Nachdem Sie nun geklärt haben, woher Sie Ihr warmes Wasser beziehen und sich dementsprechend für eine Küchenarmatur der Kategorie „Hochdruck“ oder „Niederdruck“ entschieden haben, möchten wir Ihnen gern weitere wichtige Kaufkriterien für Spültischarmaturen bzw. Küchenarmaturen vorstellen:
3.1. Bauart
Bevor Sie eine Küchenarmatur kaufen, sollten Sie sich auch Gedanken darüber machen, ob Sie einen Wasserhahn mit hohem oder mit niedrigem Auslauf erwerben möchten. Praktisch unterscheiden sich diese beiden Bauarten vor allem darin, welche Arten von Gefäßen Sie darunter befüllen können:
- Mit einer Küchenarmatur mit hohem Auslauf lassen sich auch hohe Gefäße wie Töpfe, Vasen und Eimer bequem befüllen.
- Mit einer Spültisch-Armatur mit niedrigem Auslauf lassen sich dagegen vor allem flache Gefäße befüllen und abwaschen wie bspw. Teller und Pfannen.
Küchenarmatur mit hohem Auslauf | Küchenarmatur mit niedrigem Auslauf |
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Möchten Sie in Ihrer Küche für alle Fälle gerüstet sein, dann raten wir Ihnen zum Kauf eines Küchen-Wasserhahns mit hohem Auslauf. Armaturen mit niedrigem Auslauf sind hingegen ideal für eine zweite Spüle im Keller oder der Garage. Oft kommen sie auch in Badezimmern zum Einsatz.
Übrigens: Die Bauart einer Küchenarmatur hat nichts mit der zugrunde liegenden Druckart zu tun. So gibt es Wasserhähne für Hochdruck mit hohem und niedrigem Auslauf und Wasserhähne mit Niederdruck, die einen hohen oder niedrigem Auslauf haben.

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3.2. Material und Rostfreiheit
Was ist Stagnationswasser?
Als Stagnationswasser wird Wasser bezeichnet, welches auf seinem Weg von der Quelle bis hin zur Entnahme länger als vier Stunden als stehendes Wasser in der Leitung verbleibt.
Stagnationswasser weist darum oftmals eine erhöhte Keim- und Schwermetallbelastung auf.
Ein wichtiges Kriterium ist auch das Material einer Küchenarmatur. Die Mehrheit der Modelle im Küchenarmatur Vergleich besteht aus Messing und ist mit Chrom überzogen, weshalb oftmals auch von „verchromtem Messing“ gesprochen wird. Die Verchromung bewirkt dann vor allem, dass eine Küchenarmatur nicht rostet und edel aussieht, was Chrom zu einer sehr beliebten Beschichtung macht.
Bei Messing handelt es sich um eine Kupferlegierung. Das heißt, die Hauptbestandteile von Messing sind die Metalle Kupfer und Zink, die durch geringe Mengen anderer Metalle wie Nickel und Blei ergänzt werden können.

Lassen Sie das Stagnationswasser abfließen, bevor Sie das Leitungswasser trinken.
Kein Wunder also, dass im Trinkwasser teilweise immer noch Blei nachgewiesen werden kann, wie etwa die Stiftung Warentest berichtet, wobei als wahrscheinlichste Ursache das sogenannte „Stagnationswasser“ genannt wird. Einen Küchenarmatur-Test hat die Stiftung bisher übrigens nicht durchgeführt.
Sie müssen in Deutschland den Kauf einer Küchenarmatur aus Messing aber nicht fürchten, denn Messing-Armaturen müssen strenge Voraussetzungen erfüllen. So darf Wasser aus einer Messing-Armatur bestimmte Richtwerte für Spuren von bspw. Blei nicht überschreiten. Diese Richtwerte sind bei neuen Küchen-Armaturen so empfindlich gewählt, dass – so schreibt die deutsche Trinkwasserverordnung vor – keine weiteren Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.
Sind Sie trotzdem verunsichert, rät die Stiftung Warentest dazu, das Wasser (bzw. das Stagnationswasser) vor der Entnahme für das Trinken oder Kochen erst aus der Spülarmatur ablaufen zu lassen. Dafür reichen einige hundert Milliliter bereits aus. Das „frische“ Wasser ist dann oftmals deutlich kühler als das Stagnationswasser.
Eine weitere Möglichkeit sind auch Küchenarmaturen aus Edelstahl. Edelstahl-Armaturen konnten wir im Küchenarmatur Vergleich allerdings nur selten als Vergleichsobjekte heranziehen, da sie eher selten sind.

Durch glatte Oberflächen können Sie Küchenarmaturen von SCHÜTTE und anderen Anbietern einfach abwischen und reinigen.
3.3. Einhebelmischer und Keramik-Technologie
Bei den meisten Küchenarmaturen im Vergleich handelt es sich um sogenannte Einhebelmischer (bspw. Grohe, Hansgrohe und Franke). Bei diesen wird die Entnahme von warmem und kaltem Wasser durch – wie der Name bereits nahelegt – ein und denselben Hebel geregelt.

