3.1. Softpad vs. Hardpad: Die DPI-Schlacht
Klar geworden ist: Das Softpad eignet sich für eine geringe DPI und somit einer langsameren Maus-Cursor-Bewegung und das Hardpad für eine hohe DPI.
Wann wird von „geringer“ und „hoher“ DPI gesprochen?

Das Razer Gigantus V2 Softpad.
Natürlich gibt es keine klar definierten Grenzen, aber diverse Breakpoints.
Im Zeitalter der kleineren Monitore mit 640 x 480 Pixel galten 400 dpi als guter Richtwert für die Gamerszene. Mittlerweile hat sich der Wert auf 800 dpi hochgeschraubt und gilt als Maximalwert für Shooter wie Counterstrike: Global Offensive (auch CS: GO). Sauberes Zielen ist zudem auch bei Grafikprogrammen eine wichtige Eigenschaft.
Eine höhere DPI von 1.200 und mehr lohnt sich besonders bei Battlefield oder Bad Company, um beispielsweise die Panzerfahrzeuge schnell drehen zu können. Auch bei MOBAs (Multiplayer online battle arena) wie League of Legends profitieren Spieler von der hohen Geschwindigkeit und können sich so einen schnelleren Überblick auf der Karte verschaffen. Viel mehr als 2.000 dpi stellen allerdings die wenigstens PC-Maus-Nutzer ein.
Was bedeuten diese Zahlen für die Mauspad-Wahl?

Die Steuerung diverser Kampfmaschinen wie in Battlefield funktioniert mit Hardpads am besten.
Offensichtlich betrifft das Fachsimpeln über Mousepads überwiegend Gamer, weshalb viele Modelle direkt Gaming-Mousepad heißen. Zwar sollten sich auch Grafiker darüber Gedanken machen, doch nutzen diese meist ein Grafiktablett statt der Computermaus. Das Softpad ist für dieses Klientel der Gamer und Grafiker meist die beste Wahl.
Doch welches Mousepad wählt der Otto-Normal-Nutzer?
Einstellungsmöglichkeiten
Das Mauspad ist im Endeffekt nichts anderes als eine weitere Einstellungsmöglichkeit der DPI für die PC-Maus.
So können Sie weitere Einstellungen vornehmen:
- über die Maus selbst
- über das Betriebssystem
- über Spiel- & Programm-Software
- über das Mauspad
Alle diese Elemente können kombiniert werden und führen zur gewünschten Geschwindigkeit und Präzision.
Im Angesicht der steigenden Auflösungen bei Bildschirmen wird für den normalen Gebrauch 800 dpi für manche Internet-Surfer womöglich zu langsam sein. Hier wird sich die breite Masse in der goldenen Mitte zwischen 800 und 1.200 dpi einfinden. Entsprechend vielseitig ist die Wahl des Mauspads.
- Flexibilität & Mobilität: Hier lohnt sich das zusammenroll- und faltbare Softpad.
- Komfort: Das Hardpad (z .B. Kunststoff-Mousepad) bietet Gel-Handgelenkauflagen, Beleuchtung und extra USB-Ports.
- Größe: Mit dem Softpad kann das Mauspad eine ganze Tischmatte sein. Hardpads bleiben stets „kleiner“ (max. 350 mm Breite).
- Design: Sowohl Hardpads als auch Softpads können kreative Bilder auf der Oberfläche haben. Besonders edel wirkt das Aluminium- oder Glas-Mousepad (Hardpads).

Das Hardpad gilt durch die geringe Reibung der PC-Maus an der Oberflächenstruktur als Speed-Mousepad (hohe DPI – geringe Präzision). Das Softpad hingegen ist durch die größere Reibung ein Control-Mousepad (geringe DPI – hohe Präzision).
3.2. Handgelenkpolster sind oft weniger ergonomisch als gemeinhin angenommen

