Ein Objektiv bezeichnet ein sammelndes optisches System, mit dem man eine reelle Abbildung eines Objektes (Gegenstandes, Menschen etc.) erzeugen kann. Eine reelle Abbildung meint Bilder, von denen wirklich Lichtstrahlen ausgehen. Ein reelles Bild ist kleiner und steht auf dem Kopf. Dieses Prinzip wurde auch bei der Fotokamera ausgenutzt: ein großer Gegenstand soll auf dem kleinen Film abgebildet werden.

Ein Objektiv mit Bajonett für den Anschluss an ein Kameragehäuse.
Das Gegenteil des reellen Bildes ist das virtuelle Bild, bei dem sich das Objekt zwischen Brennpunkt und Linse befindet, wie z.B. beim Spiegel- oder Lupenbild.
Objektive findet man bspw. in:
- Kameras
- Mikroskopen
- Teleskopen
- Ferngläsern
- Projektoren
Bestandteile eines Objektivs können Linsen oder Spiegel sein. Es zeichnet sich durch die Hauptmerkmale Brennweite, Abbildungsqualität, Streulichtempfindlichkeit, Lichtstärke, Naheinstellgrenze und Apertur (freie Öffnung der Frontlinse) aus.
In unserem Ratgeber geht es um Objektive für Kameras. Objektive können mechanisch, elektrisch oder elektronisch an Kameragehäuse angeschlossen werden. Der Anschluss eines Objektivs kann ein Gewinde oder ein Bajonett sein:
- ein Gewinde ist ein standardisierter, herstellerunabhängiger Objektivanschluss für Wechselobjektive (genormte Gewindeanschlüsse sind C-Mount und CS-Mount)
- ein Bajonett ist ein heute verbreitetes System für Wechselobjektive, was je nach Hersteller unterschiedlich ausgeführt ist (bei Canon gibt es z.B. das EF- oder das EF-S-Bajonett, bei Nikon das Bajonett Nikon 1 oder Nikon F)

Unter diesem Deckel verbirgt sich ein Canon-Objektiv EF 50mm f/1.8 II, das als ein lichtstarkes, preiswertes Standard-Objektiv bezeichnet werden kann.
Über elektrische Anschlüsse können Brennweite oder Bildstabilisierung, z.B. durch Motoren zur Objektweiten-Veränderung, eingestellt werden.
Über elektronische Anschlüsse können digitale Informationen zwischen Objektiv und Kameragehäuse übermittelt bzw. ausgetauscht werden; etwa bei Autofokus-Objektiven, bei denen elektrische Motoren die Entfernungseinstellungen steuern und regeln. Auch die Brennweite bei Objektiven ohne Festbrennweite (Zoomobjektive) kann über Motoren eingestellt werden.
Das Objektiv befindet sich immer im vorderen Teil der Kamera. Auf diesem stehen meistens zwei Angaben: die maximale Lichtstärke und die Brennweite.
1.1. Zur Geschichte des Objektivs

Die einfachste Objektivart ist die Sammellinse, die bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts für Fernrohre verwendet wurde.
Objektive gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert, allerdings lautete der damalige Name Objektivglas. Ein Objektivglas steht zwischen Objekt und Abbildung. Die einfachste Art eines Objektivs nennt man Sammellinse und wurde bereits 1608 für Fernrohre verwendet.
Fortschritte machte die Fotografie vor allem im 19. Jahrhundert. Die vermutlich erste, haltbare Fotografie der Welt stammt Joseph Nicéphore Nièpce – der Erfinder der Heliografie, der ersten fotografischen Technik – aus dem Jahre 1826. Der deutsch-ungarische Mathematiker Josef Maximilian Petzval berechnete 1840 das erste lichtstarke Objektiv für Portrait-Aufnahmen.
Victor Hasselblad, schwedischer Fotograf und Erfinder, fertigte 1948 die erste Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven an. Weitere wichtige Entwicklungen im Bereich der Objektive ab 1950 waren:
- 1954 – erste Leica-Kamera mit Bajonettverschluss für Objektive
- 1959 – erstes serienmäßig produziertes Zoomobjektiv vom Unternehmen Voigtländer
- 1995 – erstes Objektiv mit eingebautem Bildstabilisator

