
Die meiste Kraft und gleichbleibende Geschwindigkeit haben die großen Tischlereikreissägen.
Wenn Sie viel Holz hintereinander am Stück zuschneiden, dann brauchen Sie für eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit nicht nur eine sich flink drehende Säge, sondern auch einen angemessen starken Motor. Wäre der Motor zu schwach, würde die Säge beim Schneiden sofort ihre Geschwindigkeit einbüßen.
4.1. Viel Kraft erhält die Geschwindigkeit
Solange kein Formatsägen-Test vorliegt (z. B. von Stiftung Warentest oder heimwerker.de), können Sie sich nur an dem Datenblatt des Herstellers orientieren. Ein Elektromotor mit großer Wattaufnahme wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch viel Wattleistung wieder abgeben. Wattleistung ist hier die tatsächliche Arbeitskraft, mit der der Motor das Sägeblatt dreht. Wattaufnahme bezeichnet nur den Strom, den ein Elektrogerät maximal aufnimmt.
Damit das Sägeblatt eine kontinuierliche Geschwindigkeit beim Arbeiten aufrechterhält, muss der Motor sehr stark sein, da das Blatt sonst sofort an Tempo verliert, wenn es sich ins Holz eingräbt. Gerade bei festem Hartholz wie Buche ist viel Kraft wichtig, damit das Sägeblatt sauber durch die Fasern schneidet.
Unter 3.000 Watt könnte zu schwach sein
Bereits gute Tischkreissägen brauchen 3.000 bis 4.000 Watt. Daher sollten auch nicht Profimaschinen wie die Formatkreissägen mit weniger als 3.000 Watt arbeiten. Wer besonders schnell arbeiten will, braucht mindestens ein Modell mit mehr als 4.000 Watt. Ab 5.000 Watt beginnt die Kategorie der Power-Maschinen.

4.2. Hohe Geschwindigkeit für saubere Schnittkanten
Schnittgeschwindigkeit selbst berechnen
Laut den Heimwerker-Profis von holzwerken.de wird Holz erst ab einer Geschwindigkeit von 40 Metern pro Sekunde ordentlich zerteilt. Kennen Sie den Durchmesser des Sägeblattes, können Sie die Mindestumdrehungszahl selbst ermitteln. Der Wert sollte möglichst über 40 liegen, da 40 m/s das untere Ende darstellt.
Ein Beispiel
- Sägeblattdurchmesser = 300 mm
- Drehgeschwindigkeit = 3.200 U/min
Rechnen Sie nun:
- mm x U/min x Pi (ca. 3,14).
- Teilen Sie diesen Wert durch 60.000 m/s
In Zahlen:
- (300 x 3.200 x 3,14) : 60.000 = 50,24 m/s
Der Meter-pro-Sekunde-Wert ist hier schneller als 40 und wäre somit schnell genug für einen perfekten Holzschnitt.
Eine sich schnell bewegende Klinge trennt Holzfasern sauber durch. Bewegen sich die Schneidezähne jedoch zu langsam, zieht das Sägeblatt die Fasern lediglich hoch oder bricht sie an verschiedenen Stellen. Dadurch entstehen ausgefranste Sägeränder.
Damit Holz überhaupt perfekt geschnitten werden kann, sind Drehgeschwindigkeiten von mehr als 3.000 U/min Grundlage. Ist die Säge langsamer, steigt die Gefahr für zahlreiche Ausfransungen an den Schnittkanten.
Diese Geschwindigkeit bezieht sich aber auf die großen Sägeblätter der Formatkeissägen. Kleinere Kreissägeblätter müssen noch höhere Geschwindigkeiten vorweisen da es genaugenommen um den Meter pro Sekunde geht. Ein großes Sägeblatt schafft bspw. bei 3.200 U/min mehr Meter pro Sekunde als ein kleines Sägeblatt bei 3.200 U/min.
Profis haben bei hohen Geschwindigkeiten natürlich auch die Bedenken, dass Brandspuren im Holz zurückbleiben. Doch dies ist eher beim Bohren und Schleifen ein Problem und nicht beim Sägen, da Sie das Werkstück am Blatt vorbeischieben. Beim Bohren und Schleifen verweilt das Werkzeug lange am Holz und baut dabei brandgefährliche Temperaturen auf.
Beim Durchsägen eines Werkstückes hilft Ihnen ein hohes Tempo zügig voranzukommen und somit sinkt auch die Gefahr für unschöne Brandflecken. Ist die Säge zudem auch stark genug (bspw. 4.500 Watt), dann zerteilen Sie auf dem Formattisch Buche genauso schnell wie Fichte.

Bei lackierten Oberflächen sind hohe Schnittgeschwindigkeiten ebenfalls wichtig.

