Je nach Beobachtungszweck, Vorerfahrung und finanzieller Möglichkeit kann man ein Teleskop günstig kaufen und sich auf die Basics verlassen oder aber ein teures Modell erwerben, um größtmöglichen Komfort zu erlangen.
Wenn Sie online das Teleskop kaufen möchten, haben Sie die größte Auswahl und beste Vergleichsmöglichkeiten. Im Fachgeschäft können Sie hingegen die Haptik schon mal ausprobieren.
3.1. Zielgruppen
3.1.1. Einsteiger
Für die ersten Schritte auf dem Weg zur Sternenbeobachtung empfehlen sich Linsenfernrohre, da sie preiswert, robust und leicht zu handhaben sind. Die meisten Teleskop-Einsteiger glauben, dass die Vergrößerungsleistung eines Teleskops am wichtigsten ist. Allerdings sind eine gute Lichtstärke und Stabilität noch wichtiger. Wenn Teleskop-Einsteiger noch nicht genau wissen, welche Himmelskörper sie beobachten möchten, empfehlen sich Allrounder Modelle. Ein günstiges Teleskop Komplettset bietet samt Vergrößerungsgläser, Sternenkarten, Kompass und Astronomie-Tipps einen guten Start.
3.1.2. Fortgeschrittene Hobbyastronomen

Mit einem Einsteiger Teleskop lassen sich gut Mondbilder erkennen. Achten Sie auf einen Mondfilter im Zubehör.
Fortgeschrittene Hobbyastronomen unterscheiden sich vom Teleskop-Einsteiger dadurch, dass sie bereits erste Kenntnisse und Erfahrungen haben. Wenn der Ehrgeiz geweckt ist, wird meist ein noch vergleichsweise günstiges Teleksop zwischen 150 und 400 Euro gekauft und mit reichlich Zubehör ausgestattet. Dazu zählen weitere Okulare mit starken Vergrößerungsleistungen und Brennweiten; drehbare Sternenkarten für eine erleichterte Bedienung; Rotlicht, um Karten besser lesen zu können und LED-Sucher. Immer beliebter sind technische Raffinessen für eine vereinfachte Sternen-Suche wie z.B. automatische Drehungen mit einem Nachführmotor.
3.2. Linsendurchmesser (Öffnung)
Der Durchmesser der Linse ist maßgeblich für das Seherlebnis: D.h., das beste Teleskop hat auch eine ordentliche Linsen- bzw. Spiegelgröße. Sie bestimmt die Vergrößerung und damit, welche Objekte beobachtbar sind. Proportional mit der Größe des Durchmessers steigt allerdings auch der Preis. Wer eine doppelte Größe möchte, muss oftmals den sechsfachen Preis bezahlen. Bei kleinen Teleskopen wird der Durchmesser in mm angegeben und bei großen in Zoll (ebenso bei Okularen). Zum Vergleich: Das menschliche Auge hat im Durchschnitt eine Öffnung von 6- 8 mm, ein Einsteiger Teleskop ca. 60 mm. Außerdem steigt mit der Öffnung auch die Auflösung und der Lichteinfall von den Himmelskörpern.
3.3. Brennweite
Die Brennweite ist der Abstand zwischen dem Objektiv (Hauptspiegel oder Linse) und dem Brennpunkt am Okular. Bei einigen Modellen werden zusätzliche Konverter-Spiegel benutzt, um die Brennweite zu erweitern, weshalb die bloße Länge eines Teleskops keine Rückschlüsse auf die Länge der Brennweite zulässt. Der Brennweiten-Wert ist notwendig, um die Vergrößerungsleistung des Teleskops mit der Linsenöffnung zu errechnen. Je höher der Brennweiten-Wert, desto mehr Licht können die Teleskope aufnehmen und desto lichtärmere Objekte können noch gesehen werden.

