Sie wollen gar nicht mehr absteigen? Hier finden Sie weitere Vergleiche rund um das Thema Radsport:
2.1 Die Sitzposition
2.1.1 Die Rahmenhöhe
Die Wahl der geeigneten Rahmengröße ist essentiell für Fahrspaß und Sicherheit.
Es kommt vor, dass die Entscheidung für eine bestimmte Größe nicht intuitiv gefällt werden kann. Auf zwei Rädern verschiedener Rahmenhöhe Probe gefahren, besticht weder das eine, noch das andere Modell auf Anhieb mit mehr Bequemlichkeit oder besserer Handhabung? Abhängig von Fahrstil und Präferenz gilt der Grundsatz:
- bei grobem Gelände und verspieltem Fahrstil eher zur kleineren Rahmenhöhe,
- bei tourenorientiertem und/oder Renn-Einsatz besser zum größeren Modell greifen.
Die Rahmenhöhe beschreibt den Abstand zwischen der Oberkante des Sattelrohrs (nicht der Sattelstange) und der Mitte des Tretlagers. Sie kann von Hersteller zu Hersteller variieren. Aussagekräftiger in der Praxis ist deshalb die Länge des Oberrohrs, da sie letztlich über die Sitzhaltung entscheidet und für Räder verschiedener Hersteller Vergleichbarkeit schafft.
Hinweis: Je länger der Rahmen, desto gestreckter die Sitzposition & umso mehr wird die Halswirbelsäule beim Heraufschauen belastet. Für mehr Kontrolle und Komfort sorgt eine aufrechtere Sitzhaltung.
Da sich die Höhe des Rahmens jedoch als maßgebende Größe eingebürgert hat, gibt Ihnen folgende Tabelle eine Richtlinie, welche Rahmenhöhe für Ihre Körpergröße empfehlenswert ist – ein wichtiges Kriterium, noch bevor Sie einen Test der besten Mountainbikes machen.
Körpergröße in Zentimeter | Rahmenhöhe in Zoll | Zentimeter |
155 – 165 cm | 14 – 15 Zoll | 35 – 38 cm |
165 – 170 cm | 15 – 16 Zoll | 38 – 41 cm |
170 – 175 cm | 16 – 17 Zoll | 41 – 43 cm |
175 – 180 cm | 17 – 18 Zoll | 43 – 46 cm |
180 – 185 cm | 18 – 19 Zoll | 46 – 48 cm |
185 – 190 cm | 19 – 21 Zoll | 48 – 53 cm |
190 – 195 cm | 21 – 22 Zoll | 53 – 56 cm |
195 – 200 cm | 22 – 23 Zoll | 56 – 58 cm |
Haben Sie ein Maßband zur Hand, können Sie alternativ auch Ihre Schrittlänge der Rahmengrößenbestimmung zu Grunde legen. Gemessen wird diese vom Boden bis zum Schritt – dazu nehmen Sie am besten ein Buch zur Hand, das sie horizontal zwischen die Oberschenkel klemmen. Multiplizieren Sie die Schrittlänge (cm) mit dem Faktor 0,57 und Sie erhalten die Rahmengröße in Zentimetern.
Hier geht es zu unseren Markenvergleichen verschiedener Fahrradreifen:
2.1.2 Das Cockpit

Stylish & komfortabel: Der Sixpack Menace Riser Bar in prächtigen Farben.
Die Sitzposition wird darüber hinaus entscheidend durch die Beschaffenheit von Lenker und Vorbau bestimmt.
Sind Sie auf Schnelligkeit und Langstrecke aus, ergibt sich die gestreckte Sitzposition aus einem geraden Lenker (sog. Flat Bar) in Verbindung mit einem langen Vorbau, der eine Neigung von 0° oder weniger aufweist.
Möchten Sie ausschweifende und verwinkelte Touren bei verminderter Belastung für Arme und Hände bewältigen, greifen Sie zu einem gekröpften Lenker (sog. Riser Bar) und kurzem Vorbau mit 10°-Neigung.
2.2 Die Laufradgröße
Die Bike-Industrie macht es dem Kunden mittlerweile nicht mehr leicht: Inzwischen hat der Mountainbiker hinsichtlich der Laufräder die Wahl zwischen 26″, 27,5″ und 29″. Unser Mountainbike-Vergleich eruiert die Vor- und Nachteile der Typen.
26″ | 27,5″ | 29″ |
sehr wendig | wendig | x weniger wendig |
beschleunigt sehr gut | beschleunigt gut | x träge |
x nervös | laufruhig | sehr laufruhig |
x mäßiges Überrollverhalten | gutes Überrollverhalten | sehr gutes Überrollverhalten |
geringes Gewicht | mittleres Gewicht | x hohes Gewicht |
sehr gutes Bremsverhalten | gutes Bremsverhalten | x mäßiges Bremsverhalten |
sehr torsionssteif | torsionssteif | x weniger torsionssteif |
x mäßige Kurvenstabilität | gute Kurvenstabilität | sehr gute Kurvenstabilität |
x geringe Traktion | mittlere Traktion | hohe Traktion |
Auf den Punkt gebracht:
- 26″ eignen sich für Fahrer mit agilem Fahrstil und dem Hang zum Gewichtsparen
- 27,5″ (auch 650B genannt) bilden den Kompromiss beider Welten – eine Erfindung der Industrie, die klassische 26″-Bikes ablösen könnte
- 29″ sind bei Racern mittlerweile Standard, da sie im Uphill hervorragend klettern
2.3 Schaltung
Auch hinsichtlich des Antriebes ist die Vielfalt so groß wie nie. Große Konkurrenten in diesem Bereich sind der japanische Hersteller Shimano und die amerikanische Firma SRAM.
