1.1 Die Schwächen von LCD als Problembezug – Worauf OLED eine Antwort darstellt

Mit einer 3D-Brille erleben Sie Filme, als wären Sie mitten im Filmgeschehen – vorausgesetzt Ihr Fernseher kann das 3D-Format wiedergeben.
OLED (organic light emitting diode) ist seit einigen Jahren ein prägnantes Schlagwort in der Unterhaltungselektronikbranche. Verspricht die innovative Technik doch schließlich, die Schwächen der aktuell am TV Markt vorherrschenden LC-Displays zu beseitigen. Größtes Manko der TV-Geräte mit Flüssigkristallanzeige ist die statische Hintergrundbeleuchtung durch eine Leuchtstoffröhre oder LED-Leuchte. Die verwendeten Flüssigkristalle geben kein Licht ab. Deshalb kann ein LC-Display ein Bild auch ohne Licht erzeugen.
Ein bekanntes Beispiel sind Armbanduhren mit Flüssigkristallanzeige, die bei Dunkelheit nur durch eine zusätzlich aktivierbare Leuchte abgelesen werden können. Ein charakteristisches Merkmal von LCD-Fernsehgeräten ist folglich die externe Beleuchtung, da die einzelnen Bildpunkte nicht selbst leuchten. Genau diese Arbeitsteilung verursacht bei den TV-Geräten die größten Probleme. Die Helligkeit muss gleichmäßig auf die Flüssigkristallanzeige treffen und gleichzeitig die Kontrast- und Helligkeitsnuancen des Bildes realistisch wiedergeben.
Hier gibt es in der Praxis – vor allem bei größeren Bildschirmdiagonalen – Schwächen hinsichtlich der Schwarz- und Kontrastwerte. Darüber hinaus ist auch die Reaktionszeit der LC-Panels ein weiterer Problembereich. Bildbewegungen werden in dieser Geräte-Kategorie etwas träge dargestellt. Zwar konnten die technischen Weiterentwicklungen der letzten 10 Jahre gravierende Probleme – wie die Schlierenbildung bei schnellen Bildbewegungen – ausmerzen, dennoch ist die Frage, wie schnell ein Bildpunkt in einer Flüssigkristallanzeige seinen Wert ändern kann, ein spezifisches Problem dieser Technologie geblieben. Ein letzter Schwachpunkt von LCD ist der Betrachtungswinkel: Sitzen Sie nicht relativ mittig vor dem TV-Gerät, was bei einem ausgedehnten Filmabend mit Freunden passieren kann, verschlechtern sich Helligkeit, Farbe und Kontrast mitunter stark. Das Problem ist gerade bei LC-Displays sehr ausgeprägt.
1.2 OLED-TVs als Lösung

Mehr Stellfläche im Raum: Die flache Bauform eines OLED-TVs bietet beste Möglichkeiten für eine Wandmontage.
Auch wenn OLED oft als technische Innovation angepriesen wird, ist die Technologie bereits in vielen Geräten ein bestens erprobter Standard. Revolutionär sind nur die Größen der im OLED-TV-Vergleich verglichenen Modelle. Denn für kleinere Anzeigebildschirme von Smartphones und Tablet-PCs sind die organischen Leuchtdioden bereits der Standard. Dabei überzeugt die Technik mit handfesten Vorteilen gegenüber den etablierten LCDs. In einem OLED-Display ist jedes Pixel ein technisch aufwendiges Produkt: Zwischen zwei mikroskopisch kleinen Elektroden (eine davon ist transparent) befinden sich aufgeschichtete organische Halbleiter. Wird nun ein Gleichstrom an der einen Elektrode angelegt, beginnt das Halbleitermaterial zu leuchten – ganz ohne eine separate Hintergrundbeleuchtung.
