Butter dürfen sich in Deutschland nur Milchprodukte nennen
Sie werden im deutschen Handel wahrscheinlich kein Produkt finden, das mit dem Begriff Erdnussbutter vermarktet wird. Denn in Deutschland ist die Verwendung des Begriffs „Butter“ nur für Milchprodukte zulässig. Aus diesem Grund heißt der cremige Brotaufstrich hierzulande Erdnussmus, -creme oder -paste.
3.1. Erdnussanteil: Erdnusscremes bestehen aus bis zu 100 % Erdnüssen
Im Naturkosthandel wird manchmal zwischen Erdnussmus, welches zu 100 % aus Erdnüssen besteht, und Erdnussbutter, die neben Erdnüssen auch andere Zutaten enthalten darf, unterschieden. Verbindliche Vorgaben zur Bezeichnung des Aufstrichs gibt es hierzulande allerdings nicht.
Erfreulich: Fast alle Produkte unseres Erdnussbutter-Vergleichs bestehen zu 90 % oder mehr aus Erdnüssen. Die restlichen zehn Prozent entfallen auf Zusätze wie pflanzliches Öl, Salz und Süßungsmittel.
3.2. Bio-Zertifizierung: Bio-Erdnussbutter ist besser fürs Herz-Kreislauf-System
Häufig entdeckt man beim Öffnen eines Glases Bio-Erdnussbutter einen öligen Film auf der Oberfläche. Bei längerer Lagerung setzt sich das Erdnussöl vom festeren Teil der Erdnusscreme ab. Hierbei handelt es sich nicht um einen Qualitätsmangel, sondern um einen völlig natürlichen Vorgang, der die Genieß- und Haltbarkeit des Produkts in keiner Weise beeinträchtigt.

Bei längerer Lagerung setzt sich bei Erdnussbutter (hier Rewe-Bio-Erdnussbutter) oft Öl ab, was unseres Wissens aber einfach wieder eingerührt werden kann.
Nicht ökologisch-produzierten Erdnusscremes werden meist Stabilisatoren hinzugefügt, die die Trennung von festen und flüssigen Bestandteilen während der Lagerung verhindern und die Masse dauerhaft homogen halten.
Auch enthalten Erdnusscremes aus konventioneller Produktion oft gehärtete Pflanzenfette und Trans-Fettsäuren, die bei reichlichem Genuss das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.
3.3. Vegane Erdnussbutter: Nahezu jede Erdnussbutter im Handel ist vegan
Erdnussbutter enthält in der Regel nur Erdnüsse und eventuell Zusatzstoffe wie Zucker, Salz und pflanzliche Fette wie Raps- oder Baumwollsamenöl. Tierische Produkte sind meist nicht enthalten, sodass die große Mehrheit der im deutschen Handel erhältlichen Erdnusspasten vegan ist.
Tipp: Damit sind sie für Veganer eine gute Brotaufstrich-Alternative zu Nuss-Nougat-Cremes, welche häufig Milchpulver enthalten und leider weniger cremig in ihrer Konsistenz sind, wenn bei ihrer Herstellung auf die Zugabe von Milcherzeugnissen verzichtet wird.

Die Bio-Erdnussbutter von Rewe ist vegan und damit auch perfekt für Menschen geeignet, die sich pflanzlich ernähren möchten.
3.4. Nährwerte von Erdnussbutter: So viele Kalorien wie Nuss-Nougat-Creme
Im Durchschnitt hat Erdnussbutter etwa 600 kcal pro 100 g und ist in der Kategorie Energiedichte daher absolut vergleichbar mit Nuss-Nougat-Cremes wie Nutella. Der Vorteil von Erdnussbutter: Sie enthält zwar sehr viel Fett, aber dafür auch große Mengen Eiweiß und sättigt dadurch länger als andere Brotaufstriche.
Ein weiterer ernährungsphysiologischer Vorteil der Erdnussbutter ist ihr geringer Zuckeranteil. Während Nuss-Nougat-Cremes und Fruchtaufstriche wie Marmelade nicht selten zu 50 % oder mehr aus Zucker bestehen, sind es bei Erdnussaufstrichen lediglich etwa 9 %.
Tipp: Wenn Sie sich für Kraft-Sport begeistern und Erdnussbutter für den Muskelaufbau zu sich nehmen möchten, sollten Sie ein Produkt mit 100 % Erdnussanteil und mindestens 30 g Eiweiß pro 100 g wählen.

