
Wenn Sie sich schon eine Maschine zum Bohrerschleifen zulegen, sollte sie mindestens auch Spitzen im 135°-Winkel schärfen können.
Wer viel mit Holz arbeitet, ist es gewohnt, dass hohe Geschwindigkeiten immer gut sind. Beim Arbeiten mit Metall sind hohe Geschwindigkeiten jedoch mit Vorsicht zu genießen: Ist die Schleifscheibe sehr schnell, dann erhitzt es das zu schleifende Werkstück auch schneller. Bei Metall führen hohe Temperaturen zu einer Beschädigung der Legierung.
Zu geringe Drehzahlen sind aber ebenfalls nicht hilfreich, da der Schleifvorgang sonst sehr lange braucht. Unter Umständen würde das Schleifen beispielsweise 20 statt 2 Minuten brauchen.
In vielen Bohrerschleifgerät-Tests werden Umdrehungszahlen häufig nicht thematisiert, da die Geschwindigkeiten weniger etwas über die Qualität der Maschine aussagen und eher Hinweise über die Handhabung bieten:
- Hohe Geschwindigkeiten eignen sich eher für Profis (höher als 7.000 U/min)
- Niedrige Geschwindigkeiten sind für Anfänger optimal (niedriger als 2.000 U/min)
- Mittlere Geschwindigkeiten sind für beide Anwender hilfreich (3.000 bis 6.000 U/min)
Bei hohen Geschwindigkeiten kann es dem Laien schnell passieren, dass er den Bohrer zu lange an der Schleifscheibe lässt und der Bohrer ausglüht. Dies würde zum Beispiel die Legierung bei HSS-Bohrern beschädigen und den Bohrer so brüchig werden lassen. Niedrige Geschwindigkeiten sorgen hingegen bei Profis für Frust, da Schärfvorgänge so sehr lange brauchen.

Wattleistung und die tatsächliche Motorkraft
Hohe Wattaufnahme wird gerne mit Wattleistung bzw. einem kräftigen Motor gleichgesetzt. Dies ist nur bedingt sinnvoll: Kräftige Motoren haben häufig eine hohe Wattaufnahme, dies muss allerdings nicht immer der Fall sein. Besonders, wenn der Motor effizient gebaut ist, kann er mit nur wenig Strom viel leisten.
Wenn jedoch kein Bohrerschärfgerät-Test etwas über die Kraft des Motors verrät, bleiben nur noch die Wattzahlen als Hinweise für potenziell starke Elektromaschinen.
Zum Metallschleifen brauchen Sie unbedingt einen starken Motor, da sonst die Schleifscheibe beim Arbeiten extrem langsam wird oder sogar stoppt. Sollen Bohrer mit einer Hartmetall-Spitze geschliffen werden, brauchen Sie definitiv einen kräftigen Motor.
Motoren mit ungefähr 90 Watt Stromverbrauch sind für durchschnittliche Billig-Bohrer brauchbar. Zum gelegentlichen Anschärfen zwischendurch sind sie meistens auch eine günstige Alternative
Wenn aber härtere Bohrer geschärft oder sogar von 118°- auf 135°-Winkel umgeschliffen werden sollen, dann brauchen Sie mindestens 100 Watt. Schleifmaschinen mit mehr als 800 Watt eignen sich ideal für Hartmetall-Bohrerspitzen.

Ich muss den Bohrer auch mal sehr flach schleifen. Gibt es da ein besonders empfehlenswertes Gerät?
Hallo Xu,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Bohrerschleifgerät-Vergleich.
Achten Sie in dem Fall auf das Kriterium „viele schleifbare Winkel“ in der Vergleichstabelle. Je mehr Winkel möglich sind, desto variabler können Sie schleifen.
Darüber hinaus gilt: Für flache Ergebnisse benötigen Sie einen Winkel bis 140° oder mehr.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ich habe mir ein Bohrerschleifgerät ( Parkside ) zugelegt, in der Hoffnung jetzt werden alle stumpfen Bohrer nach und nach wieder scharf. Nach dem dritten Bohrer habe ich es wieder weggepackt. Ab und zu wenn ich mal Lust habe wwerfe ich den Schleifbock an, setze meine Lesebrille auf, dann die Schutzbrille drüber und los gehts…., zum Ausspitzen spanne ich den Winkelschleifer mit der 1 mm Trennscheibe in die selbstgebaute Aufnahme. Für größere Bohrer nehme ich die dicken Trennscheiben bzw. Schleifscheiben.
Nur üben…. macht auch ein Meister !
Kann ich mit dem Bohrerschärfer auch Steinbohrer schärfen?
Hallo Daniel,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Bohrerschleifgerät-Vergleich.
Die Schleifstationen sind in erster Linie auf Metallbohrer angelegt. Einige wenige Modelle können aber auch die Spitze von Steinbohrern schärfen (bspw. von Drill Doctor).
Allerdings ist diese Funktion eher selten.
In den meisten Fällen lohnt es sich, einen neuen Steinbohrer zu kaufen, da es eher wahrscheinlich ist, dass die Spitze bei Steinbohrern abbricht.
Die dünne Platte in der Steinbohrerspitze besteht aus Hartmetall und ist nachträglich in den Bohrerschaft eingefügt.
Ist diese Platte abgebrochen oder stark abgenutzt, kann der Steinbohrer auch nicht mehr durch Schleifen gerettet werden: Ein neuer muss her.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Auswahl.
Ihr Vergleich.org-Team