Wenn Sie einen Rauchmelder kaufen wollen, macht es grundsätzlich keinen großen Unterschied, ob Sie im Internet oder im Ladengeschäft kaufen. Im Internet ist das Angebot allerdings deutlich größer, auch sind die Preise mitunter etwas niedriger. Wichtig ist, dass Sie sich vor dem Kauf genau informieren, was für ein Gerät für Ihre Ansprüche das Richtige ist. Wir haben in unserem Überblick zu Rauchwarnmelder-Tests einige Kriterien ermittelt, anhand derer es leichter fallen dürfte, eine kompetente Kaufentscheidung zu treffen.
6.1 Zertifizierung
In Deutschland dürfen nur Rauchmelder verkauft werden, die das CE-Siegel tragen. Dieses ist genau genommen jedoch kein Prüfsiegel, sondern sichert dem Verbraucher lediglich eine grundlegende Qualität zu. Darüber hinaus gelten in Deutschland zwei Vorschriften, die regeln, welche Anforderungen ein Rauchmelder erfüllen muss. Das sind die DIN EN 14604 und ergänzend dazu die DIN 14676. Diese besagen folgendes:
- Das Alarmsignal eines Rauchwarnmelders muss mindestens 85 dB in einem Abstand von 3 m betragen.
- Ein Signal, das den anstehenden Batteriewechsel ankündigt, muss mindestens 30 Tage lang wiederkehrend ertönen.
- Die Funktion des Melders muss z. B. mit einem entsprechenden Knopf überprüft werden können.
- Der Rauch muss von allen Seiten an die Rauchmesskammer gelangen können. Die Einlassöffnungen der Messkammer müssen kleiner als 1,3 mm sein und müssen vor einer Verschmutzung durch Insekten geschützt sein.
Neben diesen grundsätzlichen Bestimmungen gibt es verschiedene Siegel, die die Sicherheit eines Rauchmelders garantieren. Dazu gehören unter anderem das TÜV-Siegel und die VdS-Zertifizierung. Letztere wird von der VdS Schadenverhütung GmbH, dem Prüfinstitut des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), erteilt. Die VdS prüft in der Regel nach strengeren Gesichtspunkten als der geltenden Norm, daher stellt die Zertifizierung einen besonderen Qualitätshinweis dar. Da das Verfahren jedoch relativ teuer ist, muss ein Gerät ohne die entsprechende VdS-Zertifizierung nicht zwangsläufig schlecht sein. Der Hersteller Pyrex beispielsweise verzichtet auf das kostspielige Prüfverfahren.
6.2 Wirkungsweise
In Kapitel 2 unseres Ratgebers haben wir Ihnen die verschiedenen Funktionsweisen von Rauchmeldern und Hitzemeldern vorgestellt. In vorliegenden Rauchmelder-Tests werden meist Geräte, die ausschließlich auf Hitze reagieren, außer Acht gelassen. Allerdings sind unter den getesteten Produkten einige Multikriterien-Melder, die neben Rauch auch auf Hitze reagieren. Diese Modelle sind beispielsweise in Küche, Bad oder Werkstatt sehr sinnvoll, da man während des Kochens, Badens oder Heimwerkens die Raucherkennung zeitweise deaktivieren kann. Wer in diesen Räumen nicht auf einen Rauchmelder verzichten will, sollte auf ein solches Multifunktions-Gerät zurückgreifen. Gewöhnliche Rauchmelder sollten Sie dagegen hier nicht einsetzen, da es sonst gehäuft zu Fehlalarmen kommen würde.
In Räumen, in denen geschlafen wird, ist der klassische Rauchmelder dagegen die bessere Wahl. Die thermische Aktivierung des Alarms würde Ihnen dort nichts nützen, da der fotoelektrische Sensor bereits vorher ausgelöst würde.
Tipp: Statt eines Multikriterien-Melders können in Bad, Küche und Werkstatt auch einfache Hitzemelder eingesetzt werden.
6.3 Batterie und Haltbarkeit

9 Volt Block-Batterien gibt es z.B. von Duracell.
Bei den Stand-Alone-Rauchmeldern haben Sie die Wahl zwischen Geräten, bei denen regelmäßig die Batterie gewechselt werden muss und solchen, bei denen einmalig eine Lithium-Batterie eingesetzt wird, die die gesamte Lebenszeit des Rauchmelders durchhält. Diese beträgt 10 Jahre, danach muss der Melder so oder so ersetzt werden. Dies hat nichts mit der nicht wechselbaren Batterie zu tun.
