Es gibt viele Gründe, einen Server im heimischen LAN laufen zu lassen. Vom privaten Cloud-Speicher über die Smart-Home-Zentrale bis hin zum Media-Center. Wir haben Ihnen die häufigsten Nutzungs-Szenarien für Heim-Server zusammengestellt.
3.1. File-Server und private Cloud garantieren Datenschutz
Was ist ein RAID-System?
RAID steht für „Redundant Array of Independent Disks“. In RAID-Systemen können mehrere Festplatten kombiniert und die Daten dadurch entweder schneller abgerufen oder sicherer abgelegt werden. Ein RAID-1-System, in dem auf beiden Festplatten die gleichen Daten gespiegelt werden, bietet hohen Schutz gegen den Ausfall einer einzelnen Platte.
Kommerzieller Cloud-Speicher ist eine günstige Back-Up-Lösung, hat aber einen entscheidenden Nachteil. Man muss den Cloud-Computing-Anbietern vertrauen oder darauf verzichten, sensible Daten in der Cloud abzulegen. Wenn Sie aber nicht alle Ihre Daten in der Cloud speichern können, sinkt der Nutzen rapide. Wenn Sie auf Ihrem eigenen Server eine Cloud-Computing-Anwendung wie ownCloud oder Nextcloud hosten, haben Sie die volle Kontrolle über die Verwendung Ihrer Daten. Gerade für Gewerbetreibende und Firmen, die viele delikate Geschäftsdokumente besitzen, ist eine persönliche Cloud von großem Wert.
ACHTUNG: Um die Ausfall-Sicherheit Ihrer Daten zu gewährleisten, sollten Sie zwei Festplatten zu einem RAID-1-System kombinieren, auf dem alle Daten redundant abgelegt werden. Außerdem sollten Sie in regelmäßigen Abständen Backups auf einer externen Festplatte erstellen.
3.2. Ein privater Web-Server bietet maximale Flexibilität
Webhoster gibt es wie Sand am Meer. Doch nicht immer können Sie den Webspace an die eigenen Bedürfnisse anpassen, wenn Sie einen Internet-Server mieten. Wenn Sie Ihren eigenen Webserver (auch Http-Server genannt) betreiben, können Sie alles ideal einstellen, ohne an die Vorgaben eines Hosters gebunden zu sein. Dadurch können Sie sowohl Sicherheit als auch Ladezeiten Ihrer Website optimieren.
TIPP: Schnellere Ladezeiten wirken sich auch positiv auf Ihre Google-Rankings aus!

3.3. Media-Center versorgt mobile Endgeräte mit Inhalten
Wenn Sie Ihren Home-Server als Media-Center nutzen, können Sie jederzeit mit allen Geräten auf Ihr Medienarchiv zugreifen. Egal ob Sie am Schreibtisch sitzen oder auf der Couch, ob Sie aufs Smartphone schauen oder auf den Laptop-Bildschirm – nichts steht dem (mobilen) Film- oder Musik-Genuss im Wege.
ACHTUNG: Das reine Streamen braucht relativ wenig Rechenleistung. Aber falls Sie zum Beispiel Filme im 4K-Format auf dem Server ablegen und diese für den Stream zu ihrem Tablet heruntergerechnet werden müssen (das sogenannte „Transkodieren“), sollten Sie zu einem leistungsfähigen Quad-Core-Prozessor greifen.
3.4. Firewall & Virenscanner: Server schützt das Heimnetzwerk
Viren und Trojaner sind allgegenwärtig im Internet und gerade Windows-Nutzer sind latent gefährdet, da die meiste Schadsoftware auf Windows-Rechner abzielt. Wenn Sie einen Home-Server betreiben, haben Sie einige Möglichkeiten, ihr gesamtes Netzwerk zu schützen.
Mit einer Software-Firewall können Sie Hacker-Angriffe von außen abwehren und mit einem Viren-Scanner alle Dateien überprüfen, bevor sie überhaupt versuchen, auf die Systeme des lokalen Netzwerks zuzugreifen.

3.5. Server für Gamer: Minecraft, Counterstrike und Teamspeak
Gerade für Computerspieler bietet ein Home-Server viele interessante Möglichkeiten. Wer seinen eigenen Gameserver betreibt, kann die Spiele darauf genau mit der Lieblings-Kombination an Mods laufen lassen. Außerdem gibt es die volle Kontrolle über die Mitspieler, so dass nie mehr ein Freund draußen bleiben muss, weil der Server voll ist.
TIPP: Wollen Sie auf Ihrem Server Minecraft spielen, reicht auch ein günstiger Server aus. Schon mit einem Dual-Core mit 4 GB RAM können Sie problemlos mit 5 bis 10 Freunden zusammen spielen.
Um sich beim Online-Spiel mit den anderen Spielern besser koordinieren zu können, nutzen viele Gamer die Software Teamspeak – besonders, wenn sie sich zu einer Gilde oder einem Clan zusammengeschlossen haben. Im Normalfall müssen Sie die Teamspeak-Server mieten. Wenn man das Programm aber auf dem eigenen Home-Server installiert, kann man sich die Mietgebühren sparen.
3.6. Zusammenfassung im Video
Als kleine Zusammenfassung erklärt im folgenden Video ein Youtube-Nutzer noch einmal kurz und prägnant, wofür er seinen eigenen Home-Server verwendet. Sehenswert.
Toller Ratgeber, ein eigener Server klingt sehr praktisch, vor allem die Media-Center-Funktionen.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich mir die Konfiguration selbst zutraue. Bisher habe ich nur die üblichen Windows-Programme im Alltag genutzt.
Hallo Karl,
die Konfiguration eines Servers kann tatsächlich etwas kompliziert sein. Falls Sie den Server hauptsächlich als Media-Center nutzen möchten, sollten Sie sich die NAS-Server im Vergleich näher ansehen. Diese sind oft etwas leichter einzurichten.
Wenn Sie sich auch das nicht zutrauen, könnten Sie den Datamate Homie kaufen. Bei diesem Home-Server ist die Konfiguration per Fernwartung im Preis inbegriffen. So müssen Sie nur anfangs einmal mit der Hotline telefonieren und ein paar Daten durchgeben, den Rest machen die Support-Mitarbeiter.
Wir hoffen, dass wir Ihnen auch mit dieser Antwort helfen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von vergleich.org