3.1. Single oder Twin Tuner?
Gleiche Ebene
Viele Sender laufen auf einer “gleichen Ebene” wie andere. Das macht es geschickten Nutzern möglich, auch mit dem Singletuner gleichzeitig zu schauen und einen andern Sender aufzunehmen. Eine Übersicht über die Ebenen finden sie hier.
Eine wichtige Entscheidung steht vor dem Kauf: Soll es ein Single Tuner, also ein Gerät mit einem eingebautem Empfangsmodul, oder lieber ein Twin Tuner, der zwei Empfangsmodule verbaut hat, sein? Das hängt von Ihren persönlichen Gewohnheiten ab. Wenn Sie ein Film- und Fernsehliebhaber sind, kann sich die Anschaffung eines Twin Tuners durchaus lohnen. Alle sind DVB-S-Receiver bzw. DVB-S2-Receiver.
Mit einem Twin Tuner Sat-Receiver können Sie nämlich eine Sendung schauen, während sie eine andere, die auf einem anderen Sender läuft, aufnehmen. Das eignet sich für Nutzer, die häufig Entscheidungsschwierigkeiten haben, weil das Fernsehprogramm mehrere für sie interessante Sendungen bietet.
Viele Sender aus einer Mediengruppe laufen auf derselben Ebene. Beispiele:
- Arte, Phoenix, Tagesschau24
- RBB, MDR, HR
- 3sat, KiKa, ZDFinfo
- ARD, SWR
- RTL, VOX, n-tv
- ProSieben, Sat1, kabel eins
Falls Sie klare Vorstellungen und selten die Qual der Wahl haben, oder falls Sie sowieso keine Zeit haben, sich Aufzeichnungen anzuschauen, reicht ein Single Tuner. So kann der Digital-Receiver die Sat-Signale in bester Qualität an Ihren Fernseher weiterreichen.
» Mehr Informationen 3.2. Anschlüsse
Ein wichtiges Kriterium für die Funktionalität Ihres HD-Sat-Receivers sind die Anschlussmöglichkeiten. Wir geben Ihnen eine Übersicht über die wichtigsten Konnektivitätsoptionen bei Sat-Receivern HD.
3.2.1. HDMI

Ein HDMI-Kabel hat beidseitig die gleiche Anschlussform.
Der wichtigste Anschluss für die Übertragung der HD-Signale auf Ihren Fernseher ist der HDMI-Anschluss. HDMI steht für High Definition Multimedia Interface und trägt damit schon das HD im Namen.
HDMI existiert in verschiedenen Versionen, die allerdings seit dem Jahr 2012 nicht mehr gekennzeichnet werden. Es überträgt sowohl Bild- als auch Tonsignale. Mit dem neuesten Standard können 4K-Ultra-HD-Signale übertragen werden. Zudem wird eine weitreichende Palette an Audioformaten unterstützt. Wenn Sie also Bild und Ton in perfekter Qualität erleben möchten, sollten Sie zu einem Gerät mit HDMI-Port greifen. Da jedoch andere Übertragungsstandards nicht diese Qualität bereitstellen, ist er sowieso bei allen Modellen in der Kategorie HD-Sat-Receiver Standard.
3.2.2. Antennenanschluss
Um das Signal vom Satelliten zu empfangen, müssen Sie selbstverständlich einen Signaleingang von der Schüssel bekommen. Das geschieht normalerweise über einen F-Stecker, der mit einem Koaxialkabel an der Buchse für die Satellitenschüssel angeschlossen wird. Achten Sie dabei darauf, dass der Digital-Receiver nicht zu weit weg von besagter Buchse platziert ist. Je länger ein Kabel ist, umso größer ist die sogenannte Dämpfung, d.h. der Qualitätsverlust des Signals. Kürzere Kabelwege führen also zu besseren Ergebnissen.
3.2.3. USB-Anschluss

