Wenn Sie einen Tischkamin kaufen möchten, sollten Sie sich vorher über einige Aspekte Gedanken machen. Möchten Sie einen Kamin mit Brennpaste aus Bioethanol oder lieber einen, der Lampenöl verbrennt? Gefällt Ihnen ein Tischkamin im rustikalen Landhaus-Stil oder bevorzugen Sie ein modernes Design aus Metall und Glas?
Bei der Entscheidung für eine bestimmte Stilrichtung können wir nicht helfen, aber wir erklären Ihnen im folgenden Abschnitt unseres großen Tischkamin-Vergleichs 2023, worauf Sie achten müssen, wenn Sie sich für einen Kamin ohne Schornstein entscheiden.
1.1. Brennstoffe: Lampenöl ist sicherer, benötigt aber einen Docht

Je nach Wassergehalt im Brennstoff ist die Flamme einer Ethanol-Feuerstelle meist eher bläulich als gelb.
Bei Tischkaminen und Dekofeuern sind vor allem zwei Brennstoff-Arten weit verbreitet: Bioethanol und Lampenöl. Gaskamine sind dagegen größer und eher für Terrasse und Garten geeignet.
Da Bioethanol und Lampenöl sehr unterschiedliche Brenneigenschaften haben, können Sie nicht das eine in einem Kamin der jeweils anderen Kategorie verwenden.
Bioethanol ist vergällter, reiner Alkohol mit einem Reinheitsgrad um die 95 % – im Grunde nichts anderes als Brennspiritus. Die Nutzung eines Bioethanol-Tischkamins ist einfach: Sie befüllen die Edelstahl-Brennkammer des Ethanol-Kamins mit dem Brennstoff und entzünden diesen dann direkt – ein Docht ist bei einem Bioethanol-Ofen unnötig.
Vorsicht: Ethanol ist flüchtig und sehr leicht entflammbar. Verdunsteter Bioethanol kann sich mit Luft zu einem explosiven Gemisch verbinden. Lassen Sie also den Brennstoffkanister nicht offen stehen und füllen Sie niemals Brennstoff in einen noch warmen Ethanol-Ofen – Explosionsgefahr.

Das Lampenöl, das in manchen Tischkaminen verwendet wird, ist der gleiche Brennstoff wie in diesen klassischen Petroleum-Laternen.
Lampenöle, wie Paraffinöl oder Petroleum, sind hingegen deutlich schwerer entflammbar – und haben außerdem einen wesentlich höheren Brennwert.
Allerdings benötigt Lampenöl einen Docht, um zu brennen. Eine Lampenöl-Tischfeuerschale (zum Beispiel von Philippi) ist daher ganz anders aufgebaut als ein Bioethanol-Kamin.
Um den Eindruck eines großflächigen Feuers zu erwecken, sind bei einer solchen Tisch-Feuerstelle mehrere kleine Öllampen mit Docht verbaut. Am Docht können Sie auch die Größe der Flammen regulieren. Und zum Löschen pusten Sie die einzelnen Flammen einfach aus.
Wir haben in der folgenden Tabelle noch einmal zusammengefasst, wo die Unterschiede zwischen den beiden Brennstoff-Typen liegen:
Bioethanol | Lampenöl |
- reiner Alkohol (Reinheitsgrad 94 – 96 %)
- meist mit anderen Stoffen vergällt
- auch als Brennspiritus bekannt
| - wird oft auch als Paraffinöl verkauft
- chemisch fast identisch zu Petroleum oder auch flüssigem Grillanzünder
|
brennt auch alleine weit verbreitet, fast überall einfach zu bekommen | hoher Brennwert (bis 41 Megajoule pro Kilogramm) schwerer entflammbar, geringere Unfallgefahr |
x sehr leicht entflammbar, erhöhte Unfallgefahr x relativ niedriger Brennwert (27 Megajoule pro Kilogramm) | x benötigt einen Docht, um zu brennen |
1.2. Verschließbare Brennkammer erlaubt das Regulieren der Flamme

Bei diesem Ethanol-Tischkamin können Sie die Brennkammer stufenlos verschließen.
Die besten Tischkamine mit Bioethanol-Brennkammer verfügen über eine verschließbare Brennkammer. Wenn Sie die Verschlussklappe der Brennkammer nur teilweise öffnen, können Sie so die Höhe des Feuers regulieren. Außerdem können Sie die Flamme effektiver löschen und verhindern, dass überschüssiges Ethanol sich danach verflüchtigt.
Auch bei einem Zimmerkamin, der Lampenöl verbrennt, können Sie die Größe der Flamme regulieren. Ziehen Sie den Docht weiter hinaus, um eine größere Flamme zu erhalten, oder schieben Sie ihn weiter hinein, um die Flamme zu verkleinern. Üblicherweise liefern die Hersteller dafür eine spezielle Pinzette mit.
1.3. Löschhilfe: Beim Ethanol-Kamin ein Muss
Feuer & Sauerstoff
Bei Feuer handelt es sich um eine chemische Oxidationsreaktion. Daher benötigt jedes Feuer Sauerstoff. Am schnellsten Löschen Sie ein Feuer, indem Sie ihm Sauerstoff entziehen – bei kleinen Bränden geht das gut mit einer Decke.
Sie sollten einen Deko-Kamin niemals unbeaufsichtigt lassen. Daher ist es wichtig, dass Sie eine Möglichkeit haben, das Kaminfeuer zu löschen. Gerade bei einem Biokamin, der Bioethanol verbrennt, ist dies ohne Hilfsmittel kaum möglich.
Daher liefern viele Hersteller (wie Carlo Milano oder Hark) direkt eine Löschhilfe mit. Diese besteht aus einer Metallplatte, die die Öffnung der Brennkammer vollständig bedecken kann, und einem Griff. Bedecken Sie mit der Löschhilfe die Brennkammer und nach wenigen Sekunden ist die Flamme aus, da Sauerstoff fehlt.
Tipp: Bei einem Lampenöl-Zimmerkamin ist dieses Vorgehen unnötig. Dessen Flammen können Sie einfach auspusten wie eine Kerze oder Öllampe.
1.4. Schutzglas verhindert kleinere Unfälle
Viele Tischkamine verfügen über Glasplatten an beiden Seiten. Dies ist nicht nur eine Frage des Designs – wobei viele auch das moderne, futuristische Aussehen solcher Glaskamine schätzen.
Das Glas verhindert nämlich, dass Sie versehentlich mit dem Hemdsärmel oder einem Blatt Papier über die Flamme geraten und diese Feuer fangen.

Vielen Dank für Ihren interessanten Ratgeber. Ich war auf der Suche nach einem kleinen Bioethanol-Kamin, habe mich jetzt aber doch für einen mit Lampenöl entschieden. Sicherheit geht vor (toll Tipp-Sammlung übrigens).
Hallo Carsten,
wir freuen uns, dass wir Ihnen mit unserem Ratgeber helfen konnten. Wenn offene Flammen im Spiel sind, sollte man die Sicherheitsaspekte immer bedenken.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von Vergleich.org