3.1. Die Zusammensetzung schwankt deutlich

Ein starker Kontrast gelingt mit dunklem Rindenmulch, weil das Grün der Rasenfläche erhalten bleibt.
In keinem Rindenmulch-Test im Internet darf der Blick auf die Bestandteile fehlen. Weil mit Mulch zunächst einmal nur zerkleinerte Pflanzenteile gemeint sind, können die Hersteller auch Nadeln, Zweige oder Holzstücke beimischen. Zumindest das Holz kann jedoch auch bei der Entfernung der Rinde vom Stamm in den Rindenmulch gelangen.
Etwas anders sieht es natürlich aus, wenn explizit Kiefernrinde oder Pinienrinde als Produktbezeichnung genutzt wird. Dann sollten Sie sich darauf verlassen können, dass beispielsweise Ihr Pinienrindenmulch tatsächlich nur minimal mit anderen Pflanzenteilen durchsetzt ist.
Dabei sind zum Beispiel Hackschnitzel beziehungsweise Holzschnitzel im Mulch kein Zeichen für schlechte Qualität. Wie bereits erwähnt, können sie beim Herstellungsprozess zufällig in den Mulch gelangen. Außerdem ist ihre Haltbarkeit höher als bei Rinde, sodass eine Kombination beider Stoffe wesentlich länger überdauert als reiner Rindenmulch.
Tipp: Wollen Sie sichergehen, dass Sie wirklich Rinde kaufen, wenn es als solche bezeichnet wird, empfehlen wir von Vergleich.org auf das RAL-Zertifikat auf der Verpackung des Rindenmulchs zu achten. Das zeigt an, dass nicht mehr als 6 % andere Bestandteile zwischen der Rinde zu finden sind.
3.2. Die Sortenwahl beeinflusst die Haltbarkeit
Generell besteht Rindenmulch für den Garten aus Nadelhölzern. In der Regel ist es entweder ein Gemisch verschiedener Sorten oder reine Kiefernrinde. Hierunter fällt auch Pinienrinde, da auch die Pinie für den Rindenmulch eine Kiefer ist.
Bei Pinienmulch lassen sich die Eigenschaften und die Gründe für seine Beliebtheit ganz leicht aufzählen, die ihn von Waldkiefernmulch und gemischten Sorten unterscheiden:
Vorteile- verrottet langsamer als heimische Waldkiefer
- liefert sehr viele Nährstoffe
- angenehmer Geruch
- besitzt eine intensive Farbgebung
Nachteile- lange Transportwege nach Mitteleuropa
- teurer als ein Nadelholzgemisch
Rindenmulch aus Pinie bleibt länger in unverändertem Zustand und muss seltener aufgefüllt werden, wodurch sich der oftmals doppelt so hohe Preis im Vergleich zu Kiefernmulch wieder ausgleichen kann. Dem entgegen stehen aber die langen Lieferwege, die vor allem umweltbewusste Käufer abschrecken werden.
3.3. Die Menge darf nicht unterschätzt werden
Rindenmulch wird im Garten zumeist großflächig ausgebracht. Halten Sie sich an die Empfehlung, etwa 10 cm dick auszustreuen, dann reichen 50 l gerade einmal für einen halben Quadratmeter.
Selten wird die Fläche kleiner als 10 m² sein, was dann gleichbedeutend mit 1.000 l Rindenmulch ist. Das Volumen in l stellt nicht selten ein logistisches Problem dar, insbesondere wenn Sie den Rindenmulch bei Obi, Hornbach oder einem anderen Baumarkt selbst holen wollen.
Haben Sie sich einen groben Überblick über die nötige Menge verschafft, empfehlen wir von Vergleich.org eine Anlieferung, die vor allem bei Internetbestellungen relativ reibungslos und vergleichsweise günstig vonstattengehen sollte. Bleiben am Ende dennoch ein paar Flecken leer, lassen sich die fehlenden Säcke Rindenmulch problemlos bei Obi, Bauhaus etc. holen.
Tipp: Das Gewicht spielt fast nie eine Rolle. Wird die Rinde sofort nach dem Fällen verarbeitet und ist waldfrisch, wiegt der Mulch mehr. Das enthaltene Wasser wird jedoch spätestens im Garten verdunsten, sodass die einzig verlässliche Mengenangabe nur das Volumen ist.
3.4. Ein Schadstoff taucht immer wieder auf
Woher kommt Cadmium?
Das Schwermetall befindet sich in der Erde, wenn auch in extrem geringer Konzentration. Eine saure Umgebung wie ein Waldboden kann es jedoch lösen und in Baumrinde ablagern. Konzentriert in Mulch, der immer wieder erneuert wird, gelangt es in erhöhter Konzentration in den Garten.
Im Internet finden sich eine Vielzahl von Rindenmulch-Tests, die sich insbesondere mit dem Cadmium-Gehalt befassen. Vor allem auf lange Sicht kann viel Cadmium im Rindenmulch die Konzentration im Erdboden des Gartens erhöhen, weshalb seit 2014 ein Grenzwert von 1,5 mg/kg trockenem Mulch festgelegt ist.
Die Kennzeichnung ist leider noch immer mangelhaft und die Unterschiede sind teilweise extrem hoch. Weil eine ständige Kontrolle aufwendig ist und die Werte je nach Waldgebiet schwanken können, verstehen sich die Angaben üblicherweise als Obergrenzen.
Tipp: Unter anderem finden sich Rindenmulch-Tests des Norddeutschen Rundfunks und von Öko-Test, die aber leider beide 2012 und damit vor Einführung des Grenzwertes stattfanden. Positiv: Überschreitungen gab es trotzdem nicht. Aber Marken wie Plantop oder ProNatur bieten Produkte an, die noch einmal deutlich darunter liegen.

Mein gekaufter Mulch hat starken Modergeruch, der sich auch nach dem Verteilen nicht legt. Kann das normal sein oder ist er schlecht geworden?
Haben Sie einen Tipp für mich?
Viele Grüße,
Mike Hiller
Guten Tag Herr Hiller,
je nach Frische des Mulchs befindet sich eine gewisse Menge Feuchtigkeit in der Rinde. Diese führt in vielen Fällen zu einem Geruch von Verwesung. Warten Sie ungefähr eine Woche ab, bis der Mulch getrocknet ist, dann sollte der Geruch allenfalls noch an Wald erinnern, aber nicht mehr nach Moder riechen.
Finden Sie dagegen deutlich sichtbare Schimmelspuren im Rindenmulch, kann tatsächlich ein Lagerungsproblem vorliegen. Ein Ausbreiten und Trocknen kann den Schimmel beseitigen, aber hier hat die Verrottung bereits eingesetzt, wodurch die Haltbarkeit verkürzt wird.
Ein gutes Indiz ist das Gewicht des Mulchs. 1 l sollte deutlich weniger als ein halbes kg wiegen, damit der Inhalt nicht zu feucht ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Vergleich.org-Team