Wenn Sie eine Freilaufrolle kaufen, gibt es einiges zu bedenken: Wieviel Meter Schnur sollten auf die Spule passen? Und wie viel Schnur sollte die Rolle pro Umdrehung einrollen?
Wir erklären Ihnen im folgenden Kapitel unseres großen Freilaufrollen-Vergleichs 2023 die wichtigsten Aspekte, damit Sie die beste Freilaufrolle für Ihre Ansprüche finden.
2.1. Qualität eines Getriebes lässt sich schlecht quantifizieren
Getriebe im Einsatz
Getriebe sind in vielen Maschinen und Fahrzeugen verbaut. In jedem Auto finden Sie zum Beispiel ein Schaltgetriebe. Und jedes Fahrrad hat ein Kettengetriebe (oder neuerdings auch ab und an ein Riemengetriebe).
Bei einer Stationärrolle steht die Achse der Spule senkrecht zur Achse der Kurbel. Ihre Kraft muss beim Drillen also mit Hilfe eines Getriebes von der Kurbel auf die Spule übertragen werden. Die Qualität einer Freilaufrolle hängt daher ganz zentral von der Qualität des verbauten Getriebes ab.
Kleine Fehler und Toleranzen bei der Fertigung der Zahnräder des Getriebes können dazu führen, dass die Rolle bei der Nutzung nicht hunderprozentig rund läuft – und dieser Effekt verstärkt sich unter Last, wenn Sie einen großen Fisch am Haken haben. Außerdem verschleißt ein solches Getriebe deutlich schneller, so dass Sie sich schon bald eine neue Rolle kaufen müssten.
Achtung: Leider lässt sich die Qualität eines Getriebes nicht in Zahlen ausdrücken. Daher müssen Sie sich dabei auf die Erfahrungswerte anderer verlassen oder Ihren eigenen Freilaufrollen-Test in der Praxis durchführen.
2.2. Kugellager: Es kommt auf die Qualität an, nicht auf die Anzahl

Fast alle Freilaufrollen haben mehrere Kugellager verbaut. Allerdings kommt es nicht auf die Anzahl der Kugellager, sondern auf deren Positionierung und Qualität an.
Die beweglichen Teile einer Angelrolle – also Spule, Kurbel, aber auch das Schnurlaufröllchen – sind oft auf Kugellagern gelagert. Dadurch werden sie leichtgängiger und die Rolle lässt sich besser bedienen. Viele Hersteller werben daher offensiv mit der Anzahl der verbauten Kugellager.
Doch die Zahl der Kugellager allein ist nicht ausschlaggebend – schon mit drei Kugellagern können Sie ausgezeichnete Angelrollen mit Freilauf bauen. Hauptsächlich kommt es auf die Position in der Rolle sowie die Qualität der Lager an. Denn Kugellager sind (wie Getriebe) Präzisionsbauteile, bei denen kleinste Fehler einen großen Effekt haben können.
Wie schon beim Getriebe lässt sich die Qualität der Kugellager nur schwer ohne einen auf Dauer angelegten Praxis-Test beurteilen. Also müssen Sie sich auch hier auf Erfahrungswerte und das Renommee der Hersteller verlassen. Gerade Shimano ist für seine ausgesprochen guten Angelrollen mit hochwertigen Lagern bekannt.
Einen kleinen Anhaltspunkt kann auch der Preis der Rolle liefern. Hochwertige Kugellager sind teuer – daher ist zum Beispiel bei einer Rolle, die trotz fünf oder sechs Kugellagern nur 30 € kostet, eine gewisse Skepsis angebracht.

2.3. Der Schnureinzug ist wichtiger als das Übersetzungsverhältnis
Wenn das Getriebe die Kraft von der Kurbel auf die Spule überträgt, ändert sich auch die Drehzahl – das nennt man Übersetzung. Bei Angelrollen wird daher immer auch das Übersetzungsverhältnis von Spulenumdrehung zu Kurbelumdrehung angegeben. Bei einem Übersetzungsverhältnis von 5 : 1 dreht sich die Spule also fünfmal für jede vollständige Umdrehung der Kurbel. Ein höheres Übersetzungsverhältnis ist daher grundsätzlich besser.
Noch wichtiger als das Übersetzungsverhältnis ist aber der effektive Schnureinzug pro Kurbelumdrehung. Denn die Spulen unterscheiden sich ja in ihrer Größe – und damit auch wie viel Schnur pro Umdrehung aufgewickelt wird. Eine Spule mit einem größeren Durchmesser wickelt also unter Umständen trotz schlechterem Übersetzungsverhältnis mehr Schnur auf.
2.4. Schnurkapazität: Wie viel Sie brauchen, hängt von Ihrem Angelstil ab

Die Größe und Art des Gewässers bestimmt, für welche Rollengröße Sie sich entscheiden sollten.
Und zu guter Letzt sollten Sie noch bedenken, wie viel Angelschnur Sie auf Ihrer Freilaufrolle benötigen. An einem kleinen Teich oder Weiher kommen Sie mit 150 m Schnur sicher gut hin. Wenn Sie aber zum Beispiel auf Karpfen ansitzen an einer Stelle, die mehr als 100 m vom Ufer entfernt ist, brauchen Sie selbstverständlich deutlich mehr Schnur auf der Karpfenrolle.
Daher wird von den Herstellern die Kapazität der Spule angegeben, allerdings immer nur für Schnur mit einem bestimmten Durchmesser. Möchten Sie hingegen eine andere Art Schnur verwenden, müssen Sie selbst ausrechnen, wie viel auf die Weitwurfrolle passt.
Wir haben Ihnen einmal beispielhaft die Werte für eine Spule mit der Kapazität 140 m bei einem Durchmesser von 0,40 mm errechnet:
Durchmesser der Schnur | Kapazität der Spule |
0,40 mm | 140 m |
0,35 mm | 182 m |
0,30 mm | 248 m |
0, 25 mm | 358 m |
0,20 mm | 560 m |
Tipp: Falls Ihnen das zu kompliziert ist, können Sie für Ihre eigenen Berechnungen auf diesen Schnur-Rechner zurückgreifen.
Die besten Freilaufrollen im Vergleich sind ja so teuer, muss das sein?
Hallo Heinz,
leider hat Qualität oft ihren Preis. Aber es gibt auch günstige Freilaufrollen, die sehr gut sind. Probieren Sie es doch mit unserem Preis-Leistung-Sieger.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von Vergleich.org