Daune oder Polyester? – lautet die Frage, die sich viele Eltern stellen, wenn Sie einen Kinderschlafsack kaufen. In der Regel sind nur Schlafsäcke für die ganz Kleinen oder für Erwachsene, die bei Extremtemperaturen draußen übernachten, mit Daunen gefüllt.
Ab dem Kleinkinderalter sind Schlafsäcke für Kinder fast ausschließlich aus Kunstfaser gefertigt. Diese haben den Vorteil, nur sehr wenig Feuchtigkeit aufzunehmen.
3.1. Welche Füllmaterialien haben Kinderschlafsäcke?
Der cuin-Wert gibt das Füllvolumen sowohl bei Kunstfaser- und Daunenschlafsäcken an.
Ab 550 cuin ist ein Schlafsack gut isoliert
» Mehr Informationen 3.1.1. Daunen-Schlafsäcke für Kinder
Daunen sind ein reines Naturmaterial und sorgen für ein besonders angenehmes Schlafklima. Sie nehmen die Körperfeuchtigkeit unmittelbar auf, ohne sie wie andere Materialien nach außen abzugeben.
Die atmungsaktiven Schlafsäcke sind sehr leicht, sehr strapazierfähig und äußerst langlebig. Außerdem kann man sie leicht zu einem kleinen Bündel zusammenpacken. Diese Vorteile haben ihren Preis: Daunen-Schlafsäcke sind meist teurer als Kunstfaser-Modelle, eignen sich in der Regel aber auch für tiefe Minusgrade.

Ein Kinderschlafsack aus Daunen ist kuschelig – aber auch schwer.
Bei Feuchtigkeit können Daunen leicht Klumpen bilden. Da nasse Daunen nur noch ein Drittel ihrer ursprünglichen Isolationswirkung haben, ist ein Daunenschlafsack regelmäßig zu lüften und zu trocknen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Daunen langsamer trocknen als Kunstfasern.
Wenn abzusehen ist, dass Ihr Kind ausgewachsen ist, können Sie auch über den Kauf eines Erwachsenenschlafsacks aus Daunen nachdenken. Zum Vergleich der Schlafsäcke geht es hier.
3.1.2. Kinderschlafsäcke aus Kunstfasern sind preislich attraktiv
Kunstfaserschlafsäcke werden aus Polyester hergestellt und sind pflegeleichter als Daunenschlafsäcke. Selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit ist es nicht zwingend nötig, den Schlafsack zu lüften. Außerdem sind Kunstfaserschlafsäcke meist günstiger als Daunenschlafsäcke.
Vom Frühling bis zum Herbst reicht in unseren Regionen ein solider, möglichst zweilagig gefüllter Polyester-Kinderschlafsack völlig aus, vor allem, wenn er innen mit einem warmen, saugfähigen und zudem atmungsaktiven Mikrofleece ausgestattet ist. So ist eine vernünftige Thermoleistung für Ihr Kind gewährleistet.
Bei qualitativ hochwertigen Polyesterschlafsäcken ist die Kunstfaser mit Silikon versiegelt. Dies verhindert, dass die Fasern brechen oder verklumpen.
Nachteilig am Kunststoffschlafsack gegenüber dem Daunenschlafsack ist, dass er schwerer ist und sich nicht so eng packen lässt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit hat ein Kunstfaserschlafsack Vorteile. Ihr Kinderschlafsack Test wird schnell ergeben: Aus mehreren Lagen gefertigt, wärmt der Schlafsack am besten.

Im Outdoorschlafsack beim Zelten haben Kinder auch bei niedrigeren Temperaturen Spaß.
Hier haben wir noch einmal alle wichtigen Vor- und Nachteile eines Polyesterkinderschlafsackes zusammengefasst.
Kinderschlafsack aus Polyester:
Vorteile- besonders pflegeleicht – gut für Einsätze im Herbst oder an regennassen Tagen
- wasserabweisend
- in der Regel günstiger als Daunenschlafsack
Nachteile- schwerer als Daunenschlafsack
- lässt sich nicht so leicht zusammendrücken
3.2. Die Komforttemperatur bei Kinderschlafsäcken
Der Europanorm 3537 nach dürfen Hersteller bei Kinderschlafsäcken keine verbindlichen Temperaturangaben machen. Um dennoch eine Orientierung zu bieten, welcher Schlafsack sich für welchen Temperaturbereich eignet, geben viele Hersteller folgende Werte an (laut Europäischer Norm EN 13537):
Komfortbereich (TCom) | Unterer Grenzbereich (TLim) | Extrembereich (TExt) |
bezieht sich auf eine „Norm-Frau“ (25 Jahre, 60 kg, 160 cm), die in dem Bereich weder friert noch schwitzt | bezieht sich auf einen „Norm-Mann“ (25 Jahre, 70 kg, 173 cm) und die Temperaturen, bei denen dieser eine Nacht lang bequem schläft | gibt an, ab wann der Schlafsack bei Minusgraden einen Mann möglicherweise nicht mehr vor Unterkühlungen schützt |

Ruckzuck ist der Schlafsack gepackt.
Ihr Kind empfindet Temperaturen vielleicht anders als Sie. Außerdem spielt es eine Rolle, ob es auf einer Isomatte oder lediglich einer Luftmatratze schläft. Insofern stellen die T-Werte nur eine grobe Orientierung dar.
Allerdings ist der Extrembereich beim Kauf eines Kinderschlafsackes wohl eher irrelevant, denn wer setzt sein Kind schon freiwillig extremer Witterung aus?
Ist es nicht sinnvoll, direkt zwei Schlafsäcke zu kaufen? Einen für den Sommer und einen für den Winter?
In der Regel reicht ein Schlafsack, es sei denn, Sie möchten mit Ihren Kindern auch im Frühjahr oder Herbst noch zelten oder eine ausgedehnte Camping-Tour unternehmen. In dem Fall führt an einem wertigen Schlafsack, der Ihr Kind auch bei Minustemperaturen wärmt, natürlich kein Weg vorbei.
Anders herum kann ein Kinderschlafsack im Sommer auch zu warm sein. Wenn Sie dennoch einen Schlafsack für Ihr Kind möchten, empfiehlt es sich, einen Deckenschlafsack anzuschaffen. Es hängt also immer davon ab, was Sie vorhaben.