3.1. Bauweise
Im WLAN-Antennen Vergleich sollte als erste Entscheidung die Frage im Raum stehen, für welchen Einsatzzweck Sie eine WLAN-Antenne anschließen wollen. Dabei gibt es im Groben drei Möglichkeiten:
- Stabantenne: für die allgemeine Verbesserung des Signals auf einer Ebene (wenn die Antenne des Routers schlechte Ergebnisse liefert)
- Flachantenne: für eine gerichtete Strahlung mit relativ großer Abdeckung (wenn der Access Point am Ende einer Wohnung steht)
- Richtantenne: für eine pointiert gerichtete Strahlung auf einen klar abgrenzbaren Ort ohne Sichtbeeinträchtigung (Gartenhütte in 500 Metern Entfernung)

Eine WLAN-Außenantenne.
In den meisten Fällen wird eine Stabantenne das Mittel der Wahl sein, wenn das Funksignal zu wünschen übrig lässt. Da der Router selbst meist keiner Positionsveränderung unterworfen werden kann, da eine physische Verbindung zur Hausanlage getroffen werden muss, kann die differente Positionierung einer WLAN-Antenne Verbesserungen in der Signalverteilung nach sich ziehen. Besonders günstig kann sich die Antenne auswirken, wenn sie zentral positioniert wird, sodass möglichst wenige Hindernisse den Funkweg zum Empfangsgerät stören.
Dazu gibt es bei den Stabantennen zwei verschiedene Arten: Diejenigen Antennen, welche direkt an den Anschluss angebracht werden und diejenigen, welche mit einem Kabel und einem Standfuß versehen sind. Während die erste Variante vor allem dazu geeignet ist, die schlechte Leistung der Router-eigenen Antenne aufzuwerten oder eine fehlende solche zu ersetzen, verfügen die Modelle mit Standfuß über eine gesteigerte Flexibilität, sodass die Nutzer Experimente hinsichtlich der Position der Antenne durchführen können. Einige der direkt am Router anzubringenden Modelle verfügen dahingegen über eine Knickfunktion, sodass zumindest kleine Variationen vorgenommen werden können.

Eine Hybridlösung, mit welcher sich eine gerichtete Strahlenausbreitung direkt vom Router aus realisieren lässt.
In unserem WLAN-Antennen-Vergleich kamen auch Modelle vor, die sich als Hybrid aus Stab- und Richtantenne darstellen: Diese werden, ebenso wie viele andere Antennen, direkt an den Router angeschlossen. Sie verfügen jedoch über ein Reflektionsschild, welches sich mithilfe einer Schwenkfunktion ausrichten lässt. So lässt sich die WLAN-Strahlung zumindest größtenteils in eine gewünschte Richtung lenken. Dies ist z.B. hilfreich, wenn der Bereich der gewünschten WLAN-Abdeckung komplett in eine Richtung von der Antenne liegt.
Für eine Abdeckung eines Außenbereiches, wenn z.B. der Garten mit WiFi-Empfang versorgt werden soll, haben die Hersteller spezielle WLAN-Outdoor-Antennen im Angebot. Diese Flachantennen können an eine Satelliten-Wandhalterung oder anderweitig befestigt werden.
Für spezielle Zwecke stehen WLAN-Richtantennen zur Verfügung, welche auch große Distanzen überbrücken können. So existieren auf dem Markt Parabolantennen, welche einen sehr starken Antennengewinn verzeichnen und bis zu 56 km (bei direktem Sichtkontakt) überbrücken können. Diese Modelle sind jedoch sehr groß und benötigen wegen ihres engen Strahlkorridors einiges an Kenntnis, um einwandfrei zu funktionieren. Mit diesen Modellen können Sie aber bspw. Ihren Hochsitz, internetfähig machen, um sich die Zeit zu vertreiben, wenn Ihnen beim Warten auf das Wild beim Ansitz etwas langweilig wird.
3.2. Antennengewinn
Der Antennengewinn ist ein wichtiges Kriterium, um eine vergleichbare Größe zu haben. Jedoch ist der tatsächliche Einfluss auf die Signalqualität auch vom Einsatz der Antenne abhängig. Wenn Sie Ihren WLAN-Antennen-Testsieger über ein 20 Meter langes WLAN-Antennenkabel mit dem Router verbinden, wird sich der tatsächliche Gewinn an Funkqualität wegen der Kabeldämpfung im Rahmen halten. Beachten Sie zudem: Der Antennengewinn ist umso größer, je richtungsempfindlicher die Antenne ist! Stabantennen haben meist einen geringeren Antennengewinn als Richtantennen.
3.3. Anschluss

RP-SMA-Kabel, das die umgekehrten Stecker eines Satellitenkabels aufweist.
Die meisten gängigen WLAN-Router verfügen über einen so genannten RP-SMA- (manchmal auch R-SMA) Ausgang. Daher sollten Sie darauf achten, dass Ihre Antenne das entsprechende Gegenstück darstellt. Bei den kleinen transportablen LTE-Routern wird mitunter ein ähnlich scheinender Standard eingesetzt, der jedoch als Steckverbindung ausgeführt ist. Dieser wird TS-9 genannt.
Bei einigen der Sonderformen (etwa eine Parabolantenne) kann es vorkommen, das davon abweichende Stecklösungen verwendet werden. Für die meisten Steckverbindungen sind jedoch auch Adapter erhältlich.
Beachten Sie: Einige Router haben keinen Anschluss verbaut. So können Sie z.B. an einer Fritzbox keine Antenne anschließen.
3.4. Unterstützte Frequenzen
Neuere Standards
In jüngerer Zeit wurden auch WiFi-Standards auf anderen Frequenzbändern verabschiedet. Diese sind jedoch (noch) nicht implementiert.
Der WiFi-Standard ist vor allem auf zwei Frequenzbändern zertifiziert: 2,5 GHz und 5 GHz. Um die Leistungsfähigkeit Ihres Routers abschöpfen zu können, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Antennen auch die entsprechenden Frequenzbänder abdecken. Es existieren einige Dual-Band-Antennen, welche sowohl den neueren 5-GHz-Standard IEEE 802.11 ac als auch die älteren Standards b/g/n unterstützen.
Eine Investition in Antennen, welche den neuesten Standard der Kategorie ac unterstützen, ist nicht für die Katz: Die WiFi-Standards sind abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass eine Antenne mit dem neuesten Zertifikat auch für ältere Standards kompatibel ist.
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