Gelpads sollen schonend für das Handgelenk sein und sind auch als Gaming-Mousepad geeignet.
Eine Sehnenscheidenentzündung entsteht durch Überbelastung und kann bei Nichtbehandlung chronisch werden. Der sogenannte Mausarm beschreibt eine solche überlastete Sehne durch die tägliche Benutzung der PC-Maus.
Hersteller haben entsprechend reagiert und ergonomische Mauspads mit Handgelenkauflage entwickelt. Das soll entlastend wirken. Zwar verhindert ein solches Kissen oder Gelpad einen krummen Winkel im Handgelenkt, ändert an der Monotonie der Handbewegung jedoch nichts. Denn besonders das Klicken auf die Maustaste löst eine Sehnenscheidenentzündung und somit den Mausarm aus.
Außerdem ist der ergonomische Effekt stark von der Statur des Nutzers abhängig. Die Handgelenkauflagen haben unterschiedliche Größen und sind für manche Anwender zu groß oder zu klein, was einen gegenteiligen Effekt – nämlich Schmerzen, auslösen kann.
Fazit: Ein Mousepad mit Handgelenkauflage dient einer bequemen Haltung, kann den sogenannten Mausarm aber nicht zu 100 % verhindern. Sollte die Haltung mit Kissen oder Geldpad Schmerzen verursachen, ist die Erhöhung für Sie ungeeignet und das Mauspad sollte ausgetauscht werden. Ein vorheriger Test des Mousepads ist leider kaum möglich, da sich erst bei längerer Belastung herausstellt, ob die Erhöhung sich positiv oder negativ auswirkt.

3.3. Design-Mousepad und warum schlichte Mousepads die bessere Wahl sind
Die Stiftung Warentest …
… hat bisher noch keinen Mousepad-Test 2023 durchgeführt. Externe Eingabegeräte werden allgemein eher als Randthema behandelt. Im Jahr 2003 gab es zwar Themen wie „PC-Maus reinigen“ und „Ergonomie-Maus“, was jedoch den heutigen technischen Standards nicht mehr gerecht wird.

Viele Käufer wollen ihr Mousepad selbst gestalten, ein Foto-Mousepad zusammenstellen oder das Mousepad bedrucken lassen. Meist liegt der Fokus der Hersteller dann auf dieser Sonderfunktion und nicht auf der Qualität der Materialien. Das Wichtigste sollte beim Mauspad-Kauf die Material-Oberseite sein, welche durch Fotos und Drucke einen Qualitätsverlust erleidet.
Es gibt auch Design-Mauspads, die ein vorgefertigtes Motiv abgebildet haben. Mousepads mit Anime-, Blumen- und Drachen-Motiven sind Eyecatcher. Auch hier lässt die Qualität oft zu wünschen übrig: Die Sublimationsschicht löst sich, es kommt zum Ausfransen und zu guter Letzt hinterlässt die PC-Maus kreidige Spuren auf dem geliebten Design.
Auch technisch gibt es Schwierigkeiten mit Design-Mauspads.
Manche PC-Mäuse haben Schwierigkeiten bei sehr kontrastreichen Mauspads. Aus diesem Grund sind die meisten Modelle in schlichtem Schwarz gehalten, welches das Licht ohne einen zu starken Rückwurf zum Sensor weiterleitet. Wechseln die Farben durch kreative Motive allerdings, wird das Licht je nach Bereich unterschiedlich reflektiert und sorgt für Verwirrungen beim Sensor, was zu einem hakenden Cursor führt.
Fazit: Auf Nummer Sicher gehen Sie mit schlichten Mauspads, die funktional und auch langlebig sind.
3.4. S bis XXL: Die Mousepad-Größe wird schnell zur Kostenfalle

Mit einem großen Mauspad kann auch die Tastatur oder der Laptop darauf untergebracht werden.
Seit 2015 haben Hersteller neue Mauspad-Maße für sich entdeckt: Statt maximal 450 mm Breite gibt es die doppelte Größe von 900 mm Breite und mehr auf dem Markt. Als Neuheit hat das große XXL Mousepad allerdings auch seinen Preis.
Beispiel: Während small-sized zehn Euro kostet, müssen für das große XXL-Mauspad 45 Euro gezahlt werden. Das ist mehr, als die Mehrheit der PC-Nutzer für ihre PC-Maus überhaupt ausgeben. Je nach Hersteller unterscheidet sich der Preis natürlich, aber entsprechend auch die Qualität und Langlebigkeit.
Auf ca. 70 % dieses großen Mauspads steht letztendlich die Tastatur, welche (abgesehen vom Schutz vor Kratzern) nicht von der Unterlage profitiert, wie es bei der Gleiteigenschaft der Computermaus der Fall ist. Der Mehrpreis sollte also gut überlegt sein.
Die Vor- und Nachteile eines solchen XXL-Mauspads:
Vorteile- Maus und Tastatur / Laptop schonend abgestellt
- für beide Hände Vorteile: weich, warm, schweißabsorbierend
- absolut rutschfest
- genug Platz, um nicht mit der Maus von der Kante abzurutschen
Nachteile- Verrücken nur als ganze Einheit möglich
- XXL Modelle haben einen deutlich höheren Preis
Helfen Sie anderen Lesern von Vergleich.org und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Mousepad Vergleich 2023.