farbhelligkeit.
LCD-Projektoren funktionieren prinzipiell genauso wie Diaprojektoren. Anstelle eines Dias befindet sich hier aber eine durchsichtige LCD-Anzeige. Diese ist entweder mehrlagig ausgeführt, dann wird auf diesen Lagen das Bild aus den Grundfarben komponiert, oder einlagig – hier wird das Bild gleich in den gemischten Farben komponiert.
Letztere Technik führt zu einem gröberen Bildeindruck: Man sieht die „Pixel“ durch den Fliegengittereffekt, wegen der vergleichsweise groben Leiterbahnen, die durch die LCD-Matrix führen, ebenso wie bei einem LCD-Monitor (Liquid Crystal Display) Bei besonders hoch auflösenden Geräten, die mit HD-Technologie arbeiten, ist dieser Effekt mittlerweile vernachlässigbar.
LCD-Projektoren sind verhältnismäßig preiswert und haben vergleichsweise gute Lichtleistungen und weisen oft eine gute Farbintensität auf, wie auch potenzielle Beamer-Testsieger, der in diese Kategorie zu rechnen ist.
Nachteile sind der Pixeleffekt bei nicht so hoch auflösenden Geräten, die Möglichkeit eines Memory-Effekts (das Einbrennen des Bildes nach einigen Tausend Stunden Gebrauch) sowie die Notwendigkeit eines Lüfters, der zu Geräuschbildung führen kann.
Auch ist bei LCD-Beamern zu beachten: Da die LCD-Matrizen eine feste Auflösung haben, muss jede abweichend eingestellte Auflösung interpoliert werden, wodurch die Qualität des Bildes sinkt.
Vorteile- relativ preiswert
- gute Lesbarkeit durch die scharfe Abgrenzung der Bildpunkte
- klein und leicht
- im Vergleich zu Ein-Chip-DLP-Projektoren der gleichen Lichtleistungsklasse bessere Farbintensität
Nachteile- scharf abgezeichnete Pixelstruktur kann als störend wahrgenommen werden (Fliegengittereffekt)
- LCD-Memory-Effekt
- Geräuschentwicklung durch Lüfter
- Empfindlichkeit gegenüber Staub und Rauch
1.2 DLP-Beamer
DLP (Digital Light Processing) ist eine Chip-Technologie, bei der eine Vielzahl mikroskopisch kleiner, elektronisch geschalteter Spiegel das auf Sie treffende Licht durch Ablenkung oder Weiterleitung (1 oder 0) zu einem Bild zusammensetzen.
Die Farbigkeit des Bildes wird durch eine schnell rotierende Farbscheibe erzielt. Das Bild wird also viele Male je Sekunde in den Grundfarben gezeigt – die Trägheit der menschlichen Augen sorgt dann für die korrekte farbliche Zusammensetzung des Bildes.
Bei etwa 3% der Menschen funktioniert der Effekt nicht ganz – diese nehmen dann vermehrt einen Regenbogeneffekt wahr. Vorteile der DLP-Technologie sind die Helligkeit und die Homogenität der entstehenden Bilder. Nachteile können u.U. entstehende Farbverfälschungen sein sowie, je nach Einsatzzweck, die entstehende Geräuschkulisse durch den notwendigen Lüfter und die rotierende Farbscheibe.
Vorteile- sehr hohe Geschwindigkeit, wodurch der Nachzieheffekt verhindert wird
- sehr gut für 3D-Projektionen geeignet
- höherer Kontrastwert als beim LCD-Projektor
- die Pixelstruktur ist hier weniger stark ausgeprägt als es bei LCD-Projektoren der Fall ist
- im Gegensatz zu LCD-Projektoren nicht so anfällig für Staub
Nachteile- häufiges Auftreten des störenden Regenbogeneffektes
- Es kann zu einem Flimmern kommen, wenn bestimmte Farb- oder Grauwerte dargestellt werden
- eine vereinzelt geringere Farbtreue
- Geräte mit Weißsegmenten besitzen eine schlechtere Farblichtleistung als LCD-Projektoren
- merklich lauter durch das Farbrad und den Lüfter
1.3 LED-Beamer

Ein typischer LED-Projektor von Epson.
Bei LCD- und DLP-Beamern muss nach etwa 4.000 bis 6.000 Stunden Gebrauch das Leuchtmittel gewechselt werden, was teils zu einer kostspieligen Angelegenheit werden kann.
Bei LED-Beamern entfällt dies. Es gibt LED-Beamer, bei denen weiße LEDs als Leuchtmittel fungieren und Projektoren, bei denen LEDs auch die Bildgebende Instanz sind.
In beiden Fällen ist die Mobilität erhöht: Die LEDs sind leicht und nicht so empfindlich wie die Leuchtmittel anderer Projektoren, denen schon leichte Stöße etwas anhaben können.
Die günstigen und langlebigen LEDs haben zwar Nachteile – ihre Lebensdauer gehört jedoch nicht dazu. Mit durchschnittlich 20.000 Stunden bleibt die Farbbrillanz lange erhalten. Lediglich die Lichtstärke nimmt ab. Generell ist die Leuchtstärke geringer.
Aufgrund ihrer kompakten Bauweise werden LED Beamer wie etwa der Picopix Taschenprojektor von Philips als mobile Taschenbeamer vor allem im Bürobereich gern verwendet.
