Um die beste Profi-Wetterstation für sich zu finden, sollten Sie einen Blick auf die wichtigsten Kaufkriterien werfen. Allen voran steht natürlich die Frage nach dem Funktionsumfang: Welche Wetterdaten kann die Profi-Funkwetterstation auslesen? Aber auch die Bedienung ist wichtig. In Zeiten von Smart-Home-Produkten sollte auch eine Wetterstation Daten ans Smartphone senden können. Funk ist also ein zentraler Aspekt – das ausgefeilte Display womöglich weniger.
3.1. Das muss jede Station messen können: Temperatur, Luft, Wind und Regen
Eine Funk-Wetterstation mit Außensensoren, die nur die Temperatur misst, wäre ziemlich witz- und nutzlos. Wer sich schon den Aufwand macht, eine Funkwetterstation im Garten zu installieren, der will es genau wissen und mehr als nur Temperaturunterschiede beobachten. Dafür braucht er einen Thermograph (Temperaturverlauf), Hygrograph (Luftfeuchtigkeit), ein Anemoskop (Windrichtung), Anemometer (Windgeschwindigkeit) und ein Ombrometer (Niederschlags- bzw. Regenmesser). So werden die einzelnen Werte gemessen:
Temperatur
Um die Temperatur festzustellen, messen die meisten Thermometer die Ausdehnung von Flüssigkeiten oder Gasen in einem Temperatur-Sensor. Es gibt eine ganze Reihe solcher Thermometer, z. B. Ausdehnungsthermometer, Dampfdruckthermometer, Widerstandsthermometer oder Flüssigkristall-Thermometer.
Luft
Ein Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit. Ein Hygrograph erfasst diese Werte im zeitlichen Verlauf. Weit verbreitet sind Haarhygrometer, bei denen die Ausdehnung eines menschlichen Haares oder einer Kunstfaser gemessen wird. Bei günstigen Hygrometern kommen oft aufgerollte Metallstreifen zum Einsatz, die sich ebenfalls entsprechend der Luftfeuchtigkeit ausdehnen. Um den Luftdruck zu messen, benötigen Wetterstationen ein Barometer. Meist besteht es aus einer Dose mit Unterdruck, deren Ausdehnung gemessen wird.
Wind
Eine Wetterstation mit Windmesser arbeitet meist mit zwei Sensoren. Das Anemoskop (auch: Windfahne, Wetterfahne) ist ein bewegliches Element, das sich dem Winddruck entsprechend ausrichtet und so Aufschluss über die Windrichtung gibt. Das Anemometer (auch: Windmesser) besteht aus vier kleinen Halbkugelschalen, die an sich überkreuzenden Stangen befestigt sind. Sie geben Aufschluss über die Windgeschwindigkeit. Es gibt auch Wetterstationen, bei denen beide Sensoren in einem Bauteil integriert sind.
Regen
Eine Wetterstation mit Regenmesser misst das gesammelte Regenwasser über einen vordefinierten Zeitraum. Bei digitalen Regenmessern füllt sich eine kleine Schale im Inneren, die sich ab einer bestimmten Füllmenge leert. Die Häufigkeit der Leerungen gibt Aufschluss über die Niederschlagsmenge.

3.2. Noch mehr wissen: Wettervorhersage, Mondphase und UV-Strahlung
Schon gewusst? Fakten übers Wetter.
- über 2.000 Gewitter ziehen pro Minute über die Erde
- Regentropfen können mit über 30 km/h fallen
- Die kälteste je aufgezeichnete Temperatur liegt bei -89,2 °C
- Hitzewellen können Bahngleise verformen
- Würmer kommen an die Oberfläche, bevor eine Flut eintritt
(Quelle: National Geographic)
Aufgrund der Wetterdaten, die eine Funk-Wetterstation mit Außensensor erhebt, kann es eine Wettervorhersage abgeben. Bei vielen Wetterstationen mit Vorhersage bezieht sich das nur auf die nächsten 12 Stunden, andere prognostizieren das Wetter für mehrere Tage. Je langfristiger diese Vorhersage ist, desto ungenauer ist sie.
Bei Vorhersagen für die nächsten Stunden liefern Profi-Funk-Wetterstationen sehr zuverlässige lokale Vorhersagen. Bei Vorhersagen für die nächsten Tage sind Vorhersagen von Wetterdiensten zuverlässiger, denn sie beziehen auch Satellitendaten in die Prognose mit ein.
Digitale Wetterstationen mit UV-Index warnen vor hoher UV-Strahlung. Auf einer Skala von 1 bis 15 informieren sie über das Risiko, Hautschäden aufgrund von Sonneneinstrahlung zu erleiden. Ab einem Wert von 6 sollten Sie Sonnencreme nutzen und längere Aufenthalte in der Sonne vermeiden. Wer sich für die zu- und abnehmenden Lichtgestalten des Mondes interessiert, sollte außerdem Augenmerk auf eine Mondphasen-Funktion legen.
3.3. Bedienung: Per App, USB oder nur am Gerät?
Ambitionierte Hobby-Meteorologen wollen nicht nur wissen, wie warm, feucht oder windig es gerade ist. Sie wollen auch wissen, wie sich das Wetter entwickelt. Deswegen können Profi-Wetterstationen aufgezeichnete Wetterdaten anzeigen und im besten Fall auch über Computer oder Smartphones ausspielen.
Diese Funktion ist allerdings nicht bei allen Geräten gegeben. Die Wetterdaten von hochwertigen, älteren Modellen können Sie oft per USB-Kabel an einem PC auslesen. Doch ist die Software teils leider stark veraltet und nicht unbedingt kompatibel mit Windows 10 oder Mac.
Bequemer sind digitale Wetterstationen mit WLAN, die mit dazugehöriger App daherkommen. Hier ermitteln die Außensensoren die Wetterdaten und leiten sie entweder direkt oder über eine Innenstation an Ihr Mobiltelefon weiter. Auf dem Bildschirm werden die Daten übersichtlich aufbereitet und können schnell miteinander verglichen werden.
Bei günstigen Profi-Wetterstationen müssen Sie oft auf PC- und App-Kompatibilität verzichten (so auch bei manchen absoluten Top-Modellen, die eher für den professionellen Einsatz konzipiert sind). In diesem Fall können Sie sich die Daten nur auf der Innenstation grafisch aufbereiten lassen. Wem das reicht, ist mit solchen Stationen gut ausgerüstet. WLAN-Wetterstationen mit App sind bequemer – sofern Sie sich mit dem Umgang mit dem Smartphone wohl fühlen.

