Gehören Sie zum Kreis der Personen, die den Neubau oder die Sanierung eines Hauses bzw. einer Wohnung planen? Dann sind Zentralstaubsauger-Tests eine tolle Informationsquelle für Sie. Wir haben für Sie die wichtigsten Kaufkriterien für eine zentrale Staubsauganlage zusammengetragen.

Zentralstaubsauger-Schläuche sind sehr viel länger als die Saugschläuche handelsüblicher Staubsauger.
3.1. Eine grundsätzliche Frage: Mit oder ohne Beutel und was ist eigtl. ein Hybrid?
Möchten Sie einen Zentralstaubsauger kaufen, sollten Sie sich zunächst fragen, ob Sie ein Exemplar mit oder ohne Beutel oder gar ein Hybrid favorisieren. Gern erklären wir Ihnen die Vor- und Nachteile dieser verschiedenen Modelle.
Zentralstaubsauger mit Beutel

Das große Fassungsvermögen von Zentralstaubsaugern – teilweise bis zu 30 Liter – erfordert dementsprechend große Staubbeutel.
Ein Zentralstaubsauger mit Beutel muss immer mit eingesetztem Staubbeutel betrieben werden. Dieser Beutel kann entweder aus Papier bestehen, was als einigermaßen ökologisch-wertvoll betrachtet werden kann, da Papier gut recycelbar ist, oder aus Kunststoff.
Staubbeutel aus Kunststoff stellen eine Belastung für die Umwelt dar, da sie schwer bis kaum zu recyceln sind. Kann Ihr persönlicher Zentralstaubsauger-Testsieger also nur mit eingesetztem Beutel betrieben werden, raten wir zu Beuteln aus Papier.
Für Sparfüchse und solche, die es werden wollen: Machen Sie sich bewusst, dass der Nachkauf von Zentralsstaubsaugerbeuteln Kosten verursacht. Diese betragen bei den meisten gängigen Zentralstaubsaugern zwischen 15 und 30 Euro.
Zentralstaubsauger ohne Beutel
Wird ein Zentralsauger ohne Beutel betrieben, spart Ihnen dies vor allem die Kosten für den Nachkauf der Beutel. Stattdessen landet das Sauggut in einem immer wiederverwendbaren Behälter. Dies hat den Nachteil, dass Sie den aufgesaugten Schmutz und Dreck nicht einfach mitsamt Beutel in den Müll geben können. Vielmehr ist eine echte Reinigung des Behälters vonnöten. Möchten Sie eine derartige Reinigung nicht durchführen, raten wir Ihnen zu einem Sauger mit Beutel (aus Papier). Die Reinigung umfasst mindestens folgende Schritte:

Ist der Behälter eines Zentralstaubsaugers voll, muss er entleert werden.
Behälter leeren
- Behälter gründlich auswaschen/reinigen
- Behälter trocknen lassen
- vollständig trockenen Behälter wieder einsetzen
Hybrid-Modelle
Die Bezeichnung „Hybrid“ dürfen nur Zentralstaubsaugeranlagen tragen, die sowohl mit Beutel als auch ohne Beutel betrieben werden können. Sie können bei diesen Exemplaren also frei wählen, ob Sie einen Beutel einsetzen oder nicht.
Einige Hersteller geben für Ihre Hybrid-Modelle allerdings Empfehlungen ab, ob eine Nutzung mit oder ohne Beutel langfristig besser ist, wobei zumeist die Langlebigkeit des Gerätes im Vordergrund steht. Es ist darum sinnvoll, der Herstellerempfehlung folgezuleisten, wobei dann der Sinn des Begriffs „Hybrid“ bzw. die hybride Nutzung hinfällig wird.
» Mehr Informationen 3.2. Harte Fakten: Maximale Leistung und Stromverbrauch

