Bei der Federung kommen zwei unterschiedliche Systeme zum Einsatz. Neben Luftdruck- sind auch Stahlfedern nach wie vor gängig. Elastomere, also elastisch verformbare Kunststoffe, finden wegen geringer Haltbarkeit und Temperaturabhängigkeit hingegen nur noch bei günstigen Federgabeln Verwendung (teilweise auch in Verbindung mit Stahlfedern).
2.1. Luftdruck und Stahlfedern: Beide Systeme bieten nützliche Vorteile

Luftfeder-Gabeln lassen sich mit Hilfe einer Dämpferpumpe leicht einstellen.
Ob eine Federung mit Stahl oder Luft besser ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Beide Systeme bringen wesentliche Vorteile mit. Technisch leichter umzusetzen ist der Einbau von Stahlfedern. Das Prinzip ist jedem vertraut und daher auch für den Laien leicht verständlich. Stahlfedern gelten als besonders robust und haltbar. Die einzigen Nachteile sind das meist höhere Gewicht als bei Luftfedern und die bedingte Einstellbarkeit des Negativfederwegs.
Bei Federgabeln mit Luftfederung ist das gesamte System technisch aufwändiger umgesetzt und nicht für jeden sofort verständlich. Derartige Fahrrad-Federgabeln arbeiten in den meisten Fällen mit zwei unterschiedlichen Luftkammern und einem Kolben. Dieser bewegt sich beim Ein- und Ausfedern zwischen den beiden Kammern hin und her und sorgt dabei stets in einer Kammer für „Kompression“, in der anderen Kammer hingegen für „Entspannung“.
Die größten Vorteile, die Luftfederungen gegenüber Stahlfedern bieten, sind vor allem das deutlich geringere Gewicht sowie die leichte und unkomplizierte Einstellbarkeit des Negativfederwegs.
2.2. Federweg und Negativfederweg: Wichtige Parameter beim Kauf

Den Negativfederweg sollten Sie je nach Einsatzgebiet entsprechend anpassen.
Der Federweg ist der Weg, mit dem das Fahrrad maximal einfedern kann, gemessen an einem zuvor komplett unbelasteten Rad ohne Fahrer und Gepäck. Er variiert je nach vorgesehenem Einsatzzweck der Gabel (siehe hierzu nachfolgendes Unterkapitel).
Doch auch der Negativfederweg spielt eine wichtige Rolle, wenn Sie eine Federgabel kaufen möchten. Dieser beschreibt den Weg, den die Federgabel bei statischer Belastung durch den Fahrer und das zugeladene Gepäck im Verhältnis zum komplett unbelasteten Zustand zurücklegt. Auch er sollte abhängig vom Einsatzgebiet gewählt werden.
Negativfederweg der Federgabel einstellen: Sie wollen den Negativfederweg Ihrer Federgabel einstellen? Bei luftgefederten Gabeln ist das in der Regel kein Problem. Hier können Sie einfach mit einer Dämpferpumpe den Luftdruck erhöhen oder verringern, wodurch sich Negativfederweg entsprechend verändert. Komplizierter verhält es sich allerdings bei Gabeln mit Stahlfedern. Bei diesen lässt sich der Negativfederweg nur geringfügig über die Federvorspannung anpassen. Sind größere Änderungen erwünscht, hilft meist nur der Austausch gegen härtere oder weichere Stahlfedern.
2.3. Einsatzgebiete: Auf steileren Strecken ist mehr Federweg notwendig
Wählen Sie Ihre Federgabel vor allem nach dem Einsatzgebiet. Bei Downhill-Gabeln sind bspw. deutlich größere Feder- und Negativfederwege notwendig als bei Federgabeln für Enduro-, All-Mountain-, Cross-Country- oder Freeride-Mountainbikes. Vergleich.org hat Ihnen hierzu einige Beispiele aufgelistet:
Einsatzgebiet | benötigter Federweg | Negativfederweg |
Cross Country | 80 bis 100 mm | 10 bis 15 % |
All Mountain | 120 bis 160 mm | 15 bis 20 % |
Enduro | 130 bis 180 mm | 20 bis 25 % |
Freeride | 165 bis 200 mm | 20 bis 25 % |
Downhill | 180 bis 250 mm | 25 bis 35 % |
Hey,
gibt es auch bei Aldi oder Lidl Federgabeln zu kaufen?
LG Sun
Lieber Sun,
da es sich bei Federgabeln um ein sehr spezielles Bauteil von Fahrrädern handelt, das auf das eigene Rad perfekt abgestimmt sein muss, ist es unwahrscheinlich, dass Discounter wie Aldi oder Lidl derartige Produkte anbieten.
Auf der Suche nach einer geeigneten Federgabel wünschen wir Ihnen natürlich dennoch weiterhin viel Erfolg.
Ihr Vergleich.org-Team