3.1. Rahmen, Gewicht, Reifenbreite & Radgröße

Bei Crossbike-Lenkern handelt es sich um eine leicht abgewinkelte Stange, wie man es von Mountainbikes kennt.
Crossbike-Tests zeigen, dass dieser Zweirad-Typ in der Regel einen Aluminium-Rahmen hat. Denn bei Fitnessrädern besteht meist der Anspruch, dass diese ein besonders geringes Gewicht haben (es gibt Alu-Rahmen, die gerade einmal 1,8 Kilogramm wiegen.). Bei Aluminium handelt es sich um ein leichtes Material, das teurer und elastischer als Stahl ist. Rahmen aus Aluminium sind dennoch hoch belastbar und steif. Ein Nachteil von Aluminium ist, dass es bei sehr großen Belastungen brechen kann oder Teile sich verformen können.
Unser Crossbike-Vergleich zeigt, dass besonders leichte Räder sogar nur 8 kg wiegen. Im Mittelfeld liegt das Gewicht der Fitnessräder im Bereich von etwa 10 bis 14 kg. Kommen Schutzbleche, Gepäckträger, Beleuchtung, Fahrradständer hinzu steigt das Gewicht des Crossrads schnell.
Warum es gut ist, wenn ein Fahrrad besonders leicht ist? Wir haben Ihnen einige Gründe aufgelistet:
- je leichter das Bike, desto schneller kann es fahren (besonders wichtig bei Radrennen)
- bessere Handhabung, da sich das Rad leichter schieben und tragen lässt
- mehr Tricks und Stunts sind aufgrund höherer Agilität und Wendigkeit möglich (etwa beim BMX)
- schnellerer Antritt möglich, da weniger Masse in Bewegung gesetzt werden muss
Weiterhin zeichnet fast alle Crossbikes aus, dass deren Laufräder 28 Zoll groß sind. Dies ist der Durchmesser eines einzelnen Rades. 28 Zoll entsprechen 71,12 cm. Zum Vergleich: die deutlich kleineren BMX-Räder sind im Allgemeinen mit Laufrädern ausgestattet, die nur 20 Zoll (50,8 cm) groß sind. Wenn Sie sich für Bicycle Motocross interessieren, besuchen Sie auch unseren BMX-Vergleich.
Die Breite der Reifen variiert bei Crossbikes. Als Käufer sollten Sie darauf achten, ein Rad zu kaufen, welches keine zu schmalen Reifen hat (z.B. 19 oder 20 Millimeter). Reifen mit einer Breite ab 25 Millimeter können genauso schnell rollen wie schmalere Modelle, bieten allerdings sehr viel mehr Komfort und gehen seltener kaputt.

3.2. Welche Crossbike-Rahmengröße passt zu mir?

Die Länge des Sitzrohres (rot) von der Tretlager-Mitte bis zur Sitzrohr-Oberkante ist die Rahmenhöhe.
Wie Sie unserem Crossbike-Vergleich entnehmen können, haben Cyclocross-Räder unterschiedliche Rahmenhöhen. Wollen Sie ein Crossbike kaufen, sollten Sie sich im Vorhinein unbedingt darüber informieren, welche Rahmenhöhe dieses haben soll, damit Sie bequem damit fahren können.
Die Rahmenhöhe bezieht sich auf die Länge des Sitzrohres von der Mitte des Tretlagers bis zur oberen Kante des Sitzrohres.
In der folgenden Tabelle haben wir die unterschiedlichen Rahmenhöhen aufgelistet und für welche Körpergröße diese sich eignen. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um Richtwerte, denn Beinlänge-Oberkörper-Verhältnis kann individuell sehr unterschiedlich sein.
Rahmenhöhe | Richtwert Körpergröße |
42 bis 44 cm | 145 bis 150 cm |
44 bis 46 cm | 150 bis 155 cm |
46 bis 48 cm | 155 bis 160 cm |
48 bis 50 cm | 160 bis 165 cm |
50 bis 52 cm | 165 bis 170 cm |
52 bis 54 cm | 170 bis 175 cm |
54 bis 56 cm | 175 bis 180 cm |
56 bis 58 cm | 180 bis 185 cm |
58 bis 60 cm | 185 bis 190 cm |
60 bis 62 cm | 190 bis 195 cm |
62 cm bzw. Maßanfertigung | 195 bis 200 cm |
Wenn Sie die Crossbike-Rahmenhöhe genau ermitteln wollen, messen Sie Ihre Schrittlänge von der Sohle (ohne Schuhe) bis zum Schritt (entspricht etwa der Länge des Beins bis zum Gesäßbeginn). Anschließend mit dem Wert 0,66 multiplizieren. Im Internet finden Sie eine Menge Rahmengrößen-Rechner, bei denen Sie lediglich Ihre Schrittlänge eingeben müssen.
Tipp: Liegt Ihr errechneter Wert zwischen zwei Rahmenhöhen, sollten Sie sich für eine sportliche Sitzposition für die kleinere Größe entscheiden und für eine bequeme Sitzposition sollten Sie die größere Größe wählen.
» Mehr Informationen 3.3. Scheiben- oder Felgenbremse?

