
Die gängigsten Nikon-Kamera-Modelle werden auch gänzlich ohne Objektive ausgeliefert – für den Fall, dass Sie diese separat kaufen möchten.
Zu Recht werden an ein gutes Objektiv sehr hohe Anforderungen gestellt. Ihr Kamera-Body mag noch so modern und hochwertig sein – ohne ein vernünftiges Objektiv werden Sie keine befriedigenden Ergebnisse erzielen können, weshalb wir Ihnen ans Herz legen, sich ausreichend Zeit bei der Auswahl der besten und günstigsten Nikon-Objektive zu lassen und auf Details zu achten.
Unseren Nikon-Objektiv-Vergleichssieger konnten Sie bereits aus unserer Vergleichstabelle ersehen, allerdings sind auch die anderen Modelle allesamt sehr hochwertig und die Auswahl fällt vermutlich schwer.
Prinzipiell besitzt das beste Nikon-Objektiv für viele sowohl eine große Lichtstärke als auch eine gute Bildqualität. Unabhängig davon, ob sie Nahaufnahmen machen oder Landschafts-Fotografie betreiben, sollte solch ein Objektiv einen großen Brennweitenbereich abdecken. Außerdem wäre wohl wünschenswert, dass es nicht zu schwer, in seinen Abmessungen kompakt und auch vom Preis her nicht zu hoch ist.
Falls Sie ein Nikon-Objektiv kaufen möchten, sollte Ihnen klar sein, dass sich all diese Dinge nur schwer kombinieren lassen. Insbesondere eine hervorragende Bildqualität sowie eine kleine Bauform zum günstigen Preis in Kombination werden sich nur schwer realisieren lassen. Daher bieten wir Ihnen im Folgenden einen Überblick über die Kriterien, auf die es wirklich ankommt.

Ein besonderes Augenmerk haben wir auf die Funktionen des Nikon-Objektivs gelegt. Beispielsweise das abgebildete Nikon-Objektiv verfügt über einen schnellen und leisen Autofokus.
4.1. Objektiv-Typen: Normal-, Weitwinkel-, Tele- oder Makro-Objektiv?
Sie haben anhand der Tabelle aus Kapitel 3 bereits ersehen können, dass die Typen von Objektiven sehr vielfältig sind. Zunächst sollten Sie sich also überlegen, was Sie eigentlich fotografieren wollen.

Mit einem so genannten Fischaugen-Objektiv lassen sich faszinierende Urban-Aufnahmen machen.
Weitwinkelobjektive mit ihrer sehr kurzen Brennweite eignen sich perfekt für Landschafts- und Architektur-Fotografie und auch Personenaufnahmen (fernab des klassischen Portraitformats) lassen sich damit realisieren. In den Bereich der Weitwinkelobjektive fallen beispielsweise das Nikkor Z 26mm f/2.8, das Nikkor Z 24 mm f/1.8, das Nikkor Z 28 mm f/2.8 oder das beliebte AF-S Nikkor 24 mm f/1.8G ED. Diese Art Objektiv ist in der Herstellung sehr aufwendig und verlangt daher auch einen stolzen Preis (ab etwa € 700). Zu den Ultraweitwinkeln zählen Objektive mit einer Brennweite zwischen 12 und 24 mm. Ein solches Objektiv ist beispielsweise das Nikon 12 mm f/5.6.
Das Fisheye-Objektiv stellt eine extreme Ausreizung des Weitwinkelobjektivs dar. Hier passen maximal 180 Grad auf Ihr Foto und das Bild wird unnatürlich stark verkrümmt und verzeichnet abgebildet, was in diesem Fall aber gewollt ist. Überlegen Sie sich gut, ob Sie sich für solch ein Modell entscheiden sollten, da es eher nicht für den Alltagseinsatz konzipiert wurde, sondern für interessante Effekte und Kunst-Fotografie.

