Was für die einen als Spielerei gilt, mögen die anderen aus ihrem Haushalt nicht mehr wegdenken: Smarte Hygrometer, die sich per Bluetooth mit dem Handy verbinden und noch mehr Funktionen aufweisen als klassische Hygrometer.

Wir haben die smarten Hygrometer um 17:17 Uhr in den Kühlschrank gelegt. Wenige Minuten später trudelten die Warnmeldungen der Apps ein, dass die von uns voreingestellte Mindesttemperatur von 15 °C unterschritten wurde. Die sprachliche Finesse geht dabei noch ein wenig abhanden, aber die Funktionalität ist gut.
Sie können damit prüfen, ob die Luftfeuchtigkeit nachts eine kritische Schwelle überschreitet, wenn Sie es nicht merken. Sie können das Gerät in einem geschlossenen Schrank platzieren (etwa in einem Humidor) und die Temperatur darin prüfen, ohne ihn zu öffnen. Genauso können Sie die Tür des Babyzimmers geschlossen lassen und das Kind nicht wecken, während das Hygrometer von dort seine Daten sendet. Und es bereitet auch ganz allgemein Vergnügen, nachzuvollziehen, wann man gelüftet hat oder wie sich das Wetter im Laufe der Woche änderte.
Im Vordergrund steht insbesondere die Aufzeichnung der Messwerte. So können Sie jederzeit mit dem Smartphone nachsehen, wie sich die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den letzten Minuten, Tagen oder gar Monaten verändert haben.
Mit den smarten Geräten aus unserem Hygrometer-Test waren wir insgesamt sehr zufrieden. Die Apps laufen flüssig und sind intuitiv leicht bedienbar. Mit ein paar Bewegungen des Fingers können Sie die Temperatur und Luftfeuchtigkeiten bestimmter Zeitabschnitte betrachten. Sie unterscheiden sich eher in Nuancen.

App-Hygrometer mit Datenlogger sind eine spannende Sache. Hier sehen Sie den Verlauf der Luftfeuchtigkeit zwischen sieben und elf Uhr. Der sprunghafte Anstieg ab viertel vor acht erklärt sich durch ein Stoßlüften im Büro. Wir haben eingestellt, dass die App ab 60 % eine Warnmeldung aussenden soll. Auch in der Feuchtigkeits-Kurve wird das durch eine rote Einfärbung angegeben. Ein nettes Detail.
Der Zeitstrahl der SensorPush-App lässt sich besonders einfach verschieben und nachvollziehen.

Nicht alle Apps aktualisieren im Minutentakt.
Die zum Beurer-Hygrometer zugehörige App synchronisiert sich nicht so häufig mit dem Gerät wie die Konkurrenz es tut (dort lässt sich das Intervall zudem frei auswählen), befindet sich aber noch im Rahmen. Im Diagramm wird allerdings nur ein Wert pro Stunde hinterlegt. Das lässt weniger genaue Analysen zu.
Folgende Funktionen stehen hier zur Verfügung, die bei den übrigen Hygrometer-Typen nur in begrenztem Maße vorhanden sind:
- Alarm bei voreingestellter Temperatur oder Luftfeuchtigkeit
- Protokollierung der Messergebnisse
- Export von aufgezeichneten Messwerten als Datenblatt
- einfaches Korrigieren der Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Überwachung mehrerer Hygrometer in einer einzigen App

Die Messwerte der App lassen sich als csv-Datei exportieren.
Wenn Sie sich ein Hygrometer zur Aufzeichnung der Messungen zulegen, können Sie die Daten auch exportieren. So bleiben sie langfristig erhalten und lassen sich auch auf dem Computer betrachten und weiterverarbeiten.
Sie erhalten eine csv-Datei, in welcher die Messwerte tabellarisch aufgelistet sind. Für die Übertragung besitzt das Hygrometer keinen USB-Anschluss, stattdessen läuft alles über Bluetooth.
Die Daten lassen sich auch als Email-Anhang oder per Kommunikations-App direkt weiterversenden.

