Wie diverse Fliegenruten-Tests im Internet zeigen, beeinflussen Länge und Material vor allem die maximal erreichbaren Wurfweiten und Wurfgeschwindigkeiten der Fliegenruten.
Je länger und flexibler die Rute, desto weitere Wurfentfernungen lassen sich erreichen. Materialien wie Kohlenstoff sorgen für leichte Ruten von unter 500 g Eigengewicht, mit denen sich auch einhändig bequem fischen lässt. Gerade für Anfänger, aber auch Kinder, sind Fliegenruten aus leichtem Kohlenstoff empfehlenswert.
Heutzutage setzen fast alle Hersteller bei der Konstruktion neuer Fliegenruten auf Kohlenstoff als Material. Kohlenstoff ist extrem leicht und dennoch besonders stabil.
Qualitätsunterschiede der Kohlefaser-Ruten lassen sich anhand der Herstellung ableiten. Häufig trifft man auf Angaben wie „IM 7 Carbon“ oder „30T Carbon“, wie bei Fliegenruten von Greys oder MAXIMUMCATCH.
Tatsächlich ist die Klassifizierung in „IM“-Gruppen nicht sonderlich hilfreich, da diesen kein einheitliches System zugrunde liegt, sondern die Kennzeichnung von den Herstellern nach unterschiedlichen Grundlagen vergeben wird.
Geeigneter zur Einordnung sind Angaben zum Herstellungsverfahren der Kohlenstoffruten, wenn diese sich auf den Pressdruck der Kohlefaser beziehen.
Beispielsweise wurden die Kohlefasern einer 40T-Kohlenstoff-Rute unter einem deutlich höheren Pressdruck pro Quadratzentimeter hergestellt, als die Kohlefasern einer 24T-Kohlenstoff-Rute. Man spricht diesbezüglich von der „carbon tonnage“ oder auch von „Tonnencarbon“.
Im Ergebnis sind Fliegenruten, die unter höherem Druck hergestellt werden, bei mindestens gleichwertiger Performance deutlich leichter. Sie gehören damit zu den besten Fliegenruten auf dem Markt. Daraus ergibt sich auch ihr höherer Preis.
Zudem wird neben dem Eigengewicht der blanken Ruten – umgangssprachlich „Blanks“ genannt – auch die Flexibilität maßgeblich durch das Material bestimmt. Glasfaser-Ruten gelten als leichte und extrem flexible Alternative zu Kohlefasern.

Hallo,
ich bin etwas durcheinander. Beim Suchen einer Fliegenrute stieß ich auf die Bezeichnung A.F.T.M.A. – Was ist der Unterschied zur AFFTA-Klassifizierung?
Grüße
Roland K.
Sehr geehrter Herr Kretzig,
vielen Dank, dass Sie sich für unseren Fliegenruten-Vergleich interessieren.
In der Tat können die Angaben zur Klassifizierung der Fliegenruten manchmal uneindeutig sein und zur Verwirrung führen.
Bei der AFTMA- und AFFTA-Klasse handelt es sich grundlegend um dasselbe, nämlich um ein – wie Sie sicher bereits richtig erkannten – standardisiertes Klassifizierungssystem für Fliegenruten.
Der Unterschied besteht in der jeweiligen Institution, die hinter der Klassifizierung steht. Ursprünglich wurde das Messsystem 1962 von der „American Fishing Tackle Manufactering Association“ (kurz AFTMA bzw. A.F.T.M.A.) eingeführt.
Diese wurde später jedoch in die „American Fly Fishing Trade Association“ (kurz AFFTA bzw. A.F.F.T.A.) umgewandelt. Noch heute stößt man gelegentlich auf beide Bezeichnungen, die zum Ärger der Verbrauchen synonym verwendet werden.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team