Bis vor einigen Jahren waren Akku-Geradschleifer noch absolute Exoten.

Die Ladegeräte sind ziemlich fix und machen die Akkus schnell wieder einsatzbereit.
Im Bild: Ladestation für Milwaukee-Geradschleifer.
Mittlerweile haben sie sich allerdings einen festen Platz erobert. Das liegt auch daran, dass Geradschleifer im Allgemeinen eher zu den hochpreisigen Geräten zählen und die entsprechenden Hersteller längst gute Akku-Systeme auf den Markt gebracht haben. Die Ergänzung des Geradschleifers im Akku-Sortiment war also nur ein logischer Schritt in einer langen Folge von Produkt-Entwicklungen.
In puncto Leistung bleiben die Akku-Maschinen nicht hinter den netzbetriebenen Schleifern zurück: Die Drehzahlen sind hoch und das Material trägt sich damit gut ab.
Allerdings verzichten manche Fabrikanten auf den Einbau einer Drehzahl-Regulierung – das ist angesichts des hohen Preises von Akkus und Ladegerät ein Unding. Schauen Sie also genau hin, bevor Sie ein Akku-Modell kaufen. Mehr zum Thema Drehzahlregelung lesen Sie auch im nächsten Kapitel.

An der Seite des Akkus befindet sich eine kleine Ladestand-Anzeige, damit Sie immer wissen, wann Ihnen der Saft ausgeht.
Im Bild: 18-Volt-Akku für den Fein-Geradschleifer. Akkus mit niedrigerer Spannung werden aufgrund ihrer geringeren Leistungsabgabe meist nicht für Geradschleifer verwendet.
Sie sollten nur dann einen Akku-Geradschleifer kaufen, wenn Sie eine weitere Verwendung für die Akkus haben. Kommen beispielsweise noch ein Akku-Winkelschleifer und ein Akku-Bohrschrauber hinzu, schaffen Sie die Akkus nur einmal an und sparen so Geld.
Wichtig: Alle Akkus, Ladegeräte und Akku-Werkzeuge müssen von derselben Marke stammen, die Systeme sind untereinander nicht kompatibel. So wollen die Hersteller Sie an sich binden.

Mit einem Akku-Geradschleifer lässt es sich besonders flexibel arbeiten.
Im Bild: Bosch-Geradschleifer mit Akku.
Bei der Arbeit mit dem Geradschleifer benötigen Sie in der Regel viel Bewegungsfreiheit, denn ein größeres Werkstück aus Stahl lässt sich oft nicht so einfach drehen und Rohrleitungen oder ähnliche Bauteile sowieso nicht. Normalerweise kommen Sie um eine Kabeltrommel nicht herum.
Der Akku gibt Ihnen hingegen die Chance, nicht auf das etwa vier Meter lange Netzkabel Rücksicht nehmen zu müssen und auch an abgelegenen Orten arbeiten zu können.
Hier sehen Sie noch einmal die Vor- und Nachteile im Kurzüberblick:
Netzkabel | Akku |
 |  |
+ unbegrenzte Laufzeit + Kraft bis zur letzten Minute + geringere Anschaffungskosten + leicht und kompakt | + hohe Flexibilität ohne störendes Kabel + auch fernab einer Stromquelle verwendbar + Akkus auch in anderen Werkzeugen einsetzbar |
- Netzkabel ist eine permanente Stolpergefahr und muss vom Werkstück weggeführt werden - ohne Strom geht nichts | - begrenzte Akkulaufzeit, Ersatz-Akku sollte immer nebenbei nachladen - teuer, wenn nicht bereits Akkus vorhanden sind - liegt etwas klobiger in der Hand |
Weniger routinierte Heimwerker sollten zum Kabel-Modell greifen. Ein Geradschleifer mit Akku lohnt sich insbesondere dann, wenn Sie ohnehin Ihre Werkstatt auf Akku-Betrieb umstellen (beziehungsweise darauf erweitern). |
Sind die Geräte mit dem langen Hals teurer? Danke
Lieber Leser,
Geradschleifer ohne langen Spannhals sind in der Tat manchmal billiger, Sie kommen damit aber schlechter an verwinkelte Stellen in einem Werkstück. Hier sollten Sie nur zuschlagen, wenn Sie schon wissen, dass Sie diese Technik nicht benötigen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team