Insgesamt gibt es ca. 320 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Wir möchten Ihnen in diesem Kapitel jedoch nur die häufigsten Kopfschmerzarten vorstellen.
Außerdem geben wir Tipps, welche Präparate aus unserem großen Kopfschmerztabletten-Vergleich 2023 jeweils zur Selbstmedikation geeignet sind. Diese Tipps basieren auf den wissenschaftlich fundierten Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft.
1.1. Spannungskopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen treten oft zusammen mit Verspannungen der Nackenmuskulatur auf.
Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form der Kopfschmerzen neben der Migräne. Gemeinsam sind beide Krankheiten für ca. 90 % der Kopfschmerzdiagnosen verantwortlich.
Spannungskopfschmerzen treten immer beidseitig auf und werden als dumpf und drückend beschrieben. Gleichzeitig können Sie mit Verspannungen der Schulter- und Nackenmuskulatur einhergehen – daher auch der Name. Ursache der Kopfschmerzen sind die Verspannungen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch nicht.
Mit folgenden Medikamenten können Sie Spannungskopfschmerzen lindern:
- Empfehlenswert: ASS, Diclofenac, Ibuprofen 400 sowie folgende Kombipräparate: ASS + Paracetamol + Koffein (zum Beispiel Thomapyrin) oder Paracetamol + Koffein
- Bedingt empfehlenswert: Paracetamol als Mono-Präparat
- Nur in Einzelfällen empfehlenswert: Naproxen sowie die Kombipräparate: ASS + Paracetamol und ASS + Vitamin C
1.2. Migräne

Charakteristisch für eine Migräne sind die einseitig auftretenden Kopfschmerzen.
Die Migräne ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung. Besonders häufig tritt Migräne bei Frauen auf, insgesamt sind ca. 10 % der Bevölkerung betroffen.
Die Symptomatik einer Migräne-Attacke ist vielseitig und kann individuell unterschiedlich ausfallen. Oft treten (mittel-)starke einseitige Kopfschmerzen aus, die als pulsierend oder pochend beschrieben werden. Durch körperliche Aktivitäten wie Sport werden die Migräne-Kopfschmerzen stärker. Zusätzlich leiden Betroffene unter Übelkeit oder einer Licht- oder Geräuschempfindlichkeit.
Außerdem treten bei einigen Migräne-Patienten Sehstörungen auf – zum Beispiel Lichtblitze oder ein teilweiser Verlust des Sehvermögens. Diese Sehstörungen nennt man Aura. In den meisten Fällen geht eine Aura der Kopfschmerzphase um ca. eine Stunde voraus. Vereinzelt keine eine Migräneaura aber auch ohne folgende Kopfschmerzen vorkommen.
Als Migräne-Tabletten sind folgende Medikamente geeignet:
- Besonders empfehlenswert: Kombipräparate aus ASS, Paracetamol und Koffein
- Empfehlenswert: ASS, Ibuprofen, Naratriptan, Paracetamol
- Nur in Einzelfällen empfehlenswert: Naproxen sowie diese Kombipräparate: ASS + Paracetamol und ASS + Vitamin C
Einige pflanzliche Schmerzmittel werden explizit zur Migräne-Vorbeugung vermarktet – zum Beispiel Präparate mit Pestwurz-Extrakten. Belastbare wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit solcher pflanzlichen Migräne-Medikamente gibt es aber leider kaum.
1.3. Cluster-Kopfschmerz
Cluster-Kopfschmerz zeichnet sich durch extrem starke Kopfschmerzen aus, die einseitig an Augenhöhle und Schläfe verortet werden. Meist treten Cluster-Kopfschmerzattacken in einem gewissen Zeitraum relativ häufig auf und danach wieder für längere Zeit überhaupt nicht.
Übliche Schmerzmittel sind bei Cluster-Kopfschmerzen wirkungslos. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt als Mittel der ersten Wahl ausschließlich verschreibungspflichtige Medikamente. Suchen Sie also unbedingt einen Arzt auf, wenn Sie vermuten, dass Sie unter Cluster-Kopfschmerzen leiden.
1.4. Nebenhöhlenkopfschmerz
Kopfschmerzen können auch ein Begleitsymptom anderer Krankheiten sein. Ein typisches Beispiel sind die charakteristischen Kopfschmerzen, die im Rahmen einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) auftreten.
Je nachdem, welche Nasennebenhöhlen von der Sinusitis betroffen sind, treten die Kopfschmerzen im Stirn- oder Wangenbereich auf und werden stärker, wenn Sie den Kopf nach vorne beugen. Bei einer Sinusitis können Sie die Schmerzsymptome mit herkömmlichen Kopfwehtabletten bekämpfen. Gleichzeitig sollten Sie aber auch gegen die Ursachen vorgehen – zum Beispiel mit pflanzlichen Schleimlösern wie Gelomyrtol oder Sinupret sowie gegebenenfalls einem abschwellenden Nasenspray.

Das ist ja super interessant. Mir war gar nicht bewusst, dass es so große Unterschiede bei Schmerztabletten gibt. Und danke für die Gesundheits-Tipps, die sollte man glaube ich auch ohne Kopfschmerzen in den Alltag integrieren.
Hallo Sabine,
wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen helfen konnten. Und selbstverständlich können Sie unsere Gesundheitstipps auch im normalen Alltag nutzen. Gute Besserung!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von Vergleich.org