Bei den Messungen sind sich die Smart-Home-Hygrometer schon vor der digitalen Kalibrierung sehr einig. Die Temperatur weicht im Maximum um ein halbes Grad ab, die Luftfeuchtigkeit lediglich um zwei Prozentpunkte.
Links: Beurer HM 55, Spitzname „Harpo“.
Mitte: InkBird Mini IBS-TH1, Spitzname „Chico“.
Rechts: SensorPush HT1, Spitzname „Groucho“.

Smarte Hygrometer haben in der Regel keinen Bildschirm. Bei diesem Modell ist das anders: Wenn das Handy gerade in einem anderen Zimmer liegt, genügt auch ein schneller Blick auf das Mini-Display, um die Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder Uhrzeit abzulesen – sie wechseln sich alle paar Sekunden ab. Das bedeutet aber auch kleine Wartezeiten, wenn gerade das Falsche angezeigt wird.
Im Bild: Beurer Thermo-Hygrometer HM 55 (mit Smartphone-App).

Diesem App-Hygrometer wurde eine kleine LED hinzugefügt. Auf Wunsch vermittelt sie durch rotes oder grünes Aufblinken, dass das Raumklima in Ordnung ist – oder aber zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu feucht. Zwar lässt sich in der App die Helligkeit festlegen, aber leider blitzt die Lampe nur alle zwölf Sekunden sehr kurz auf.
Im Bild: Beurer HM 55 Hygrometer mit roter LED.

Bei allen Apps lassen sich mehrere Geräte hinzufügen, die Sie gleichzeitig im Blick behalten können. So lassen sich beispielsweise mehrere Räume im Haus überwachen.
Im Bild: Zwei SensorPush Hygro-Thermometer.

Mit einem eigens dafür produzierten WiFi-Gateway lässt sich die Sende-Reichweite der Hygrometer erhöhen. Die Funk-Reichweite von Bluetooth ist begrenzt.
Im Bild: SensorPush WiFi Gateway G1.

In den winzigen App-Hygrometern steckt meist eine Knopfzelle, die bisweilen mit ein wenig Geschick gewechselt werden muss.
Im Hintergrund: InkBird Mini IBS-TH1 Thermo-Hygrometer mit App.
Die Apps der Hygrometer funktionieren in der Summe gut. Bisweilen ist die Orientierung im Zeit-Diagramm noch verbesserungswürdig.
Ihr eigentlicher Vorteil ist die geringe Größe, denn sie verschwinden leicht hinter einem Blumentopf oder Bilderrahmen, passen in ein Terrarium oder einen Humidor.
Wer technischen Spielereien etwas abgewinnen kann, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.
Hallo,
ich möchte aufgrund Ihrer Empfehlung das Thermopro TP 49 kaufen.
Es soll gemäß Ihrer Angabe kalibrierbar sein. Doch ich finde in der Bedienungsanleitung diese Funktion leider nicht.
Sind Sie sicher, dass es diese Funktion hat?
Danke für ein kurzes Feedback.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten
Lieber Torsten,
vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar zu unserem Hhygrometer-Vergleich.
Uns ist tatsächlich ein Fehler unterlaufen. Die entsprechende Änderung haben wir nun vorgenommen.
Viele Grüße
Vergleich.org
Guten Tag, ich sehe, dass Sie auch Haar-Hygrometer in der Tabelle haben. Ich habe gelesen, dass diese nicht zu trocken werden dürfen. Gibt es dazu einen Warnhinweis oder?
Lieber Leser,
Hygrometer mit Haar-Messung (ein Pferdehaar wird gern verwendet) werden durch niedrige Luftfeuchtigkeit nicht beschädigt.
Es stimmt allerdings, dass diese Geräte alle paar Wochen auch mal in feuchter Luft hängen sollten, um zu regenerieren. Dafür reicht es aus, wenn sie eine Nacht draußen hängen oder eine Stunde lang in ein feuchtes Tuch gehüllt werden. Aus diesen Gründen eignen sich Haar-Hygrometer besonders für Außeneinsätze oder Räume, die gelegentlich etwas feucht-kühle Nachtluft abbekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team