3.1. Nicht alle Belichtungsmesser sind für Langzeitaufnahmen geeignet

Damit das Wasser weichgezeichnet ist, wurde hier mit einer langen Belichtungszeit gearbeitet.
Bei vielen Belichtungsmesser können Sie eine Belichtungszeit zwischen einer Minute und 1/8.000 s einstellen.
Die meisten Fotografien werden mit Zeiten zwischen 1/50 und /500 s gemacht.
Allerdings sind sehr kurze Belichtungszeiten von 1/2.000 s beispielsweise für Sportereignisse oder bei sehr hellen Umgebungen, die mit offener Blende fotografiert werden sollen, notwendig.
Für Natur-Fotografien bei dunklen Lichtverhältnissen ohne künstliche Lichtquellen können dagegen sehr lange Belichtungszeiten von mehreren Sekunden erforderlich sein.
Auch für die Abbildung von Bewegungen werden oftmals längere Belichtungszeiten gewählt bis hin zur Astrofotografie, bei der auch mehrere Minuten belichtet wird.
Fazit: Um ein Bild trotz sehr kurzer oder langer Belichtungszeiten korrekt zu belichten, sollte der Handbelichtungsmesser einen möglichst großen Umfang an Belichtungszeiten abdecken.

Mit einem Gewicht von 110 g ist dieser Mcbazel-Belichtungsmesser sehr handlich.
3.2. Viele moderne Kameras erlauben einen hohen ISO-Wert von 16.000 oder höher
Gerade bei modernen Kameras hat sich die Bildqualität auch bei höheren ISO-Werten stark verbessert. Daher sollten Sie darauf achten, dass das Lichtmessgerät zumindest ISO 8.000 als Einstellung bieten, sonst können Sie diese und höhere ISO-Einstellungen nicht gemeinsam mit dem Belichtungsmesser benutzen.
Auch die Blendenwerte sollten einen möglichst großen Bereich abdecken, denn gerade bei Bildern mit sehr geringer Tiefenschärfe sind Blenden von f/1.2 nicht selten. Auch wenn sehr große Blenden wie 64 oder höher von Objektiven für Digitalkameras nicht unterstützt werden, sind solche Blendenwerte in der Großformatfotografie durchaus üblich.
Falls Sie also großformatig fotografieren oder gern mit geringer Tiefenschärfe arbeiten, sollten Sie einen Foto-Belichtungsmesser kaufen, der einen großen Blendenumfang abdeckt.
3.3. Mit Korrekturwerten können Sie auch bei High-Key- oder Low-Key-Fotografie den Belichtungsmesser benutzen

