2.1 Daunen leichter und atmungsaktiver als Federn
Daunen von Hühnern
Ausschließlich Wasservögel wie Gänse und Enten haben Daunen. Die feinen Daunen sitzen unter den sichtbaren Federn, die die Tiere vor Feuchtigkeit schützen. Daunenbettdecken, die mit den dem Gefieder der Isländischen Eiderente gefüllt sind, nennt man auch Eiderdaunendecken.
Andere Vögel wie beispielsweise Hühner haben keine Daunen. Daunendecken mit Gänsedaunen statt Entendaunen sind tendenziell teurer.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Federn, die am charakteristischen Kiel in der Mitte der Feder zu erkennen sind, ähneln Daunen vom Aufbau einem Fussel und haben keinen Steg.
Dadurch, dass die feinen Bestandteile der Daunen in sämtliche Richtungen abstehen, sind sie besonders bauschig. Die so entstehenden Luftkammern führen dazu, dass Wärme besonders gut isoliert wird.
Zusätzlich sind Daunen enorm saugstark und nehmen Schweiß, der in der Nacht vom Körper abgegeben wird, besonders gut auf und leiten diesen ab. Das Schlafklima wird dadurch angenehm trocken.
Die Vor- und Nachteile von Daunen gegenüber der darüberliegenden Federn zusammengefasst:
Vorteile- höhere Wärmeisolation
- besonders weich
- piksen nicht durch den Deckenbezug
- besonders gleichmäßige Wärmeverteilung
Nachteile- schneller plattgelegen
- ungünstig für Kopfkissen, da zu starkes Wärmen Unwohlsein verursachen kann
Daunen sind teurer als herkömmliche Federn, weshalb eine Daunendecke mit 100 % Daunen-Füllung auch eine oftmals preisintensive Anschaffung ist. Günstige Daunendecken mit höherem Federanteil müssen qualitativ nicht schlechter sein, sind aber durch das höhere Eigengewicht der Federn um einiges schwerer und wärmen etwas weniger. Gerade eine Komfort-Daunendecke in der Größe 155 x 220 cm kann durch einen höheren Federanteil unangenehm schwer werden.
Ein Federbett mit hohem Federanteil ist durch den geringeren Wärmefaktor gut geeignet als Sommer-Daunendecke (z. B. von Billerbeck). Als Winter-Daunendecke empfehlen wir aber eine Bettdecke mit einem Mindestanteil an Daunen von 90 % (bspw. von Böhmerwald).
2.2 Stege verhindern Verrutschen des Füllmaterials

Eine verrutschte Füllung erkennen Sie am Durchscheinen von Licht. An diesen Stellen ist die Decke kälter.
Ein beherztes Aufschütteln der Bettwaren nach dem Schlafen dient dazu, das Füllmaterial von Bettdecken und Kopfkissen wieder gleichmäßig innerhalb des Bezugs zu verteilen.
Da die Daunen und Federn von Federbetten durch das eigene Körpergewicht in der Nacht zusammengedrückt werden, verlieren sie etwas an Bauschkraft.
Das Aufschütteln bewirkt auch, dass sich die feinen Bestandteile des Gefieders wieder aufrichten und der Effekt der Wärmeisolation stärker wirken kann.
Besonders dicke Daunendecken für den Winter müssen über einen Steg sowie einzelne Kammern verfügen, in denen sich die Daunen befinden. Hersteller bezeichnen diesen Typ der Decken auch als Daunendecken mit Steg.

Links eine dicke Daunendecke, rechts eine dünne Einziehdecke. Beide Decken sind Kassettendecken.
Wir fassen noch einmal für Sie zusammen:
Kassettendecke:
Die Decke ist unterteilt in einzelne Kammern (häufig zwischen 24 und 35), in denen sich die Daunen befinden. Dadurch wird verhindert, dass das Füllmaterial quer durch die Decke wandert und sich beispielsweise in einer Ecke verklumpt.
Daunendecken mit Innensteg:
Je mehr Füllmaterial in einer Decke ist, desto höher sollte der sogenannte Steg sein. Im Gegensatz zu einer Einziehdecke, bei der die Kassetten an den Enden aufeinandergenäht sind, verbindet eine Art Stoffbahn die Enden der Kassetten miteinander und schafft so den Raum dafür, dass die Daunen bis an den Rand der Kassetten rutschen können. Durch einen Steg gibt es keine Kältezonen und die Decke wärmt gleichmäßig.
2.3 Herkunft der Daunen oft ungenau deklariert

