3.1. Die Kugel ist von zentraler Bedeutung
Friktion
Damit ist schlicht die Reibung zwischen der Kugel und ihrem Lager gemeint. Lässt diese sich in ihrer Kraft verändern, können Sie auch schwere Kameras leicht bewegen, ohne immer wieder die Feststellschraube zu lösen und anzuziehen.
Am Kugeldurchmesser lässt sich insbesondere die Stabilität ablesen. Je höher der Wert ist, umso geringer wirken sich zum Beispiel die Hebelkräfte aus, die durch eine seitlich oder schräg positionierte Kamera erzeugt werden.
Noch deutlicher nimmt mit dem Durchmesser zudem die Oberfläche der Kugel zu. Das Lager der Kugel wird dadurch größer ebenso wie die Auflagefläche für die Arretierschrauben und die Friktionskontrolle, sofern eine vorhanden ist.
Eine hohe Tragfähigkeit und Stabilität während der genauen Positionierung werden Sie nur mit einer entsprechend großen Kugel erreichen. 40 mm sind dabei ein guter Richtwert. Aber auch mit einem Mini-Kugelkopf und dem passenden Tripod lassen sich Kompaktkameras und kleine Systemkameras gut verwenden.
Einige Hersteller setzen darüber hinaus ganz besondere Materialien für die Kugel ein, wie Gitzo es mit Wolframdisulfid vormacht. Die Vorteile sprechen für sich, sind aber nicht immer gefragt:
Vorteile- sehr hart für lange Haltbarkeit
- hohe Tragfähigkeit durch robustes Material
- Alterung der Oberfläche fast ausgeschlossen
Nachteile- sehr hohe Herstellungskosten
- nur im Dauereinsatz sinnvoll
3.2. Technische Daten nicht nur auf Reisen wichtig

Mit Kugelkopf können Sie die Kameraposition beliebig einstellen und Ihr Motiv perfekt einfangen.
Wollen Sie auch in einer kleinen Fototasche Stativ und Kugelkopf mitnehmen, stehen das Gewicht in g und die Höhe in mm im Mittelpunkt. Anhand der Marke Manfrotto lassen sich die Unterschiede deutlich illustrieren: Während der Manfrotto-Kugelkopf MH492-BH nur 140 g wiegt und 65 mm lang ist und in die Kategorie „Mini“ fällt, bringt der MHXPRO fast das Vierfache auf die Waage und ist doppelt so lang.
In einer kleinen Kameratasche, in der schon der kompakte Tripod nur mit Mühe zu verstauen ist, ist ein ebenso kleiner und leichter Kugelkopf natürlich sinnvoll. Andererseits ist selbst der größte und schwerste Kugelkopf in einer umfangreichen Fotoausrüstung noch eines der kleinen Bestandteile.
Arbeiten Sie mit einem großen Kamerastativ, dann sollte vor allem die Tragfähigkeit des Kugelgelenks im Mittelpunkt stehen. Während kleine Stativköpfe oft nur wenige kg aushalten, was speziell für Kompaktkameras vollkommen genügt, erreichen große Kugelköpfe 10 oder mehr kg. Damit können Spiegelreflexkameras mit Teleobjektiven und andere schwere Technik mühelos fixiert werden.
Tipp: Haben Sie weiteres Zubehör wie zum Beispiel Befestigungsschienen im Einsatz, wirken zusätzliche Hebelkräfte auf den Stativkopf. Wir von Vergleich.org empfehlen deshalb, bei der Tragfähigkeit lieber deutlich über dem Gewicht der Kamera anzusetzen als ein instabiles Gelenk zu riskieren.
3.3. Libellen zeigen die Ausrichtung an
Mit Wasserwaagen können Sie die genaue Ausrichtung der Kamera einstellen. Mindestens zwei solcher Libellen sollten am oberen Teil des Kugelkopfs vorhanden sein, damit die Kamera genau in horizontale Ebene gebracht werden kann. Je länger jede Libelle dabei ist, umso einfacher lässt sie sich ablesen und auch einstellen.
Bei einigen Kugelköpfen findet sich auch an der Basis eine Libelle. Diese dient dazu, auch das Stativ selbst horizontal ausrichten zu können, um beispielsweise eine 360-Grad-Fotografie zu generieren. Viele Dreibeine besitzen jedoch bereits eine eingebaute Wasserwaage, sodass dieses Extra gar nicht notwendig ist.
Tipp: Grundlegend genügt eine einzelne punktförmige Libelle, um die Kamera auszurichten. Haben Sie jedoch die Wahl, empfehlen wir von Vergleich.org zwei separate Anzeigen, da die Ausrichtung damit wesentlich genauer wird.
3.4. Anbauteile bringen zusätzliche Funktionen

Bei schwierigen Lichtverhältnissen sind Stative mit Kugelkopf sehr hilfreich.
Wie unterschiedliche Kugelkopf-Tests im Internet zeigen, darf auch der Blick auf die Extras und Zusatzausstattungen nicht fehlen. Besonders wichtig sind hierbei die Schnellkupplungen, die einen zügigen Auf- und Abbau erlauben und Ihnen das Schrauben ersparen.
Vor allem bei Einsatz mehrerer Kameras sind vormontierte Schnellwechselplatten sinnvoll eingesetzt. Mit einer Einrastfunktion sitzen Sie in der Regel fest und sicher, aber natürlich niemals genauso fest wie durch das direkte Einschrauben in das Gewinde der Kamera.
Obwohl die meisten Modelle „Arca-Swiss-kompatibel“ sind, also einem Standard folgen, zeigt zum Beispiel der Blog augenblicke-eingefangen, dass es Ausnahmen gibt und es leider keine Universal-Platte für alle Stativköpfe und Kameras gibt. Um keinen teuren Sturzschaden zu riskieren, ist es deshalb am sichersten, Platten und Verschluss immer vom selben Hersteller zu nehmen.
Einige Anbauten erlauben zusätzlichen Komfort. Statt kleiner Einstellrädchen gibt es mitunter längere Griffe zum Einstellen der Kugelköpfe. Mit diesen können Sie genauer eine Position bestimmen und fixieren, was besonders bei schwerer Kameratechnik wichtig wird.
Mit einem Blitzschuh-Adapter haben Sie bei kleinen Kugelköpfen die Möglichkeit, diese etwa auf einer Spiegelreflexkamera zu montieren oder dort eine zusätzliche Videokamera oder LED-Licht variabel anzubringen.

Hi,
mein Stativ hat ein kleines Gewinde. Kann ich damit trotzdem eine großen Kugelkopf benutzen?
Danke schonmal für Ihre Antwort
VG Bernd
Guten Tag Herr Winkelmann,
um eine Schraube mit 1/4 Zoll mit einem Gewinde der Größe 3/8 Zoll zu verwenden, gibt es spezielle Adapter, die auf die kleine Schraube aufgesetzt werden. Allerdings wird die Verbindung nicht so stabil wie bei einem Stativ, das von vornherein eine große Schraube besitzt.
Bei einer leichten Kamera besteht aber kein Risiko, wenn Sie einen solchen Adapter nutzen. Und auch für die ungekehrten Fall einer zu großen Schraube und eines zu kleinen Gewindes finden sich Adapterplatte, die die Verbindung dennoch herstellen können.
Mit den besten Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team