Die Wahl für den einen oder anderen Produzenten obliegt überwiegend dem eigenen Geschmack, denn rein technisch warten beide mit hoher Qualität, solider Performance und stetigen Innovationen auf. Ein Überblick zu den Gruppen in unserem Mountainbike Vergleich:
Zielgruppe | Preisklasse der Einzelteile | Shimano | SRAM |
Einsteiger | ca. 5 – 15 EUR | Tourney | – |
ca. 7 – 25 EUR | Altus | X3 |
ca. 10 – 40 EUR | Acera | X4 |
Fortgeschrittener | ca. 15 – 80 EUR | Alivio | X5 |
ca. 20 – 140 EUR | Deore | X7 |
Amateur | ca. 20 – 230 EUR | SLX | X9 |
ca. 20 – 320 EUR | XT | X.0 |
Profi | ca. 60 – 460 EUR | XTR | XX |
Erst im hohen Preissegment zeigen sich markante Unterschiede. SRAM bietet eine Drehgriffschaltung und mit den Gruppen X01 und XX1 eine 11-Gang-Schaltung für Enduristen an; Shimano möchte den MTB Markt mit der elektronischen Edel-Schaltgruppe XTR Di2 revolutionieren.
2.4 Bremsen

Hochwertiger Anker für MTB-Piloten: Die 4-Kolben Disc Brake SRAM Guide.
Zum unverzichtbaren Standard vor allem am Mountainbike sind mittlerweile hydraulische Scheibenbremsen avanciert. Ursprünglich für den Motorsport entwickelt, etablierten sie sich schnell im Gravity-Bereich auf Grund ihrer hervorragenden Bremsleistung und Zuverlässigkeit.
Während bei einer mechanischen Scheibenbremse Bremshebel und Bremssattel über einen Bowdenzug miteinander verbunden sind, dient bei hydraulischen Stoppern eine Bremsflüssigkeit zur Kraftübertragung zwischen Geber (Bremshebel) und Bremssattel (bestehend aus Bremskolben und -belägen).
Üblicherweise beherbergt ein Bremssattel zwei Kolben. In der Enduro- und Downhill-Sektion wird wegen stärkerer Gefälle jedoch mehr Bremskraft benötigt, weshalb spezielle Bremsen mit 4 und sogar 6 Kolben zu finden sind.
Auch die Größe der Bremsscheibe bemisst sich nach dem zu befahrenden Gelände. Hier gilt wieder: Je steiler, desto größer. Die Durchmesser reichen von 140 bis 203 mm.
Vorteile- hohe Bremskraft bei geringer Finger-/Handkraft
- konstante Verzögerungsleistung auch bei Nässe
- kein Verschleiß & Überhitzung an den Felgen
- sichere Weiterfahrt trotz Schlag in der Felge möglich
Nachteile- teuer
- höheres Gewicht
- komplex & umständlicher zu reparieren
- Geräuschentwicklung (Klingeln & Quietschen) möglich
- ist bei Transport zu sichern, sonst verbiegt die Bremsscheibe
Mountainbikes unter 500 EUR sind häufig mit mechanischen Scheibenbremsen ausgestattet. Felgenbremsen sind an MTBs nicht mehr zeitgemäß und deshalb nicht an den Rädern in unserem Mountainbike-Vergleich verbaut.
2.5 Mountainbike kaufen, und zwar gebraucht
Für jeden Gebrauchtkauf empfiehlt es sich stets, den Artikel persönlich und ggf. in Begleitung einer Fachperson in Augenschein zu nehmen und letztlich einen Mountainbike-Test zu machen. Wichtig sind neben einem guten optischen Zustand von Rahmen und Anbauteilen
- funktionierende Bremsen mit ausreichend Bremsbelag,
- ein geräuscharm, sauber und leichtgängig schaltender Antrieb sowie
- Laufräder ohne Höhen- und Seitenschlag.
Bei einem Fully sollten Sie darüber hinaus prüfen, ob die Lager der Dämpfung Spiel haben oder stark verdreckt sind. Die Standrohre der Federgabel müssen bei einem Hardtail wie auch beim Fully frei von Kratzern sein. Die Gabel sollte geräuschlos ein- und ausfedern. Reifen unterliegen zwar dem Verschleiß, doch auch hier freut man sich zu sehen, wenn die Stollen noch eine ordentliche Profilhöhe aufweisen.
Vertrauenswürdige Verkäufer und einen hervorzuhebenden Käuferschutz finden Sie beispielsweise im Bikemarkt oder unter bikesale.de. Auf diesen Portalen kann auch guten Gewissens ein Versand vereinbart werden, wenn eine ausführliche Artikelbeschreibung inklusive aussagekräftiger Detailfotos Aufschluss über den Zustand des Mountainbikes geben konnte.
Achtung: Kaufen Sie besser keine gebrauchten Carbon-Teile. Sollte Ihnen der Verkäufer versichern, dass keine Schäden vorliegen, so achten Sie auf Beschädigungen des Lackes – diese können auf schlummernde Materialschwächen hindeuten.
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