Wenn Sie in die Großproduktion einsteigen und stapelweise Holz zuschneiden, werden die unterschiedlichen Betriebsarten interessant.
In den Datenblättern einiger Formatkreissägen finden sich zuweilen verschiedene Wattangaben für ein und dasselbe Werkzeug. Diese sind in der Regel mit S1 und S6 bezeichnet. Hierbei handelt es sich um verschiedene Möglichkeiten der Betriebsarten des Motors.
Eine Formatkreissäge mit S1 und S6 lässt sich auf zwei unterschiedlichen Weisen bedienen. S1 steht für einen Dauerbetrieb mit gleichbleibender Belastung. Wird der Motor auf diese Weise beansprucht, zieht er nur moderat Strom, da sich sonst die Maschine zu stark erhitzt und Schaden nimmt.
S6 steht zwar auch für einen Dauerbetrieb, der die Maschine aber nur sporadisch fordert. In dieser Betriebsart kann der Motor weit aufdrehen und für kurze Zeiten viel Watt aufnehmen, da er anschließend Zeit hat, um abzukühlen.
In dem vorliegenden Vergleich haben wir verschiedene Betriebsmodi nicht aufgenommen, da diese Angaben nicht immer eindeutig zu ermitteln sind und auch in der Praxis stark variieren können. Außerdem gibt es viele weitere dieser sogenannten Nennbetriebsarten. Unten in der Tabelle finden Sie einige wichtige Varianten.
» Mehr Informationen Eine kurze Übersicht der wichtigsten Betriebsmodi:
Betriebmodus | Einsatzart |
S1 | - Dauerlauf
- durchgehende Benutzung
- moderate Wattaufnahme
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S4 | - wechselnder Lauf: An-Aus
- alternierende Benutzung
- hohe Wattaufnahme
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S6 | - Dauerlauf
- alternierende Benutzung
- sehr hohe Wattaufnahme
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S8 | - Dauerlauf
- alternierende Benutzung
- Wechsel der Geschwindigkeit
- wechselnde Wattaufnahme
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Guten Tag,
eine Frage zum Vergleichstest:
ich kann in der Tabelle oben keinen wirklich eklatanten Unterschied zwischen der Bosch und der Holzstar erkennen, eher noch bessere Werte für die Bosch. Dennoch ist die Holzstar „Preis-Leistungssieger“ bei eklatant höherem Preis. Wo irre ich da?
Danke, christof graimann
Lieber Herr Graimann,
vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihr damit verbundenes Interesse zu unserem Formatkreissägen-Vergleich.
Für künftige Tests von Formatsägen werden wir Ihre Anmerkung einbeziehen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag.
Viele Grüße,
Vergleich.org
Hallo,
die Bosch GTS 10XC in diesen Vergleich mit aufzunehmen, ist aus meiner Sicht falsch. Hier sollen doch Formatkreissägen verglichen werden. Die GTS 10XC ist eine Tischkreissäge. Auch die Angaben in der Tabelle sind gelinde gesagt falsch. Die Bosch zum Beispiel wiegt bei weitem keine 295kg, sondern gerademal 35kg. Von den anderen Daten will ich gar nicht reden.
Bitte überarbeiten sie diese Tabelle. Auch bei den aderen Sägen sind Fehler. Z. B. Holzmann TS315VF3200, diese ist auch mit einem Motor für 400V erhältlich. USW.
Hallo Florisan,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Formatkreissägen-Vergleich.
Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Anmerkung bezüglich der fehlerhaften Angabe in der Tabelle. Wir haben die entsprechende Änderung vorgenommen.
Bei Formatkreissägen handelt es sich jedoch um Präzisions-Tischkreissägen.
Viele Grüße,
Vergleich.org
Hallo, ab wann lohnt sich denn eine Formatkreissäge vor einer normalen Tischsäge?
Ich hab in meinem Keller ziemlich viel Platz würde aber gerne nur ausgewählte Maschinen reinstellen.
Gruß Richard
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Formatkreissäge-Vergleich.
Sie stellen da quasi DIE Gretchen-Frage: Für die meisten Heimwerker reichen vollkommen herkömmliche aber hochwertige Tischkreissägen.
Hier eine Auswahl der Heimwerker-Tischsägen zum Tischkreissägen-Vergleich
Wenn Sie hingegen mehrmals in der Woche Werkstücke auf den Millimeter genau zuschneiden, dann sind Sie ein Kandidat für eine hochpräzise Formatkreissäge.
Aber auch wenn Sie lange am Stück Holz zuschneiden (bspw. 4 bis 8 Stunden), lohnt eine Formatsäge, da diese in der Regel wesentlich belastbarer ist.
Also wenn Sie in jeder Hinsicht ähnlich häufig und aufwendig wie ein Tischler arbeiten, lohnt diese Maschine.
Ist dies nicht der Fall, lohnt sich eher eine im Vergleich günstigere Tischkreissäge.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Auswahl!
Ihr Vergleich.org-Team