Dreh- und Angelpunkt für das Zusammenspiel sämtlicher wichtiger Kriterien ist eines: der Verwendungszweck. Möchten Sie hauptsächlich Gehwege im Garten reinigen? Oder vor allem Fassaden von Moosbewuchs befreien? Sind vielleicht vor allem Gartenmöbel oder Fahrzeuge zu reinigen?
Die bekanntesten Hersteller von Hochdruckreinigern sind nebenbei bemerkt keine große Überraschung. Einschlägig und online bekannte Namen auf dem Markt finden sich hier, u.a.:
- Ava
- Bosch
- Einhell
- Ferrex
- Kärcher
- Kränzle
- Makita
- Nilfisk
- Parkside
- Scheppach
- Stihl
- Wap
- Workzone
4.1 Leistung, Druck und Wassermenge

Diesel-Hochdruckreiniger
Den besten Reinigungseffekt ergibt bestenfalls das perfekte Zusammenspiel dieser drei Faktoren.
Generell kann man sagen, dass eine stärkere Pumpe mehr Wasser fördern kann und auch höhere Drücke aufzubauen im Stande ist. Für besonders starke Verschmutzungen auf zähem Untergrund darf daher gelten: Viel hilft viel.
Dennoch darf die Watt-Zahl nicht isoliert betrachtet werden.
Ein Beispiel: Das Modell K 1152 TS T von Kränzle ist mit einer Leistung von 2.800 Watt Spitzenreiter im Energieumsatz, baut aber dennoch keinen höheren Druck auf als 130 Bar, was im Mittelfeld liegt. Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen hat der Kränzle allerdings einen 15 m langen Schlauch, der unweigerlich für Druckverluste sorgt. Durch die Fördermenge von 600 l/h wird dies wiederum mehr als ausgeglichen.
Neben der Angabe der Leistung (in Watt) spielt auch die Stärke des Drucks eine wirklich entscheidende Rolle. Denn: Viel Power heißt nicht unbedingt viel Reinigungseffekt.
Tipp: Man sollte immer skeptisch auf die Leistung der Geräte achten. Zum Reinigen von Betonwegen ist ein hoher Wasserdruck notwendig. Beim Auto sollte man wiederum Distanz wahren, wodurch der Druck schwächer wird, sonst der Lack Schaden nimmt. Der Satz: „Je mehr Power, desto besser das Reinigungsergebnis“ – gilt leider nicht uneingeschränkt.
4.2 Die Wasserfördermenge

Kärcher K 7 Premium
Aus gesteigertem Umweltbewusstsein versucht man, so viel Wasser wie möglich zu sparen.
Auch bei den Hochdruckreinigern gibt es mittlerweile die Vorstellung, dass ein höherer Wasserdruck eine geringere Fördermenge erlaubt. Leider ist dies nicht hundertprozentig korrekt.
Eine geringere Wasserdurchflussmenge bei sehr hohem Druck erfordert eine sehr kleine Düse. Hier kann das Wasser beim Austritt zu einem Wassernebel zerstäuben, der kaum noch Reinigungswirkung hat. Derartig konzipierte Geräte erzielen nur auf sehr kurze Distanz eine gute Reinigungskraft. Die Flächenreinigung ist dann nur eingeschränkt möglich, was zu einer Zunahme der Gesamtreinigungszeit führt.
Da man mehr Reinigungszeit benötigt, wird im Endeffekt meist auch mehr Wasser benötigt. Außerdem ist das Reinigungsergebnis bei weniger Wasserdurchfluss ungleichmäßiger.