Kanadische Daunen sind für ihre Bauschkraft bekannt. Der Hersteller gibt das Herkunftsland der Daunen an. Bedenken Sie aber, dass Kanada das zweitgrößte Land der Welt ist.
Keine genaue Herkunftsangabe möglich
Eine einzelne Gans trägt durchschnittlich rund 35 Gramm Daunen am Körper.
Um eine Winter-Bettdecke mit einem Füllgewicht von 1.000 Gramm herstellen zu können, müssen also fast 30 Gänse ihr Federkleid hergeben.
Um diese enorme Menge an Gänsedaunen beziehen zu können, sind die Hersteller von Daunendecken darauf angewiesen, mit mehreren Geflügelbetrieben zu kooperieren. So kommt es zustande, dass die Daunen für eine Bettdecke beispielsweise mal aus Tschechien und mal aus Russland kommen können.
Verbraucher können dadurch nicht exakt herausfinden, woher die Daunen für die eigene Bettdecke kommen, beklagt auch die Stiftung Warentest beim Test von Daunendecken.
Das Bewusstsein für die Herkunft der Produkte des täglichen Bedarfs und von Nahrungsmitteln steigt immer weiter. Regionalität deutet auf kurze Transportwege von Materialien hin und ist mittlerweile ein ernstzunehmendes Kaufkriterium.
Bei Daunen trifft dieser Vorteil nur bedingt zu. Wir fassen Ihnen kurz zusammen, was die Herkunft der Daunen für einen Einfluss auf die Eigenschaften einer Bettdecke hat.
Daunen aus Deutschland und Mitteleuropa haben kurze Transportwege. Zudem haben die produzierenden Geflügelbetriebe meist einen EU-einheitlichen Referenzrahmen, unter dem das Gefieder gewonnen werden kann.
Daunen aus Kanada, Sibirien oder Osteuropa haben den Vorteil, dass sie von Gänsen und Enten stammen, die meist starker Kälte trotzen müssen und deswegen angenehm dick und bauschig sind.
Möchten Sie eine extra-warme Winter-Daunendecke kaufen, empfiehlt es sich, nach Daunen Ausschau zu halten, die aus kalten Regionen kommen.
2.4 Lebendrupf verboten, aber spärlich nachgewiesen

Zertifikate, die zumindest die Rückverfolgung und eine Identifizierung der Hersteller und Lieferanten ermöglicht. Nur die wenigsten Hersteller haben überhaupt solche Siegel.
Beim Kauf einer Daunendecke ist nicht nur darauf zu achten, welchen Wärmegrad die Decke haben sollte oder welche Anteil an Daunen für Sie und Ihr gewünschtes Schlaferlebnis am passendsten ist. Die Gewinnung von Daunen ist ein kritisches Thema, das nicht nur für ökologisch Interessierte eine wichtige Rolle spielt.
Die Daunen werden in den seltensten Fällen und nur von kleinsten Daunendecken-Manufakturen sanft von Enten und Gänsen abgestreift, wenn die Tiere in der Mauser sind. Lebendrupf ist in der Europäischen Union verboten und Tierquälerei. Dabei werden die weichen Federn aus der Haut von lebenden Tieren gerissen. Nicht selten wird das Geflügel dabei schwer verletzt.

