Nachdem eine einheitliche Unterscheidung zwischen Herren- und Damenfahrrad nicht immer ganz einfach ist, stellt sich natürlich die Frage, auf welche Kriterien Sie beim Kauf besonders achten sollten. Dabei werden Sie schnell feststellen, dass vor allem die Rahmenhöhe ausschlaggebend für eine Eignung als Damenrad sein kann.

Das Rixe-Sport-Lyon-Damenfahrrad ist Produkt des deutschen Herstellers Rixe, der seit 1922 seine Fahrräder Made in Germany mit handgeschweißten Rahmen produziert, die dreifach lackiert sind.
In unserem Damenfahrrad Vergleich haben wir Ihnen die wichtigsten Faktoren zusammengefasst, damit Sie nicht nur ein günstiges Damenfahrrad wählen, sondern auch eines, das Ihrem Einsatzzweck und Ihrer Körpergröße entspricht.
3.1. Fahrrad-Typ nach Einsatzzweck
Wie Sie bereits der Tabelle unter 2. entnehmen können, sollten Sie sich zunächst überlegen, wofür Sie Ihr Fahrrad nutzen möchten. Sind Sie eher der sportliche Typ, der gerne lange Radtouren macht oder gar im Gelände fahren möchte, so eignen sich besonders Mountainbikes, Crossbikes oder auch Trekking-Räder als Damenfahrrad. Benötigen Sie hingegen ein Fahrrad für den Alltag, mit dem Sie Einkäufe erledigen können und im städtischen Gebiet bevorzugt kurze Strecken zurücklegen, empfehlen wir Ihnen den Kauf eines Rads vom Typ Citybike oder ein Hollandrad. Hier können Sie zudem auch auf den Begriff Komfort-Fahrrad achten, denn eine bequeme Sitzposition und eine gute Federung sind auch dann wichtig, wenn Sie mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind. Das Hollandrad wird oftmals unter dem Begriff Amsterdam-Damenfahrrad angeboten und es zeichnet sich nicht nur durch Komfort aus, sondern auch durch sein angesagtes Retro-Design.
3.2. Die richtige Rahmengröße wählen

Besonders können wir hervorheben, dass bei einigen Modellen wie beispielsweise dem Damenfahrrad Lyon von der Marke Rixe Sport der Sattel zusätzlich gefedert ist. So werden leichte Stöße und Unebenheiten abgefedert, was zu einem besonders angenehmen Fahrgefühl führt. Daher nennt man ein solches Modell häufig auch Komfort-Fahrrad.
Einer der entscheidenden Faktoren bei der Wahl Ihres Damenrads sollte die Rahmengröße sein. Diese bestimmt nämlich nicht nur die Sitzhöhe, sondern auch die Länge des Oberrohrs und somit den Abstand zwischen Sattel und Lenker. Für Damenräder ist dies unter anderem deshalb wichtig, da die weibliche Anatomie sich insofern von der männlichen unterscheidet, als dass Frauen einen generell kürzeren Oberkörper gegenüber längeren Beinen haben. Damen-Fahrräder sollten deshalb mit einem etwas kürzeren Oberrohr und einem längeren Steuerrohr ausgestattet sein. Dadurch verändert sich auch die Sitzhaltung in eine eher aufrechte Position. Bedenken Sie beim Kauf Ihres Damenfahrrads auch, dass sich Sattel und Lenker nicht endlos verstellen lassen, weshalb die richtige Rahmengröße entscheidend ist.
Um die richtige Rahmengröße bei einem Bike für Damen herauszufinden, gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen lässt sich die Rahmengröße über die Schrittlänge berechnen. Dafür können Sie mithilfe eines Maßbandes die Länge Ihrer Beininnenseite von der Fußsohle bis zum Schritt messen. Einfacher, wenn auch etwas ungenauer, ist jedoch die Bestimmung der Rahmenhöhe über Ihre Körpergröße.
Für ein Trekking- oder Cityrad können Sie sich an folgenden Werten orientieren:
Körpergröße | Schritthöhe | Rahmengröße |
150 – 160 cm | 63 – 71 cm | 42 – 47 cm |
160 – 170 cm | 71 – 79 cm | 47 – 52 cm |
170 – 175 cm | 79 – 82 cm | 52 – 54 cm |
175 – 180 cm | 82 – 85 cm | 54 – 56 cm |
180 – 185 cm | 85 – 88 cm | 56 – 58 cm |
185 – 190 cm | 88 – 91 cm | 58 – 60 cm |
190 – 195 cm | 91 – 96 cm | 60 – 63 cm |
ab 195 cm | ab 96 cm | ab 63 cm |
Für eine sportliche Sitzposition wählen Sie eher eine kleinere Größe, für eine aufrechtere Sitzposition hingegen die größere Rahmenhöhe. |
Beachten Sie: Diese Werte gelten lediglich als Richtlinie für Trekkingräder oder den Typ Citybike und können besonders bei anderen Fahrrad-Typen teils variieren. So besitzen Beachcruiser beispielsweise meist eine sehr niedrige Rahmenhöhe von ca. 40 cm, sind aufgrund der speziellen Sitzhaltung allerdings auch für Personen mit einer Körpergröße über 160 cm geeignet.
