Die meisten Präparate mit dem Wirkstoff Teufelskralle sind nicht apothekenpflichtig (Ausnahmen sind die Filmtabletten von ratiopharm und Teltonal Teufelskralle von Hexal). Das bedeutet, Teufelskralle kaufen können Sie in Drogerien (Rossmann, dm usw.), in Apotheken oder im Internet.
Vor allem im Online-Handel gibt es Mittel mit Teufelskralle günstig und auch die Auswahl, was Dosierung und Darreichungsform angeht, ist größer als im Einzelhandel.
2.1. Die Darreichungsform richtet sich nach Ihren Beschwerden

Die Teufelssalbe von Enzborn sorgt für ein heißes Gefühl auf der Haut. Das Pflegegel gibt es auch mit kühlendem Effekt.
Je nach Beschwerde sollten Sie die Darreichungsform Ihres Teufelskrallen-Produkts auswählen. Bei einigen Erkrankungen bietet sich auch eine Kombination unterschiedlicher Darreichungsformen an, wie zum Beispiel die gleichzeitige Verwendung von Salben und Kapseln bei chronischen Gelenkbeschwerden.
Die gängigsten Darreichungsformen für die innere Anwendung sind Kapseln, Tabletten, Tees und Tropfen. Damit lassen sich vor allem Gelenk- und Verdauungsbeschwerden lindern.
Äußerlich können nur leichte Beschwerden gelindert werden. Für die äußere Anwendung eignen sich Salben, Cremes, Gels oder Balsam mit Teufelskralle. Anwendungsgebiete sind Gelenkbeschwerden, chronische Hautkrankheiten, Sehnenentzündungen und Rückenschmerzen.
Sollte Sie lieber zu einer Teufelskrallen-Salbe oder zu einem Balsam mit Teufelskralle greifen? Kennen Sie die Unterschiede zwischen den Darreichungsformen, die man auf die Haut aufträgt? Das sind die Unterschiede von Creme, Gel, Salbe und Balsam auf einen Blick:
Vorteile- Cremes und Gels lassen sich leicht auftragen und verteilen
- Cremes und Gels ziehen schnell ein
- Salbe haftet gut auf betroffener Hautstelle und ist wasserabweisend
- im Balsam ist Teufelskralle oft mit Kräutern zur Wirkstoff-Unterstützung kombiniert
Nachteile- Salbe zieht langsam ein
- Salbe lässt sich schwer verteilen
Mit Teufelskrallen-Tee können auch Waschungen durchgeführt werden, die zum Beispiel in Form von Umschlägen der äußerlichen Anwendung dienen und den Juckreiz bei chronischen Hautkrankheiten mildern können.
Bei leichten Beschwerden der Gelenke, Sehnenentzündungen und chronischen Hautproblemen sollten Sie zu Cremes, Salben, Gels oder Balsam mit Teufelskralle greifen. Bei chronischen Gelenk- und Verdauungsbeschwerden können Kapseln, Tabletten oder Tropfen Linderung verschaffen. Bei akuten Verdauungsproblemen kann Teufelskrallen-Tee helfen.
Detaillierte Informationen zu den unterschiedlichen Typen von Präparaten mit Teufelskralle können Sie unter Kapitel 3 in unserem Teufelskrallen-Vergleich nachlesen.
2.2. Die Dosis hängt von Wirkstoffgehalt, Darreichungsform und Beschwerden ab

Die Tabletten von ratiopharm enthalten pro Tagesdosis 960 mg Trockenextrakt, was einem realen Pflanzen-Anteil des Heilkrauts von 4,3 bis 4,8 g entspricht.
Die Höhe der Teufelskrallen-Dosis richtet sich nach der Wirkstoffhöhe des Präparats, der Darreichungsform und dem Anwendungsgebiet. In der Regel stehen die Dosierungsempfehlungen des Herstellers auf dem Beipackzettel bzw. auf der Produktverpackung. An diese Angaben sollten Sie sich halten, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Denken Sie daran: Je höher die Dosis, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten können. Zu Neben- und Wechselwirkungen schauen Sie unter Kapitel 4.1. in unserem Teufelskrallen-Vergleich.
Das sind die wichtigsten Darreichungsformen mit den gängigen Dosierungen übersichtlich zusammengefasst:
Darreichungsform | Teufelskrallen-Dosierung |
Kapseln/Tabletten | 1 bis 6 Tabletten oder Kapseln täglich je nach Wirkstoffgehalt; im Teufelskrallen-Vergleich liegen die Tagesdosen zwischen 220 und 1.500 mg Trockenextrakt |
Tropfen/Tinktur | abhängig vom Wirkstoffgehalt; häufig 10 bis 50 Tropfen 3-mal täglich |
Salbe/Gel etc.
| 2- bis 3-mal täglich schmerzende Stellen mit haselnussgroßer Menge des Präparats einreiben |
Tee | 1,5 g geschnittene Teufelskrallenwurzel mit 150 bis 200 ml kochendem Wasser übergießen; Ansatz 8 Stunden ruhen lassen, Wurzelteile mit Sieb entfernen – 3 Tassen täglich |
Waschungen | Tuch in Teesud tränken, Umschläge auf erkrankte Hautstelle oder mit dem Tuch abreiben – 3-mal täglich |

