3.1. Die Grundfunktionen finden sich immer

Bis auf alte Kassetten kann eine aktuelle Anlage fast alles abspielen.
Die Mini-Kompaktanlage mit DVD-Player besitzen durch dieses Laufwerk eine Reihe gemeinsamer Funktionen, die somit alle Geräte beherrschen müssen:
- CDs abspielen
- DVDs abspielen
- Musik von MP3
- Fotos anzeigen
- Video-CDs und weitere Formate
- Videos in MP4, VOB, DIVX etc.
Wie die meisten handelsüblichen DVD-Spieler können die Anlagen viele Formate erkennen und anzeigen, die sich sonst nur auf dem PC oder Notebook finden. Das Problem bei dieser Aufzählung sind die vielen Abweichungen bei der Codierung, die fast immer dazu führen, dass manche Filme oder Musikstücke dennoch nicht erkannt werden.
Bei den besten Kompaktanlagen mit DVD-Player ist die Unterstützung üblicherweise größer, weil zusätzliche Lizenzen erworben worden und ein besseres Betriebssystem installiert ist. Das bedeutet jedoch häufig auch einen Preisunterschied, der gut und gerne 100 € betragen kann.
Ebenfalls zu finden sind an den Kompaktanlagen ein analoges Radio mit dem Empfangsbereich UKW, ein Bluetooth-Modul und mindestens einmal USB. So lassen sich das Smartphone und ein paar Kopfhörer verbinden, der lokale Radiosender wird gespielt und die Dateien, die der eingebaute Chip ohnehin erkennt, können auch vom USB-Stick gespielt werden.
Befindet sich der Stecker vorn, können Sie jederzeit ein neues Medium anschließen. Ist der USB-Anschluss dagegen auf der Rückseite, lässt sich dezent eine ganze Festplatte mit USB-Port im Hintergrund verstecken.
Hinweis: Eine Kompaktanlage mit Internetradio, DVD-Player und Blu-Ray findet sich aktuell nicht. Hier würde die Abschirmung der einzelnen Bestandteile an ihre Grenzen stoßen. Sowohl für Blu-Ray als auch Internetradio wird ein leistungsstarker Computer benötigt, der in dem kompakten Gehäuse kaum Platz findet. Große HiFi-Bausteine dagegen gibt es etwa von Yamaha oder Pioneer, die fast alle Funktionen in sich vereinen.
Mehr Vielfalt: Digitale Radioprogramme können ohne großen Mehraufwand empfangen werden. Achten Sie bei den integrierten Geräten auf DAB+ für eine große Auswahl an lokalen und nationalen Radiosendern in hoher Klangqualität.

3.2. Bei den Lautsprecher zählt vor allem der Aufbau
Nennbelastbarkeit
Europäische Lautsprecherhersteller geben mittlerweile gut vergleichbare Werte für die Musikleistung an, die der Norm DIN EN 60268-5 entsprechen. In so einem 300 Stunden langen Test kommt ein hochwertiger Regallautsprecher für etwa 200 € auf 100 bis 150 Watt.
Kein Test von Kompaktanlagen mit DVD-Player im Internet kommt ohne den Blick auf die Lautsprecher aus. Bei der Musikleistung gibt es jedoch eine ganze Menge zu beachten. Vor allem Angaben wie die Maximalleistung oder auch RMS (Root Mean Square), also ein typischer Mittelwert einer Kurve, sagen wenig aus über das zu erwartende Resultat in den Ohren.
So verwundert es im Grunde nicht, dass zum Beispiel Sony bei zahlreichen seiner in der Regel hochwertigen Produkte gar keine solchen Angaben mehr macht, während manch günstige Anlage unbekannter Hersteller mit vielen hundert Watt wirbt. Finden sich dagegen Dauerbelastbarkeitsangaben, können diese durchaus einen Hinweis auf das Leistungsvermögen der Boxen darstellen. Solche Messungen werden aber fast nur im High-End-Segment durchgeführt.
Ein Vergleich: Die Angaben zur Wattleistung sind ähnlich aussagekräftig wie der maximal mögliche Verbrauch eines Automotors. Einen praktischen Nutzen hat das Wissen um diesen Wert nicht.
Ein Blick auf den Aufbau der Lautsprecher lohnt dagegen immer. Für hörbaren Bass ist vor allem Platz notwendig. Hier sind die externen Lautsprecher mit hölzernem Gehäuse kleinen und flachen Treibern deutlich überlegen.
Für eine bessere Audio-Qualität sorgen 2-Wege-Systeme. Ein Lautsprecher kann den hörbaren Frequenzbereich zwar allein wiedergeben, aber nicht verzerrungsfrei. Im 2-Wege-System sind unterschiedliche Treiber aus ganz unterschiedlichen Materialien jeweils für eigene Frequenzbereiche zuständig, in denen sie besonders exakt arbeiten.
Tipp: Achten Sie auf den Anschluss der Lautsprecher. Wir von Vergleich.org empfehlen austauschbare Lautsprecherkabel und keine fest montieren Verdrahtungen. So können Sie die Länge variieren und beim Aufstellen einen guten Stereo-Effekt erzeugen.
3.3. Große Unterschiede bei den Anschlüssen
Zur Kaufberatung zählt insbesondere bei Mini-HiFi-Systemen mit DVD-Player der Video-Anschluss. Bei einfachen Modellen findet sich der klassische analoge Ausgang in Form von SCART oder Cinch-Steckern. Die Bildqualität genügt für einen Film von DVD vollkommen.
Deutlich zeitgemäßer ist jedoch der HDMI-Anschluss, der sich auch an moderner TV-Geräten mehrfach findet. Wollen Sie Fotos auf dem Fernseher betrachten, kann nur HDMI eine angemessene Qualität liefern.
Bei den Audio-Anschlüssen entscheidet vor allem die Anzahl. Bei vielen Kompaktanlagen mit DVD-Player von Philips, Panasonic oder Auvisio finden sich wenigstens zwei davon. Sowohl per Klinke als auch über zwei Cinch-Stecker können Sie weitere Geräte anschließen, vom Computer bis zu einem MP3-Player oder dem alten Kassettendeck.
Tipp: Mindestens ein Audio-Eingang sollte es sein. Auch wenn Sie per Bluetooth Musik übertragen können, erhöht ein zusätzlicher Anschluss die Einsatzmöglichkeiten beträchtlich.

Guten Abend.
Ich habe die Angabe 45 Hz bei einer Anlage gefunden. Sonst steht immer 20 bis 20000 Hz dabei. Muss ich dann mit einem schlechteren Bass rechnen?
Viele Grüße
Peter
Guten Tag Herr Kleinert,
die Angabe 20-20.000 Hz bezieht sich oftmals auf die rein technische Möglichkeit, diese Frequenzen wiederzugeben. Dabei gibt es große Unterschiede, ob ein standardisiertes Rauschen oder tatsächlich Musik abgespielt wird.
Tatsächlich haben auch hochwertige Subwoofer, die nur für niedrige Frequenzen konzipiert sind, mit 20 Hz durchaus Probleme. Finden Sie also abweichende Werte wie die genannten 45 Hz, deutet dies eher darauf hin, dass der Hersteller hier eine realistischere Angabe macht und Sie auch in diesem niedrigen Frequenzbereich guten Klang erwarten können.
Dagegen beziehen sich die häufig anzutreffenden 20-20.000 Hertz auf eine alte Definition für Hi-Fi-Geräte, die heutzutage auch im günstigen Segment erreicht werden, aber im praktischen Einsatz nur wenig aussagen.
Mit besten Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team