Wer Trainingsbooster kauft, sucht den Kick fürs Training. Doch Booster ist nicht gleich Booster. Manche wirken nämlich nicht nur kurz-, sondern auch langfristig. In diesem Kapitel beleuchten wir die wichtigsten aktiven Inhaltsstoffe und verraten Ihnen, welche Mittel keinen nachweislichen Effekt haben.
3.1. Koffein bringt den „Push“
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Der „Push“ bzw. Fokus, den viele Pre-Workout-Booster versprechen, kommt hauptsächlich vom Koffein. Das wird entweder einzeln oder in Form von Guarana- oder Grüntee-Extrakten hinzugesetzt. Dass Koffein wach und aktiv macht, ist kein Geheimnis.
Koffein wirkt direkt aufs zentrale Nervensystem, deswegen gelten diese Booster auch als „Focus-Booster“. Koffein erhöht die Konzentrationsfähigkeit, beschleunigt den Herzschlag und wirkt leistungsfördernd.
Genau wie bei allen aufputschenden Mitteln folgt bei Focus-Boostern auf das Hoch ein Tief. Wer also viel Koffein auf einmal nimmt, wird sich womöglich schlaff und erschöpft fühlen, wenn der Körper das Koffein abgebaut hat.

Problematisch wird Koffein, wenn es regel- und übermäßig eingenommen wird. Es kommt nicht nur zu einem Gewöhnungseffekt, sondern kann bei Entzug zu unschönen Nebenwirkungen führen, z.B. Kopfschmerzen, Benommenheit und Müdigkeit. Wer viel Koffein zu sich nimmt, scheidet außerdem viel Natrium aus – die Einnahme sollte immer mit ausreichend Wasser erfolgen.
Achtung Herzrasen! Achten Sie darauf, wie viel Koffein der Workout-Booster enthält. Einige Produkte enthalten bis 400 mg pro Portion – das sind vier 0,33 l Energy-Drinks. Von Schlaf können Sie danach nur noch träumen. Menschen mit Herzschwäche sollten keine koffeinhaltigen Trainingsbooster einnehmen.

3.2. Aminosäuren verbessern die Muskelleistung

Protein ist der Grundbaustein unseres Körpers. Und jedes Protein setzt sich aus verschiedenen Aminosäuren zusammen. Es gibt nicht-essentielle Aminosäuren, die der Körper selber herstellen kann, und essentielle Aminosäuren, die er über die Nahrungszufuhr erhält.
In Trainingsboostern kommen einige Aminosäuren besonders häufig vor, dazu gehören: Citrullin, Beta-Alanin, Glutamin, Tyrosin und Arginin und seltener BCAAs. Was steckt nun hinter diesen exotischen Namen? Wir verraten es Ihnen.
Citrullin
Citrullin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die im medizinischen Umfeld zu Milderung von Schwäche und Ermüdung eingesetzt wird. Sie stimuliert die Synthese von Stickstoff (NO), die wichtig für die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Muskulatur ist. Citrullin-Malat ist sogar noch besser für Sportler geeignet, weil der Organismus durch die Malat-Anteile mehr Energie gewinnen kann. Citrullin sorgt für eine bessere Durchblutung und einen starken Pump („Pump-Booster“).
Beta-Alanin
Unser Körper arbeitet permanent daran, den pH-Wert in unseren Muskeln stabil zu halten. Dabei hilft ihm ein Stoff namens Carnosin, der während des Trainings freigesetzte Wasserstoffione (H+) aufsaugt. Das Ergebnis: Die Muskelkraft bleibt länger erhalten. Studien haben gezeigt, dass eine Einnahme von Beta-Alanin die Carnosin-Konzentration um über 50 % steigern konnte.
Glutamin
Glutamin hilft bei der Synthese vieler eiweißartiger Stoffe, außerdem vergrößert es das Zellvolumen durch Wassereinlagerung. Der Körper nimmt das als Zellwachstum wahr und verstärkt die Protein- und Glykogenbildung – das verbessert Muskelleistung und Regeneration. Es gibt aber auch Studien, die darauf hindeuten, dass eine Glutamin-Supplementierung keinen Effekt auf den Muskelaufbau hat. In jedem Fall ist eine Stärkung des Immunsystems belegt.