3.3. Rahmenmaterial und Gewicht
Beim Rahmenmaterial kann vor allem ein Damenfahrrad aus Alu von einem Damenfahrrad aus Stahl unterschieden werden. Räder aus Aluminium sind besonders leicht und gleichzeitig hart, während Fahrräder aus Stahl sehr robust sind und Unebenheiten oder Schläge von Grund auf besser abfedern können.
Leichte Fahrräder für Damen wiegen etwa 14 bis 16 kg, während Damenräder über 18 kg in der Regel als schwer gelten. So gibt es das Citybike mit einem Gewicht von 12 oder 13 kg. Wenn Sie jedoch ein Stahlfahrrad bevorzugen, liegt auch ein Citybike beim Gewicht mehr als 18 kg. Besonders wenn Sie viele Radtouren und Ausflüge mit Ihrem Rad machen möchten, sollten Sie darauf achten, dass Sie dieses auch selbstständig hochheben und z.B. in einen Zug hieven können.
3.4. Reifengröße für Damenfahrräder
Die Kategorie Damenfahrrad ist meist mit zwei verschiedenen Reifengrößen verbunden: 26- und 28-Zoll-Räder. Als grobe Orientierungshilfe kann dabei pauschal gesagt werden, dass ein Damenfahrrad mit 26-Zoll-Reifen für eine Körpergröße von 160 bis 180 cm geeignet ist. Ein Damenfahrrad mit Reifen von 28 Zoll oder sogar 29 Zoll wäre dementsprechend für Fahrerinnen ab 180 cm Größe zu empfehlen. Ein 24-Zoll-Fahrrad wird meist als Jugendfahrrad bezeichnet.
Generell lässt sich sagen, dass bei gleichem Krafteinsatz der Rollwiderstand bei einem größeren Laufrad geringer ist und man somit mit einem Damenfahrrad, das Reifen in 28 Zoll hat, „weiter kommt“ als mit einem 26-Zoll-Damenfahrrad.
Den Unterschied zwischen Laufrädern mit 26 und 28 Zoll erklärt René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) im Gespräch mit Vergleich.org folgendermaßen:
“28-Zoll-Räder laufen in der Regel etwas ruhiger und lassen sich leichter kontrollieren, dazu rollen sie besser über Unebenheiten hinweg als die kleineren 26-Zöller. Die können dafür etwas stabiler und auch leichter sein. Für Alltagsräder kommen fast immer 28-Zoll-Laufräder zum Einsatz, 26-er finden sich meist nur an zu Stadträdern umfunktionierten Mountainbikes. Entscheidende Nachteile haben beide Größen nicht.”
René Filippek, ADFC
3.5. Bremssystem
Die meisten Damenfahrräder sind mit einer Felgenbremse ausgestattet, die dank ihrer wirkungsvollen Bauweise besonders für alltägliche Fahrten in der Stadt geeignet ist. Felgenbremsen sind außerdem sehr günstig und leicht zu warten.
Im Gegensatz dazu sind Scheibenbremsen bevorzugt bei Mountainbikes oder Rennrädern verbaut, also Fahrrädern, die den sportlichen Aspekt in den Vordergrund stellen. Scheibenbremsen haben generell eine bessere Bremsleistung und verschmutzen weniger schnell, sind also gut für Geländeausflüge geeignet. Zudem haben Scheibenbremsen einen geringeren Verschleiß, kosten dafür aber auch deutlich mehr.
Zu guter Letzt sind auch moderne Damenräder, z.B. vom Typ Citybike, teils noch mit einer Rücktrittbremse ausgestattet. Das Bremsen wird dabei ganz einfach durch Rückwärtstreten eingeleitet und ist somit unter schier allen Bedingungen funktionstüchtig, auch bei Regen. Allerdings verzögern sowohl Felgenbremsen als auch Scheibenbremsen deutlich schneller und effizienter.
Im Folgenden haben wir Ihnen noch einmal die Vor- und Nachteile einer Scheibenbremse gegenüber Felgenbremsen zusammengefasst:
Vorteile- sehr gute Bremsleistung
- geringer Verschleiß
- verschmutzen weniger schnell
Nachteile- sehr teuer
- aufwendigere Wartung
3.6. Gangschaltung
Marktführer Shimano
Der japanische Hersteller Shimano hat besonders im Bereich der Schaltungsgruppen für Fahrräder eine überragende Stellung weltweit. Aber auch in der Bremstechnik bringt Shimano immer wieder Neuerungen für Mountainbikes, Trekking- und Rennräder auf den Markt.
