2.1. Natürliche Färbung: Die besten Absinthe verzichten auf künstliche Farbstoffe
Aufgrund der traditionellen grünen Farbe wird er auch als „Grüne Fee“ bezeichnet. Nicht jeder grüne Schnaps ist aber Absinth: Um eine echte, nicht künstlich wirkende Färbung des Absinths zu erzielen, bedarf es einer hohen Handwerkskunst des Destillateurs.
Echte Absinthe sind z.B. Mansinthe, Philipp Lasala Absente oder Suisse La Bleue Absinthe Artisanale. Darüber hinaus gibt es aber auch hellgrün oder sogar weiß gefärbte Absinthe. Der Suisse Bleue färbt sich bspw. beim Opalisieren zart bläulich. Ist der Absinth grün, weist das also nicht unbedingt auf Qualität hin. Im Gegenteil, ein intensiv-giftgrüner Absinth ist meist mit künstlichen Stoffen gefärbt.
Qualitativ minderwertiger Absinth wird auch oft mit Lebensmittelfarbe versehen, anstatt dass die Farbe auf natürlichem Wege durch die Mazeration entsteht. Zudem werden bei solchen als Absinth verkauften Getränken oft Wermutextrakt oder Absinthkonzentrat verwendet. All diese Charakteristika sollten bei einem hochwertigen Absinth nicht vorkommen.
Tipp: Wollen Sie den Absinth nur als Party-Gag verwenden, können Sie auch auf ein künstlich gefärbtes Produkt zurückgreifen, zudem diese meist auch günstiger sind. Legen Sie hingegen Wert auf ein authentisches Absinth-Erlebnis und feinere Aromen, sollten Sie in einen hochwertigen Absinth investieren.
Im Folgenden haben wir die Vor- und Nachteile eines hochwertigen Absinths im Vergleich zu günstigeren Varianten zusammengestellt:
Vorteile- Verzicht auf künstliche Farbstoffe
- authentische Herstellungsweise
- feinere Aromen
2.2. Der Thujongehalt allein bestimmt nicht die Qualität des Absinths
Thujon ist zwar der zentrale Wirkstoff des Absinths, doch ein hoher Thujon-Gehalt allein macht noch lange keinen Absinth-Testsieger aus. Im Gegenteil: Hersteller von Produkten, die extra mit diesem werben, werden von Kennern oft eher skeptisch betrachtet. Oft handelt es sich dabei um einen Marketingtrick.
Wie chemische Absinth-Tests zeigen, ist allein im Wermutöl nicht nur reines Thujon enthalten, sondern auch noch andere Öle, deren Wirkung teils noch nicht erforscht ist. Wichtiger als ein hoher Thujon-Gehalt ist ein harmonisches Zusammenspiel der einzelnen Geschmackskomponenten und das Zusammenwirken der ätherischen Öle. Diese erzielen meist einen weit stärkeren „Absinth-Effekt“, also die besondere entspannende Wikrung, als allein ein hoher Thujon-Gehalt.
Der gelegentliche Konsum einer Flasche Absinth mit Freunden an einem geselligen Abend wird eine anregende Wirkung haben – immerhin handelt es sich um ein Getränk mit sehr hohem Alkoholgehalt. Setzen Sie also auf einen qualitativ hochwertigen Absinth von erfahrenen und renommierten Herstellern, um ein bestmögliches Ergebnis und eine angenehme Erfahrung zu garantieren.
2.3. Je höher der Louche-Effekt, desto mehr Anis enthält der Absinth

Der Louche-Effekt, also die milchig-trübe Färbung, die durch Zugabe von Eiswasser zum Absinth entsteht, trägt deutlich zur Ästhetik des Absinth-Rituals bei.
Der auch als „Opalisierung“ bezeichnete Louche-Effekt ist die milchige Trübung des Absinths, wenn kaltes Wasser hinzugegeben oder der Absinth sehr stark gekühlt wird. Der Effekt tritt auch bei anderen anishaltigen Spirituosen ein, z.B. bei Ouzo, Pastis oder Raki.
Der Effekt beruht auf den in diesen Getränken enthaltenen ätherischen Ölen. Diese sind in Alkohol löslich und daher in dem nicht verwässerten Getränk nicht sichtbar. Durch Zugabe von Wasser entsteht eine Wasser-in-Öl-Emulsion, durch die die winzigen Öltröpfchen sichtbar werden.
Das ätherische Öl, das im Absinth in erster Linie für den Louche-Effekt sorgt, ist Anisöl. Je stärker sich der Absinth milchig trübt, desto höher ist dementsprechend der Anisanteil in dem Getränk.
Absinth-Genuss für Anis-Feinde
Es gibt auch anisfreie Absinthe. Bei diesen kommt es aufgrund des fehlenden Anisöls auch nicht zu einer Opalisierung.
2.4. Eine zu starke Bitternote weist auf minderwertigen Absinth hin
Die zentralen Geschmacksnoten jedes Absinths sind die Wermutnote, die Anisnote und die Bitternote. Der beste Absinth entwickelt eine angenehme Harmonie dieser Geschmacksstoffe, bei der keiner von ihnen unangenehm hervorsticht.
Eine leichte Bitternote sollte in jedem Absinth vorhanden sein. Ist das Getränk jedoch sehr bitter, kann das ein Hinweis darauf sein, dass auf eine Destillation verzichtet wurde oder diese nur sehr kurz war. Eine sehr starke Bitterkeit ist also eine Zeichen für minderwertigen Absinth.

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