3.1. Äußerlichkeiten – das Außenmaterial

In einem Kompressions-Beutel können Deckenschlafsäcke platzsparend verstaut werden.
In einem guten Deckenschlafsack-Test werden Sie an den Materialeigenschaften eines Schlafsacks nicht vorbeikommen.
Die Außenhülle von Decken-Schlafsäcken besteht in den meisten Fällen aus Polyester oder Polyamid – möglich ist auch ein Polyester-Baumwoll-Gemisch, obwohl bei diesen Schlafsack-Arten der Polyester-Anteil bei etwa 80 % liegt und demnach die Eigenschaften der Kunstfasern zum Tragen kommen.
Sowohl Polyester als auch Polyamid haben den Vorteil, schnelltrocknend, wasserdicht und atmungsaktiv zu sein. Ein geringer Baumwoll-Anteil sorgt dafür, dass der Schlafsack etwas weicher und hautfreundlicher ist.
Da Baumwolle Feuchtigkeit leicht aufnimmt, ist sie als Außenmaterial nicht geeignet. Einzige Ausnahme: der Hütten-Schlafsack.
3.2. Die inneren Werte zählen – das Innenmaterial
Hülle und Fülle
Der Großteil der Decken-Schlafsäcke besteht aus Hohlfasern oder Mikrofasern (Polyamid oder Polyester).
Sowohl Hohlfasern als auch Mikrofasern zeichnen sich durch dämmende bzw. isolierende Eigenschaften aus.
Zudem sind sie besonders biegsam und weich, sodass Schlafsäcke mit Hohlfaser- oder Mikrofaser-Füllung kompakt zusammengerollt werden können.
Das Innenmaterial von Decken-Schlafsäcken besteht ebenfalls aus Polyester oder Polyamid. Ebenso möglich sind Nylon oder reine Baumwolle. Nylon und Polyester sind schnelltrocknend, leicht und atmungsaktiv. Dadurch eignen sie sich hervorragend für Sommer-Schlafsäcke. Gleichzeitig wärmen sie sich im Vergleich zu Baumwolle schneller auf.
Baumwolle hat hingegen den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit absorbiert. Dadurch bleibt sie beim Schwitzen nicht an der Haut kleben wie es beispielsweise bei Polyester der Fall ist. Dazu ist Baumwolle besonders weich und hautfreundlich. Nichtsdestotrotz trocknet Baumwolle langsamer, wodurch sie für Reisen in Gegenden mit wärmeren Temperaturen geeignet ist.
Unsere Empfehlung:
- Polyester/Nylon: Bei sehr tiefen und sehr hohen Temperaturen.
- Baumwolle: Bei trocknen oder hohen Temperaturen.
3.3. Jetzt wird’s heiß: Wo liegt Ihre Komfort-Temperatur?
Es hagelt Kritik
Obwohl die Norm EN 13537 Käufern eine gute Orientierung beim Kauf bietet, steht sie in der Kritik.
Bei den Temperaturwerten handelt es lediglich um Laborwerte. Es besteht folglich keine Praxisnähe, die beispielsweise das häufige Drehen im Schlafsack oder die Abnutzung (durch häufiges Waschen) berücksichtigt.
Aufgrund dessen garantieren die Temperaturangaben auf den Schlafsäcken keine absolute Sicherheit!
Unser Tipp: Wenn Sie wissen, bei welchen Temperaturen Sie zelten gehen möchten, packen Sie ein paar Temperaturgrade oben drauf.
Wenn Sie einen Decken-Schlafsack kaufen, müssen Sie sich außerdem an den Temperaturangaben orientieren, denn es sind auch warme Winter-Deckenschlafsäcke erhältlich.
Damit Sie als Kunde bei all den verschiedenen Temperaturangaben den passenden Deckenschlafsack-Testsieger finden, gibt es die Schlafsack-Norm EN 13537. Sie regelt seit 2005 die Anforderungen sowie die korrekte Bezeichnung von Schlafsäcken.
Zwischen drei Temperaturangaben wird unterschieden:
- Komforttemperatur (T comf): Temperaturwert gilt für die Standard-Frau (25 Jahre, 60 kg, 1,60 m). Bei diesem Wert schläft die Frau komfortabel ohne zu frieren.
- Grenztemperatur (T lim): Temperaturwert gilt für den Standard-Mann (25 Jahre, 70 kg, 1,73 m). Bei diesem Wert schläft der Mann komfortabel ohne zu frieren.
- Extremtemperatur (T ext): Bei diesem Temperaturwert besteht die Gefahr, dass die Standard-Frau unterkühlt.
Hinweis: Personen, die schnell frieren, sollten sich nach der Komforttemperatur (T comf) richten. Wer dagegen nicht so schnell friert, sollte sich an der Grenztemperatur (T lim) orientieren.
Mittlerweile gibt es aber auch einige Experten – bspw. den Outdoor-Ausrüster „Outdoorspezial“ – die von dieser Vorgehensweise abraten. Vielmehr empfehlen sie, sich ausschließlich an der Komfort-Temperatur zu orientieren.
Die Extremtemperatur spielt bei der Wärmeklassifizierung hingegen eine untergeordnete Rolle, da sie mehr einen theoretischen Wert darstellt.
» Mehr Informationen 3.4. Größe zeigen – Zu den Längen und Breiten von Deckenschlafsäcken

Eine selbstaufblasbare Isomatte zum Campen: Kältebrücken auf der Unterseite kann durch eine der Temperatur angepassten Isomatte vorgebeugt werden.
Die Standardlänge eines Deckenschlafsacks liegt zwischen 205 und 235 cm. Damit liegen die Längen bis zu 40 cm über dem Durchschnitt einer normal großen Person. Doch warum ist das so? Grund dafür ist der Umstand, dass man im Schlafsack liegt und nicht steht. Beim Liegen kommt es häufiger vor, dass man den Körper streckt und somit mehr Platz benötigt. Ebenso wird Schlafsäcken mit zusammenziehbarer Kapuze einiges an Länge genommen.
Tipp: Achten Sie darauf, dass der Schlafsack ca. 20 bis 25 cm länger als Ihre Körpergröße ist. Sie sollten weder oben noch unten an das Material stoßen, ansonsten entsteht durch die Stauchung des Materials eine Kältebrücke, die die isolierenden Eigenschaften des Schlafsacks schwächt.
Dasselbe gilt übrigens auch für zu große Schlafsäcke. Sind die Schlafsäcke zu groß und zu breit, hat es der Körper schwer, das gesamte Innenvolumen aufzuwärmen.
Da sich Decken-Schlafsäcke aufgrund Ihrer Geräumigkeit ohnehin durch eine schwächere Wärmeisolation bemerkbar machen, können Sie diesem Nachteil zumindest mit einem Ihrer Größe entsprechenden Modell ein wenig entgegen wirken.
3.5. Schwergewichte – Was ein Deckenschlafsack wiegt

Nur in einigen Fällen werden Sie ultraleichte Deckenschlafsäcke (weniger als 1.000 g) finden. Hier zum Beispiel den Schlafsack von Terra Hiker (750 g).
Decken-Schlafsäcke sind im Vergleich zu anderen Schlafsäcken schwer.
Hütten-Schlafsäcke wiegen oft weniger als 1.000 g, während die Schlafsack-Decken bis zu 4.000 g wiegen können.
Aufgrund dessen sind Deckenschlafsäcke, unabhängig davon, ob sie aus Polyester oder Baumwolle bestehen, nicht für Rucksack-Reisen geeignet. Vielmehr beschränkt sich ihr Einsatzbereich auf den Camping-Platz oder das Camping-Mobil.
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