Um Kalk und andere unerwünschte Substanzen aus dem Leitungswasser zu entfernen und so die Wasserqualität zu verbessern, nutzen Hersteller von Wasserfiltern vor allem folgende Filtrationstechnologien:
- Ionentauscher
- Umkehrosmose und
- Aktivkohlefilter
In Wasserfilter-Tests werden häufig Exemplare mit diesen drei Filtertechniken untersucht, die wir Ihnen nun etwas genauer vorstellen, damit Sie beim Kauf wissen, auf was es bei einem Wasserfilter ankommt.
3.1. Ionentauscher
Ionentauscher, die als Wasserenthärter genutzt werden, entziehen dem Wasser Kalzium- und Magnesium-Ionen, also den enthaltenen Kalk, und ersetzen ihn durch Natrium-Ionen. Diese Technik kommt auch in Geschirrspülern zum Einsatz, wo ein Ionentauscher verhindert, dass sich zu viele Kalkablagerungen in der Maschine bilden.
Aus diesem Grund müssen Sie regelmäßig Salz in die Spülmaschine geben, denn chemisch betrachtet handelt es sich bei Salz um Natriumchlorid.
Ein Ionentauscher als Trinkwasserfilter bietet zwar ebenfalls den Vorteil, dass der Kalkgehalt verringert wird, aus gesundheitlicher Sicht ist es jedoch nicht zu empfehlen, sämtliches Kalzium und Magnesium aus dem Trinkwasser zu filtern. Beide Mineralien sind wichtig für den Körper und auch Bestandteil vieler Lebensmittel.
3.2. Umkehrosmose
Bei der Umkehrosmose wird das Wasser, das gefiltert werden soll, durch eine Membran gepresst. Hierbei handelt es sich um eine semipermeable Schicht. Diese ist nur von einer Seite durchlässig, sodass das gefilterte Wasser nicht zurückfließen kann.
Die Membran wirkt wie ein Sieb und hält alle größeren Partikel zurück. Auf diese Weise lassen sich Schwermetalle und andere unerwünschte Substanzen wie Nitrate und Phosphate aus dem Wasser entfernen. Allerdings werden bei der Umkehrosmose auch Spurenelemente und Mineralien aus dem Wasser gefiltert, die für den menschlichen Organismus wertvoll sind.
Ein weiterer Nachteil von Trinkwasserfiltern, die nach dem Prinzip der Umkehrosmose arbeiten, ist die Tatsache, dass sie eine Pumpe benötigen und daher Strom verbrauchen. Mehr zur Funktionsweise der Umkehrosmose erfahren Sie im folgenden Video:
3.3. Aktivkohle
Aktivkohlefilter werden in vielen Bereichen der Industrie, in zahlreichen Produkten wie beispielsweise Klimaanlagen und Katalysatoren und auch bei der Reinigung von Abwasser genutzt. Die darin enthaltene Aktivkohle besteht aus Kohlenstoff und kann aus vielerlei Grundmaterialien hergestellt werden. Sie ist sehr porös und hat dadurch eine relativ große Oberfläche, auf der sich unerwünschte Substanzen ablagern.
Außerdem kann Aktivkohle unangenehme Gerüche und Geschmäcker binden. Aus diesem Grund gibt es beispielsweise auch Einlegesohlen für Schuhe mit einer Füllung aus Aktivkohle zur Bekämpfung von Fußgeruch. Bei der Verwendung in Wasserfiltern nimmt Aktivkohle zudem Chlor und Bakterien aus dem Wasser auf.
Aktivkohle hat allerdings den Nachteil, dass sie naturgemäß feucht wird, wenn sie zum Filtern von Wasser verwendet wird. Gelangen auf diese feuchte Oberfläche Keime, können sie sich dort leicht vermehren und werden beim nächsten Filtern an das Wasser abgegeben. Dass dieses Problem nicht selten auftritt, hat das Verbrauchermagazin Markt in einem Wasserfilter-Test aufgedeckt.
An dieser Stelle haben wir Ihnen noch einmal die Vor- und Nachteile von Wasserfiltern zusammengefasst:
Vorteile- verbessern den Geschmack von Wasser, Tee und Kaffee
- filtern gesundheitsschädliche Stoffe
Nachteile- Mineralstoffe (z.B. Magnesium) werden gefiltert, obwohl sie wichtig für den Körper sind
- nicht alle Filtersysteme sind gleich gut
Ihre Wasserfiltergleiche sind sehr umfangreich und gründlich. Auch der Kommentar, daß das Wasser in Deutschland eine so hohe Qualität hat, daß sich das filtern eigentlich erübrigt, finde ich vernünftig. Etwas offen bleibt die Frage, ob ein guter Wasserfilter wirklich Blei herausfiltert. Dieses Thema wurd leider nur sehr beiläufig behandelt. In dem Haus in dem ich lebe, gibt es noch Bleirohre. Deshalb meine Hauptfrage, ob der gute Britta-filter, den ich habe dieses Problem beheben kann?
Freundliche Grüße,
Hanna Maria Schulz-Kahl Hamburg
Sehr geehrte Frau Schulz-Kahl,
besten Dank für Ihr Interesse an unserem Wasserfilter-Vergleich. Ihre Frage ist berechtigt, jedoch ist sie nur sehr aufwändig zu beantworten. In diesem Fall ist es so, dass der Hersteller Brita ganz explizit damit wirbt, auch Blei aus dem Wasser herauszufiltern. Um verlässlich herauszufinden, wie effektiv die Brita-Wasserfilter dies nun tun, wären teure Labortests notwendig, die wir in diesem Fall nicht haben durchführen lassen. Der Redlichkeit halber haben wir diesen Aspekt daher in der Produkttabelle bewusst ausgeklammert.
Es ist für Sie jedoch schon mal ein ermutigender Indikator, dass Brita hier überhaupt so explizit wirbt (was nicht jeder Hersteller tut), denn bei derart überprüfbaren Werbeversprechen wäre die Gefahr für den Hersteller, nachweisbar ertappt zu werden, relativ groß.
Freundliche Grüße
Vergleich.org