Das kommt den Abmaßen und dem dem Gesamtgewicht zugute: Fernseher mit OLED sind noch schmaler und leichter als LCD-TVs. Die OLED-Hersteller arbeiten gar schon an falt- und rollbaren Displays, die aber zur Zeit nur auf Messen gezeigt werden. Dennoch zeigen diese Prototypen die innovativen technischen Möglichkeiten der Technik eindrücklich auf. Zukünftig wird heißen: „Dünnster Fernseher der Welt mit OLED-Technik ausgestattet“. Der beste OLED-TV wird sich in naher Zukunft mit Magneten an die Wand hängen lassen. Im Jahr 2023 ist das aber noch nicht möglich.
Weiterhin kann mit der OLED-Technik ein großes Problem der LCDs ausgemerzt werden: Durch die permanente Hintergrundbeleuchtung wurden schwarze Bildbereiche vom nicht vollständig filterbaren Licht durchdrungen. Eine absoluter Schwarzwert war den Flüssigkristalldisplays aufgrund des Streulichts missgönnt. Organische Leuchtdioden leuchten aus eigener Kraft. Wenn ein schwarzes Bild dargestellt werden soll, wird den Leuchtdioden einfach der Strom abgestellt – und zwar pixelgenau. Zwei benachbarte Bildpunkte können insofern die beiden Werte schwarz und weiß (und jede beliebige Farbe dazwischen) perfekt darstellen, was den OLED-TVs beachtliche Möglichkeiten für die Anzeige konstrastreicher Bilder beschert. Aber auch die Reaktionszeit und der betrachtbare Winkel der Fernseher mit organischen Leuchtdioden ist gegenüber LC-Displays besser. Diesbezüglich können alle Modelle in unserem OLED-TV-Vergleich überzeugen.
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1.3 Nachteile von OLED-TV Geräten
Warum gibt es hauptsächlich OLED-Fernseher von LG im Vergleich?
Zur Zeit ist das südkoreanische Unternehmen noch der führende Anbieter von OLED-TVs.
Inzwischen können Sie allerdings auch OLED-TVs der Hersteller Philips oder Sony kaufen, die den Modellen von LG in Nichts nachstehen.
Ein großen Nachholbedarf hat die neue Bildschirmtechnik hinsichtlich der maximalen Betriebsdauer der Displays. Nach circa 30.000 Betriebsstunden leuchten OLED-Fernseher nur noch mit der halben Leuchtkraft. Bei LCD-Monitoren werden von den Herstellern mittlerweile 100.000 Stunden angegeben. Jedoch wären es bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 4 Stunden am Tag ganze 20 Jahre, bis der OLED-Fernseher das Zeitliche segnen würde.
Insofern sind die Angaben zur möglichen Betriebsdauer ein theoretischer Faktor, der für die praktische Anwendung etwas irreführend ist. Denn neben der Lebensdauer des Displays zeigen auch andere technische Bauteile in einem TV-Gerät über die Zeit Ausfallerscheinungen: das Netzteil, die Lautsprecher, allerlei Platinen und digitale Prozessoren, die maßgeblich an der Zusammensetzung eines guten TV-Bildes mitwirken. Die Wahrscheinlichkeit, dass das OLED-Panel diese Bauteile überdauert, ist somit nicht gering.
Ein weiterer Nachteil dürfte für viele Interessenten der im Vergleich zu LCD-TV-Geräten höhere Anschaffungspreis sein. Schließlich ist auch die Auswahl noch sehr überschaubar, da nur wenige Hersteller von TV-Geräten ein umfassendes Angebot bieten. Panasonic bietet – wie bereits erwähnt – nur ein hochpreisiges High-End Modell mit OLED an, Samsung gönnt sich derzeit eine Schaffenspause und verbaut seine eigens produzierten OLED-Displays nur Smartphones und Tablet-PCs und auch Sony verbaut OLED derzeit nur in professionellen Displays für den Event- und Werbesektor. Ein großes und umfassendes Angebot stellt derzeit nur die südkoreanischen Marke LG bereit.
Vorteile- durch selbstleuchtende OLED hervorragende Schwarz- und Kontrastwerte
- sehr schmale und leichte Bauweise möglich
- sehr geringer Stromverbrauch
- zukunftsweisende Technik
Nachteile- geringere Haltbarkeit von OLED-Displays im Vergleich zu LCD
- Gesamthelligkeit im Vergleich zu LCD geringer
- überschaubares Angebot und verglichen mit LCDs noch teurer
Sehr übersichtlich, auch für Technik-„Anfänger“
Vielen Dank für die interessante und informativen Vergleiche.
