dpi versus ppi
Die Auflösung von Scannern wird in dots per inch – also: Bildpunkte pro Zoll angegeben. dpi ist allerdings ein Begriff der Drucktechnik und wird für die mögliche Druckauflösung verwendet. Durch Missverständnisse und fehlerhafte Verwendung des Kürzels hat sich dpi nun zum Synonym für ppi entwickelt. Für die Auflösung von digitalen Dokumenten und Bildern wäre pixel per inch – also: Pixel pro Zoll die korrekte Einheit. Dies sollten Sie bei Ihrem persönlichen Buchscanner-Test beachten.
3.1. Papierformat und Auflösung
Die Größe der zu scannenden Objekte unterscheidet sich vor allem bei Buchscannern. Während die meisten Dokumentenscanner mit A4-Schriftstücken bestückt werden, kann die Größe von Büchern schon wesentlich größer sein. Ein Buchscanner für A4-Formate reicht also nicht immer aus. Dabei gibt es zwischen Aufsicht- und Flachbettscannern wesentliche Differenzen:
- Flachbettscanner: Die Flachbett-Buchscanner und Dokumentenscanner im Vergleich sind nur zum Scannen einer Seite pro Vorgang geeignet. Die Auflagefläche dieser A4-Buchscanner lässt sich daher meistens mit A4-Vorlagen bestücken. Sollten Sie jedoch großformatige Bücher und Zeitschriften einscannen wollen, ist die Auswahl eher kleiner. A3-Buchscanner mit Flachbettauflage für das Format A3 sind zudem nicht günstig.
- Aufsichtscanner: Die von oben abtastenden Modelle haben mehr Spielraum. Die Scaneinheit bzw. Kamera der Overheads ist für die Erfassung von A3-Formaten ausgelegt. Auch als Bildscanner können die Geräte überzeugen.
Hinsichtlich der erzielbaren Auflösung herrscht keine Einigkeit unter den Vergleichsteilnehmern. Das hat auch einen Grund: Viele der besten Buchscanner sind Mulitfunktionsgeräte. Zum Beispiel sind diese Scanner Dokumentenscanner und Buchscanner zugleich. Das Scannen von Büchern ist dann nur eine Funktion, die mit ca. 300 dpi eher wenig Auflösung erfordert. Zum Digitalisieren von Bildern benötigen die Geräte hingegen deutlich mehr Bildpunkte auf ihren lichtreaktiven Chips: Bildscanner schöpfen mit 1.200 dpi aus den Vollen. Lassen Sie sich also nicht verwirren! Sollten Sie ausschließlich einen sehr guten Buchscanner kaufen wollen, dann sind ca. 300 dpi eine Standardauflösung.

Das Herzstück digitaler Scanner und Kameras: Ein lichtreaktiver Chip wandelt Licht in Strom.
3.2. Bildsensoren – CCD oder CMOS?
Das Herzstück eines Scanners ist wie bei einer Digitalkamera der Sensor. Die kleinen Chips transformieren das einfallende Licht in Strom und erzeugen durch intelligente Lichtfilterung die Farben. Zur Zeit werden zwei Chiptypen verwendet, die sich in der Art der Adressierung der einzelnen Bildpunkte voneinander unterscheiden: Bei der Charge Coupled Device (CCD) werden die Spannungswerte der einzelnen Bildpunkte im Eimerkettenprinzip nacheinander ausgelesen, wohingegen beim Active-Pixel-Sensor in CMOS-Technik alle Bildpunkte einzeln adressierbar sind (eine kleine Einführung zum Thema finden Sie hier).
Technische Feinheiten hin oder her: Einen qualitativen Unterschied werden Sie heute nicht mehr feststellen. Zwar hatten die neueren CMOS-Sensoren anfangs mit einer geringeren Lichtausbeute zu kämpfen, können heute aber vollends mit CCDs mithalten. Viel wichtiger ist: Mit CMOS-Technik arbeitende Sensoren werden hauptsächlich in Flächensensoren von Dokumentenkameras verwendet. Und diese werden auch als Buchscanlösung eingesetzt!
