Alter, motorische Fähigkeiten und Größe, insbesondere die Schrittlänge Ihres Kindes, sind entscheidende Kriterien für die Wahl des besten Kinderfahrrades. Unser Kinderfahrrad-Vergleich verrät, worauf es ankommt.

Verschafft Gehör im Straßenverkehr: Eine Lenkerhupe von Capt’n Sharky als fesches Zubehör.
1.1 Das Radfahren Lernen
Haben Sie ihrem Knirps bereits frühzeitig ein Spiellaufrad oder einen Roller gegönnt, das gut und sicher beherrscht wird, dann ist es eine Überlegung wert, bei den Übungsrunden direkt die Stützräder in der Kiste zu lassen. Durch den Umgang mit einem Spiellaufrad sind Gleichgewichtssinn und Koordination bereits geschult worden, was den Einstieg ins Radeln sehr erleichtern kann. Stützräder dagegen vermitteln den Kindern Gleichgewicht, das sie jedoch nicht selbst halten können. Der Frust beim Demontieren der Hilfe kann groß sein und den Lernprozess hemmen.
Die Entwicklung der Kleinen kann unterschiedlich schnell oder langsam vonstatten gehen. Rein motorisch sind bereits viele 3-jährige in der Lage, den Drahtesel in Gang zu setzen. Viel relevanter im Straßenverkehr ist jedoch, Entfernungen, Geschwindigkeiten und damit verbundene Gefahren richtig einschätzen zu können. Zudem ist viel Aufmerksamkeit für Parallelhandlungen gefordert: Rechtzeitiges Bremsen und Lenken kommt schnell zu kurz, wenn auf der anderen Straßenseite ein Skater Kunststücke vollbringt. Man macht es dem Kind also nicht schwerer, wenn man es mit 5 oder 6 Jahren auf das Zweirad loslässt.
Haben Sie Geduld mit Ihrem Kind vor und während der Radfahrübungen – die Lust kommt wie von selbst. Üben Sie gemeinsam vor allem das Auf- und Absteigen, Anfahren, Anhalten und Lenken. Der Sattel sollte dabei so tief eingestellt sein, dass der Fahrschüler mit beiden Füßen den Boden erreicht.
1.2 Die Größe von Laufrädern und Rahmen
Die Größe der Räder und des Rahmens bestimmt sich vor allem nach der Schrittlänge. Unser Kinderfahrrad-Vergleich gibt Ihnen Tipps.
Bis zum Kindesalter von etwa 10 Jahren setzen die Hersteller von Kinderfahrrädern weniger auf verschiedene Rahmengrößen, sondern vielmehr auf variierende Durchmesser der Laufräder. Die Schrittlänge des Kindes misst sich (ohne Schuhe) vom Schritt bis zum Boden. Dazu nehmen Sie ein Buch zu Hilfe, das sie waagerecht zwischen die Oberschenkel klemmen und nach oben schieben. Gemessen wird von der Buchoberkante bis zum Fußboden. Grobe Richtwerte finden Sie in unserer Tabelle zum Kinderfahrrad-Vergleich:
Jugendräder sind überwiegend mit 26″-Laufrädern ausgestattet. Hier unterscheiden sich die Rahmen in ihrer Größe. Die Rahmenhöhe meint das Maß von der Oberkante des Sattelrohres (nicht der Sattelstange, die wiederum im Sattelrohr des Rahmens steckt) bis zur Mitte des Tretlagers (wo die Pedalarme münden). Die Hersteller geben meist eine Empfehlung, welche Schrittlänge welcher Rahmengröße entspricht.
1.3 Die Rahmenform

Robust & cool: Das 12″ BMX von Bilero.
1.3.1. MTB-Stil und Y-Rahmen
Der Rahmen im Mountainbike (kurz: MTB) Stil kennzeichnet sich durch ein hohes Oberrohr. Sattel und Lenker liegen beinahe auf einer Ebene. Das Aufsteigen gelingt hier etwas schwerer, dafür punkten solche Rahmen häufig optisch bei den Kids. Der Oberpfälzer Hersteller Cube lässt Kinderherzen mit sportlichen Rahmenformen höher schlagen.
Y-Rahmen sind recht ähnlich. Bei ihnen muten Ober- und Unterrohr sehr massiv an und bilden ein Y. Das Oberrohr wirkt dadurch abgeknickt und liegt etwas niedriger, was das Auf- und Absteigen erleichtert.
1.3.2. BMX
Das BMX (kurz für Bicycle Motocross) ist eher Freizeitrad und taugt nur mäßig für den Alltag. Ohne Schaltung, Gepäckträger, Beleuchtung und Schutzbleche sieht es gut aus, aber eignet sich nur für Kurzstrecken. Der Lenker ist deutlich höher als der Sattel. An den Radachsen können sogenannte Pegs montiert werden, die für diverse Tricks zum Einsatz kommen oder sich von Kindern auch gerne mal zur Mitfahrgelegenheit umfunktionieren lassen.
1.3.3. Tiefeinstieg: Wave-Rahmen & Co.
Viele Kinderfahrrad-Tests bestätigen: Für Rad-Neulinge ist der Griff zum Rad mit 12″ oder 14″ Laufrädern und einem Rahmen mit Tiefeinstieg eine gute Wahl. Bei wackeligen Manövern kann hier schnell abgesprungen werden, ohne dass der Schützling gleich samt Rad umkippt und in den Büschen liegt. Auch kleine Prinzessinnen kommt ein Wave-Rahmen zu Gute, wenn sie gerne im Flatter-Rock durch die Straßen flanieren.
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