Zentralstaubsauger-Zubehör: unter anderem Rohre, Saugdosen (vierte von rechts) und Sicherheitsknien (Mitte).
Seit Jahren hält sich das Gerücht, dass die maximale Leistung eines Staubsaugers dessen Saugleistung bestimmt. Korrekter wäre die Aussage, dass die maximale Leistung in Watt in erster Instanz etwas darüber aussagt, wie hoch der Stromverbrauch des Gerätes ist.
Mit anderen Worten: Je höher die Wattleistung Ihres Staubsaugers ausfällt, desto höher wird auch Ihre Stromrechnung ausfallen. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest, die leider bisher noch keinen Zentralstaubsauger-Test durchgeführt hat. Möchten Sie Geld sparen, wählen Sie zum Schutz Ihres Geldbeutels also am besten einen zentralen Staubsauger, welcher eine maximale Leistung von 1.800 Watt nicht überschreitet.
Über die Saugleistung eines Zentralsaugers entscheidet ein Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Zum einen muss die Motorleistung gleichmäßig sein und zum anderen muss die eingesaugte Luft ungehindert durch die Düse und den Saugschlauch des Zentralstaubsaugers fließen können.
Richtige Bodendüse wählen: Für Textilboden empfiehlt sich eine Teppichdüse, wohingegen für Parkett eine Hartbodendüse ratsam ist usw. Sind Sie mit der Saugleistung Ihres Zentralsaugers nicht vollkommen zufrieden, probieren Sie am besten aus, ob sich die Saugleistung mit einer anderen Düse verbessert.
3.3. Nichts für den spontanen Einbau: Rohrsystem und Saugdosen benötigt

Die Saugdosen eines Zentralstaubsaugers erinnern an Steckdosen.
Sie sollten den Kauf eines Einbaustaubsaugers sehr gut planen, denn Sie benötigen nicht nur das Gerät selbst, sondern auch ein Rohrsystem sowie Saugdosen in den Wänden, durch welche das Sauggut abtransportiert wird bzw. an welchen Sie den Saugschlauch anschließen können.
In den meisten Fällen lohnt sich die Verlegung des Rohrsystems und damit auch die Anschaffung eines Zentralsaugers daher nur, wenn ein Neubau geplant ist oder eine Immobilie saniert wird. Positiver Nebeneffekt: mit dem Einbau einer Staubsaugeranlage steigern Sie den Wert der Immobilie. Möchten Sie ein Rohrsystem nachrüsten, bedeutet dies einen großen Aufwand.
Planen Sie die Verlegung des Rohrsystem und der Steckdosen daher möglichst logisch, sodass Sie beim Saugen letztendlich alle Ecken und Winkel erreichen. Der Rat eines Profis ist hierbei sinnvoll. Hier ein paar Empfehlungen:
- Pro Etage sollte eine Saugdose vorhanden sein, die möglichst zentral installiert wird.
- Im Idealfall wird eine Saugdose zwischen Küche und Wohnzimmer angebracht.
- Hinter jeder Saugdose sollte ein Stück Rohr im 90° Winkel („Sicherheitsknie“) verbaut werden, damit große Gegenstände sofort stecken bleiben und schneller beseitigt werden können (ohne die Wände aufreißen zu müssen).
Wählen Sie ausgehend von der Position der Saugdosen die Länge des Staubsaugerschlauches. Für einige Modelle sind Saugschläuche mit einer Länge von bis zu 12 Metern erhältlich. Einen beliebten Kompromiss bilden bspw. Schläuche mit einer Länge von ca. zehn Metern.
Aber Achtung: Zu lange Saugschläuche werden schnell zur Stolperfalle. Wählen Sie darum eine Länge aus, die zu den Maßen der Räumlichkeiten passt.
3.4. Wer braucht was? Unterdruck und maximale Fläche