Generell wird zwischen einer Kettenschaltung und einer Nabenschaltung unterschieden. Dabei gilt: Eine Kettenschaltung hat einen hohen Wirkungsgrad, muss jedoch regelmäßig gewartet werden. Eine Nabenschaltung ist relativ wartungsarm, ihr Wirkungsgrad allerdings auch entsprechend geringer.
Wie viele Gänge ein Damenfahrrad besitzt, hängt vor allem wieder vom jeweiligen Fahrrad-Typ ab. Während ein Mountainbike für Damen in der Regel über mindestens 21 Gänge verfügt, besitzen beispielsweise Beachcruiser für Damen oftmals gar keine Gangschaltung und dementsprechend auch nur einen Gang. Generell richtet sich die Anzahl Gänge, die Sie an Ihrem Fahrrad benötigen, jedoch danach, wo Sie mit dem Rad unterwegs sind.
Fahren Sie bevorzugt in flachem oder leicht hügeligem Gelände, kann die Anzahl der Gänge geringer sein. Dafür sollte die Anzahl der Gänge logischerweise höher sein, wenn Sie in bergigem Gelände unterwegs sind. Deshalb sind Citybikes oder Hollandräder oftmals mit einer Nabenschaltung mit 8 oder 11 Gängen ausgestattet. Ein Crossbike oder Mountainbike für Damen, die beide für bergige Strecken optimal geeignet sind, besitzt häufig sogar mehr als 24 Gänge.
Oftmals müssen Sie vor dem ersten Gebrauch die Schaltung Ihres Damenfahrrads noch korrekt einstellen. Wie Ihnen das am besten gelingt, zeigt das folgende Video:
3.7. Beleuchtung
Auch eine Beleuchtung ist häufig bereits Bestandteil eines Damenrads und muss nur selten zusätzlich ergänzt werden. Bei der Beleuchtung lassen sich meist zwei Typen von Dynamos unterscheiden: der Seitenläuferdynamo und der Nabendynamo.
Der Seitenläuferdynamo ist das wohl am weitesten verbreitete Beleuchtungssystem an einem Bike für Damen. Angetrieben wird dieser durch eine Rolle, die am Fahrradreifen anliegt. Der Dynamo ist sehr einfach zu montieren und einzustellen, allerdings können Nässe oder Schnee seine Funktionsweise stark beeinträchtigen.
Ein Nabendynamo ist hingegen wirkungsvoller und auch zuverlässiger als ein Seitenläuferdynamo, in der Regel jedoch auch komplizierter nachzurüsten und schwerer.
Natürlich können Sie auch ganz auf einen Dynamo an Ihrem Damenrad verzichten und auf batteriebetriebene Leuchten zurückgreifen; diese müssen Sie jedoch extra kaufen, da sie generell nicht Bestandteil einer Fahrrad-Ausstattung sind. Auch bieten moderne Beleuchtungssysteme zusätzliche Features wie eine Standlichtfunktion oder Automatikschaltung, die für noch mehr Sicherheit sorgen können. Im Gespräch mit Vergleich.org erklärt der Experte René Filippek:
“Nabendynamos sind sehr zuverlässig und damit den Seitenläufern und auch batterie- oder akkubetriebenen Leuchten weit überlegen. Wer regelmäßig in der Dunkelheit mit dem Rad unterwegs ist, tut gut daran, eine Lichtanlage mit Nabendynamo zu nutzen.”
René Filippek, ADFC
3.8. Ausstattung und Zubehör
Die weitere Ausstattung, die Sie an Damenfahrrädern generell am häufigsten finden, ist:
- Ständer
- Gepäckträger
- Fahrrad-Korb
- Kettenschutz
- Schutzbleche
- Luftpumpe
- Klingel
Beim Fahrradständer wird dabei meist zwischen einem Mittelbauständer und einem Hinterbauständer unterschieden, die jeweils einbeinig oder zweibeinig sein können. Die klassische Ständerart sind allerdings einbeinige Mittelbauständer, die mittig am Rahmen angeschraubt werden. Hinterbauständer besitzen einen größeren Abstand zum Vorderrad und sind dadurch generell stabiler.
Je nachdem, wofür Sie Ihr Damenfahrrad verwenden möchten, sollten Sie auch auf weiteres Zubehör achten. Ein Fahrrad-Korb oder ein Gepäckträger sind gut für Einkäufe, aber auch für Radtouren geeignet. Eine Klingel sollte generell an jedem Fahrrad angebracht sein und deshalb – falls nicht Teil der Grundausstattung – in jedem Fall zusätzlich besorgt und befestigt werden.
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