Bei der Haltbarkeit eines Rauchmelders geht es in erster Linie um den Sensor. Der fotoelektrische Sensor, der auf die Brechung des Lichts an kleinen Partikeln (wie z. B. Ruß) reagiert, verschmutzt mit der Zeit. Hausstaub und Dämpfe sind die Ursache. Das Erblinden des Sensors ist leider unumgänglich, da es sich bei Schlaf- und Wohnräumen nicht um sogenannte Reinräume mit Schutzatmosphäre handelt. Regelmäßiges Absaugen des Rauchmelders mit dem Staubsauger kann zwar den Prozess verlangsamen, ihn aber nicht gänzlich verhindern. Moderne Rauchmelder verfügen häufig über eine sogenannte Verschmutzungskompensation. Dabei reguliert ein Elektronikchip die Empfindlichkeit des Sensors über die Jahre so, dass möglichst selten Fehlalarme ausgelöst werden. Dennoch: Je älter der Rauchmelder wird, desto häufiger kann die Verschmutzung des Sensors zu Fehlalarmen führen. Daher müssen alle Rauchmelder – ob mit Wechsel-Batterie oder Langzeit-Batterie – nach 10 Jahren ausgetauscht werden.
Wir empfehlen die Longlife-Produkte, weil sie neben dem geringeren Wartungsaufwand im Vergleich zu den zusätzlichen Kosten für Batterien bei Wechsel-Geräten trotzdem günstig sind.
Tipp: Funkvernetzbare Rauchmelder verfügen mitunter auch über einen 230 V Anschluss, da die Geräte für die Aufrechterhaltung einer Funkverbindung sehr viel Energie benötigen. Batterien wären hier schnell verbraucht.
6.4 Vernetzbarkeit

Für den Gira Dual VdS gibt es ein zusätzliches Funk-Modul.
Wer auf mehreren Etagen oder in einem größeren Haus wohnt, sollte über Rauchmelder mit Funk-Vernetzung nachdenken. Ein solches Modell ist der Gira Dual VdS, für den optional ein entsprechendes Funk-Modul erworben werden kann. Die einzelnen Rauchmelder verbinden sich dann miteinander und lösen gleichzeitig Alarm aus, wenn einer der Sensoren Rauch registriert. Grundsätzlich sollte sich pro Etage jeweils ein Melder im Flur sowie weitere Geräte in den Schlafzimmern und Kinderzimmern befinden. In einem Haus sollten darüber hinaus auch Dachboden und Keller abgedeckt werden.
Funk-Rauchmelder bzw. Brandmeldesysteme sind vergleichsweise teuer, daher lohnt sich die Anschaffung nur, wenn der Alarm eines Rauchmelders durch viele Türen und Wände so stark gedämpft würde, dass Sie ihn im Schlaf überhören könnten. In den meisten Wohnungen reichen einfache Stand-Alone-Rauchmelder aus.
6.5 Montagemöglichkeiten
Die sicherste Befestigungsmöglichkeit für Rauchmelder besteht darin, ihn fest an die Decke zu schrauben. Wem das Bohren über Kopf zu aufwändig ist, dem empfehlen wir spezielle Magnetklebepads oder Gelpads. Diese werden auf einer Seite an die Decke geklebt, an der anderen kann der Rauchmelder einfach angedrückt werden. Vorsicht jedoch: Diese Befestigung gibt es nicht für jedes Produkt. Damit die Klebepads halten, muss die Rückseite der Geräte glatt und ebenmäßig sein. Informieren Sie sich also vor dem Kauf, ob Sie den Melder festkleben können, oder doch bohren müssen. In diversen Feuermelder-Tests zeigte sich, dass der Pyrexx PX1 über ein gutes Befestigungssystem zum Kleben verfügt.
6.6 Bedienung
Jeder Rauchmelder muss regelmäßig überprüft werden. Nur so können Sie sicherstellen, dass das Gerät im Ernstfall auch auslöst und Sie so vor einem Brand warnt. Um den Rauchmelder zu testen, verfügt jeder in Deutschland zugelassene Rauchmelder über eine entsprechende Funktionstaste. Besonders einfach lässt sich diese bedienen, wenn das äußere Gehäuse als Taste dient. In diesem Fall können Sie den Prüfalarm bequem vom Boden aus auslösen, indem Sie die Tasten mit einem Besenstiel oder einem ähnlichen Objekt drücken. Andernfalls müssten Sie für die Bedienung erst auf eine Leiter steigen. Meist lässt sich mit ein und derselben Taste auch ein Fehlalarm abschalten.