Die Hansgrohe-Küchenarmatur ist sehr simpel aufgebaut. Dadurch ist auch die Betätigung sehr einfach.
Moderne Einhebelmischer unterscheiden sich damit erheblich von den früheren Wasserhähnen, bei denen mithilfe zweier Absperrventile – jeweils einer für warmes und kaltes Wasser – die Temperatur geregelt wurde. Die Einhebelmischer sind deutlich leichter (mit nur einer Hand) und damit auch bequemer zu bedienen als diese frühen Wasserhähne (= Mischbatterie).
Moderne Einhebelmischer | Wasserhahn mit zwei Ventilen |
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Funktional zeichnen sich die Einhebelmischer, die auch Einhandarmaturen, Einhandmischer, Einhebelmischer oder Einhandhebelmischer genannt werden, dann vor allem durch eine sogenannte Kartusche aus.

Diese Kartusche besteht immer aus einer beweglichen und einer unbeweglichen Keramikscheibe, wobei beide Scheiben jeweils mit drei Löchern ausgestattet sind: Ein Loch für warmes bzw. kaltes Wasser und eines für den Ablauf der Armatur.
Der Hebel der Spültisch-Armatur ist mit der beweglichen Keramikscheibe verbunden, was es ermöglicht, dass sich die keramischen Scheiben, oftmals auch Keramik-Dichtungen genannt, gegeneinander verschieben bzw. gerade aufeinanderlegen.
Wird also der Hebel bewegt, ändert sich auch die Position der beiden Scheiben zueinander, wodurch sich in der Kartusche ein Kanal für kaltes oder warmes Wasser bzw. eine Mischung davon öffnet, und Wasser hindurch fließt.
Achtung: Zwischen den Scheiben der Keramik-Kartusche verbleibt immer ein Rest Wasser, weshalb die Einhebelmischer nicht frostfest sind. Nutzen Sie die Modelle darum nur im Innenbereich.

3.4. Montage-Ort und Bohrlochgröße
Der Name legt es nah: Eine Küchenarmatur wird in der Küche befestigt; präziser am bzw. nah am Spültisch, kurz auch Spüle genannt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Es handelt sich um eine Einbauspüle, dann wird die Armatur direkt auf dem Metall des Spültisches angebracht.
- Es handelt sich um ein einzelnes Spülbecken, welches in die Arbeitsplatte eingelassen ist, dann wird die Armatur auf der Arbeitsplatte befestigt oder an der Wand montiert. Letzteres erfordert allerdings spezielle Modelle, die für die Wandmontage geeignet sind.

Die Installation einer Küchenarmatur gelingt auch Laien. Grundlegende Tipps zum Einbau erhalten Sie in Abschnitt 5.
Die gute Nachricht für Sie als Kunde: Die Mehrheit der Modelle im Küchenarmatur Vergleich kann sowohl auf einer Einbau-Spüle als auch auf der Arbeitsplatte (Holz oder Stein) verbaut werden. Sie müssen sich über diesen Aspekt also nicht lange den Kopf zerbrechen.
Beachten sollten Sie aber, dass Sie eine Küchenarmatur wählen, welche sich „einfach“ anschließen lässt. Ein „einfach einzubauendes Modell“ definiert sich hierbei als eine Küchenarmatur, die vor der Montage nur die Bohrung eines einzelnen Loches in die Spüle bzw. Arbeitsplatte erfordert (= Einlochbohrung). Die Standardgröße für dieses Bohrloch beträgt ca. 35 Millimeter.
In seltenen Fällen gibt es auch kleinere Modelle, die eine Bohrlochgröße von ca. 32 Millimetern benötigen. Klären Sie, ob dies auf den Küchenarmatur-Testsieger Ihrer Wahl zutrifft, bevor Sie mit dem Bohren beginnen. Ein Blick auf die Verpackung oder die Bedienungs- bzw. Einbauanleitung sollte hierfür ausreichen.
3.4. Flexibilität und Länge der Anschlüsse

Die Anschlussschläuche sollten besonders lang sein, wenn Sie Ihre Armatur auf der Arbeitsplatte installieren möchten.
Für den Einbau nicht ganz unerheblich und darum einen Blick wert, ist die Flexibilität und vor allem die Länge der Anschlüsse.
Dabei ist eigentlich die Länge der Schläuche wichtiger als die Flexibilität. Denn diverse Erfahrungsberichte legen nah, dass besonders eine „passende“ Länge der Anschlüsse beachtet werden muss, wenn der Küchen-Wasserhahn auf der Arbeitsplatte montiert werden soll. Ist dies Ihr erklärtes Ziel, sollten Sie eine Küchenarmatur mit möglichst langen Anschlüssen kaufen.
- Lange Anschlüsse erreichen eine Mindestlänge von 450 Millimetern.
- Eher kurze Anschlüsse erreichen eine Länge von unter 400 Millimetern.
3.6. Plus in der Funktionalität: Schwenkbarkeit und Schwenkbereich