Mit Korrekturwerte gelingen auch High-Key-Bilder
Viele erfahrende Fotografen wissen, dass Kameras und Objektive modellspezifische Unterschiede in der Lichtaufnahme haben und korrigieren dies über sogenannten EV-Wert.
Der EV-Wert (von englisch: Exposure Value) ist der Belichtungswert einer Aufnahme. Er bezeichnet eine Reihe von Blenden und Belichtungszeitkombinationen, die zusammen jeweils einen EV ergeben.
Die Basis 0 EV wird durch Blende f/1 und einer Belichtungszeit von einer Sekunde erreicht. Bei 1 EV bzw. einer Belichtungsstufe halbiert sich die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, und es wird bei f/1 nur noch eine halbe Sekunde belichtet.
Bei gleicher Lichtempfindlichkeit von verschiedenen Kameras erhalten Sie so bei gleichem EV immer die gleiche Belichtung des Bildes. Daher wird diese Angabe als Standard in der Fotografie verwendet.
Bestimmte Stile wie Low-Key- oder High-Key-Fotografie erfordern ein gezieltes Unter- oder Überbelichten.
Damit der Belichtungsmesser trotzdem korrekte Einstellungswerte liefert, können Sie bei manchen Handbelichtungsmessern Korrekturwerte einstellen.
Nun werden bei allen Messungen die Korrekturwerte berücksichtigt und Sie erzielen den gewünschten Bildeffekt.
Die Korrekturwerte des Belichtungsmessers können auch im Film nützlich sein, wenn Sie zum Beispiel Day-for-Night drehen, also das Video gezielt unterbelichten.
Tipp: Wenn Sie möglichst flexibel Ihre Kreativität einsetzen möchten, ist ein hoher EV-Umfang von Korrekturwerten hilfreich, um die gelieferten Einstellungen des Belichtungsmessers direkt auf die Kamera übertragen zu können.
3.4. Touchscreens sind auch bei Dunkelheit lesbar
Bei Spiegelreflexkameras können Sie im Vergleich zu analogen oder Sofortbild-Kameras den ISO-Wert einfach verändern. Möchten Sie nun auch den ISO-Wert des Belichtungsmessers ändern, kann das bei manchen Modellen nur über mehrere Einstellungsebenen erreicht werden.
Bei einigen Modellen von Sekonic oder Gossen können Sie zwar den ISO-Wert ändern, allerdings müssen Sie dazu umständlich mehrfach an den Rädern der Belichtungsmesser von Gossen oder Sekonic drehen. Eine möglichst einfache Bedienung dagegen bieten Foto-Belichtungsmesser mit Touchscreens, denn dort können Sie die gewünschte Einstellung antippen.
Gerade bei Umgebungen mit geringem Licht sind manche externen Belichtungsmesser für die Kamera schwer zu lesen, da die Schrift oftmals klein aufgedruckt und nicht beleuchtet ist. Auch hier bieten Touchscreens durch ihr beleuchtetes Display einen Vorteil.
Tipp: Arbeiten Sie oft in dunklen Umgebungen und ändern oftmals die Kameraeinstellungen, sollten Sie lieber zu einem Kamera-Belichtungsmesser mit Touchscreen greifen.
3.5. Belichtungsmesser eignen sich auch für Videokameras und Camcorder

Der Belichtungsmesser sorgt auch bei Video für eine korrekte Belichtung.
Manche Belichtungsmesser lassen sich nicht nur für die digitale oder analoge Fotografie, sondern auch beim Filmen verwenden. Ein Belichtungsmesser, der universal aufsteckbar ist, lässt sich mit zahlreichen Kameratypen kombinieren.
Damit der Film, egal ob mit Spiegelreflexkamera oder Camcorder aufgenommen, auch richtig belichtet ist, werden bei einigen Lichtmessern Cine-Werte angegeben.
Cine-Werte werden auch Filmgangszahlen genannt und bezeichnen vereinfacht gesagt die passende Bilderanzahl pro Sekunde bei den gewählten Einstellungen.
Viele moderne Spiegelreflexkameras liefern mittlerweile sehr gute Videoqualität. Möchten Sie diese Möglichkeit nutzen, achten sie darauf, dass der Belichtungsmesser auch Film-Werte (Cine-Werte) anzeigt.
3.6. Manche Lichtmesser können auch Blitze steuern

Bei mehreren Blitzen ist es sinnvoll, wenn Sie diese mit dem Belichtungsmesser auslösen können.
Gerade im Foto-Studio wird oftmals mit mehreren Blitzen gearbeitet.
Dabei kann der in die Kamera integrierte Belichtungsmesser bei der Fotografie nur wenig helfen, denn er kann nur die Helligkeit für einen Blitz messen.
Haben Sie einen Hauptblitz, einen Akzentblitz und vielleicht noch einen Blitz für die Aufhellung des Hintergrunds, müssen Sie drei Messungen mit dem Belichtungsmesser (z.B. mit einem TTArtisan-Belichtungsmesser oder einem Belichtungsmesser von Gossen) durchführen.
Damit können Sie die gewünschte Beleuchtung erzielen, die sonst nur durch langwieriges Ausprobieren möglich wären.
Besonders hochwertige Handbelichtungsmesser lassen sich daran erkennen, dass die weiße Messkugel (auch Messkalotte oder Diffusorkalotte) versenken lässt, so dass der Blitzlichtmesser nur gerichtet misst, damit das nur das Licht eines Blitzes gemessen wird.
Nicht alle Belichtungsmesser messen Blitzlichter. Leider können Sie auch nicht mit allen Blitzlichtmessern Blitze auslösen. Einige hochwertige Geräte lassen sich jedoch mit einem Blitzsynchron-Kabel mit dem Blitz verbinden oder können Blitzsysteme wie PocketWizard oder Elinchrom ansprechen.
Tipp: Arbeiten Sie oft mit Blitzgeräten, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Belichtungsmesser Blitzlichter nicht nur messen, sondern auch steuern kann.
3.7. Spotmessungen benötigen meist zusätzliches Kamera-Zubehör