» Mehr Informationen 3.4. Reichweite der Außenstation
Bevor Sie eine Profi-Wetterstation kaufen, sollten Sie wissen, wie groß die zu überbrückende Distanz zwischen Innen- und Außenstation ist. Die Reichweite liegt je nach Gerät zwischen 30 und 300 Metern. Dieser Wert entspringt allerdings einer Messung auf offenem Feld ohne Hindernisse. Je mehr Wände, Fenster, Bäume oder andere Störquellen zwischen Außen- und Innenstation liegen, desto geringer wird die Reichweite. Sie können die Angabe des Herstellers getrost halbieren, um einen realistischeren Wert zu erhalten.
3.5. Smarte Wetterstationen erfordern oft Zusatzmodule
Neue, smarte Internet-Wetterstationen, wie z. B. die Netatmo-Wetterstation, bestechen durch auffälliges Design. Auffällig deswegen, weil sie auffällig unauffällig aussehen. Rein optisch könnten sie ebenso ein Voice-Assistent oder der Motion-Sensor einer Spielkonsole sein. Das hat einen Nachteil: Sie sind nicht mit der üppigen Sensor-Vielfalt der klassischen Wetterstationen ausgestattet, kosten aber ähnlich viel.
Wer damit auch Wind und Niederschlag messen möchte, braucht zusätzliche Module. Die kosten rund 70 bis 100 Euro und treiben den Preis für eine Komplettausstattung in die Höhe. Einen Vorteil hat das natürlich auch: Wem Wind und Regen egal sind, muss dafür nicht zahlen.
Für ambitionierte Hobby-Meteorologen eignen sich deswegen klassische Wetterstationen mit PC-Anbindung am besten. Ein echter Profi-Wetterstation-Testsieger verfügt über alle Sensoren und eine zusätzliche Wetterstation-App-Anbindung.

Ich erkenne nicht wirklich den Unterschied zwischen dem Vergleichsieger Sainlogic Wetterstation WS3500 (Professional) Test 02/2022 und der an 9.Stelle stehende Sainlogic WS3500 Profi WLAN Wetterstation Test 01/2022? Batterie benötigen beide 2xAA. Nur der Preis bei Amazon unterscheidet sich Vergleichsieger (Professional) UVP 169,99€ und die Profi UVP 179,99€
Lieber Stefan,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Profi-Wetterstation-Vergleich.
Beide Produkte unterscheiden sich zunächst in der Reichweite und anderen Eigenschaften, die Sie in unserer Vergleichstabelle in den jeweiligen Zeilen finden.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen.
Viele Grüße
Vergleich.org
Wissen Sie, wo beim Modell „Emos Profi Wetterstation“ der Anschluss für den Netzstecker ist?
Hallo Quang,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Profi-Wetterstation-Vergleich.
Beim genannten Modell sollte sich der Netzkabelanschluss unten rechts befinden.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Eine Außenstation, die nicht solarbetrieben ist, darf heutzutage nicht Testsieger werden! Naturbeobachtung und Batteriebetrieb passt nicht mehr so recht.
VG M.
Hallo Martin,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Profi-Wetterstation-Vergleich.
Wir verstehen Ihr Anliegen und stimmen Ihnen zu, dass akkubetriebene Wetterstationen die umweltfreundlichere Variante sind. Leider sind die meisten Produkte noch batteriebetrieben, weshalb wir dieses Kriterium nur begrenzt einbezogen haben und unsere Bewertung wie in der Tabelle ersichtlich ausgefallen ist.
Freundliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
guten tag,
gibt es in der tabelle auch geräte, die die uv strahlung messen? ansonsten sehr übersichtliche tabelle, weiter so !
LG Bernd
Guten Tag Bernd,
vielen dank für Ihr Interesse an unserem Vergleich. Wir haben Ihre Frage in eine Tabellenzeile übersetzt – jetzt finden Sie dort auch die Informationen zur UV-Strahlung. Wir bedanken uns für die Anregung!
Beste Grüße
Ihre Vergleich.org-Redaktion