
Mit der richtigen Karpfenrute haben auch Sie bald einen dicken Karpfen an der Angel.
Wenn Sie eine Karpfenrute kaufen möchten, gibt es einiges, worauf Sie achten müssen. Wir erklären Ihnen, welche Kriterien besonders wichtig sind, um große Fische an Land zu ziehen.
1.1. Ruten-Typ: Steckruten sind stabiler als Teleskopruten
Es gibt zwei verschiedene Arten von Angelruten, die für Karpfenangler in Frage kommen: Teleskopruten und Steckruten. Beide Kategorien haben je nach Anwendungszweck ihre Vor- und Nachteile: Steckruten sind für große Karpfen ideal und besser zum Angeln geeignet, aber dafür weniger transportabel – bei einem Camping-Trip ohne Auto sollten Sie also eher zu einer Teleskop-Karpfenrute zum Karpfenangeln greifen.
Wir haben Ihnen die wichtigsten Unterschiede in einer Tabelle zusammengestellt.
Steckrute | Teleskoprute |
 |  |
Steckruten sind Angelruten, die aus mehreren Teilen bestehen, die vor dem Angeln zusammengesteckt werden. Es gibt Steckruten mit zwei und mit drei Teilen. Eine Karpfenrute, die 3-teilig ist, kann sehr gut transportiert werden, ist aber weniger stabil als eine 2-teilige Rute. | Teleskopruten können nicht auseinandergenommen werden, sondern werden zum Transport zusammengeschoben. Dadurch erreichen sie eine geringere Transportlänge als Steckruten, sind aber auch nicht so belastbar wie diese. |
sehr stabil und langlebig schnelle Rutenaktion pflegeleicht | lassen sich sehr schnell aufbauen sehr geringe Transportlänge gut geeignet fürs Reisen mit wenig Gepäck |
relativ große Transportlänge | langsame Rutenaktion weniger belastbar umständlich in der Pflege |
1.2. Die Rutenlänge bestimmt die Wurfweite

Mit einer besonders langen Angelrute oder Karpfenrute zum Karpfenangeln können Sie auch weit vom Ufer entfernt fischen.
Nachdem Sie sich für einen Ruten-Typ entschieden haben, müssen Sie sich vor dem Kauf einer Karpfenrute Gedanken machen, wie lang Ihre Karpfenrute sein soll. Übliche Größen für Karpfenruten liegen zwischen 9 ft und 13 ft, also 2,74 m bis 3,96 m – wobei die kurzen 9ft- und 10ft-Karpfenruten nur relativ selten genutzt werden. Besonders häufig ist eine Rutenlänge von 12 ft.
Je länger die Angel, desto weiter können Sie Köder und Haken auswerfen – ein wichtiger Aspekt, da gute Stellen zum Karpfenangeln meist weit vom Ufer entfernt sind. Andererseits sind lange Angelruten beim Einholen des Fangs, dem sogenannten „Drill“, unhandlicher. Das kann dazu führen, dass Sie den Karpfen zwar an den Haken, aber nicht an Land bringen – eine herbe Enttäuschung.
Die beliebtesten Karpfenruten sind daher 12 Fuß, also ca. 3,60 lang. Denn bei dieser Größe sind Würfe auf Entfernungen zwischen 60 und 100 m für geübte Angler problemlos möglich, bei gleichzeitig guter Handhabung beim Drill.
Tipp: Wenn Sie Ihre Köder nicht auswerfen, sondern mit dem Schlauchboot oder Futterboot auslegen, ist eine derart lange Grundrute wahrscheinlich nicht nötig. Gerade wenn Sie den Fisch auch vom Boot aus einholen möchten, sind kürzere Bootsruten mit einer Länge von zehn oder elf Fuß sinnvoller.
Besonders bekannte Karpfenköder sind sogenannte Boilies (zum Beispiel Pop-ups-Boilies). Hier kommen Sie zu unserem:

1.3. Die Testkurve bestimmt das Wurfgewicht der Karpfenrute
Während bei den meisten Arten von Angelruten das maximale Wurfgewicht angegeben wird, hat sich bei den Karpfenruten stattdessen die sogenannte „Testkurve“ als Pflichtangabe etabliert. Die Testkurve gibt an, bei welchem Gewicht sich die Rute zu einem Viertelkreis biegt. Bei einer 3lb-Karpfenrute bezieht sich Angabe 3 lb also auf die Testkurve und nicht auf das maximale Wurfgewicht der 3-lbs-Karpfenrute.
Aus der Testkurve (zum Beispiel 2,75 lbs oder 3 lbs) lassen sich aber auch leicht das maximale Wurfgewicht der Karpfenrute und das optimale Wurfgewicht (80 % des maximalen Wurfgewichts) errechnen:
(Testkurve in lbs * 454): 16 = maximales Wurfgewicht
maximales Wurfgewicht * 0,8 = ideales Wurfgewicht
Daraus ergeben sich die folgenden Werte für die üblichen Karpfenruten:
Testkurve | maximales Wurfgewicht | ideales Wurfgewicht |
2,75 lbs | 78 g | 62 g |
3,0 lbs | 85 g | 68 g |
3,25 lbs | 92 g | 74 g |
3,5 lbs | 99 g | 79 g |

1.4. Material: Carbon ist leicht und stabil
Kohlefaser-Typen
Angelruten werden aus verschiedenen Carbon-Materialien gefertigt, die mit „IM-Stufen“ bezeichnet werden. Je höher die Zahl, desto leichter (aber auch teurer) das Material. Am beliebtesten sind Angelruten aus IM6- und IM7-Carbon.
Zentral für die Handhabung der Angelrute beim Fischen ist das Material, aus dem der „Blank“ (das ist der Fachbegriff für den Rutenrohling) besteht. Bei Karpfenruten sind vor allem Carbon- (oder auf Deutsch: „Kohlefaser“) und Glasfaser-Blanks verbreitet. Meist machen die Hersteller aber keine Angaben zum verwendeten Kohlefaser-Typen.
Aus welchem Material der Blank gefertigt ist, hat direkten Einfluss auf das Biegeverhalten der Rute – die sogenannte „Ruten-Aktion“ – und das Gewicht. Carbon ist leicht und relativ bruchsicher – und daher bei vielen Anglern als Kompromiss zwischen Gewicht und Stabilität beliebt. Einige Angler ziehen aber auch die besondere Bruchsicherheit einer Glasfaser-Rute vor und nehmen dafür das höhere Gewicht in Kauf.
Unterschiede gibt es außerdem beim Griffmaterial, allerdings sind diese hauptsächlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ob Sie eine Karpfenrute mit Korkgriff oder eine mit Gummigriff verwenden, wird auf Ihren Fang keinen Einfluss haben.
Vor- und Nachteile von Carbon gegenüber Glasfaser:
Vorteile- sehr leicht
- relativ harte Aktion
Nachteile- bricht schneller
- nicht so flexibel beim Drill

Vielen Dank für diesen tollen Vergleich!
Besonders das Kapitel zur Angelausrüstung gefällt mir sehr gut. Fischfinder und elektronische Bissanzeiger kannte ich noch gar nicht. Beide Geräte klingen aber sehr praktisch.
Sehr geehrter Herr Müller,
wir freuen uns sehr, dass Ihnen unser Ratgebertext gefallen hat. Beim Tackle sind wir hier in der Redaktion auch immer wieder überrascht, was es für technische Neuerungen gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von vergleich.org