Stehe vor der Kaufentscheidung Sony OLED A1 65 Zoll oder Sony ZD9.
Haben sie noch Vor -und Nachteile die mich zu einer fundierten Entscheidung führen?
Vielen Dank
Thomas Janßén
Lieber Thomas Janßen,
auf die Ferne ist es schwierig Sie in der Entscheidung zu beraten, da es bei OLED-TVs stark darauf ankommt, für was Sie den Fernseher einsetzen möchten: Heimkino, Konsole, am Tag schauen oder eher abends/nachts bei Dunkelheit.
Herzliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ihr habt den LG OLED55E6V mit der Note 1,2 und den LG OLED55E6D mit der Note 1,5 bewertet, obwohl der E6D meines wissens mehr Technik hat, oder irre ich da ?
Beste Grüße
Lieber Thomas,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem OLED-TV-Vergleich.
Von der technischen Ausstattung her unterscheiden sich die beiden LG-Modelle kaum. Für den LG E6D kam es bei uns in erster Linie zu einer Abwertung, da dieser Fernseher nur die Energieklasse B hat.
Nutzerberichten (zum Beispiel bei Amazon) können Sie entnehmen, dass die meisten User sowohl mit dem LG OLED55E6D als auch mit dem LG OLED55E6V zufrieden zu sein scheinen.
Viel Spaß beim Fernsehen wünscht Ihnen
Ihr Vergleich.org-Team
Warum ist da nur LG im Vergleich?
Lieber Luck,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem OLED-TV-Vergleich.
Das südkoreanische Unternehmen LG ist zurzeit der Marktführer im Bereich von OLED-TVs, was auch erklärt, weshalb wir zum Zeitpunkt der Erstellung des Vergleichs nur LG-Geräte einbezogen wurden.
Mittlerweile bieten auch andere Hersteller OLED-TVs an: Philips 55POS9002/12, Sony KD55A1BAEP oder Sony KD-65A1.
Wir werden unseren Vergleich demnächst aktualisieren und auch Produkte anderer Hersteller mit aufnehmen.
Vielen Dank & beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Man liest im Zusammenhang mit der OLED -Technik in Fachzeitschriften vom „Einbrenn-Effekten“ beim Gebrauch der TV-Smartfunktion. Ist das nur ein Gerücht? Falls es zutreffen sollte, welche Relevanz hat dies für die Alltagstauglichkeit von OLED-Geräten? Sind das gff. noch „Kinderkrankheiten“ dieser neuen Technik? Sollte man doch lieber die nächste Gerätegeneration von OLED-Geräten abwarten abwarten?
Lieber Leser,
tatsächlich bestehen auch bei OLED-TVs Einbrenn-Effekte, wenn diese zu lange ein statisches Bild anzeigen. Problematisch sind hier vor allem helle Bilder, da das Problem vorrangig durch mit der Halbwertzeit der einzelnen OLEDs zusammenhängt.
Leuchten bestimmte Bildbereiche länger, verlieren die Bildpunkte an diesen Stellen schneller ihre volle Leuchtkraft. Zwar leuchten OLEDs erst nach ca. 20.000 – 30.000 Betriebsstunden mit der Hälfte der ursprünglichen Intensität, jedoch kann ein dauerhaftes HELLES Smart-TV-Menü bereits nach wenigen hundert Stunden Effekte erzeugen.
Es ist aber auch in Zukunft noch nicht damit zu rechnen, dass diese Risiken minimiert werden können. Achten Sie darauf, dass Sie ein Smart-TV-Menü nicht dauerhaft als Standbild nutzen. Schalten Sie über das Internet angeschaute Filme lieber auf Vollbild oder senken Sie Kontrast und die Helligkeit herunter, wenn es weniger um das Bild als um den Ton der Smart-TV-Anwendung geht.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team