Etwas überrascht hat uns die Tatsache, dass dieses Nikon-Objektiv zwar von einem japanischen Unternehmen stammt, aber in China produziert wird.
Ein Standard- oder Normalobjektiv entspricht mit einer Brennweite von 50 mm am ehesten dem Sehempfinden eines Menschen und Objektive für Nikon mit dieser Brennweite gehören zu den günstigeren Modellen (ab etwa € 120). Dieser Objektiv-Typ ist insbesondere für Einsteiger geeignet. Ein Beispiel aus dieser Kategorie wäre das AF-S Nikkor 50 mm f/1.8G oder das AF-S Nikkor 50 mm f/1.4G
Teleobjektive kommen in diversen Einsatzgebieten zum Einsatz, bspw. bei der Reise-, Natur- und Tier-Fotografie. Weit entfernte Motive lassen sich hier leicht heranholen und es gilt: Je mehr Sie zu einem Objekt heranzoomen, desto unschärfer wird der Hintergrund. Zudem wird der Bildvordergrund kleiner und die Hintergrundobjekte größer.

Mit einem Makro-Objektiv entlocken Sie auch kleinsten Tieren detailreiche Aufnahmen.
Ein Makroobjektiv ist vergleichsweise teuer (ab etwa € 800), weshalb Sie sich hier als Einsteiger genau überlegen sollten, ob dies das richtige Objektiv für Sie ist. Sollten Sie ein Fan der Natur-Fotografie sein und Spaß daran haben, kleine Tiere wie bspw. Insekten abzubilden, sind Sie hier allerdings genau richtig. Der Nachteil ist, dass solche Objektive nur bedingt alltagstauglich sind. Makroobjektive mit einer Brennweite von 50 mm eignen sich durch ihren kleinen Schärfebereich ebenfalls für die Portrait-Fotografie.
Tipp: Auch mit vielen Standardobjektiven können Sie mit durchaus zufriedenstellendem Erfolg auf der Makroebene fotografieren, allerdings kommt solch ein Objektiv auch irgendwann an seine Grenzen. Von Makrofähigkeit spricht man üblicherweise ab einem Abbildungsmaßstab von 1:4.
» Mehr Informationen 4.2. Fotografieren bei schwierigen Lichtverhältnissen: Blende und Lichtstärke
Je größer die Blendenöffnung ist, desto größer ist auch die Lichtstärke des Objektivs. Angegeben wird die Lichtstärke in einer der beiden (beispielhaften) Varianten:
- 1:2,5 oder 1:2,5-3,5
- f/2,5
Es gilt: Je kleiner die Zahl unterhalb des Bruchstrichs, desto größer ist die Lichtstärke.
Zu hohen Lichtstärken gelten Blenden-Werte von 1:0,9 bis 1:2,8. Objektive mit Brennweiten zwischen 35 und 80 mm haben dabei die höchsten Lichtstärken. Diese sind notwendig, wenn Sie bevorzugt Aufnahmen bei schwierigen Lichtverhältnissen (etwa im Dämmerlicht) machen. Im folgenden einige besonders lichstarke Objektive von Nikon:
- Nikkor Z 24 mm f/1.8 S
- Nikkor Z 26 mm f/2.8
- AF-S Nikkor 50 mm f/1.8G
- AF-S Nikkor 50 mm f/1.4G
- AF-S Nikkor 24 mm f/1.8G ED
- AF-S DX Nikkor 35 mm f/1.8G

Der Moment des Objektivwechsels, wie hier gerade bei dem Nikon-Objektiv, birgt unseres Wissens die größte Gefahr, wenn es darum geht, dass Staub in das Gehäuse und beispielsweise auf den Sensor gelangt.
4.3. Scharfe Bilder: Autofokus vs. manueller Fokus
Um den Schärfebereich vor einer Aufnahme einzustellen, können Sie entweder den Autofokus (AF) nutzen oder ihn mit dem manuellen Fokus (MF) selbst setzen. Beachten Sie, dass nur digitale Kameramodelle über einen Autofokus verfügen.

