3.1. Die Sache mit der Brennweite

Fotografie: Ein Beispiel für die Nutzung eines Telezoom-Objektivs.
Wie bereits erwähnt, gibt es in gängigen Teleobjektiv-Tests Modelle mit einer festen Brennweite und Telezoom-Objektive – auch Zoomobjektive – mit einer verstellbaren Brennweite. Festbrennweite und verstellbare Brennweiten werden wie folgt angegeben:
- Festbrennweite: 35 mm
- verstellbare Brennweite: 55 – 250 mm
Die Brennweite wird in Millimetern angegeben und meint in der Fotografiesprache den Abstand von der Linsenmitte zu ihrem Brennpunkt bzw. Fokuspunkt. Übersetzt: Die Brennweite meint die Entfernung zwischen der Aufnahme-Ebene und der Objektiv-Ebene.
Sie entscheidet darüber, wie groß oder klein ein Motiv abgelichtet wird. Darüber hinaus ermöglicht eine höhere Brennweite eine deutlichere Schärfentrennung zwischen dem fokussierten Motiv sowie dem Vorder- und Hintergrund.
Hinweis: Mit zunehmender Brennweite nimmt auch der Vergrößerungsfaktor zu. Das heißt, dass der Bildausschnitt kleiner, dieser aber größer bzw. detaillierter angezeigt wird.
3.2. Die Blende

Ein Hochleistungsobjektiv mit einer Brennweite von bis zu 600 mm. Das Tamron SP 150-600 mm für Canon.
3.2.1. Lichtstärke der Blende
Die Lichtstärke meint die größte Blendenöffnung, die bei allen Objektiven, also auch bei Weitwinkelobjektiven und bei Teleobjektiven, zur Verfügung steht.
Dabei gilt: Je größer die Blendenöffnung, desto höher ist die Lichtstärke.
Beim Teleobjektiv Kaufen können die Angaben zur Lichtstärke der Blende jedoch etwas verwirrend sein. Folgende Angaben sind möglich: f/2,8 oder 1:2,8 (auch 1/2,8), oder nur 2,8.
Wie auch immer die Bezeichnung lautet, die Blendenzahl unter dem Bruchstrich, also die 2,8, gibt die jeweilige Lichtstärke an.
Hierbei gilt: Je niedriger die Blendenzahl, desto größer ist die Lichtstärke bzw. desto mehr Licht kommt auf den Bildsensor.
Bei Teleobjektiven mit Zoom werden hinsichtlich der Blende oft zwei Werte angeben, beispielsweise 1:2,8 – 3,5. Während der erste Wert die maximale Blendenöffnung für die kürzeste Brennweite des Objektivs angibt, bezeichnet der zweite Wert die Lichtstärke für die längste Brennweite.
3.2.2. Blende und Schärfe

Die Bildstabilisierung des 55-250mm-EFS-Objektiv von Canon lässt sich aktivieren und deaktivieren.
Neben der Bildhelligkeit ist die Blende außerdem für die Schärfe verantwortlich. Beim Schließen der Blende, dem sogenannten Abblenden, wird nicht nur die Schärfentiefe größer, sondern auch die Schärfe insgesamt. Das heißt Abbildungsfehler bzw. Unschärfekreise werden durch das Abblenden verringert. Abbildungsfehler der im Objektiv von Canon, Sigma oder anderen Marken eingebauten Linsen, die Linsen von Natur aus haben, werden am deutlichsten bei offener Blende sichtbar.
Hinweis: Nicht viel, hilft auch immer viel. Wenn Sie zu weit abblenden, kommen Sie in den Bereich der Beugungsunschärfe – in diesem werden die fotografierten Motive oder Objekte entsprechend unscharf.
3.3. Naheinstellgrenze
Die Naheinstellgrenze eines Teleobjektivs bezeichnet den minimalen Abstand zwischen dem zu fotografierende Objekt und dem Sensor der Kamera, bei der das Objekt noch scharf abgebildet werden kann. Liegt die Naheinstellgrenze Ihres Teleobjektivs bei beispielsweise 0,15 m, können Sie Objekte bis auf diese Entfernung immer noch scharf abbilden. Ein kürzerer Abstand sorgt hingegen dafür, dass das Objekt unscharf wird.
3.4. Legen Sie den Fokus