Der Schlauch eines Zentralstaubsaugers fällt deutlich länger aus als bei einem handelsüblichen Gerät.
Je länger das verbaute Rohrsystem wird, desto größer fällt normalerweise auch die maximale Fläche der Räumlichkeiten aus, die gereinigt werden sollen. Große Immobilien, die mit einem sinnvollen Staubsaugsystem ausgestattet werden sollen, haben darum zumeist auch ein langes Rohrsystem. Hier einige Richtwerte, die sich in der Recherche zu unserem Zentralstaubsauger-Vergleich als sinnvoll herauskristallisiert haben:
- bis zu 1.000 m² (bspw. Gewerberäume) = ein ca. 150 m langes Rohrsystem
- bis zu 550 m² (bspw. Mehrparteienhaus) = ein ca. 80 m langes Rohrsystem
- bis zu 150m² (einzelne Mietwohnungen) = ein ca. 30 m langes Rohrsystem
Mit der Länge des Systems muss dann aber auch der Unterdruck, den der Motor durch das Hinausbefördern von Luft erzeugt, steigen. Es gilt: Je länger das Rohrsystem, desto höher muss der Druck ausfallen (in bar gemessen), damit das Sauggut zuverlässig angesaugt bzw. abtransportiert wird.
Darum raten wir für große Flächen (ab ca. 550 m²) zu einem Modell mit zwei Motoren. So wird sichergestellt, dass auch im hintersten Winkel bzw. der obersten Etage des Hauses eine gute Saugleistung besteht.
3.5. Eine geheimnisvolle Einheit: AirWatt
Wussten Sie schon?
Ein Zentralstaubsauger wird oftmals auch als Einbaustaubsauger bezeichnet und reinigt die Raumluft während des Saugens bspw. von:
- Staub,
- Milben,
- Viren,
- Bakterien
- und Pollen.
Es sollte bisher deutlich geworden sein, dass es recht schwer ist, die tatsächliche Saugleistung eines Staubsaugers zu bestimmen. Aus diesem Grund hat das amerikanische Unternehmen AMETEK die bisher nicht genormte Einheit AirWatt entwickelt, die heute als zusätzliche Vergleichsgröße für die Leistung von Zentralstaubsaugern herangezogen wird.
Diese Einheit setzt die Luftmenge, die der Zentralsauger pro Minute bewegt, in ein Verhältnis zum Unterdruck, der dabei erzielt wird.
Formel zur Berechnung von AirWatt:
Unterdruck x Luftdurchsatz / 10 = AirWatt
Die besten Zentralstaubsauger sollten mindestens einen Wert zwischen 250 und 400 AirWatt erreichen. Eine Zahl, die die Sauger in unserem Zentralstaubsauger-Vergleich ohne Probleme überschreiten.
Die Einheit AirWatt birgt allerdings einen bekannten Kritikpunkt: Es heißt der Luftdurchsatz – und damit auch die Endangabe in AirWatt – sei leicht zu manipulieren. So ergibt sich eine höhere AirWatt-Angabe, wenn bspw. eine große Saugöffnung an einer Düse eingestellt wird. Bei einer Düse mit kleiner Saugöffnung ergeben sich umgekehrt niedrigere AirWatt Zahlen. Ein Sachverhalt, der auch den Herstellern bekannt sein dürfte.

3.6. Sinnvolles Extra? Der Nachlauf
In ausführlichen Tests von Zentralstaubsaugern dürfen auch Extras nicht fehlen. Vor dem Kauf eines Zentralstaubsaugers sollten Sie sich außerdem darüber informieren, ob das Modell der Wahl über einen Nachlauf verfügt. Ein Nachlauf bewirkt, dass der Motor des Zentralstaubsaugers nach dem Saugen respektive dem Ausschalten für einen kurzen Zeitraum weiterläuft.
Dies ist sinnvoll, denn so wird sichergestellt, dass nach dem Ausschalten kein Sauggut im Rohr zurückbleibt. Einige Hersteller verzichten allerdings bewusst auf einen Nachlauf, denn er steht – laut Aussage dieser Hersteller – im Verdacht, die Turbine (ein Teil des Motors) zu stark zu strapazieren und so einen frühen Verschleiß zu fördern.
geht des auch in ner mietwohnung?
Lieber Leser,
da der Einbau eines Zentralstaubsaugers auch den Einbau von Rohrsystem und Saugdosen erfordert, sollte der Einbau bereits während der Bauphase durch den Eigentümer geplant werden.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team