Vorteile- höhere Energieeffizienz
- kleineres Gehäuse und geringere Lüftergeräusche
- Betrieb mit Akku möglich
- LEDs halten mehr als 20.000 Stunden
- kein Farbrad notwendig – weniger Geräuschentwicklung
Nachteile- erheblich geringere Lichtleistung als bei herkömmlichen Projektorlampen
- Bild wirkt dunkler
- Regenbogeneffekt
1.4 Zwischenfazit
Beamer-Typ | Information |
LCD Beamer | Gute Bildqualität für die meisten Anwendungen; oft kompakte Maße; günstige Technologie; Geräuschentwicklung durch Lüfter. |
DLP-Beamer | Hohe Schärfen möglich; kontrastarme aber ausgewogene Bilder; Starke Geräuschentwicklung durch Farbscheibe und Lüfter. |
LED Beamer | Besonders kompakte Bauweise möglich; besonders langlebiges Leuchtmittel; Bildqualität reicht für Präsentationen und mobile Anwendungen. |
1.5 Ältere Projektionstechnologien
Bei den frühen Eidophor-Systemen, die für den professionellen Bereich vorgesehen waren, wurde das Licht von einer leistungsstarken Xenon-Gasentladungslampe über Spiegel zur Linse geleitet.
Das System wurde im professionellen Bereich eingesetzt und benötigte für Farbprojektionen drei parallele Systeme. Es war lichtstark und scharf. Eidophor-Systeme wurden zwischen 1939 und 1999 eingesetzt.
Bei Röhrenprojektoren wird das Bild von besonders lichtstarken Kathodenstrahlröhren von 7 – 9 Zoll Größe erzeugt. Auch hier sind für ein Farbbild drei Projektoren erforderlich.
Insbesondere elektromagnetisch fokussierende Geräte liefern ein sehr scharfes Bild und sind auch in der Lage, moderne Medien, wie DVD und Blu-ray abzuspielen sowie 3D darzustellen.
Die Geräte sind schwer und werden oft in Heimkinos und 3D-Simulatoren eingesetzt. Derzeitige Hersteller und Marken sind vor allem Barco und VDC. Auch gebrauchte Geräte, werden sie heute noch zu Preisen zwischen 10.000 und 25.000 € gehandelt.
Guten Tag, im Vergleich werde zwei Beamer beschrieben einer mit 15.000:1 Kontrast und einer mit 10.000:1 beides dlp und beides 1080p. In der Beschreibung steht bei dem erstgenannten Beamer niedriger Kontrast und bei dem zweiten hoher Kontrast. Wie kann man das verstehen wenn der Beamer mit 15.000:1 schlechter ist als der mit 10.000:1 ? Wie steht das im Verhältnis ?
Danke und schönen Gruß
Heinen
Hallo Herr Heinen,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Beamer-Vergleich.
Sie haben Recht, hier ist dem bearbeitenden Redakteur offenbar ein Fehler unterlaufen. Wir werden die betroffenen Daten genau prüfen und die Tabelle entsprechend überarbeiten.
Nicht immer ist der gefühlte bzw. wahrgenommene Kontrast mit der nackten Zahl auf dem Papier identisch, aber natürlich stimmt es prinzipiell: Ein Kontrast von 15.000:1 ist zunächst einmal besser als ein Wert von 10.000:1.
Besten Dank für Ihren Hinweis und ein frohes neues Jahr
Ihr Vergleich.org-Team
Vielen dank für den Beamer Vergleich.Das war sehr interessant und hilfreich
Hallo
wir suchen für unser Vereinsheim einen neuen Beamer für 99% Fußball schauen. Budget ca 700 €
Der Raum ist abgedunkelt und wird an der Decke platziert. Ist hier Lens-Shift wichtig?
Der Abstand zur Leinwand beträgt ca. 4m.
Wären viele Lumen dann falsch oder wie darf ich das verstehen?
Wir wollen wenn dann gleich einen mit guter Qualität. also wenn dann gleich Full HD.
Welches Modell wäre hierfür am Besten?
Hallo Marcel,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Beamer-Vergleich.
Generell lässt sich sagen, je mehr Lumen, desto besser, da diese für Helligkeit sorgen. Da der Bestimmungsort Ihres Beamers abgedunkelt ist, reichen auch weniger Lumen, weniger als 1000 sollte das Gerät jedoch nicht haben.
Lens-Shift bedeutet, dass die Linse sich horizontal und vertikal verschieben lässt. Diese Funktion ist nicht zwingend nötig und wird meist nur von kostspieligen Modellen geboten.
Für Ihre Zwecke würden wir den BenQ W1090 empfehlen. Er verfügt über eine automatische vertikale Trapez-Korrektur, die praktisch ist, wenn Sie das Gerät an der Decke montieren. Außerdem hat er eine Full HD Auflösung, 2000 Lumen und einen Sportmodus, der Ihnen die Fußballspiele gefühlt direkt in Ihr Vereinsheim bringen wird.
Wir wünschen spannende Fußball-Abende
Ihr Vergleich.org Team
Guten Tag,
ich habe mir jetzt eine Leinwand für den Garten gekauft und bin auf der Suche nach dem passenden Beamer. Gibts sowas extra als „Outdoor“-Version? Die Bildqualität sollte auf jeden Fall stimmen, das ganze ist für gemütliche Abende mit Freunden bzw. Fußball-Abende gedacht.
Danke!
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Beamer-Vergleich.
Es gibt spezielle Outdoor-Beamer, die vor allem sehr kompakt sind, um sie leicht transportieren zu können. Grundsätzlich können Sie auch herkömmliche Indoor-Beamer verwenden. Wichtig ist, auf eine ausreichende Helligkeit zu achten, um auch bei Sonnenlicht noch ein klares Bild zu haben.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude mit dem Beamer-Vergleich.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org Team