» Mehr Informationen 3.3. Beleuchtung
Zur Ausleuchtung der zu scannenden Buchseite werden im Jahr 2025 fast ausschließlich LEDs genutzt. Die stromsparsamen Leuchtdioden bringen genügend Licht auf die Seiten. Seltener werden noch Leuchtstoffröhren eingesetzt, die eine sehr gute Belichtung gewährleisten, jedoch wesentlich mehr Strom verbrauchen und besonders beim ersten Scan nach dem Einschalten des Geräts etwas träge reagieren.
Eine gleichmäßige Ausleuchtung des Materials ist wichtig und der Funktionsweise eines Buchscanners geschuldet: Das von der Buch- oder Zeitschriftenseite reflektierte Licht wird in einer Sammellinse gebündelt und auf den Bildsensor geworfen. Ungleichmäßig ausgeleuchtete Bildbereiche würden auf dem Digitalisat fleckig erscheinen. Auch Streulicht von externen Lichtquellen kann die Bildqualität mindern – vor allem bei Overhead-Scannern und -kameras.
3.4. Ausgabedateien
Das Ausgabeformat ist bei allen Buchscannern im Vergleich mithilfe einer Scanner-Software individuell anpassbar. Sie können also selbst entscheiden, ob Sie eine durchsuchbare Text- oder eine ausschließlich darstellbare Bilddatei erstellen. Die wichtigsten Formate im Überblick:
Dateiformat | Beschreibung |
TIF | - Dateiformat zur unkomprimierten Speicherung von Grafiken
- beste Qualität für Pixelgrafiken
- mit allen Bildbetrachtungsprogrammen kompatibel
- Als Rohdateiformat zur nachträglichen Bearbeitung geeignet
- sehr große Dateien
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JPEG | - Dateiformat zur komprimierten Speicherung von Grafiken
- gutes Verhältnis von Größe und Qualität
- sehr weit verbreitet
- nicht als Rohdateiformat geeignet
- mäßige Farbdarstellung
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BMP | - Dateiformat zur komprimierten Speicherung von Grafiken
- besonders gute Farbdarstellung unter den komprimierten Dateiformaten
- nicht (mehr) sehr weit verbreitet
- nicht als Rohdateiformat geeignet
- vergleichsweise große Dateien
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DOC | - Microsoft Textdateiformat
- zur Weiterverarbeitung in Microsoft Office Word geeignet
- nur mit Texterkennungssoftware
- bei schlechten Scanvorlagen fehlerhafte Texterkennung
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XLS | - Microsoft Tabellendateiformat
- zur Weiterverarbeitung in Microsoft Office Excel geeignet
- nur mit Texterkennungssoftware
- bei schlechten Scanvorlagen fehlerhafte Texterkennung
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PPT | - Microsoft Präsentationsdateiformat
- zur Weiterverarbeitung in Microsoft Office PowerPoint geeignet
- nur mit Texterkennungssoftware
- bei schlechten Scanvorlagen fehlerhafte Texterkennung
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PDF | - vektorbasiert – sehr leicht ohne Qualitätsverluste vergrößerbar
- sehr weit verbreitetes und flexibles Textformat
- besonders virensicher
- mit OCR-Texterkennung auch nach Wörtern durchsuchbare Dateien erstellbar
- perfektes Dateiformat für Bücherscans
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Eine Scanner-Software mit Texterkennungsfunktion haben alle Buchscanner im Vergleich bereits dabei. Auch eine CD mit Scanner-Treibern und einer Dokumentation ist im Lieferumfang inklusive. Sollten Sie allerdings eine eigene Scanner-Software nutzen, achten Sie auf eine TWAIN-Kompatibilität zwischen Scanner und Software. TWAIN ist ein Standard zur Vereinfachung der Kommunikation von Hard- und Software unterschiedlicher Hersteller. Buchscanner ohne TWAIN-Schnittstelle sind an die vom Hersteller mitgelieferte Steuerungssoftware gebunden. |
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