In der EU sollten Sie nur Daunendecken ohne Lebendrupf kaufen können. Warum nicht jeder Hersteller eine Garantie dafür geben kann, bleibt fragwürdig.
Nicht nur bei Produkten großer Marken findet sich auf Etiketten von Daunendecken ein „kein Lebendrupf“-Hinweis.
Die wenigsten Daunendecken tragen Siegel wie Traumpass oder Traumland. Die beiden bekanntesten Zertifikate sollen sicherstellen, dass die Enten- und Gänsedaunen und würdigen Bedingungen gewonnen werden.
Auf der Basis der Freiwilligkeit verpflichten sich die Hersteller selbst dazu, für ausreichenden Tierschutz zu sorgen.
Qualität der Daunen schwer zu überprüfen: Die beste Daunendecke sollte auch hauptsächlich mit Daunen gefüllt sein. Eine reine Daunendecke ist im Vergleich weicher und leichter als eine mit Feder-Anteil und wärmt besser. Daunen der Klasse 1 sind der Standard. Diese sind neu und nicht wiederaufbereitet.
Eine dicke Winterdecke sollte über einen Steg verfügen, damit das Füllmaterial nicht verrutschen kann. Ein Siegel, das Daunendecken ohne Lebendrupf verspricht, ist ein absolutes Muss. Bei einer Bio-Daunendecke ist meist nur das Bezugsmaterial aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA).
Warum sind die eigentlich fast alle mit diesen kleinen Quadraten gestaltet?
Hallo Anna K.,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Daunendecke-Vergleich.
Das Kassettenmuster gewährleistet, dass die Daunen sich innerhalb der Decke nicht großartig verschieben, sondern in den einzelnen Kammern gleichmäßig verteilt sind.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Hallo liebe Leute,
Da mir immer kalt ist,
habe ich mir, gestern auch eine Daunendecke zugelegt. Ich lese hier das es besser ist wenn der Daunenanteil hoch ist, meine Decke besteht aus 60 %Daunen, 40 %Federn !! Die Frau die mich beraten hatte meinte die Mischung sei besser für mich da ich nachts schwitze, sonst ist mir immer kalt, Meine Frage ist das jetzt richtig so??
Hallo Eilin,
das ist aus der Ferne ganz schwer zu beurteilen: Pauschal gesprochen, sind Daunen wärmer als Federn. Dementsprechend sollte der Anteil bei Menschen, die schnell oder stark frieren, möglichst hoch sein. Es stimmt aber, dass somit auch die Schweißbildung gefördert wird, weshalb bspw. bei Kissen eher zu Federn gegriffen wird, bzw. vor allem auch deshalb, weil viele Menschen es zwar gerne am Körper warm haben wollen, am Kopf jedoch eher kühl.
Somit wirst du es letzlich einfach ausprobieren müssen. Aber wenn dir mit der Decke immer noch kalt istz, liegt es aller Wahrscheinlichkeit am Daunenteil. Wir hoffen aber, dass du deine perfekte Decke bereits gefunden hast.
Liebe Grüße
Vergleich.org
Hallo,
Mit diesem ausführlichen und sehr gut zu verstehenden Bericht , konnte ich die Entscheidung treffen ,die richtige Daunendecke für uns zu finden.
Freundliche Grüße sendet Eva Beck- Münch
Liebe Frau Beck,
das freut uns zu hören! Wir wünschen Ihnen eine traumhafte Nachtruhe mit Ihrer neuen Daunendecke.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
Hallo,
wir haben uns im letzten Herbst neue Allergiker Daunendecken gekauft. Jetzt bemerke ich, das immer wieder kleine Daunen durch den Baumwollstoff nach außen wandern. Ist das ein Zustand, den man hinnehmen muss? Wurde diesbezüglich beim Test eine Prüfung durchgeführt?
Danke für die Antwort
Hallo Klaus,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Daunendecken-Vergleich.
Da Daunen sehr weich und fein sind, sollte ein guter Bezug diese nicht durchlassen, zumindest nicht, wenn die Decke noch so neu ist.
Sind die Decken älter, können auch die feinen Daunen sich durchaus ihren Weg nach draußen bahnen. Lüften Sie Ihre Decke regelmäßig, dadurch können die Daunen, die Nachts zusammen knautschen wieder locker liegen. Auch die Feuchtigkeit, die die Daunen aufnehmen, kann so schonend trocknen. Klopfen, Absaugen und direkte Sonneneinstrahlung sollten aber vermieden werden.
Wenn das nicht hilft, sollten Sie sich an den Hersteller Ihrer Daunendecke wenden.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org Team
Hallo
gerne möchte ich mich für eine Daunenbettdecke entscheiden…. Welche Daunen sind denn nun die besseren? Ich habe mir bis jetzt eine Masurenbettdecke und eine mit nordischen Daunen angeschaut. Beide 90% Daunen 10% Federn. Was an die 1000g Füllgewicht.
Vielen Dank
Freundliche Grüße
Ullmann
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Daunendecken-Vergleich.
Generell wird gesagt, dass Daunen von Tieren aus kälteren Regionen dichter und größer sind, dadurch besser wärmen, und schneller die Füllmenge einer Decke ergeben. Da die Masurischen Seenplatten und die skandinavischen Länder ein ähnliches Klima haben, dürfte die Qualität der Daunen gleichwertig sein.
Was Ihnen die Kaufentscheidung leichter machen könnte, ist der Vergleich der Hersteller. Achten Sie auf Zertifikate und das Bio-Siegel, um Daunen aus artgerechter Haltung zu erwerben.
Wir wünschen angenehme Nächte
Ihr Vergleich.org Team