3.4. Lichtstärke
Für die Beobachtung von lichtschwachen Objekten wie fernen Galaxien und Sternen ist es wichtig, dass das Teleskop möglichst viel Licht sammeln kann. Licht, das die Himmelskörper ausstrahlen und welches für das menschliche Auge nicht erkennbar ist, kann mit einem Teleskop eingefangen werden. Da für das Lichtsammelvermögen die Optik, d.h., der Durchmesser der Linse, verantwortlich ist, werden für den Deep Sky Bereich in der Regel größere Spiegeloptiken verwendet. Spiegelteleskope haben in der Regel eine größere Optik als schlanke Linsenteleskope.
3.5. Vergrößerung
Für Einsteiger Modelle bietet sich eine 150-fache Vergrößerung an, auch wenn die Hersteller oftmals eine bis zu 300 oder 500-fache Vergrößerung angeben. Ab einem gewissen Punkt wird im Einsteigerbereich nur noch die Unschärfe vergrößert, da Brennweite und Okular einfach nicht mithalten können. Allerdings kann man Okulare auch nachträglich kaufen und aufsetzen. Oftmals wird in einem Teleskop-Test die maximale sinnvolle Vergrößerung angegeben.
3.6. Okular
Deeb Sky Objekte
Unter dem Begriff Deep Sky werden Himmelsobjekte außerhalb unserer Milchstraße zusammengefasst. Um sie detailliert mit einem Teleskop sehen zu können, braucht es schon eine Linsenöffnung ab 200 mm.
Als Okular bezeichnet man den Optikteil, durch den man hindurchschaut. Okulare sind Lupen, mit denen man das vom Fernrohr bzw. Teleskop erstellte Bild betrachtet. Diese wechselbaren Metallhülsen mit Linsen eignen sich je nach Größe für unterschiedliche Vergrößerungen. Alle Teleskope verfügen über einen 1 1/4 Zoll Okularauszug (sowohl Linsenteleskope als auch Spiegelteleskope). Übersichtsokulare mit einem Durchmesser von 4 mm ermöglichen einen weiten Blick auf Galaxien und Gasnebel, welche jedoch noch recht unscharf und dunkel sind. Eine stärkere Vergrößerung ermöglicht dafür das Erblicken zahlreicher Details.
Mit einem 20 mm Okular lassen sich z.B. bereits die Mondkrater erkennen, Sternhaufen werden feiner dargestellt und andere Planeten bekommen erste Strukturen. Wenn Sie Ihren persönlichen Teleskop-Testsieger suchen, haben Sie auch als Einsteiger bereits Okulare als Zubehör inklusive. Sowohl 4 mm als auch 20 mm Okulare sind gängige Größen im Zubehör von Allrounder Einsteiger Teleskopen wie aus unserem Teleskop-Vergleich 2023. Wer Feuer gefangen hat, kann sich zusätzlich Okulare kaufen, mit denen sich eine noch stärkere Vergrößerung und schärfere Bilder erreichen lassen. Da alle Modelle den gleichen Okularanschluss haben, ist ein Zukauf ohne Probleme möglich.
3.7. Montierung
Selbst das beste Teleskop bringt kein astronomisches Vergnügen, wenn es nicht auf sicheren Beinen steht. Es gibt im wesentlichen drei verschiedene Arten der Montierung eines Teleskops, welche direkt mit der Bedienbarkeit zusammenhängen.