Insbesondere bei der Sport-Fotografie ist es hilfreich, via Auto-Fokus einen bestimmten Bildbereich scharf zu stellen.
Nikon-Objektive mit einer AF-Funktion können das Fotografieren erheblich erleichtern. Über unterschiedliche AF-Felder können Sie dabei zudem festlegen, welche Bildbereiche genau fokussiert werden sollen. Dies ist vor allem ideal, um sich bewegende Objekte möglichst scharf festzuhalten. Dazu gehören u.a. die Sport-, Kinder- und Tier-Fotografie.
Über einen kleinen Schalter auf Ihrem Objektiv können Sie beliebig zwischen manuellem und automatischem Fokus wählen. Wählen Sie den manuellen Fokus, können Sie den gewünschten Bildbereich über den so genannten Schärfering am Objektiv verändern und entsprechend Ihren Wünschen einstellen.
Tipp: Der manuelle Fokus eignet sich vor allem für die folgenden Motive:
- Flächen mit wenig Struktur, bspw. Hausfassaden und Oberflächentexturen
- Schneefall oder Regen, da der Autofokus hier schnell überfordert sein wird
- Dunkelheit und Dämmerlicht, da der AF hier entweder gar nicht oder nur ungenau arbeitet
- im Fall, dass sich zwischen Hauptmotiv und Kamera ein halbdurchlässiges Objekt befindet (bspw. eine schmutzige Glasscheibe oder eine Gardine)
4.4. Schutz vor unscharfen Fotos: Bildstabilisator

Bei Schnee und Regen (wie hier in der Altstadt im norwegischen Bergen) lohnt sich der Einsatz des manuellen Fokus.
Ein an Ihrem Nikon-Objektiv eingebauter Bildstabilisator vermeidet etwaige Verwacklungsunschärfe, verhilft Ihnen also zu schärferen Bildern. Zwar verfügen nicht alle Objektive über eine Bildstabilisierung, allerdings existieren auch Kameragehäuse, die mit einer solchen Vorrichtung ausgerüstet sind. Auf ein Modell ohne Stabilisator sollten Sie nur setzen, falls Sie über eine Nikon-Kamera verfügen, in die diese Vorrichtung bereits integriert ist.
Ein Bildstabilisator funktioniert über Bewegungssensoren, welche ständig die horizontale und vertikale Erschütterung messen. Über einen eingebauten Prozessor wird daraufhin berechnet, wie schwerwiegend diese Erschütterungen sind und ob diese ggf. Kompensation bedürfen.
Wir raten Ihnen insbesondere dann beim Kaufen eines Nikon-Objektivs auf diese praktische Zusatzfunktion zu achten, wenn Sie…
- Aufnahmen von sich bewegenden Objekten planen.
- kein Stativ besitzen oder keines nutzen wollen.
- für Ihre Fotografien gerne zoomen, denn je größer die Brennweite Ihres Objektivs ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Schärfe des Bildes beeinträchtigt wird.

Hier wird uns präsentiert, wie der Autofokus beim Nikon-Objektiv ausgeschaltet wird, was bei manchen Aufnahmen notwendig ist.
Hi und vielen dank für den vergleich, aber ich hätte da eine frage nach gebrauchten objektiven von nikon. Lohnt sich der kauf? worauf sollte ich achten? wie lange hält so ein objektiv?
vielen dank nochmal,
Nadja
Liebe Frau Tieffenbach,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Nikon-Objektiv Vergleich. Hinsichtlich Ihrer Frage: Es kann sich durchaus lohnen, auch gebrauchte Objektive für Nikon-Kameras zu erwerben. Achten Sie hierbei insbesondere darauf, dass die Linse frei von Kratzern oder auch kleinen Rissen ist und dass sämtliche Zusatzteile bzw. das Zubehör in einwandfreiem Zustand sind. Das bedeutet: Passen die Zoomringe? Sitzt das Objektiv fest und wackelt nicht?
Probieren Sie den manuellen und insbesondere den Autofokus (sollten Sie Ihr Objektiv an einer Digitalkamera verwenden).
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren Ihrer neuen Nikon-Objektive wünscht
Ihr VGL-Team