Darf in keinem Küchenarmatur-Test fehlen: eine Küchenarmatur mit einem Schwenkbereich von 140°.
Ein weiteres Kriterium, welches vor dem Kauf einer Küchenarmatur abgeklärt werden sollte, ist die Frage nach der Schwenkbarkeit. Die Mehrheit der Küchenarmaturen im Vergleich ist schwenkbar, wobei sich zwischen den Schwenkwinkeln Unterschiede zeigen. So gibt es Modelle, die um 140° schwenkbar sind, oder aber Varianten, die um die eigene Achse gedreht werden können (360° Schwenkbereich).
Überlegen Sie sich vor dem Kauf also, welcher Schwenkbereich für Sie Sinn ergibt und werfen Sie dementsprechend einen Blick auf die Verpackung des Modells Ihrer Wahl bzw. in die Bedienungsanleitung.
Einen guten Kompromiss bilden im Zweifelsfall übrigens Modelle, die einen Schwenkbereich zwischen 140 bis 180° abdecken.
Ein weiteres nützliches Feature kann ein eingebauter Sensor zur Regelung der Wasserzufuhr sein. Küchenarmaturen mit Sensor lassen sich mit einer kleinen Handbewegung steuern und gehen nach der Nutzung automatisch wieder aus.
3.7. Beliebte Ergänzung: Ausziehbares Handstück sowie Brausestrahl

Eine Küchenarmatur mit ausziehbarer Brause bietet neue Möglichkeiten. So kann bspw. Gemüse bequem abgebraust werden.
Neben den schwenkbaren Küchenarmaturen erfreuen sich vor allem solche Modelle großer Beliebtheit, die ausziehbar sind. Ist eine Küchenarmatur ausziehbar, verfügt sie über ein bewegliches Handstück, das Ähnlichkeit mit dem Brausekopf einer Dusche hat, aber deutlich kleiner ist.
Dieser Brausekopf ist über einen langen Schlauch mit dem Wasserhahn verbunden bzw. der Schlauch ist in den Hahn integriert, sodass man ihn bei eingesteckter Handbrause nicht sieht. Es gibt die Brausearmaturen sowohl mit flachem als auch mit hohem Auslauf.
Eine weitere Variante der „ausziehbaren“ Küchenarmaturen stellen diejenigen Modelle mit hohem Auslauf dar, deren Auslauf nicht aus Metall besteht, sondern bspw. aus festem Silikon, was es erlaubt, die volle Länge des Schlauches frei zu bewegen.
Vorteile- erleichtert die Befüllung von Töpfen und Vasen usw.
- Eimer und Gießkanne können auf dem Boden befüllt werden, wenn die Schlauchlänge dies erlaubt
- schweres Heben von Gefäßen entfällt oftmals
- Spüle und umgebende Arbeitsplatte können mit Wasserstrahl gereinigt werden
Nachteile- Schlauch ist ein Bauteil mit hohem Verschleiß

Eine Küchenarmatur mit beweglichen, hohem Auslauf bietet ein Plus in der Funktionalität.
Sehr beliebt sind außerdem Küchen-Armaturen, deren Wasserstrahl von einem Normalstrahl auf einen Brausestrahl umgestellt werden kann, was einen spezifischen Strahlregler (auch Mischdüse oder Luftsprudler genannt) erfordert.
Moderne Küchenarmaturen sind grundsätzlich mit Strahlreglern ausgestattet, wobei unterschiedliche Regler zu verschiedenen Effekten führen. Besonders gefragt sind aktuell bspw. Regler, die den Wasserverbrauch reduzieren und dabei trotzdem eine ausreichende große Menge Wasser durchlassen, sodass immer noch ein vollwertiger Wasserstahl besteht.
Auch Varianten, die einen sogenannten „Brausestrahl“ erzeugen, sind beliebt. Bei einem Brausestrahl wird der Wasserstrahl durch eine Art Sieb gepresst, was zu einer Streuung des Wassers führt. Dies reduziert bspw. den Aufwand beim Nachspülen von Geschirr mit klarem Wasser, da gleichzeitig eine große Fläche erreicht wird.
3.8. Gibt es bereits einen Küchenarmatur-Test bei der Stiftung Warentest?
Bisher haben die Kollegen von Stiftung Warentest leider noch keinen expliziten Küchenarmatur-Test durchgeführt.
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Ihr Küchenarmaturen-Vergleich mit den verschiedenen Erklärungen ist mir eine große Hilfe bei der Auswahl einer neuen Armatur.