Sowohl mechanische Felgenbremsen (links) als auch hydraulische Scheibenbremsen (rechts) können an Crossbikes verbaut sein.
Cyclocross verfügen in der Regel über mechanische Felgenbremsen oder hydraulische Scheibenbremsen. Weltmarktführer sind hier Shimano und SRAM, die sowohl Bremsen für Einsteiger als auch für den Profi-Bereich anbieten.
Mechanische Felgenbremsen sind in der Fahrradwelt am weitesten verbreitet; man findet sie vor allem bei herkömmlichen Alltagsrädern und bei Rennrädern. Beim Bremsen werden gegenüberliegende Bremsbeläge aus Gummi auf die beiden Felgen des Laufrads gepresst, sodass aufgrund von Reibung eine Bremswirkung erzielt wird.
Hydraulische Scheibenbremsen haben sich vor allem bei Mountainbikes durchgesetzt. In der Mitte des Laufrades – auf der Nabe – befindet sich eine Bremsscheibe, gegen die die Bremsbeläge gedrückt werden.
Wir haben Ihnen die Vor- und Nachteile der Scheibenbremse im Vergleich zur Felgenbremse auf den Punkt gebracht:
Vorteile- wartungsärmer, da die Bremsbeläge länger halten (sie sind härter und reiben auf Stahl)
- es ist weniger Handkraft nötig, um dieselbe Bremsleistung zu erzielen (vorteilhaft für Senioren)
- bessere Bremsleistung bei Nässe aufgrund höherer Flächenpressung
- Bremsscheiben werden nicht so schnell dreckig
- kein Abnutzen der Felge möglich
- kein Überhitzen der Felge (z.B. auf langen Abfahrten)
Nachteile- müssen eingebremst werden (schwierig für Laien)
- bei Überhitzen der Bremsscheibe (z.B. bei langen Abfahrten oder hoher Gewichtsbelastung) Nachlassen der Bremsleistung
- das Laufrad wird höher belastet, bspw. an Speichen, Naben und Gabel
- im Falle der Wartung wird Spezialwerkzeug benötigt, Ersatzteile schwieriger erhältlich
- kostspieliger
Fazit: Ob Sie sich für eine Scheiben- oder eine Felgenbremse entscheiden, sollten Sie u.a. davon abhängig machen, wie technisch versiert Sie im Umgang mit der Wartung von Bremsen sind und wie viel Zeit Sie investieren können, um Ihre Bremsen einzufahren. Scheibenbremsen benötigen eine gewisse Einfahrzeit, bis sich die Beläge eingeschliffen haben und die volle Bremsleistung erreicht werden kann; allerdings arbeiten Sie bei Nässe und im Gelände zuverlässiger als Felgenbremsen. Die Montage von Scheibenbremsen ist aber sehr viel aufwändiger als bei Felgenbremsen.
» Mehr Informationen 3.4. Schaltsystem: Wie viele Gänge soll mein Crossrad haben?

Crossbikes sind üblicherweise mit einer Kettenschaltung ausgestattet.
Bei vielen Crossbikes sind Schaltsysteme von den Herstellern SRAM, Campagnolo oder Shimano verbaut. Im Allgemeinen unterscheidet man zwei Kategorien von Schaltungen: Nabenschaltung und Kettenschaltung. An Fitnessrädern sind immer Kettenschaltungen verbaut.
Eine Kettenschaltung ist eine Gangschaltung mit wechselndem Eingriff der Fahrradkette in unterschiedliche Kettenräder, die wiederum mit verschiedenen Ritzeln besetzt sind. Die Vorteile einer Kettenschaltung liegen in ihrem niedrigen Anschaffungspreis, im geringen Gewicht, einem einfachen Aufbau und einem großen Übersetzungsbereich.
Bei einer hohen Übersetzung an einem Schaltsystem eines Fahrrads ist der Widerstand beim Treten größer; man braucht also viel Kraft, erzielt aber damit eine hohe Geschwindigkeit. Bei der niedrigeren Übersetzung besteht ein geringer Widerstand und die Muskeln werden kaum beansprucht, jedoch lässt damit nur ein niedriges Tempo erreichen.
Insbesondere bei bergigem Gelände erweist sich eine Kettenschaltung als geeigneter als eine Nabenschaltung. Je mehr Gänge, desto besser ist das Rad für bergiges Gelände nutzbar. Unser Crossbike-Vergleich zeigt, dass viele Fitnessräder 14, 21, 24 oder 27 Gänge haben.
» Mehr Informationen 3.5. Cyclocross: Feder- oder Starrgabel?

