
Verwirrende Begriffe: Der Belästigungsbereich wird als angenehme Lautstärke empfunden und umfasst auch die Zimmerlautstärke.
3.1. Lautsprecher-Prinzip – Viele Wege führen zu gutem Klang
Unter den Einbaulautsprechern im Vergleich dominierten die 2-Wege-Modelle. Als Weg wird ein definierter Frequenzbereich bezeichnet, der von gesonderten Lautsprechern in einer Lautsprecherbox übertragen wird.
Genau genommen ist der Begriff Lautsprecher insofern irreführend, als er im Alltagssprachgebrauch die ganze Lautsprecherbox bezeichnet. Tatsächlich besteht aber eine Box aus mehreren Lautsprechern. Die häufigsten Konstruktionstypen unter den verglichenen Modellen:
- Breitbandlautsprecher: Unüblich ist auch die Bezeichnung 1-Weg-Lautsprecherbox. Dabei werden alle Frequenzen von nur einem Lautsprecher wiedergegeben. Vorteilhaft ist die einfache Konstruktion und geringe Materialaufwand. Nachteilig wirkt sich ein Breitbandlautsprecher auf den Klang aus. Vor allem den Hochtonbereich von Audioaufnahmen kann die Universalmembran nicht fein genug reproduzieren. Für Sprache und Hintergrundmusik in der Küche oder Badezimmer in Ordnung, einen vollwertigen Musik- oder Heimkinolautsprecher ersetzen Breiband-Konstruktionen eher nicht.
- 2-Wege-Lautsprecher: Hier wird der Übertragungsbereich in zwei unterschiedliche Frequenzbänder getrennt. Verantwortlich dafür ist eine Frequenzweiche im Lautsprecher. Meist werden hohe Frequenzen an einen kleinen Hochtöner mit 20-25 mm Durchmesser delegiert, wohingegen mittlere und tiefe Frequenzen von einem gesonderten Lautsprecher mit 100-200mm Durchmesser wiedergegeben werden. Die Arbeitsteilung steigert die Klangqualität erheblich: Beste Voraussetzungen für Musik- und Heimkinowiedergabe.
- 3-Wege-Lautsprecher: Wie beim 2-Wege-Lautsprecher, aber mit dem Unterschied, dass die Frequenzweiche drei Bänder trennt: Hoch-, Mittel- und Tieftonbereich. 3-Wege-Boxen verfügen über einen zusätzlichen großen Basslautsprecher. Bei Einbaulautsprechern ist auch ein fein abgestimmter Mitteltonlautsprecher nicht unüblich.
3.2. Belastbarkeit – Wie viel Strom kann ein Lautsprecher vertragen?
Stückpreis vs. Paarpreis
Achten Sie auf die Verpackungseinheit, wenn Sie Einbaulautsprecher kaufen. Bei manchen Herstellern bezieht sich der Preis auf eine einzelne Box. Andere Hersteller zeichnen Ihre Modelle gleich paarweise aus.
Lautsprecherboxen haben keine Leistung! Da die Schallwandler elektrischen Strom im Schallenergie wandeln, verfügen sie über eine elektrische Belastbarkeit. Die Leistung wird von einem Verstärker zur Verfügung gestellt, dessen Leistungswerte wie die Belastbarkeitswerte der Lautsprecher in der Einheit Watt angegeben werden.
Generell interessiert nur die sogenannte Nennbelastbarkeit: Ermittelt wird diese durch eine standardisierte Messung, bei der dem Lautsprecher ein Tonsignal zugeführt wird, das den gesamten vom Menschen wahrnehmbaren Frequenzbereich beinhaltet. Kann der Lautsprecher dieses Signal über einen längeren Zeitraum ohne Verzerrungen wiedergeben, wird die dauerhaft zugeführte Energie als Sinus- oder Nennbelastbarkeit angegeben.
