
Was bedeutet Grappa?
Die Bezeichnung Grappa stammt von dem italienischen Wort „grappolo“, was übersetzt Traube bedeutet.
Grappa ist ein Destillat aus den Resten der Trauben, die zur Weinherstellung verwendet wurden.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Deswegen können Geschmacksnuancen nicht verallgemeinernd bewertet werden. Trotzdem können die Aromen im Grappa schon bei der Herstellung beeinflusst werden. Dadurch haben Hersteller die Möglichkeit, den Geschmack Ihres Grappas bewusst zu lenken. Manche Grappas sind dadurch weich und samtig im Geschmack, während andere herb und holzig schmecken. Faktoren, die den Geschmack von Grappa beeinflussen, werden im folgenden Kapitel dargestellt.
1.1. Anbaugebiete und Rebsorten: Nur italienische Tresterbrände dürfen sich Grappa nennen
Grappa ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Das bedeutet, dass sich nur Tresterbrände aus Italien mit der Bezeichnung „Grappa“ schmücken dürfen. Deswegen wird Grappa auch nur aus den Traubenschalen einer oder mehrerer Rebsorten von italienischen Weinbaugebieten hergestellt. Je nachdem, aus welchem Anbaugebiet die Weinsorte kommt, unterscheidet sich das Endprodukt im Geschmack.
Bekannte Anbaugebiete sind:
- Venetien
- Südtirol (Tentino)
- Piemont
- Toskana
- Friaul-Julisch-Venetien
Zu den hochwertigsten und teuersten Grappas gehört Grappa di Prosecco. Dieser Grappa wird aus erlesenen Trauben in der Prosecco-Region hergestellt und ist deswegen besonders exquisit. Günstigere Grappa stammen aus der Toskana und haben nur eine kurze Reifezeit.
1.2. Fassreife und Herstellung: Je langer die Reifezeit, umso ausgereifter die Aromen

Nachdem die Pressrückstände der weißen oder roten Trauben von der Weinproduktion gesammelt wurden, kann die Grappa-Herstellung beginnen. Dazu wird ein direktes Destillationsverfahren verwendet, das in Italien für die Herstellung von Grappa vorgeschrieben ist. Bei der Destillation wird der Trester erhitzt.
Die entstehenden Dämpfe werden durch Rohre abgeleitet und wieder heruntergekühlt. Die entstandene Flüssigkeit wird in einem Behältnis aufgefangen und gesammelt. Je nach Hersteller und Grappa-Typ wird dieser Vorgang beliebig oft und mit verschiedenen Temperaturen wiederholt. Das entstandene Erzeugnis wird zum Reifen in Fässer gefüllt.
Die Länge der Fassreife und die Beschaffenheit der Fässer sind ausschlaggebend für die Entwicklung der Aromen im Grappa. Junge Grappas werden oft in Stahlkesseln oder Glasbehältern gelagert und sind deswegen im Geschmack eher klar und dezent.
Im Vergleich dazu sind Grappas, die in Naturholzfässern lagern, voller im Geschmack. Dabei zählen Eichholzfässer zu der am meisten benutzten Fassart bei der Lagerung. Die Aromen von Kirschbaumfässern sind besonders intensiv und gehen bei der Lagerung teilweise in die Spirituose über.
Grundsätzlich wird Grappa in drei Reife-Kategorien unterteilt:
Reifezeit | Merkmale |
bis zu 6 Monaten | - Bezeichnung: junger Grappa
- Lagerung in Glas- oder Stahlbehältern
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mindestens 12 Monate | - Bezeichnung: Vecchia oder Invecchiata
- Lagerung in Naturholzfässern
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ab 18 Monaten | - Bezeichnung: Grappa-Stravecchia oder Grappa-Riserva
- Lagerung in Kirschholzfässern, Eichenholzfässern oder Kastanienholzfässern
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Grappa verschenken: Eine elegant verpackte Grappa-Flasche mit passenden Grappa-Gläsern ist eine hochwertige Geschenkidee für Freunde, Bekannte und Familienmitglieder.
Hallo! Ich würde gern wissen, warum man älteren Grappa aus Cognacgläsern trinkt. LG Ulli
Lieber Leser,
Vielen Dank für Ihre Frage zu unserem Grappa-Vergleich.
Da ältere Grappas ein vielfältiges Bouquet haben, können sich die unterschiedlichen Geschmacksnuancen besser in dem dickbäuchigen Cognac-Glas entfalten als in einem Grappa-Glas. Im Gegensatz zu einem Grappa-Glas, in dem die Aromen zum Schmecken besser gebündelt werden, können sich in einem Cognac-Glas vor allem die Geruchsnoten besser verteilen.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team