Geschnittene Teufelskrallenwurzel kann genutzt werden, um einen Teeaufguss herzustellen.
Teufelskrallen-Tests haben gezeigt: Bei rheumatischen Beschwerden sollten Sie etwa 4,5 g und bei Appetitlosigkeit etwa 1,5 g der Pflanze einnehmen. Problematisch bei dieser Angabe ist, dass sich die Zahlen nicht einfach auf Tabletten oder Kapseln beziehen lassen, da diese Darreichungsformen aus Teufelskrallen-Trockenextrakt bestehen.
Zur Herstellung des Trockenextrakts wird die Pflanze stark extrahiert. Das heißt, mitunter benötigt man 10 Teile der Pflanze, um einen Teil Trockenextrakt herzustellen bzw. 100 g Pflanze und 10 g Trockenextrakt (Droge-Extrakt-Verhältnis 10:1). Wie viel der ursprünglichen, getrockneten Pflanze in Ihrer Kapsel enthalten ist, hängt vom Hersteller des Präparats ab.
Leider geben die Hersteller oft nicht das Pflanze-Extrakt-Verhältnis an und wenn es angegeben ist, so müssten Sie selbst errechnen, wie viel Teufelskralle wirklich im Präparat steckt. Trockenextrakte der meisten Fertigarzneimittel besitzen ein Pflanze-Extrakt-Verhältnis von 5-10:1.
Für Teufelskrallen-Tabletten und -Kapseln kann man als Faustregel folgendes festlegen: Zur Behandlung rheumatischer Beschwerden sollte das Präparat eine Tagesdosis von etwa 450 bis 960 mg Trockenextrakt aufweisen. Dies dürfte einem realen Pflanzen-Anteil von rund 2,0 bis 4,5 g entsprechen.
Für die innerliche Anwendung gilt: Arthritis-Patienten sollten die Höchstdosis von 4,5 g nicht überschreiten.
2.3. Weitere Wirkstoffe können die Teufelskrallen-Wirkung unterstützen

Brennnessel ist häufig Bestandteil von Teufelskrallen-Salben, da die Pflanze dafür bekannt ist, Rheuma und Arthritis zu lindern.
Unser Teufelskrallen-Vergleich zeigt, dass ein Großteil der Produkte noch weitere Wirkstoffe enthält, die in der Regel das Wirkpotenzial der Teufelskralle steigern sollen, indem diese Stoffe ebenfalls für Ihre Gesundheit von Knochen, Knorpeln und Gelenken sorgen sollen.
Häufige in den Teufelskralle-Produkten enthaltene Wirkstoffe sind:
- Weidenrinden-Extrakt – kommt oft bei Kopfschmerzen, Fieber und Arthrose zum Einsatz
- Brennnessel – soll rheumatische Erkrankungen und entzündliche Gelenkprobleme lindern
- Vitamin C – regt die Bildung von Kollagen an (hilfreich gegen Arthrose und Gelenkverschleiß)
- Hagebutten-Pulver – fördert die Regeneration von Gelenkknorpeln und soll rheumatische Beschwerden lindern
- Weihrauch-Pulver – soll Arthritis-Schmerzen lindern, wirkt entzündungshemmend
- Scheinbeere (Gaultheria procumbens) – zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen, Kopfschmerzen oder chronischer Rückenleiden
Was hier wie bei anderen Artikeln im Netz nur wenig erwähnt wird, ist die sub/intrakutane Injektion. Spritzte mein Arzt jahrelang erfolgreich bei orthopädischen Entzündungen/Verkrampfungen. Nach seinem Wegzug habe ich noch kein überhaupt spritzbares Medikament und informierten Arzt gefunden. Warum hochdosierten Wirkstoff systemisch als Tablette mit evtl Gefahr für Magen zuführen, wenn lokal effektiver und besser als Salbe und vielleicht sogar bei sonst Kontraindizierten anwendbar.