Hinweis: Leistung eines Verstärkers und Belastbarkeit einer Box müssen keine identischen Werte aufweisen. Wichtig ist der Zusammenhang zwischen der Leistung eines Verstärkers und dem erzielbaren Pegel eines Lautsprechers. Beispiel: Ein Einbaulautsprecher benötigt zum Erzeugen einer Lautstärke von 80 Dezibel (dB) ca. 5–10 Watt. Eine Verdoppelung der Lautstärke entspricht einem Pegelanstieg von 6 dB. Für einen Pegel von dann 86 dB benötigt derselbe Lautsprecher viermal mehr Leistung: also 20–40 Watt.
» Mehr Informationen 3.3. Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad von Lautsprechern gibt Aufschluss über das Verhältnis von Leistungszufuhr und der erzielbaren Lautstärke. Gemessen wird wie folgt: Einem Einbaulautsprecher wird eine Frequenz von 1 KHz mit 1 Watt elektrischer Leistung zugeführt. Einen Meter von den Lautsprecherboxen entfernt wird die Lautstärke mit einem Mikrofon gemessen: Das Resultat in Dezibel wird als Wirkungsgrad bezeichnet.

Einbaulautsprecher-Anschlüsse: Bis zu 4 mm² Kabelquerschnitt lässt sich problemlos benutzen.
Wirkungsgradstarke Boxen benötigen weniger Leistung zur Erzeugung eines vorab definierten Lautstärke-Pegels. Wirkungsgradstarke Boxen bringen meist über 90 Dezibel, wohingegen wirkungsgradschwache Schallwandler die 90 Dezibel-Grenze nicht erreichen. Wichtig: Die Angabe macht keine Aussagen über die Qualität einer Box. Sie können anhand der Angabe nur besser einschätzen, wie leistungsstark Ihr Verstärker sein sollte, um auch hohe Pegel erzeugen zu können.
3.4. Übertragungsbereich – Vom feinsten Summen bis zum bitteren Bass
Als Übertragungsbereich wird das Frequenzspektrum bezeichnet, das ein Lautsprecher ohne nennenswerte Lautstärkeunterschiede (±3 dB) wiedergeben kann. Wichtig ist hier die untere und obere Grenzfrequenz. Ein idealer Verlauf entspricht in etwa den vom Menschen wahrnehmbaren Frequenzen: 20Hz–20.000Hz.
Viele Lautsprecherboxen können auch wesentlich höhere Töne wiedergeben. Problematischer wird es am unteren Ende: Zur Erzeugung tiefer Bässe muss viel Luft in Bewegung gesetzt werden, wofür viel Membranfläche nötig ist. Hier schwächeln die Einbaulautsprecher. Ein externer Subwoofer kann hier helfen. Der Clou: Tiefe Frequenzen lassen sich im Gegensatz zu mittleren und hohen Tönen kaum präzise orten. Deshalb sind Sie in der Platzwahl für den externen Tieftonlautsprecher relativ flexibel.
3.5. Aktiv-/Passiv – Einbaulautsprecher mit oder ohne integrierten Verstärker?
Ein Verstärker muss nicht immer in einem separaten Gehäuse stecken und mit Kabel angeschlossen werden. Viele allem Funklautsprecher verfügen bereits über einen integrierten Verstärker. Einbaulautsprecher mit WLAN sind bisher noch eher die Ausnahme. Bluetooth-Einbaulautsprecher erobern allerdings mehr und mehr Marktanteil.
Die kabellosen Bluetooth-Lautsprecher benötigen statt der Verbindung zum Verstärker eine Netzstromverbindung. Vor allem für Multiroom-Anwendungen eignen sich die kabellosen Netzwerk-Einbaulautsprecher ganz besonders gut. Allerdings erfordert das Mehr an Technik und Funktionen gewisse Vorkenntnisse vom Benutzer.
