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3.1. Güteklasse nach EU-Verordnung 61/2011

Olivenöl-Deklaration in der EU
Der Grund dafür ist die EU-Verordnung 61/2011, welche die Deklaration von Olivenöl mit der Bezeichnung Extra Nativ bis zu einem Alkylester-Gehalt von 150 mg/kg erlaubt. Ein hoher Alkylester-Gehalt lässt sich meist in Ölen nachweisen, die mittels ungeeigneter Pressverfahren oder aus minderwertigen Oliven gewonnen wurden. Öl aus unbeschadeten Oliven, die zeitnah nach der Ernte verarbeitet wurden, enthält in der Regel nicht mehr als 30 mg/kg Alkylester. Die höchste Güteklasse Nativ Extra ist damit wertlos geworden.
Die Güteklasse sagt wenig über die tatsächliche Beschaffenheit des Öls aus: In ihrer aromatischen Qualität unterscheiden sich gute Olivenöle stark von Discounter-Produkten, auch wenn beide der Güteklasse Natives Olivenöl Extra zuzuordnen sind: Zu diesem Ergebnis kommt auch die Stiftung Warentest in ihrem Olivenöl-Test der Ausgabe 02/2018.
Zwar kommen in den deutschen Handel seit Jahren nur noch Produkte der höchsten Güteklasse Natives Olivenöl Extra. Wenn Sie jedoch Olivenöle im Internet bestellen oder aus dem Urlaub mitbringen möchten, ist es hilfreich, einen groben Überblick über die Klassifizierung zu haben. Anhand folgender Bezeichnungen auf dem Flaschenetikett lassen sich die Olivenöl-Güteklassen erkennen:
- Natives Olivenöl Extra: im Handel sind je nach Herkunft des Öls auch Deklarationen wie Extra Virgin, Extra Vergine, Virgen Extra üblich: Das Öl wird ausschließlich durch eine mechanische Pressung ohne Hitzeeinwirkung (max. 27 °C) gewonnen und enthält höchstens 0,8 % Säure.
- Natives Olivenöl: Das Öl wird genauso wie das Native Olivenöl Extra kaltgepresst (max. 27 °C) und enthält höchstens 2 % Säure. Leichte Fehler im Aroma sind erlaubt.
- Olivenöl: Diese Öle sind eine Mischung aus nativem und raffiniertem Olivenöl in beliebigem Verhältnis und enthalten höchstens 1 % Säure. Je höher der Anteil an raffiniertem Olivenöl, umso neutraler sind Geruch und Geschmack.
3.2. Aroma & Geschmack: Günstige Olivenöle schmecken oft neutral oder sogar muffig

Mögliche Ursachen für Aroma-Fehler
- Werden überreife oder gequetschte Früchte verarbeitet, bekommt das Öl einen leicht gärigen Geruch.
- Bekommt das Öl zu viel Luft und Licht, wird es ranzig im Geschmack.
- Feucht geerntete oder gelagerte Oliven ergeben häufig einen muffigen Geruch.
- Negativ auf die Qualität des Öls wirken sich auch Frostschäden am Olivenbaum oder ein Fliegenbefall aus.
Auch ungeübte Verkoster können den Unterschied zwischen guten Olivenölen mit harmonisch-ausbalancierten Aromen und minderwertiger Massenware relativ leicht herausschmecken. Dabei müssen Sie nicht unbedingt wie professionelle Tester das Olivenöl aus einem Wasserglas trinken. Die Aromen lassen sich auch herausschmecken, wenn Sie das Öl beispielsweise zusammen mit einem frischen Stück Brot zu sich nehmen.
Positiv zu bewerten sind ein frischer, fruchtiger Geruch und ein ausdrucksstarker Geschmack. Auch scharfe, leicht bittere, grasige, erdige oder nussige Noten sind erwünscht.
Negativ ist ein muffiger, saurer oder stark bitterer Geruch bzw. Geschmack. Auch ein neutraler, charakterloser Geschmack ist unerwünscht.
Keine Rückschlüsse auf den Geschmack lässt dagegen die Farbe des Öls zu. Sie variiert meist zwischen kräftigem Olivgrün und einem satten Goldgelb.