Bei unserer Recherchen finden wir häufig Bewertungen zur Konsistenz der Erdnussbutter. Sie rangiert von relativ fest, wie bei dieser Bio-Erdnussbutter von Rewe, bis zu sehr soft.
Erdnusscremes ohne künstliche Zuckerzusätze enthalten sogar meist nur 5 bis 6 g Zucker auf 100 g. Dank eines hohen Ballaststoffanteils kann Erdnussbutter eine positive Wirkung auf Ihren Blutzuckerspiegel haben und sogar die Gefahr an Diabetes Typ 2 zu erkranken reduzieren.
Trotz der gesunden Inhaltsstoffe von Erdnussbutter sollte sie nur in Maßen genossen werden. Wegen ihrer hohen Energiedichte ist Erdnussbutter zum Abnehmen nicht unbedingt ein Geheimtipp.
3.5. Palmölfreie Erdnussbutter: Wirkt der Vernichtung von Lebensräumen entgegen
Günstige Erdnussbutter aus konventioneller Herstellung enthält manchmal Palmöl: Dabei handelt es sich um ein besonders günstiges, geschmacksneutrales Pflanzenfett, welches nicht nur in Erdnusscremes, sondern auch in vielen anderen Lebensmitteln zu finden ist.
Um ausreichend Palmöl zu gewinnen, welches nicht nur für die Lebensmittelindustrie, sondern auch für die Produktion von Treibstoffen und Strom eine große Bedeutung hat, werden in Lateinamerika und Südostasien riesige Regenwaldflächen gerodet.

Eine weniger bekannte Anwendung von Erdnussbutter, wie dieser Rewe-Bio-Erdnussbutter, sind laut unseren Informationen Energieballs oder proteinbetonte Riegel.
Wenn Sie nicht zur Vernichtung des Lebensraums von bedrohten Tierarten und zur ausbeuterischen Beschäftigung von Arbeitskräften beitragen möchten, sollten Sie am besten Erdnussbutter kaufen, die kein Palmöl enthält.
3.6. Verpackung: Glas ist absolut geschmacksneutral aber weniger bruchfest als Kunststoff
Während Sie Bio-Erdnussbutter häufig im kleinen Glas mit Schraubdeckel kaufen können, werden zuckerfreie und proteinreiche Aufstriche, die als Mittel zum Muskelaufbau beworben werden, meist in Vorratsgrößen angeboten: Diese Erdnussbutter im 1-kg-Becher aus Kunststoff kann leicht chemisch-süßlich schmecken, denn der Kunststoff der Verpackung gibt kleinste Mengen Acetaldehyd an das Erdnussmus ab.
Zwar birgt dieser Stoff in niedriger Dosierung kein Gesundheitsrisiko, wenn Sie aber Ihre Erdnussbutter ohne chemischen Beigeschmack genießen möchten, sollten Sie zu einem Produkt im Glas greifen.
Hallo! Ich bin so froh, dass Erdnussbutter nicht so ungesund ist, wie ich dachte. Denn ich probiere total gern verschiedene Erdnussbutter-Rezepte aus und hatte dabei immer ein etwas schlechtes Gewissen. Ich habe schon Erdnussbutter-Cookies/Erdnussbutter-Kekse aus nur 3 Zutaten selbst gemacht und auch ein Erdnusssoße-Rezept von Chefkoch.de hab ich schon getestet. Es ist einfach Soul-Food für mich. Vor allem die Cookies ziehe ich jedem gekauften Keks vor. Jetzt hatte ich überlegt, statt der Skippy-Supermarkt-Erdnussbutter auf die MyProtein-Erdnussbutter ohne Zucker umzusteigen. Aber der Kunststoffbecher schreckt mich ab – zu wissen, dass da Chemie drin steckt, die an die Erdnussbutter abgegeben wird, ist kein gutes Gefühl… Kann ich Erdnussbutter auch selber machen? Welches Erdnussmus-Rezept könnt ihr denn empfehlen? Ich finde es ja echt super, dass Erdnussmus so gesund ist (in Maßen natürlich) und dass Erdnussbutter so viele Vitamine hat. Liebe Grüße!
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Erdnussbutter-Vergleich.
Sie können Erdnussbutter ganz leicht zuhause selbst herstellen. Dafür benötigen Sie:
Geben Sie die Nüsse in den Standmixer und pürieren Sie sie, bis die gewünschte cremige Konsistenz erreicht ist. Geben Sie zum Schluss einige Löffel Öl dazu und schmecken Sie das Erdnussmus mit Salz und nach Wunsch mit Süßungsmittel ab. Sie können auch mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt oder Kakao experimentieren.
Guten Appetit wünscht
Ihr Vergleich.org-Team
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Info zur Herstellung von Erdnussbutter.
Können Sie mir bitte mitteilen, welches Öl ich am besten verwende? Mit gesättigten- oder ungesättigten Fettsäuren?
MfG.
Cordela Kaspari