3.1. Die Qualität der Videoaufnahme: Full-HD ein guter Mittelweg

Mit der Videobrille sind selbst flüchtige Szenen nicht zu schnell vorbei für ein Foto.
Bei teuren und zumeist etwas größeren Action Cams findet sich oftmals die Auflösung 4K, die auch bei aktuellen Fernsehgeräten zu finden ist. Kleine und sehr günstige Mini Cams dagegen erreichen zum Teil nur VGA-Auflösung beim Video, was der Qualität eines Röhrenfernsehers entspricht.
Dabei gilt: Je höher die Videoauflösung ist, umso mehr Speicherplatz, Strombedarf und Rechenleistung sind gefordert. Aus diesem Grund ist die beste Videobrille nicht zwangsläufig das Modell mit 4K. Die Videobrille muss auch klein, leicht und ausdauernd sein. Mit der Auflösung Full-HD, die der Bildqualität einer Blu-Ray-Disc entspricht, gehen Sie genau diesen Mittelweg. Hier finden Sie manchmal auch „1080p“ als Bezeichnung, was Full-HD mit Vollbildverfahren bedeutet, also zum Beispiel 30 komplette Bilder je Sekunde.
Ein weiteres Kriterium für das Video stellen die Bilder pro Sekunde dar. Typische Werte, die auch viele Kameras erreichen sind dabei:
- 24 Bilder – typischer Hollywoodfilm
- 30 Bilder – typisch für Fernsehen und einfache Kameras
- 60 Bilder – auch von einfachen TV-Geräten darstellbar
- 120 Bilder – ideal für Zeitlupen, aber nur in teuren Geräten
Auch hierbei wird in den meisten Video-Brillen der Kompromiss von maximal 30 Bildern eingegangen, um ein niedriges Gewicht, ausreichend Akkukapazität und dennoch eine gute Videoqualität zu erzielen. Dabei spielt es im Grunde keine Rolle, ob es sich um eine teure oder günstige Videobrille handelt.
Tipp: Suchen Sie nach einer hohen Bildfrequenz, empfehlen wir Ihnen den Ratgeber zu Action Cams auf Vergleich.org, der weiter oben verlinkt ist. Die passenden Kameras sind jedoch schwerer, klobiger und ausnahmslos deutlich teurer als Videobrillen.
3.2. Die Bildqualität: Megapixel entscheidend
Nicht jede Video-Brille besitzt überhaupt eine Fotofunktion. Dafür sollte am besten ein zusätzlicher Fotosensor verbaut sein und ein weiterer Knopf ist nötig als Auslöser.
Nutzt die Brille allerdings den Sensor der Filmaufnahmen, erhalten Sie nicht mehr als eine Qualität von 2 Megapixeln (MP). Das entspricht einer sehr einfachen Selfie-Kamera. Wollen Sie die Bilder nur auf dem Smartphone-Display anschauen und nicht etwa vergrößern oder nachträglich bearbeiten, kann die Qualität ausreichend sein.
Selbst günstige Smartphones besitzen heutzutage jedoch Frontkameras mit wenigstens 5 MP. Mit dieser Auflösung erhalten Sie bereits Bilder, die auf einem Notebook-Display und selbst dem Fernseher mit 40 Zoll recht gut aussehen.
Soll die Kamerabrille hauptsächlich Bilder aufnehmen, empfehlen wir von Vergleich.org eine Auflösung von mindestens 10 MP, am besten noch mehr. Erst bei dieser Qualität lohnt sich ein nachträgliches Bearbeiten, Schneiden oder sogar das Entwickeln der Aufnahmen.
3.3. Für Videos muss der Speicher möglichst groß sein

Volle Konzentration auf das Wesentliche gelingt mit einer leichten und gut passenden Videobrille.
Eine häufig anzutreffende Größe für den Speicher sind 16 Gigabyte. Darauf können zum Beispiel folgende Inhalte gespeichert werden:
- 120 Minuten unkomprimierte Full-HD-Videos
- 300 Minuten komprimierte Full-HD-Videos
- 2.000 Bilder bei 20 MP
- 10.000 Bilder bei 2 MP
- 250 Stunden Musik
Videobrillen speichern Videos fast ausschließlich unkomprimiert. Das spart Rechenleistung und Sie können die Filme im Nachhinein wesentlich einfacher bearbeiten. Ob das Dateiformat dabei AVI oder MPEG heißt, spielt absolut keine Rolle.
Besitzt die Brille keinen internen Speicher, sondern nur einen Karten-Slot, sollten Sie am besten eine 32 Gigabyte große Karte wählen. Dieser Speicher reicht für fast alle Ihre Vorhaben. Die Größe wird zudem von so gut wie jedem Gerät unterstützt, größere Karten hingegen sind nicht immer kompatibel.
Über allzu hohe Mehrkosten müssen Sie sich hierbei ebenfalls nur wenige Gedanken machen. Die Micro-SD-Karten gibt es zum Beispiel auch bei Aldi oder Lidl für durchschnittlich 10 Euro – und im Internet sogar noch deutlich günstiger.