Beheizter Hochdruckreiniger
Eine höhere Wasserfördermenge erlaubt den Einsatz von größeren Hochdruckdüsen. Der Strahl ist länger geschlossen und zerlegt sich erst später, so kann eine größere Flächenwirkung bei gleicher Aufprallkraft des Wassers gewährleistet werden. Die Reinigungswirkung kann sich deutlich verkürzen.
In unserem Hochdruckreiniger-Vergleich 2023 weist das Modell Kränzle 1152 die höchste Fördermenge mit 600 l/h auf. Der Kärcher K 2980 lediglich 400 l/h. Für einen kompakten Hochdruckreiniger der mittleren Klasse ist der Wert dennoch ausreichend.
Tipp: Die Wasserfördermenge hat einen größeren Einfluss auf das Reinigungsergebnis, als man vielleicht denken mag.
4.3 Die Schlauchlänge
Es klingt zunächst banal – aber die Schlauchlänge in Metern spielt eine recht große Rolle, wenn man nicht immer einen zusätzlichen Hochdruck-Schlauch benutzen will. Falls man das Dach einer Garage oder eines Gewächshauses abspritzen will, kann ein längerer Schlauch eine große Arbeitserleichterung sein.
Bei Schlauchlängen von 3 Metern und mehr empfiehlt sich zudem eine Schlauchtrommel.
Aber: Je länger die Schlauchleitung, desto größer der Druckverlust. Und: Je länger der Schlauch, desto schwerer wird das Gerät.
4.4 Die maximale Wassertemperatur
Was ist ein Heißwasser-Hochdruckreiniger?
Vor allem für gewerblich-industrielle Zwecke werden oft Heißwasser-Hochdruckreiniger verwendet. Sie haben ein zusätzliches Heizelement, das die Aufheizung auf bis zu 90° C erlaubt. Die Kosten betragen für günstige Geräte schon ab ca. 1.200 €. Hochwertige Modelle auf dem Markt von Markenherstellern wie Nilfisk oder Stihl beginnen bei rund 2.000 €.
Warmes Wasser – das ist bekannt – reinigt besser. Für die im privaten Sektor gängigen Kaltwasser-Hochdruckreiniger gilt daher beim Kauf darauf zu achten, für welche maximale Wassertemperatur sie ausgelegt sind. Einige Modelle vertragen bis zu 60°C warmes Wasser, was etwa dem Heißwasser aus dem Wasserhahn entspricht. Daher werden diese Modelle auch gerne als Dampfstrahler bezeichnet.
So sind Sie im heimischen Dampfstrahler-Test auf der sicheren, günstigen und reinigungseffizienten Seite.
4.5 Der Wasservorfilter
Die Geräte im Vergleich haben Wassersiebe, durch die das Wasser geleitet wird, bevor es in die Pumpe geführt wird. So kann man sich auch bei Brunnen- oder Grundwasser sicher sein, dass etwaige Sedimente oder andere Schmutzpartikel die Pumpe nicht beschädigen.
Tipp: Ein Wasservorfilter sollte regelmäßig gereinigt werden, da er sich sonst zusetzt. Bei starker Benutzung empfiehlt sich eine Reinigung alle 3 Monate. Wenn das Gerät nur gelegentlich genutzt wird, kann auch eine Reinigung einmal im Jahr ausreichend sein. Wenn der Filter verstopft ist, kann der Wasserzulauf zu schwach sein. In der Folge entsteht
4.6 Handhabung

Ein sehr kompakter und kleiner Hochdruckreiniger von Bosch
Ein Kriterium, das sich in eher weiche Unteraspekte gliedert, ist die Handhabung:
- Nicht nur Maße und Gewicht bestimmen die Transportabilität, auch
- Räder, Griffe und Haptik sowie Verarbeitungsqualität von Schlauchtrommel und Anbauteilen bestimmen das Handling.
- Ist das Wechseln von Aufsätzen und das Anschließen des Wasserzulaufs schnell und simpel zu bewerkstelligen?
Bei einem Hochdruckreiniger-Testsieger sollte man die Fragen nach wertiger Haptik und simpler Bedienung positiv beantworten können.
Im folgenden Video kann man sehen, wie ein Hochdruckreiniger-Test durchgeführt wird:

Nilfisk-Alto Neptune 1
Gesundheitsgefahr bei dem Umgang mit Hochdruckreinigern.
In Trinkwasserleitungen oder Schlauchaufroller die wenig oder selten durchflossen werden bilden sich insbesondere in der warmen Jahreszeit Legionellen, Viren, Bakterien und Pilze.
So ist zu raten diese Wasserversorgungseinrichtungen gründlich zu spülen, bevor ein Hochdruckgerät angeschlossen wird.
Im Wirkbereich der Waschlanze entstehen Wassertröpfchen und Aerosole die von Personen Inhaliert werden und in die Lunge geraten. Gesundheitlich geschwächte Personen können dabei schwer erkranken und erheblich beeinträchtigt werden.
Für den professionellen Bereich gibt es beheizte Hochdruckreiniger mit einer thermischen Bypass-Entkeimungssteuerung, die es erlauben uneingeschränkt mit Recyclingwasser, Regenwasser oder nicht keimfreien Trinkwasser zu arbeiten.
Sehr geehrter Herr Kähmann,
wir freuen uns, dass Sie sich für unseren Hochdruckreiniger-Vergleich interessieren.
Gleichwohl bedanken wir uns für Ihre wertvollen Zusatzinformationen, die auch unsere Leserschaft sicher zu schätzen wissen.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Kann ich zb auch eine Regentonne als Wasserquelle benutzen?
Hallo Klaus,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Hochdruckreiniger-Vergleich.
Ja, wenn das Gerät über eine Ansaugfunktion verfügt. In dem Fall empfiehlt es sich aber, einen Wasserfilter an den Zulauf anzubringen.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Habe selber durch Zufall beide Vergleichssieger:
Den Kränzle K 1152 TS T habe ich als Haus und Hof Reiniger. Der ist wirklich hochwertig verarbeitet und kräftig im Einsatz. Ich bin froh ihn zu besitzen. Ich hatte vorher Kärcher-Plastik-Bomber und die waren oft schlecht verarbeitet und die Kompressoren halten nicht lange. Aber es gibt drei kleinen Einschränkungen bzw. Dinge auf die man achten muss:
1. Er benötigt eine gut abgesicherte Steckdose. Wenn er an eine schwache Gartendose angeschlossen wird, baut er keinen Druck auf. Die 2.8 KW sind ernst gemeint.
2. Er benötigt genug Wasserdruck. Manchmal dauert es bei mir einige Zeit bis er genug Druck aufbauen kann, arbeitet dann aber meist gut durch.
3. Er muss liegen. Die Technik erfordert es, dass das Gerät liegt. Das ist anders wie beim gelben Marktführer. Wenn man es weiß ist das keine Einschränkung, aber wenn man das Gerät verleiht muss man unbedingt darauf hinweisen, sonst kann die Schmierung des Kompressors abreißen.
Den Kärcher K2 Compact Home habe ich auch , zum Reinigen der Kühlzelle. Hier muss ich sagen: Das ist Spielzeug, kein Werkzeug. Ich gebe dem Gerät nicht mehr als 50 Arbeitsstunden im Leben. Und wie Sie im Text richtig beschrieben haben: Unter 400l gibt es keine ordentliche Reinigung. Für die 10 Minuten Kühlzelle in der Woche ist es ok, ab und zu mal ein Fahrrad geht auch. Aber nichts, was in meinen Augen länger als 15 Minuten dauert. Wer ernsthaft reinigen will und nur keinen Platz hat: ab und zu einen ordentlichen Hochdruckreiniger beim Nachbarn oder Profiverleih ausleihen
So nach langer Suche habe ich mich jetzt endlich dank dieses Vergleiches für den Kärcher K2 Compact Home entschieden. Auch weil er bei amazon Bestseller ist. Ich will ihn auch hin und wieder zum schnellen Autowaschen benutzen, das müsste ja auch gehen oder ist der Druck zu stark für den Lack?
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Hochdruckreiniger-Vergleich.
Mit einem Hochdruckreiniger können Sie auch Schmutz von Ihrem Auto entfernen. Vor allem die Felgen lassen sich damit gut reinigen. Halten Sie aber etwas Abstand, um den Lack nicht zu beschädigen.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude mit den Hochdruckreinigern.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org Team
ein guter Hochdruckreiniger sollte seinen Druck auch auf 10 bar verringern können (Stihl). Warum Kärcher den Mindestdruck auf 20 bar festlegt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe einen 380 V Gerät von Kärcher, ist auch schon 30 Jahre alt, der kann den Druck bis auf 10 bar regulieren. Und das ist gut so. Mit 20 bar wollte ich kein Auto reinigen!
Lieber Leser,
vielen Dank dafür, dass Sie mit uns und unseren Lesern Ihre Erfahrung zum Thema Mindestdruck von Hochdruckreinigern teilen.
Allerdings liegen auch 20 bar in puncto Autoreinigung noch im Rahmen des Machbaren.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team