Der Austausch dieses Canon-Objektivs EF 50mm f/1.8 II ist unseres Erachtens denkbar einfach.
1.2. Zur Funktionsweise eines Objektivs
Meistens besteht ein Objektiv aus einer Anordnung verschiedener Linsen (Sammel- oder Zerstreuungslinsen) in unterschiedlicher Zahl, die bestimmte Eigenschaften aufweisen. Das Objektiv Canon 2,8 (28 mm besteht etwa aus fünf Linsen-Elementen, währen das Sigma 2,8/120-300 mm über 23 Linsen-Elemente verfügt.
Sammel- und Zerstreuungslinse – kennen Sie den Unterschied? Eine Sammellinse bündelt auftreffendes Licht in einem Punkt, der sich hinter der Linse befindet. Zerstreuungslinsen verteilen bzw. zerstreuen das auftreffende Licht, als käme es von einem Punkt, der sich vor der Linse befindet.
Das Unternehmen Canon
Canon ist ein 1937 gegründetes, japanisches Elektronik-Unternehmen mit Sitz in Tokio. Der Name des Unternehmens leitet sich von der Bezeichnung des ersten Kamera-Prototyps Kwanon ab, der nach dem buddhistischen Erleuchtungswesen der Barmherzigkeit Kannon benannt wurde.
Ursprüngliches Ziel war es, technisch führende Kleinkameras preisgünstig nachzubauen. Heute stellt Canon Kleinbild- und Digitalkameras, Videokameras, Kamera-Zubehör, Scanner sowie Drucker und Kopierer her.
Durch das Linsensystem fällt das Licht in die Kamera. Eine Blende und Blendenlamellen befinden sich im Objektiv. Die Blendenlamellen sorgen dafür, dass die Öffnung der Blende größer oder kleiner werden kann. Auf diese Weise wird die Lichtmenge steuerbar. Je größer die Öffnung der Blende, desto mehr Licht kann einfallen.
Im hinteren Teil der Kamera befinden sich Spiegel, Verschlussvorhang und Bildsensor. Der Spiegel projiziert ein Bild auf ein kleines Sichtfenster (Sucher), welches sich hinten an der Kamera befindet. Sobald Sie den Auslöser drücken, öffnet sich der Verschluss und lässt für die gewählte Zeit Licht auf die Bildebene fallen. Anschließend verschließt sich der Verschluss erneut.

Achten Sie darauf, dass das Canon-Objektiv EF 50mm f/1.8 II und jedes andere immer sauber ist, um unerwünschte Flecken auf den Aufnahmen zu vermeiden.
Der Fotograf kann die Belichtungszeit variieren; damit ist das Tempo gemeint, mit der sich der Verschluss wieder schließt und somit die Dauer, wie lang Licht einfallen kann.
Der Bildsensor (Bildebene) nutzt das einfallende Licht und wandelt dieses in digitale Werte um. Es gibt unterschiedliche Bildsensoren, aber in der Regel gilt: Je größer der Bildsensor, desto besser.
Da es sich um ein kompliziertes Thema handelt, finden Sie hier noch einmal ein Video, in welchem die Funktionsweise eines Objektivs bzw. einer Spiegelreflexkamera (DSLR) noch einmal auf einfache Art und Weise erläutert wird:

Wer beispielsweise vorrangig Urlaubsbilder macht, der kommt mit einem solchen Canon-Objektiv EF 50mm f/1.8 II als Standard-Objektiv in der Regel aus, was wir natürlich für anspruchsvollere Fotografen nicht unbedingt sagen können.
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