3.3. Bio-Siegel: EU-Bio-Siegel erlaubt 5 % Inhalt aus konventioneller Produktion
Viele Olivenöle werden noch konventionell produziert und sind daher nicht Bio-zertifiziert.
Selbst ökologisch hergestellte Öle, wie beispielsweise das Bio-Olivenöl von Rapunzel, tragen häufig lediglich das EU-Bio-Siegel. Es ist für seine im Vergleich zu Siegeln von Anbauverbänden wie Demeter oder Naturland niedrigen Anforderungen bekannt.

Ausgießer für Olivenöl sind besonders praktisch. Achten Sie bei den Ausgießern auf die kleine Klappe, die am Ende angebracht ist.
Ein mit dem Bio-Siegel der europäischen Union zertifiziertes Olivenöl ist beispielsweise keine Garantie dafür, dass bei der Produktion auf umweltschädigende Insektenschutzmittel verzichtet wurde.
Zwischenfazit: Güteklasse und Bio-Siegel sind als Qualitätsmerkmale nur bedingt aussagekräftig. Verlassen Sie sich bei der Wahl Ihres Favoriten im Oliven-Vergleich lieber auf Ihre eigenen fünf Sinne.
finde die Angaben sehr interessant und aufklärend schade, dass es mit der Kontrolle nicht so optimal ist
meiner Meinung nach wird auch hier getrixt —schade
Hallo Hansi,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Olivenöl-Vergleich.
Es freut uns, dass Sie unsere Angaben interessant und aufklärend finden und bedanke uns für diese positive Rückmeldung.
Es tut uns sehr leid, dass Sie das Gefühl bekommen haben, wir würden bei unserem Produktvergleich tricksen. Wir können guten Gewissens sagen, dass dies nicht der Fall ist und wir die Produkte genau unter die Lupe genommen haben.
Freundliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Hallo.
Mich würde interessieren wie die Oliven geerntet wurden. Habe von Saugrobotern gehört, die nachts angewandt werden und jede Menge geblendete Singvögel dadurch getötet werden. Wo wird ohne Saugroboter geerntet?
Hallo,
Ist Olivenöl mit der Bezeichnung 03 Säure- automatisch gut ?
Qualitätsmerkmal ?
Vielen Dank
Erwin Abt
Sehr geehrter Herr Abt,
ich bin nicht ganz sicher, was Sie mit „Bezeichnung 03 Säure-“ meinen, aber ich tippe jetzt mal auf „Säuregehalt von 0,3%“.
In dem Fall kann man das durchaus als Qualitätsmerkmal bezeichnen, da gute Olivenöle sich säuretechnisch etwa zwischen 0,2 und 0,6% bewegen. Der Säuregehalt hängt mit dem Reifegrad der Oliven zum Zeitpunkt der Ernte zusammen, jedoch ist er auch ein Hinweis auf die Verarbeitungsqualität.
Dass Olivenöl mit 0,3% Säure nun automatisch „gut“ ist, möchte ich nicht behaupten, aber zumindest ist das ein positiver Indikator.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
Ich bringe mir das Agia Triada Öl immer aus dem Kreta-Urlaub mit. Das kann man dort direkt im Kloster kaufen. Ein geschmacklich richtig gutes Öl, das viele ungesättigte Fettsäuren enthält und gut für meine Gesundheit ist! Es darf in keinem meiner Sommersalat-Rezepte fehlen. Freue mich, dass es auch hier im Test so gut abgeschnitten hat.
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Olivenöl-Test.
Wir freuen uns, dass Sie mit unserer guten Bewertung des Agia Triada-Olivenöls übereinstimmen.
Weiterhin viel Freude mit Ihrem Öl wünscht
Ihr Vergleich.org-Team