Darüber hinaus gibt es einige weitere Funktionen, die den Umgang mit dem Rauchmelder erleichtern können. Viele Modelle zeigen über ein regelmäßiges Blinken ihre Funktionsbereitschaft an. Gerade in Schlafräumen kann das jedoch schnell stören. Daher sind Geräte, deren Funktionsleuchte sich bei Dämmerung automatisch dimmt, besonders dort zu empfehlen. Gleiches gilt für die Warnung bei einem Ausfall der Batterie.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe auf Ihre Empfehlung über 50 Rauchmelder von Hekatron durch ein Fachunternehmen einbauen lassen. ein Großteil der Rauchmelder sind bereits ausgefallen, die ersten nach 4 Jahren. Wie können Sie diese dann mit sehr gut bewerten? Unterstützung von Hektaren bekommen Sie nicht. Das bei so sicherheitsrelevanten Produkten. Da kann ich gleich Melder für 5 Euro kaufen. Vielen Dank für Ihre Zeit!
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Rauchmelder-Vergleich.
Wir freuen uns, dass Sie Ihre anders gearteten Erfahrungen mit uns und unseren Lesern teilen und so dazu beitragen, einen tieferen Einblick in die Qualität des Produkts zu bekommen.
Wir möchten außerdem darauf hinweisen, dass es bei ein und demselben Produkt immer vorkommen kann, dass für unterschiedliche Leser unterschiedliche Aspekte von Bedeutung sein können.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ein sehr empfehlenswerter Vergleich. Alle Fragen zu den einzelnen Fachgebieten wie Technik, gesetzliche Vorschriften und Preise werden abgearbeitet, wodurch ein komplettes Paket entsteht.
Mir graut es vor einem ständig blinkendem Gerät im Schlafzimmer.
Gibt es auch Modelle ohne einen Blinker?
Heidi H.
Liebe Heidi,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Rauchmelder-Vergleich.
Die meisten Modelle haben aus eben diesem Grund keine Status-LED, welche eine Betriebsbereitschaft anzeigt.
Das Gerät von EI Electronics ist ein Beispiel dafür.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Stiftung Warentest…..Hier wirds ganz deutlich bei diesem Test !!!!! „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.´´ Gerade die ersten beiden Hersteller haben miese Kritiken im Bereich der geträumten 10jährigen Batterielaufzeit. Es werden bis 5 Jahre alte Geräte geliefert, Haltbarkeit zwischen 1 bis 5 Jahre. So hilft man der Wirtschaft und macht sich mit schuldig des Betruges am Kunden. Jeder weiß es….zum Beispiel auch Amazon. Aber jeder Händler lässt es zu, trotz besseren Wissens. Ein großer Markt…ein großes Geschäft. Und der Umweltgedanke ??? Fehlanzeige….es gilt am großen Kuchen mit zu verdienen..stimmts Stiftung Warentest ? Wo kommt das Lithium her ? Hauptsache unsere Umwelt ist sauber. Wie war das mit dieser Umwelthilfe ? E-Autos….wir machen woanders die Umwelt kaputt. Hauptsache nicht bei uns und wir verdienen mit bei Zuwendungen. Es wird Zeit das gesetzliche Regelungen kommen gegen Hersteller die betrügen. Die etwas faseln von 12 jahre Haltbarkeit, obwohl die Melder laut Vorschrift nach 10 Jahren getauscht werden sollen. Die Kunden im Regen stehen lassen wenn es um Grantien gibt..das sollte auch für Händler gelten. Und zuletzt gegen Vereine und Stiftungen die falsche Einschätzungen und unbegründete erwiesene Meinungen und Tests über Medien zur Meinungsbildung aufzwingen. Soviel zum Thema Stiftung Warentest.
Sehr geehrter Leser,
was Sie über die Industrie und Umweltproblematik schreiben, ist nicht von der Hand zu weisen.
Nun können und wollen wir nicht für die Stiftung Warentest sprechen, und so hat es eines der Modelle, die wir aus deren Test erwähnen, auch gar nicht in unseren Produktvergleich geschafft. Deren Testsieger (unser Preis-Leistungssieger nach dem Stand 11.02.2019) ist schlichtweg einer der meistverkauften Rauchmelder Deutschlands. Dass die Stiftung Warentest ihn gekürt hat, ist für Vergleich.org ein Indikator, jedoch kein ausreichender Grund, ihn ebenfalls zu küren. Fakt ist: Er ist ein enorm populäres und – wichtiger – in den Erfahrungswerten der ALLERmeisten Käufer gelobtes Produkt. Das lässt sich ebenso wenig von der Hand weisen, wie grundlegende Probleme in Herstellung und Vertrieb.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
Warum gibt es keine Ionistationsmelder?