Damit die Funktionen Ihres Objektivs einwandfrei funktionieren und Sie zufriedenstellende Bildergebnisse bekommen, ist die Pflege besonders wichtig,
Die Schärfe auf einem Foto sollte immer genau dort liegen, wo man als Betrachter als Erstes hinschauen soll. Um den optimalen Schärfebereich einzustellen, können Sie entweder den sogenannten Autofokus (AF) oder den manuellen Fokus (MF) nutzen. Der Autofokus einer Kamera oder eines Objektivs stellt ein Motiv oder Objekt automatisch scharf.
In der Regel können Sie über die sogenannten AF-Felder, die Sie im Kreativprogramm Ihrer Kamera finden, den Bereich festlegen, den Sie scharf stellen möchten. Möglich wird dies, durch Sensoren, die das einfallende Licht messen und so einen Bereich mit großem Kontrast auf dem Foto suchen und diesen dann scharfstellen. Mithilfe des Autofokus‘ lassen sich besonders gut Sportereignisse oder Tiere zu fotografieren.
Den manuellen Fokus (MF) können Sie hingegen an einem kleinen Schalter am Objektiv umstellen. Das Fotografieren mit manuellem Fokus ist besonders empfehlenswert, wenn Sie glatte, mit wenig Strukturen versehene Oberflächen wie Hausfassaden oder Holzmaserungen ablichten möchten. Ebenso nützlich ist der manuelle Fokus, wenn Sie ein Objekt bei Schnee oder Regen fotografieren möchten. Der automatische Fokus würde nämlich eher die Schneeflocken oder die Regentropfen statt das eigentliche Objekt fokussieren.

Hier sehen wir die komplett ausgefahrene Länge des Canon-Teleobjektivs EFS, 55 bis 250 mm, f4-5.6 IS STM bei maximalem Zoom.
Folgende Bezeichnungen bei den Objektiven verraten Ihnen, ob Ihr persönlicher Teleobjektiv Testsieger über einen Autofokus verfügt (der Name erfolgt oft nach dem AF-Motor, der in dem Objektiv verbaut ist):
- STM(Stepper Motor Technology)
- HSM (Hypersonic Motor)
- SWM (Silent Wave Motor)
- PZD (Piezo Drive)
- Mikro-USM(Mikro Ultrasonic Motordrive)
- Einfacher Elektromotor (Autofocus)
- SWD (Supersonic Wave Drive)
- SDM (Supersonic Direct-drive Motor)
3.5. Bildstabilisator

Für das 55-250mm-EFS-Objektiv von Canon gibt es einen passenden Deckel. Dieser schützt vor Staub und Schmutz.
Ob beim Fotografieren bei wenig Licht und ohne Blitz, beim Zoomen oder bei der Aufnahme von sich bewegenden Objekten, oft entstehen einfach unscharfe Aufnahmen. Denn: Je größer die Brennweite bzw. je mehr Sie zoomen können, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unscharfe Aufnahmen entstehen.
Wenn Sie als Fotograf keine ruhige Hand haben, kann Ihnen ein Stativ helfen, um der wackeligen Hand entgegenzuwirken. Eine andere Alternative ist der Bildstabilisator, der außerdem auch suboptimalen Lichtverhältnissen entgegenwirkt. In der Regel ist der Bildstabilisator in der Kamera (mechanischer Bildstabilisator) oder im Objektiv (optischer Bildstabilisator) verbaut. Er kann je nach Hersteller folgende Bezeichnungen haben: IS, VR, OIS, OS, VC.
Hinweis: Wenn Ihre Kamera bereits über einen Bildstabilisator verfügt, können Sie problemlos Objektive ohne Bildstabilisator einsetzen.
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