3.4. Die Akkuleistung: Klein und leicht oder groß und ausdauernd
Mit einer hohen Akkuleistung ist stets ein höheres Gewicht verbunden. Wichtig ist diese vor allem bei der Aufzeichnung von Videos. Mit einer niedrigen Kapazität erreichen Sie in der Praxis lediglich eine Aufnahmezeit von deutlich unter einer Stunde. Bei großen Akkus dagegen sind bis zu drei Stunden oder sogar mehr möglich.
Wollen Sie häufig Videos von Ihren Fahrten mit dem Rad oder Ihren Bewegungen etwa beim Klettern aufzeichnen, sollten Sie deshalb lieber einen großen Akku wählen.
Stehen dagegen Fotos im Mittelpunkt oder das Gewicht in g, tendiert die Empfehlung in der Kaufberatung eher zu einem kleinen Akku. In verschiedenen Videobrillen-Tests im Internet sind die Modelle mit wenig Akkukapazität in der Regel verhältnismäßig leichte Brillen, die besonders bequem zu tragen sind. Zudem lassem sich selbst mit einer geringen Akkukapazität mehrere hundert Bilder aufnehmen.
3.5. Eine große Linse fängt ausreichend Licht ein

Besonders auf dem Rad ist das freihändige Filmen ideal, um spektakuläre Bilder zu erhalten.
In unterschiedlichen Tests von Videobrillen im Internet zeigt sich, dass der Blick auf den Aufbau der Linse lohnenswert ist. Mit einer kleinen Linse sparen Sie vor allem Gewicht und Platz, erhalten also eine kleine und schlanke Videobrille.
Wollen Sie damit aber auch bei weniger optimalen Bedingungen gute und helle Fotos und Videos aufzeichnen, sollte sie am besten mindestens 5 mm groß sein. Gerade bei schlechtem Licht wie im Wald oder bei starker Bewölkung kann eine etwas größere Linse das Licht besser einfangen und somit gelungenere Aufnahmen erstellen.
3.6. Die Anschlüsse der Videobrille: Am praktischsten mit Micro-USB
An jede Mini Camera gehört mindestens ein Micro-USB-Anschluss. Über diesen können Sie sowohl den Akku aufladen als auch Bilder und Filme auf dem Computer speichern. Einige Modelle verwenden dagegen Mini-USB. Diese veralteten Anschlüsse werden nur noch selten eingesetzt und Sie sollten in jedem Fall darauf achten, dass das passende Kabel beiliegt.
Eine Videobrille mit HDMI findet sich hingegen kaum. Für die direkte Ausgabe der Aufnahmen an einem Fernseher über HDMI ist zusätzlichen Technik notwendig, die in einer möglichst leichten und kleinen Videobrille kaum ihren Platz findet.
Bluetooth oder ein Klinkenstecker dienen nur dazu, Musik zu übertragen. So können Sie bei einem Modell mit Kopfhörern zum Beispiel Ihr Smartphone koppeln. Da ein Mikrofon stets verbaut ist, besteht oftmals sogar die Möglichkeit, die Kamerabrille zusätzlich als Headset zu verwenden.

Guten Tag,
mich würde interessieren, wofür die anderen Farben bei den Wechselgläsern zu gebrauchen sind.
Grüße
Bernhard Stütz
Guten Tag Herr Stütz,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Videobrillen-Vergleich.
Eine starke Verdunklung ist gut bei direkter Sonneneinstrahlung und klare Gläser eignen sich vor allem nachts.
Gelb erhöht den Kontrast und hilft im Halbschatten oder bei Dämmerung gut zu sehen, wobei jedoch Warnfarben verfälscht werden. Grün verbessert die Farbwahrnehmung, verringert aber Kontraste. Eine graue Tönung verringert insbesondere Spiegelungen auf Wasseroberflächen.
Mit den besten Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team