Tyrosin
Tyrosin ist der Ausgangsstoff für zahlreiche Botenstoffe (Hormone) im Körper. Es unterstützt die Ausschüttung von Adrenalin, Schilddrüsenhormonen, Neurotransmittern und Melanin. Es gibt derzeit wenige Studien, um die genaue Wirkung von Tyrosin im Kraftsport zu belegen. In einer Reihe von Studien des US-Militärs konnte eine gesteigerte Leistungsfähigkeit in Stresssituationen nachgewiesen werden.
Arginin
Arginin erweitert, ähnlich wie Citrullin, die Blutgefäße. Der Muskel wird dadurch besser mit Sauerstoff versorgt und hat mehr Energie. Arginin wird außerdem zur Behandlung von erektilen Dysfunktionen eingesetzt – und kann auch bei gesunden Männern die Potenz steigern. Es regt außerdem die Freisetzung von Wachstumshormonen an und verbessert so indirekt den Muskelaufbau.
BCAAs
BCAAs, also Branched Chain Amino Acids, sind essentielle, verzweigtkettige Aminosäuren. Sie bestehen aus Leucin, Isoleucin und Valin und sind für Sportler besonders wertvoll. Sie verhindern Proteinabbau im Muskel, erhöhen die Insulinausschüttung und helfen so, mehr Energie in den Muskel zu transportieren.

3.3. Kreatin steigert die Kraft bei niedrigen Wiederholungszahlen
ATP (Adenosintriphosphat) liefert Energie für Muskeln. Wenn Sie Gewichte stemmen, sprinten oder anderweitig aktiv sind, verbrauchen Sie ATP. Das wandelt sich durch diesen Prozess in ADP (Adenosindiphosphat) um.
Kreatin sorgt dafür, dass dieses ADP schnell wieder in ATP umgewandelt wird und versorgt den Muskel so mit mehr Energie. Kreatin sorgt also für mehr Leistung bei kurzer, intensiver Belastung.
3.4. Diese Mittel haben keine nachweislichen Effekte
Aminosäuren gehören zu den Grundbausteinen unseres Körpers. Er braucht sie, um Gewebe aufzubauen, zu pflegen und sich zu erholen. Bei anderen Zutaten ist die Wirkung nicht eindeutig nachgewiesen.

In vielen „Testosteron-Boostern“ und „Muskelaufbau-Boostern“ befindet sich z.B. Tribulus terrestris. Tatsächlich konnte bis heute in keiner Studie eine testosteronsteigernde Wirkung von Tribulus nachgewiesen werden.
Auch Maca wird eine positive Auswirkung aufs Training nachgesagt. Studien konnten belegen, dass Maca die sexuelle Lust steigert und aphrodisierend wirkt. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sieht durch aktuelle Studien keine gesundheitlich relevante Wirksamkeit als belegt an.
Vergleich ohne Optimum Nutrition booster finde ich nicht aussagekräftig.
Lieber Noah,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Trainingsbooster-Vergleich.
Leider hat es das von Ihnen gewünschte Produkt zur Zeit des Testverfahrens nicht in die Tabelle geschafft.
Wir haben Ihre Anmerkung aber notiert und werden bei der nächsten Aktualisierung prüfen, ob eine Aufnahme Sinn ergibt.
Wir weisen zudem darauf hin, dass die Auswahl stets auch von tagesaktuellen Kriterien (Produktaktualität, Verfügbarkeit, Preis, Lieferzeiträume) abhängig ist.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Hallo,
mein Sohn möchte sich gerne einen Trainingsbooster kaufen. Ich bin aber nicht sicher, ob das gut für ihn ist… er ist 15 Jahre alt. Können Sie mir da einen Tipp geben?
LG Diana
Guten Tag Diana R.,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Vergleich! Wenn Sie darauf achten, dass der Booster kein DMAA, DMBA, DMHA oder zu viel Koffein enthält, sollten Sie auf der sicheren Seite sein. Ein Booster, der nur aus Aminosäuren besteht, ist am unbedenklichsten. Aminosäuren finden sich in allen Nahrungsmitteln und sind für den Körper unverzichtbar. Vielleicht lassen Sie Ihren Sohn einen Booster aussuchen und schauen sich dann an, welche Zutaten er enthält. Falls die Inhaltsstoffe Sie ratlos machen, können Sie die Liste auch gerne hier posten und wir geben Ihnen Feedback.
Beste Grüße
Ihre Vergleich.org-Redaktion