Auch die Fehlerquellen erhöhen sich durch zunehmende technische Feinheiten. Hier sollten Sie gut überlegen, ob Sie Netzwerk- und Verstärkertechnik nicht lieber an ein externes Gerät delegieren, denn im Schadensfall ist das Ausbauen und Ersetzen von Einbaulautsprechern in einer abgehängten Decke umständlich und zeitaufwändig.

» Mehr Informationen 3.6. Impedanz – Der elektrische Widerstand im Wechselstromkreis
Der elektrische Wechselstromwiderstand wird auch Impedanz genannt und in der Einheit Ohm angegeben. Aus elektrotechnischer Perspektive ist Musik ein Wechselstrom mit wechselnder Frequenz und Spannung. Die wechselnden Frequenzen und Spannungen gehen mit unterschiedlichen elektrischen Widerständen im Stromfluss einher, weshalb Lautsprecher-Hersteller die Widerstandswerte in der komplexen Verhältnis-Größe Impedanz zusammenfassen.
Hifi-Lautsprecher haben oft eine feste Impedanz zwischen 4 und 8 Ohm. Fast alle Verstärker können heutzutage mit diesen Impedanzwerten umgehen. Falls Sie über einen relativ leistungsschwachen Verstärker verfügen, könnte sich aber die Anschaffung eines 4-Ohm-Einbaulautsprechers lohnen: Lautsprecher mit geringer Impedanz erzielen höhere Lautstärken bei gleicher Leistungszufuhr.

Koaxialer Aufbau: Hochtöner und Tief-/Mitteltöner auf gleicher Achse.
Beachten Sie: Röhrenverstärken besitzen sogenannte Übertrager an der Ausgangstufe. 4-Ohm- und 8-Ohm-Einbaulautsprecher besitzen deshalb eigene Anschlüsse. Doch was tun, wenn ein 6 Ohm-Lautsprecher angeschlossen werden soll? Ganz wichtig: Schließen Sie einen Lautsprecher mit geringer Impedanz niemals an einen Verstärkerausgang für hochohmige Boxen an. Denn wenn Sie beispielsweise einen 4-Ohm-Einbaulautsprecher am 8 Ohm-Ausgang eines Röhrenverstärkers betreiben, können die Geräte Schaden nehmen.
Umgekehrt lassen sich aber die 8-Ohm-Einbaulautsprecher im Vergleich auch am 4-Ohm-Verstärkeranschluss betreiben. Deshalb sollten Sie eine 6-Ohm-Box unbedingt am 4-Ohm-Anschluss betreiben, denn die mittlere Lautsprecherimpedanz sollte den Wert des Verstärkers nicht unterschreiten – auch nicht beim Transistorverstärker.
3.7. Besonderheiten – Hochtöner mit verschiedenen Funktionen
Die Hochtöner werden bei vielen Herstellern mit besonderen Aufgaben betraut. Unterschieden werden drei Techniken:
- Schwenkbare Hochtöner: Gerade Deckenlautsprecher profitieren vom Schwenkmechanismus, denn dadurch lassen sich hohe Töne besser zur Hörposition ausrichten. Hohe Töne lassen sich nämlich präzise orten. Die perfekte Position zwischen Hörer und Lautsprecher wird auch als Sweet Spot bezeichnet.
- Doppelhochtöner: Besonders High-End-Einbaulautsprecher nutzen zwei Hochtöner. Entweder dient der zweite Tweeter als Unterstützung und erzeugt bei Bedarf ein breiteres Hochtonspektrum, oder er wird zur Erzeugung von Stereofonie mit nur einer Lautsprecherbox genutzt. Dabei werden die Signale des linken und rechten Kanals mit dem Doppelhochtöner-Einbaulautsprecher verbunden.
- Hochtöner mit Pegelanpassung: Verschiedene Räume – verschiedene Klangcharakteristika: Für die raumgerechte Klangoptimierung arbeiten viele Modelle mit einer manuellen Schaltung zur Lautstärkeanpassung des Hochtöners.
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