Montierungs-Art | Beschreibung |
Azimutal | Die häufigste Art der Teleskop Montierung ist azimutal, da sie besonders einfach ist. Azimutal bedeutet, man bewegt das Teleskop in der horizontalen und vertikalen Achse. Da die Erde rotiert, verändern sich auch die Bilder, die man durch sein Teleskop sieht, weshalb es nachgeführt werden muss. Man muss also bei längeren Beobachtungen beide Achsen permanent nachjustieren, um dem Himmelsobjekt zu folgen. Weil insbesondere Deep-Sky Bilder lange Belichtungszeiten im dunklen Universum erfordern, ist mit der azimutalen Variante keine Astrofotografie möglich. Man kann lediglich einen Adapter für die Digitalkamera, Spiegelreflexkamera oder das Smartphone kaufen und Momentaufnahmen vom Mond machen. Es gibt allerdings auch automatische Nachführmotoren. |
Paralaktisch | Eine paralaktische Nachführung ist sehr aufwendig und eignet sich nicht für Einsteiger. Die Montierung des Teleskops wird zum Polarstern nach Norden ausgerichtet. Dann wird das Teleskop solange justiert bis ein optisches Ziel in der Ferne gefunden wurde. Ist die Position erreicht, werden zwei Achsklemmungen festgezogen. Auch für paralaktische Teleskope gibt es Nachführmotoren, die dem Objekt automatisch mit der eingestellten Geschwindigkeit folgen. |
Dobson | Ein Dobson Teleskop funktioniert ohne Stativ, da es auf einen Tisch oder eine Fensterbank gestellt wird. Alternativ ist auch eine Mauer oder ein Baumstumpf verwendbar, solange die Konstruktion stabil ist. Die Bewegungen sind einfach gehalten, dafür intuitiv. Ein Schwenken ist sowohl horizontal als auch vertikal möglich. Ein Dobson Teleskop besteht aus zwei Teilen: Dem Newton Teleskop und einer Rockerbox, auch Dobson-Montierung genannt. Der Tubus ist vergleichsweise groß und das Okular, durch welches der Betrachter schaut, ist oben angebracht. Das Dobson Teleskop wurde in den 1950er Jahren als preisgünstige Alternative für den Einsteiger- und Amateurbereich erfunden. |
3.8. Die Markenvielfalt
Vielleicht gehören auch Sie zu den Verbrauchern, die gerne auf bekannte Marken zurückgreifen? An dieser Stelle unseres Teleskop Ratgebers möchten wir Ihnen einmal die gängigsten Marken für astronomische Fernrohre nennen, die in fast jedem Teleskop-Test auftauchen:
Kann man solche Teleskope auch für Erdbeobachtungen verwenden?
Hallo Guido,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Teleskop-Vergleich.
Grundsätzlich steht das Bild auf dem Kopf – das ist normal. Für Erdbeobachtungen benötigen Sie daher eine Umkehrlinse.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ich bin seit Oktober 2012 Hobby-Astronomin und habe mit Fehlkauf „76/700 Newton Teleskop“ angefangen. Glücklicher weise nur Gebraucht, den nach einem Monat habe ich es verschrottet. Jedem Anfänger empfehle ich ein Dobson-Teleskop ab 150mm Öffnung (ohne Astrofotografie).
Von der hier gezeigten Auswahl, sagte ich mal das „Celestron Teleskop NexStar SLT 130“, aber Galaxien werden damit nicht möglich sein.
MfG Steffi
(Mein aktuelles Teleskop ist ein 12 Zoll, 305mm Öffnung, GoTo Dobson)
Darf man erfahren wie Testergebnisse zustande kommen?
Lieber Leser,
vielen dank für Ihre Nachfrage zu unserem Teleskop Vergleich.
Zur Generierung unserer Testergebnisse ziehen wir verschiedene Quellen zu Rate. Dazu gehören aktuelle Testergebnisse der Stiftung Warentest und anderer Fachmagazine zum jeweiligen Thema. Auch verlassen wir uns auf die Bewertungen der Amazon Kunden, die das Produkt erworben haben. Durch die große Anzahl von Erfahrungsberichten können hier gute Daten zur Langzeitnutzung erhoben werden. Die Auswahl der Produkte und die endgültige Gesamtnote legen aber ausschließlich die an dem Thema arbeitenden Redakteure fest. Weitere Informationen über unsere Arbeit finden Sie auch in der Rubrik „Über uns„.
Für weitere Fragen zu uns und den von uns behandelten Themen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung,
Ihr Vergleich.org Team
Ich bin per Zufall auf diese Seite gestossen und musste doch etwas schmunzeln als ich die Tests gelesen habe. Ich bin seid vielen Jahren Astronom und Astrofotograf und ich würde jedem dazu raten, die Finger von Geräten bei Amazon oder Ebay zu lassen. Geht in den Fachhandel und lasst euch richtig beraten, denn es gibt kein Scope für alles. Es gibt klare Unterschiede zwischen Planeten, Mond Sonne beobachten oder Fotografie, so wie auch bei Deepspace beobachten oder fotografieren. Das sind völlig unterschiedliche Geräte!