Per USB können Sie eine Festplatte zur Aufnahme anschließen.
Die meisten HD-Sat-Receiver verfügen über USB-Anschlüsse. In vielen Fällen werden diese dazu eingesetzt, um ein externes Laufwerk anzuschließen. Es ist auch möglich, über ein USB-Speichermedium Updates aufzuspielen. Viele Modelle in den gängigen HD-Sat-Receiver-Tests verfügen nur über USB-2.0-Anschlüsse. Über USB 2.0 wird nicht so viel Strom bereitgestellt wie über die neuere Version USB 3.0 – eine SuperSpeed-Festplatte können Sie daher nicht anschließen. Achten Sie bei der Wahl der anzuschließenden Festplatte darauf, dass Sie kein USB 3.0 voraussetzt.
3.2.4. SCART-Anschluss
Der SCART-Anschluss als in Europa lange geltender Standard ist eigentlich ungeeignet für einen HD-Receiver. SCART steht für „Syndicat des Constructeurs d’Appareils Radiorécepteurs et Téléviseurs“, frz. für Vereinigung der Hersteller von Radios und Fernsehern und war lange Zeit die klassische Steckverbindung zwischen Fernseher und HD-Receiver bzw. DVD-Player (oder Videorekorder). Da mit dem Standard jedoch keine HD-Bildsignale übertragen werden können, ist dieser Anschluss nur notwendig, wenn Sie noch einen alten Röhrenfernseher haben und auf diesem Digitalfernsehen schauen möchten. Oder aber, wenn Sie für Ihre Oma etwas auf Videokassette aufnehmen können. Für diesen Fall haben manche Sat-Receiver sogar zwei SCART-Ausgänge – einen für den Fernseher, einen für den Videorekorder.
3.2.5. Ethernet

Auch Netzwerkkabel haben die gleichen Anschlüsse auf beiden Seiten, wie etwa HDMI-Kabel.
Viele moderne Digital-Receiver verfügen auch über einen Internetanschluss. In unserem HD-Sat-Receiver-Vergleich zeigt sich jedoch, dass die meisten Hersteller auf kabelgebundene Lösungen setzen. Die Internetverbindung wird dann über ein Netzwerkkabel (auch Ethernet-Kabel) hergestellt. Die Steckverbindung wird auch manchmal als RJ-45 bezeichnet.
Obwohl die gängigen Switches und Router meist schon eine Gbit-Geschwindigkeit bieten, sind die Buchsen in den Receivern noch mit max. 100 Mbits ausgestattet. Da jedoch nicht so große Datenmengen wie z.B. bei einem Server verarbeitet werden müssen, ist die Geschwindigkeit trotzdem ausreichend.
Einige HD-Sat-Receiver arbeiten auf Android-Basis. Mit der Internetverbindung ist es dann möglich, auch Apps und Spiele herunterzuladen sowie den Digital-Receiver über Smartphone bzw. Tablet per App zu steuern.
Wenn Ihr persönlicher HD-Sat-Receiver-Testsieger auf einem anderen Betriebssystem läuft, können über die Internetverbindung über HbbTV verschiedene Zusatzinformationen zu den einzelnen Sendungen abgerufen werden.
Bei einer entsprechenden Infrastruktur können Sat-Receiver mit Ethernet-Anschluss auch als Empfangsgeräte für Sat-over-IP (manchmal Sat>IP geschrieben) verwendet werden.

3.3. Aufnahmefunktion
Die meisten modernen Geräte sind HD-Sat-Receiver mit Aufnahmefunktion. Diese wird entweder über eine bereits eingebaute Festplatte (HDD-Receiver) oder über den USB-Anschluss gewährleistet.
Wenn Sie sich für ein Gerät mit eingebauter Festplatte entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass diese die ausreichende Größe für Ihre Bedürfnisse hat. Das heißt je mehr Sendungen Sie aufzeichnen möchten, desto größer sollte die Festplatte sein. Wenn Sie nur wenig aufzeichnen und die Sendung nach dem Ansehen löschen, reichen auch kleinere Speichermedien.
Dies gilt auch für Digital-Receiver, bei denen Sie zum Aufnehmen eine externe Festplatte anschließen müssen. Da viele Geräte ihr eigenes Formatierungssystem oder eigene Dateiformate verwenden, sind Sie gut beraten, eine eigene Platte für den Receiver zu verwenden. Eine gemeinsame Nutzung mit dem Computer ist nur bei einigen Modellen, die das NTFS- oder FAT-Festplattenformat unterstützen, möglich.
3.4. CI+