Für Low-Key-Aufnahmen sind Spotmessungen sehr hilfreich.
Mit vielen Belichtungsmessern lassen sich Objekt-, Licht-, Kontrast- und Blitzlichtmessungen durchführen.
Zwischen den Geräten gibt es kaum Unterschiede, was die Qualität der Messung und des messbaren Lichtumfangs betrifft.
Jedoch bietet einzig der Hersteller Gossen mit der Marke Starlite einen Spotbelichtungsmesser an, der ohne zusätzliches Kamera-Zubehör Spotmessungen durchführen kann.
Sollten Sie im Studio mit mehreren Lichtquellen bzw. Blitzen arbeiten, achten sie darauf, dass der Belichtungsmesser für die Kamera auch Kontrastwerte messen kann, um die gewünschte Lichtkomposition einstellen zu können.
Fazit: Der beste Belichtungsmesser hat einen großen Umfang hinsichtlich Messmodi, Belichtungszeiten, ISO-Werten, Blenden und Korrekturwerten. Zusätzlich ist er einfach bedienbar, kann Blitze steuern und bietet ein beleuchtetes Display für dunkle Lichtverhältnisse.

Mit nur fünf Buttons ist dieser Mcbazel-Belichtungsmesser leicht bedienbar.
Kann ich für die Belichtungsmessung nicht auch einfach eine normale Graukarte benutzen?
MfG
Peter
Lieber Peter,
natürlich können Sie für die Belichtungmessung auch eine Graukarte benutzen.
Die Graukarte lässt sich auf zwei Arten verwenden, Sie machen ein Bild mit der Graukarte neben dem Motiv, um die Graukarte in der Bildbearbeitung als Referenzwert zu nehmen.
Oder Sie halten die Graukarte vor das Motiv, damit das Licht, das später das Motiv beleuchtet, auf die Graukarte fällt. Nun müssen Sie ein Bild der Graukarte machen, das Sie anschließend im Menüpunkt manueller Weißabgleich als Referenzwert setzen.
Dabei müssen Sie allerdings bedenken, dass das Motiv erreichbar sein muss, damit Sie die Graukarte davor legen können. Ebenso benötigen Sie dafür meistens ein zusätzliches Stativ oder eine zweite Person.
Generell wird empfohlen, den manuellen Weißabgleich mehrmals durchzuführen und mehrere Testbilder zu schießen, damit Sie auch sicher sein können, dass die Belichtung korrekt ist.
Daher ist der Aufwand auch bei digitalen Kameras nicht unerheblich. Gerade bei analogen Kameras gestaltet sich der Einsatz der Graukarte durch die fehlende Möglichkeit von Testbildern als sehr schwierig.
Allerdings hat eine Graukarte noch einen wesentlichen Nachteil gegenüber einem Belichtungsmesser. Sie kann weder Blitzlicht messen, noch Blitzgeräte auslösen. Ebenso sind Korrektureinstellungen für kreative Zwecke nicht möglich.
Auch das Arbeiten mit mehreren Lichtquellen ist sehr umständlich, denn Sie müssen für jede Lichtquelle eine eigene Messung, einen eigenen Weißabgleich und entsprechende Testbilder machen.
Mit einem Belichtungsmesser gehen die Messungen dagegen schnell von der Hand und Sie können auch Blitzlicht-Messungen vornehmen, zusätzlich können Sie schnell unterschiedliche Kameraeinstellungen ausprobieren, was Ihnen mehr Flexibilität gibt.
Viel Spaß beim Fotografieren!
Ihr vergleich.org-Team