Ein Fitnessbike der Marke Giant mit Starrgabel, Scheibenbremsen und Gepäckträger.
Fitness-Fahrräder gibt es mit federnden und starren Gabeln zu kaufen. Bevor Sie sich für ein Crossbike entscheiden, ist es gut, die Eigenschaften der unterschiedlichen Gabeln zu kennen.
Klassische Fahrradgabeln sind eigentlich Starrgabeln, welche im Gegensatz zu den Federgabeln ohne Federelemente ausgestattet sind. Starrgabeln können aus Stahl-, Aluminium- oder Kunststoffrohren bestehen.
Federgabeln fanden den Weg auf den Massenmarkt erst in den 90er-Jahren, als das Mountainbike an Popularität gewann. Insbesondere im Downhill-Sport erfreuen sich Federgabeln großer Beliebtheit, doch auch in Alltagsfahrrädern werden diese heutzutage verbaut. Eine Federgabel soll sowohl federn als auch dämpfen. Federgabeln bestehen aus Aluminium, Stahl oder Composite (Verbundwerkstoff mit besonders günstigen Eigenschaften).
Selbst das beste Crossbike verfügt meistens über keine so gute Frontfederung, wie man sie von Mountainbikes kennt. Im Gegensatz zu Mountainbikes haben Crossräder häufig große, schmale Reifen für einen geringen Rollwiderstand, was allerdings zu Lasten der Wendigkeit geht. Ein Problem vieler 28-Zoll-Federgabeln bei Crossbikes ist, dass sie sich oft nicht verstellen und dem Gewicht des Fahrers anpassen lassen.
An dieser Stelle fassen wir Ihnen die Vor- und Nachteile, die Federgabeln gegenüber Starrgabeln haben:
Vorteile- sehr viel höherer Fahrkomfort, vor allem im Gelände oder auf schlechten Straßen und Wegen (Unebenheiten im Boden werden abgefedert und weniger Erschütterungen und Vibrationen übertragen sich auf den Fahrer oder das Gepäck)
- schonend für Muskeln, Gelenke und Sehnen, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule
- besserer Bodenkontakt des Rads auf unebenem Boden
- schnelleres und sicheres Fahren im Gelände möglich
- Federgabeln lassen sich starr stellen, aber Starrgabeln können niemals federn
Nachteile- Effizienzverluste auf befestigten Straßen durch Wippbewegungen aufgrund der Federung
- oft höheres Gewicht als eine Starrgabel
- anfälliger für Defekte und höherer Wartungsaufwand
- Reparatur einer Federgabel komplizierter und oft nur mit fachmännischer Hilfe machbar
- Montagemöglichkeiten für Schutzbleche und Gepäckträger schwieriger
- kostspieliger
Fazit: Federgabeln bringen einen spürbar höheren Fahrkomfort auf unwegsamem Gelände, sind allerdings auch kostspieliger. Sie sollten sich für ein Crossbike mit Starrgabel entscheiden, wenn Sie ohnehin überwiegend auf befestigten Straßen (Onroad) unterwegs sind, Ihr Rad möglichst leicht sein soll oder Ihnen sportliche Aspekte wichtiger als Fahrkomfort sind.
» Mehr Informationen 3.6. Der Lenker – die richtige Sitzposition

Gerader Radlenker mit Bar Ends für mehr Fahrkomfort.
Fitness-Fahrräder sind üblicherweise mit geraden Lenkern (Touren-Bügel), bestehend aus einer leicht abgewinkelten Stange, wie man sie von Mountainbikes kennt, ausgestattet. Rennräder hingegen besitzen geschwungene Lenker (Multipositions-Bügel). Touren-Bügel lassen nur eine Sitzmöglichkeit beim Fahren zu.
Die Crossbike-Lenker sorgen für eine sportliche, nach vorne gebeugte Sitzhaltung des Fahrenden, allerdings ermüden die Arme bei längeren Fahrten, da das Handgelenk dauerhaft eine waagerechte Stellung einnimmt. Steigt der Winkel des Lenkbügels sowohl horizontal als auch vertikal zum Ende hin etwas an, ist dies anatomisch günstiger und Schulter- sowie Handgelenksprobleme können minimiert werden.
Es gilt zudem, dass ein Lenker am Fahrrad etwa schulterbreit sein soll. Bei Fitness-Bikes mit geradem oder leicht geschwungenem Lenkbügel kann die Lenkstange etwa 6 cm breiter sein.
Tipp: Mithilfe von Lenkerhörnchen, sogenannten Bar Ends, die auf beide Enden des Crossbike-Lenkers geschraubt werden können, können Sie der Ermüdung Ihrer Arme entgegen wirken. Weiterhin fällt mit Lenkerhörnchen die Fahrt bergauf im Wiegetritt (Fahrer erhebt sich vom Sattel und tritt die Pedale im Stehen) leichter.
Mit einem geraden Lenker hat der Fahrer die maximale Kontrolle über das vordere Laufrad. Dies ist auch ein Grund dafür, dass diese Lenkerform insbesondere bei Mountainbikes verbreitet ist, denn bei Fahrten durch Offroad-Gelände muss der Fahrer die Kontrolle über das Rad behalten.
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