Ein HD-Plus-Modul zum Empfangen verschlüsselter Sender.
Der CI+-Schacht spielt eine wichtige Rolle, wenn Sie auf Inhalte zugreifen wollen, die nicht frei empfangbar sind. Das trifft z.B. auf HD-Inhalte der Privatsender oder Pay-TV wie etwa Sky zu. Sollten Sie Interesse haben, diese Inhalte anzusehen, müssen Sie darauf achten, dass Ihr persönlicher HD-Sat-Receiver Testsieger einen CI+-Schacht vorweisen kann. Dann wird Ihr digitaler Sat-Receiver auch zum HD-Plus-Receiver.
Die Abkürzung CI steht dabei für Common Interface, was so viel wie „allgemeine Schnittstelle“ heißt. Über die CI+-Spezifikation erlangt der Anbieter der Signale viel Gestaltungsspielraum. Es ist bspw. möglich, gewisse Einschränkungen für die gesendeten Inhalte mitzusenden. So können die Sender festlegen, dass die Werbeblöcke in einer speziellen Sendung nicht übersprungen werden können (Time-Shift-Sperre). Andere Restriktionen betreffen das Abspielgerät(nur auf dem Aufnahmegerät) oder den Zeitraum. CI+ ermöglicht also im Gegensatz zum frei empfangbaren Fernsehen mehr Kontrolle der Sender über ihre Inhalte. Verbraucherschützer kritisieren die Schnittstelle deshalb scharf.
Wussten Sie schon? Entgegen des irreführenden Namens handelt es sich bei HD+ nicht um eine bessere Bildqualität. Der Name steht für ein Bezahlmodell der Privatsender, das deren Angebote über CI+ in HD verfügbar macht. Lediglich ein Sender (UHD1) überträgt Inhalte in der besten verfügbaren Qualität.
Auch dieses Video zeigt Ihnen, was sich hinter HD+ verbirgt:
3.5. Display
Vielen ist es wichtig, sehen zu können, welchen Sender sie gerade anschauen. Gerade bei Privatsendern, die gerade eine Werbeunterbrechung haben, kann es mitunter schwierig werden, zu erkennen, worum es sich gerade handelt. Daher schwören viele auf ein Display.
Die Geräte in unserem HD-Sat-Receiver-Vergleich verfügen häufig über ein LCD-Display, das die Zahl des Sendeplatzes anzeigt, welcher gerade angesehen wird. Der Nachteil dabei ist, dass man nicht auf den ersten Blick sieht, welcher Sender gerade läuft – außer man weiß die Sendeplätze aller 300 Kanäle auswendig.
Einige Modelle, die eher in der höheren Preisklasse spielen, zeigen auf dem Display jedoch auch den Namen des angezeigten Senders an. Einige Geräte, z.B. der Humax Digital HD Nano Eco, hingegen verfügen nicht über ein Display.
Die Hersteller der Geräte ohne Display haben die Sinnhaftigkeit desselben in Frage gestellt. Mithilfe des HUDs (Anzeige auf dem Fernsehbildschirm) können Sie dennoch jederzeit sehen, welcher Sender gerade läuft.
Tipp: Ein Display ist nicht der wichtigste Teil eines Receivers. Achten Sie lieber auf die inneren Werte.
3.6. Zubehör

Manche Digital-Receiver können mit einer Universalfernbedienung betrieben werden.
Nichts ist ärgerlicher, als wenn man ein neues Gerät in Empfang nimmt und sich schon lang darauf gefreut hat, es endlich auszuprobieren, man dann seine Neugier jedoch aufgrund einer fehlenden Komponente nicht stillen kann. Das kann bei HD-Sat-Receivern zum Beispiel vorkommen, wenn Sie kein HDMI-Kabel übrig haben, weil diese schon alle in Benutzung sind oder Sie kein älteres Gerät ersetzt haben. Abhilfe schafft, wenn die Hersteller der Receiver an Frustvermeidung denken und ein HDMI-Kabel im Umfang bereithalten. So kann kein Frust darüber entstehen, dass die schicken HDTV-Inhalte noch auf sich warten lassen, bis ein entsprechendes Kabel im Haus ist.
Die meisten Geräte in unserem Vergleich werden mit einer Fernbedienung geliefert. Damit haben Sie eine mehr auf Ihrem Couchtisch, was etwas enervierend sein kann, wenn sich da bereits die Eingabegeräte von DVD-Player, BluRay-Player, Fernseher, Konsole, Stereoanlage uvm. tummeln. Einige Geräte bieten daher einen externen IR-Anschluss, mit dem es möglich ist, auch eine Universalfernbedienung zur Steuerung zu verwenden.
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